Definition AF
VDI 3405
Fertigungsverfahren, bei denen das Bauteil durch Hinzufügen von Volumenelementen (Voxeln) oder Schichten direkt aus digitalen 3D-Daten automatisiert aufgebaut wird
Entfall von produktspezifischer Werkzeuge und Vorbereitungen
Erzeugung von mechanisch-technologischer Eigenschaften während des Bauprozesses
Bauteile können in jeder beliebigen Orientierung (Anisotropie: in Schichtebene stabiler als zwischen den Ebenen) gebaut werden
Dateiformat STL
Einordung in die DIN 8580
3 Ebenen
1. Ebene: Fertigungsverfahren: Urformen
2. Ebene: Urformen aus dem festen Zustand (Filament, Pulver, Folie) oder flüssig/pastösen Zustand (Harz)
3. Ebene: Subtraktive Fertigungsverfahren: spanende Verfahren, formative Fertigungsverfahren, additive Fertigungsverfahren
Additive Fertigung nach VDI 3405
ordnungsbaum
6 Ebenen
Mit Beispielen aus FLM
Ebene: Aggregatzustand des Ausgangswerkstoff: Feststoff
Ebene: physikalisches Wirkprinzip: Schmelzen/ Erstarren
Ebene: Verfahrensfamilie: Extrusionsverfahren
Formen des Ausgangsstoffs: Draht/Granulat
Schichterzeugendes Element: Exruder, Düse, Druckkopf
Verfahren: FLM
Prozesskette der additiven Fertigung
6 Schritte
digitale 3D-Daten erstellen
STL-Daten zu Geometriedaten (neutrales Format)
STL-Daten aus 3D-CAD, 2D-Skizze, Messdaten, CT
Daten vorbereiten
Verantwortung der Konstruktion: Ausrichtung, Optimierung, Hilfsgeometrien, Verfahrensparameter
Verantwortung der Fertigung: Slicen (Maschinenspezifsiche Schnittinformationen), G-Code (Maschinendatensatz)
Maschinenvorbereitung
Maschine virtuell und physisch auf den Druck vorbereiten: Maschinenkennwerte, Rüsten, Bauplatte, Vorwärmen,…
Bauprozess
eigentlicher Bauprozess der additiven Fertigung. Prozessüberwachung
Bauteilentnahme und Post Processing
Bauteil entnehmen, Absaugen von überschüssigem Material, Baumaterial aufbereiten, Stützstrukturen entfernen, Bauteil putzen, Bauplattform reinigen
Nachbehandlung/ Finish
Schritte zur Herstellung der technologischen Endeigenschaften. Passungen, polieren, lackieren
Polymerisation/ Stereolithografie
3 verschiedene Arten
Allgemeine Daten
SL: Laser
DLP: Projektor
PJM: Tintenstrahldrucker mit anschließender Polymerisation
Allgemein:
Baumaterial: flüssig
Aushärtung durch Licht oder Wärme (Polymerisation). Belichtung durch Laser (d=140müm), Projektor, Lichtmaske, Lichtbalken
Baumaterial wächst aus dem Fluid heraus, häufig über Kopf
i.d.R. immer Stützstruktur (Inseln 2. Grad, da Bauteile sonst schwimmen würden)
hohe Präzision: Micro-SL bis 1müm
max. Baugröße: 2000x1000x1000mm^3
wenige sich bewegliche Teile, gut für Instandhaltung
Nachbehandlung durch Nachvernetzung nötig
Physikalische Prinzipien der Polymerisation
wie Material aufbringen
flüssige Werkstoffe verfestigen
Material flächig aufbringen (indirekt aufbringende Verfahren)
punktuell mit Laser (SL), zeilenweise belichten (DLP), über Maske belichten
Material selektiv aufbringen (direkt aufbringende Verfahren)
Verfestigen durch Belichtung (PJM), Verfestigen durch Wärme (Drop on Demand)
3D Generierung, bisher nur Forschung
Sinter-/Schmelzverfahren im Pulverbett
AF-Verfahren mit Kunststoffpulver
Lasersintern (LS), keine Stützstruktur erforderlich
Maskensintern (SMS)
Direktextrusion aus Pulver (FLM)
Pulverdruck Polymerisation (3DP, Binder Jetting)
Verarbeitung von Kunststoffpulver
Polyamid, pulverförmig, Partikelgröße 20-100 müm
Aushärtung durch Erwärmung (LS/SMS), durch flüssigen Binder (3DP)
Bauraumtemperatur 170-210°C, nahe der Schmelztemperatur
positiv: schneller, weniger Wärmeverzug, weniger Eigenspannungen
negativ: Wärmeeinflusszonen, Restpulver schmilzt teilweise zusammen
id.R. kein Stützmaterial erforderlich
Aufwendige Maschinenvor- und nachbereitung
bei der Konstruktion af eingeschlossene Pulvernester achten
Schichtdicken von ca 20 mum
poröse Bauteile, die Nachbehandelt werden müssen
Nachbehandlung aufwendig
aber Bauteile belastbar
Unterschied bei der Verarbeitung von Kunststoff- und Metallpulver
SLS-K —> LS, sintern von Kunststoffpulver
SLS-M —>LBM, Schmelzen von Metall (Alu, Titan,…)
Kunststoff und Metallsintern sehr ähnlich
Laserleistung und Verzg unterscheiden sich
beim LBM bleibt Metallpulver verhältnismäßig kühl
LBM immer mit Stützstrukturen um Verzug, Wärmeabfuhr, höhere Dichte
bei LBm immer Spannungsarmglühen um Verzug zu reduzieren
Differenzierung von Strahlschmelzverfahren
Pulverbett-Strahlschmelzen von Metallen
Laser (LBM)
mechansiche Strahlablenkung
Elektronenstrahl (EBM)
magentische Strahlablenkung
Sintern und Schmelzen
definieren
Sintern: pulverförmiger Werkstoff wird durch Glühprozess unterhalb der vollständigen Schelztemperatur “verbacken”
Schmelzen: Werkstoff wird durch Erhotzen über dem Schmelzpunkt vollständig verflüssigt
Übergang vom Sintern zu Schmelzen verläuft fließend.
Aufbau FLM Drucker, Druckkopf, Feder
FLM Prozess erklären
FLM: Fused Layer Modelling
Einstiegsklasse in die AF
Baumaterial: fest, stangen, spulen, granulatform
material wird thermisch in der Düse aufgeschmolzen, danach erstarrt das Baumaterial wieder. Hierdurch verschlingen sich die Molekülketten der Thermoplaste erneut
bei Bedarf Stützmaterial einsetzen
Curling: Materialverzug möglich. Bauteil löst sich durch Eigenspannungen von Bauplattform
Geringer Aufwand bei Maschinenvor- und nachbereitung
Schichtdicken 50 bis 100 mum
Temperaturbereich: 140-300°C
Welche Maschinenparameter haben einen Einfluss auf den FLM-Prozess
Führungssystem (Steifigkeit, Aufbau, Qualität)
Düsendurchmesser und -temperatur
Bauplattform und Bauraumheizung
Materialqualität (Viskositätsbereiche, Durchmesser-Toleranzen)
Schritte in der Filamentherstellung
Granulatverarbeitung mittels Schneckenextruder
beheiztes Wasserbecken zur Abkühlung
Qualitätschecks: Durchmesser und Oberflächengüte
Richtstrecke: Durchmesser und Oberfläche an soll korrigieren
Aufwickeln
Welche Filamentdurchmesser gibt es und für welchen Anwendungsbereich ist welche Art geeignet?
1,75 mm für Hobby
2,85 mm für professionelle Anwender
Spulengewicht zwischen 0,7 und 3 kg
mit neuem Filament-Drucktest erforderlich
Gleichmäßigkeit, Toleranzen, Rundheit des Filaments sind essenziell für gleichbleibende Druckergebnisse
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