Strategische Situation
Abbildung
Situationsbegriffe
Parametrische Situationen
Autonomie, keine Abhängigkeit vom Handeln Anderer (z.B. Angeln)
Soziale Situationen
Abhängigkeit vom Handeln Anderer (z.B Schach, Fußball)
Strategische Situationen
Ein Spezalfall sozialer Situationen
Doppelte Kontingenz/strategische Interdependenz
Entscheidung unter Unsicherheit
“Doppelte Kontingenz” = strategische Interdependenz (wechselseitige Abhängigkeit)
Kontingenz= Im Gegensatz zum Notwendigen meint die Kontingenz die Möglichkeit, dass etwas eintritt oder eben nicht eintritt, oder dass es ganz grundsätzlich anders sein könnte, als es ist.
= Mein Handeln hängt von anderen ab, deren Handeln hängt von meinem Handeln ab, und wir wissen das gegenseitig und ziehen dies jeweils beim Handeln in Betracht!
(anderer weiß, dass ich weiß…, Ergebnisse hängen von Umwelt & Gegenüber ab) Alltag: oftmals keine strategische Situationen (konkret/bewusst gehandelt)
—> Gegenstand der Spieltheorie
= breites Anwendungsgebiet: Soziologie, Ökonomie, poiltikwissenshcfat, Biologie …
Strategische SItuation
Drei Grundtypen strategischer Situationen
Koordinierungsproblem = gemeinsame Interessen vorhanden
Soziale Dilemma-Situationen = (beides) subjektives & objektives Interesse um soziale Ordnung herzustellen
Konflikte (unterschiedliche Interessen)
—> sie erzeugen einen bestimmten Bedarf an sozialer Ordnung
—> sie unterscheiden sich in der Schwierigkeit der Herstellung dieser sozialen Ordnung
Spieltheorie - Exkurs
Anwendungsbereich ursprünglich die Wirrtschftswissenschaften
Situationen werden als “Spiel” modelliert und anhand verschiedener Konzepte analysiert
Spieler*in:
spieltheoretischer Begriff für “Akteure”
Strategie(n):
ein Handlungsplan, der für jede mögliche Situation eine Entscheidung spezifiziert
Strategieprofil:
eine Menge von Strategien (für jede/n Spielerin eine)
Auszahlungsfunktion für die einzelnen Spieler:
weist jedem Strategieprofil einen Nutzenwert zu
Nutzenauskosten (ähnlich zu Rational Choice Theorie)
Koordinationsproblem
Bsp:
Abbildung:
Situation: Zwei Radfahrer kommen sich auf einem engem Radweg entgegen
Ziel (von beiden): sich gegensetig ausweichen = Koordination
Erfolg des Ausweichens ist von der Entscheidung beider Akteurinnen abhängig
Beidseitiger Nutzen durch Kooperation / Absprache
Normallform - Problem der Koordination in allgemeiner Form
Wie kann das Koordinationsproblem gelöst werden?
Symbole Gesten
Rufen, Hand heben…
Allgemeine Verhaltenserwartungen (Konventionen)
Wissen. dass jemand eine bestimmte Option bevorzugt
Offensichtlich bevorzugte bzw. markante Strategien (sog. “Fokalpunkte”, Schellingpunkte”: unique point) Bsp. Kölner Dom auf dem Weihnachtsmarkt
Zentrale Konzepte der Analyse von Spielen I
Nash Gleichgewicht
Pareto-Optimum
Nash-Gleichgewicht:
Kombination von Strategien, bei der keiner der Spieler einen Anreiz besitzt einseitig von seiner Strategie abzuweichen
“wechselseitig beste Antworten” (Akteur*inperspektive)
Pareto-Optimum:
eine Strategie-Kombination ist pareto-optimal, wenn es keine andere Kombination gibt, bei der sich einer der Spieler verbessern könnte, ohne den anderen schlechter zu stellen
= minimalistische Sichtweise
Normatives Konzept (Perspektive des sozialen Planers)
= was wäre wünschenswert?
= Vogelperspektive eines ausenstehenden, der entscheidet
Koordinationsproblem - Analyse
Betrachtung aus der Perspektive des Zeilenspielers
“Was sind meine besten Antworten auf die möglichen Strategien von Spieler 2?”
spielt Spieler 2 “R”, wähle ich auch “R”
spielt Spieler "2 “L”, wähle ich auch “L”
Betrachtung aus der Perspektive des Spaltenspielers
“Was sind meine besten Antworten auf die möglichen Strategien von Spieler 1?”
spielt Spieler 1 “R”, wähle ich auch “R”
spielt Spieler 1 “L”, wähle ich auch “L”
Angabe Nash Gleichgewicht & Pareto Optimum
Nash Gleichgewicht (R,R) & (L,L)
Pareto Optimum: (R,R) & (L,L)
= niemand kann besser gestellt werden, ohne dass ein anderer schelchter gestellt wird
Weitere Beisoiele / Variationen
Abbildungen:
Koordinationsprobleme
Besonderheuten:
Kooperationsinteresse
Eonmal gefundene Lösung sinf self-enforcing
(Vergleichsweise) wenig Aufwand bei Lösung
Normbedarf:
konventionelle Normen
z.B Gewohnheiten, Übereinkunft
Problem:
Koordination mit zunehmender Komplexität schwieriger
Eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeitej
Soziale Dilemma - SItuation
Das Gefangenendilemma
Zwei Personen begehen einen Raub zusammen und werden gefasst. Die Polizei verhöhrt beide gleichzeitig aber in unterschiedlichen Räumen. Es gibt keine Möglichkeit der Absprache.
Beide Spieler sind vollständig informiert
Strategien
C = Nicht Gestehen/ Kooperieren (Cooperaition)
D = Gestehen/ Defektieren (Defection)
4 Auszahlungsmöglichkeiten
Temptation: 4
Reward: 3
Punishment: 2
Sucker’s Payoff: 1
= Versuchung, Payoff/Auszahlung, Kooperation, Reflektion, Ausnutzung des Anderen
Was passiert?
Diskrepanz zwischen dem was passieren wird; auseinanderfallen von individueller Rationalität (Reflektion) & Kollektiver Rationalität = Kooperation
Gefangenendilemma - Zentrale Konzepte der Analyse von Spielen II
Allgemeine Struktur
Allgemeine Struktur: T>R>P>S
(schwach) dominante Strategie:
eine Strategie ist immer besser als oder mindestens genauso gut wie alle anderen, egal wie sich der Gegenspieler entscheidet
Strikt dominante Strategie:
eine Strategie ist immer besser als alle anderen, egal wie sich der Gegenspieler entscheidet (Reflexion im PD)
Gleichgewichte in dominanten Strategien
—> Alle Spieler besitzen eine dominante Strategie
—> Sind immer auch Nash Gleichgewichte
—> Strategien immer auf die einzelnen Spieler bezogen
Gefangenendilemma
Pareto-Otimum
Dominante Strategie für Spieler 1 & 2
Was ist das Nash Gleichgewicht?
= (D;D)
IMMER SCHAUEN: Spieler 1 (Zeile): erste Zahl von oben nach unten
Spielr 2 (Spalte): zweite Zahl von links nach rechts (Pfeile machen)
Was ist das Pareto-Optimum?
= (C,C), (D,C), (C,D)
Was isst die dominante Strategie für Spieler 1 & 2? (D)
= beste Strategie, egal welche Strategie der andere wählt
WIESO??
Gefangendendilemma Erklärung
dominante Strategie
Pareto-inferiores Gleichgewicht
D ist für beide Spieler die dominante Strategie
= Ergebnis (D,D) obwohl (C,C) besser ist
—> pareto-inferiores Gleichgewicht
= Situation, in der sich mindestens eine Spielerin verbessern kann und sich keine andere*r verschlechtert (bzw. gleich bleibt)
—> (D,D) ist pareto-inferior ggü. (C,C)
—> Das ist das Dilemma
es gibt offensives & defensives Verhalten
Kooperation im einmaligen Spiel nicht möglich
Soziale Dilemma Situationen
Besonderheiten
Normbedarf
Problem
Besonderheiten:
es gibt sowohl ein Interesse an Kooperation wie an Nicht-Kooperation
—> (“antagonistische Kooperation”/”mixed motive”)
im PD (Prisoners Dilemma) helfen Absprachen & Versprechen nicht
essentielle Normen
z.B Moral Gewissen, Ehre, Emotionen, soziale Sanktionen….
Woher kommen die essentiellen Normen? Wer setzt sie durch?
Weitere Soziale Dilemma Spiele - Assurance Game
Strategien:
C = Aufräumen (Kooperation)
D = Nicht - Aufräumen (Defektion)
Nash Gleichgewicht (C,C), (D,D)
Pareto-Optimum (C,C)
Dominante Strategie —> keine
Wann wird kooperiert?
—> Ist man sicher genug, dass der andere auch entsprechend handelt, wird man das auch tun (“assurance”)
= offensive Versuchung fällt weg
= freundlicher als PD
Weitere Soziale Dilemma - Chicken Game
Spieler 1 (USA):
C = Ausweichen/Kooperieren
D = Nicht ausweichen / Defektieren
Spieler 2 (UdSSR):
C = Rückzug
D = Fortsetzung Aufrüstung
Nash Gleichgewicht = (D,C), (C,D)
Pareto-Optimum = (D,C), (C,D)
dominante Strategie = keine
Lösung?
= “Muskeln spielen lassen”; Emotionalität als strategischer Vorteil (rot anlaufen, Stimme bricht); externe Bindung (kooperieren Verhandlungen in Politik)
Bsp. Koordinationsverhandlungen in Politik (eigene Politik durchsetzten = Verhandlungsmacht wer?)
Chicken Game als Sequentielles Spiel
Spieler 1: setzt sich auf jeden Fall durch
Spieler 2: kollektive Katastophe? (kooperiere?)
Politik Entscheidungen / Demos von Bürgern / Politik Reaktion
Der Homo Oeconomicus
(als Typus gesehener) ausschließlich von Erwägungen der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit geleiteter Mensch
Grundannahmen nach Opp 1999
Der Homo Sociologicus
—> historischer Vorläufer soderner sozziologischer Handlungstheorien
Normative Rollentheorie/normatives Paradiigma:
Soziale Rolle & Normen (Muss-soll kann-Erwartungen) bestimmen Handeln der Akteure
entsprechende Erwartunge/Vorstellungen werden durch Sozialisation internalisiert
Zuwiderhandeln wird gesellschaftlich sanktioniert
Bsp für soziale Rollen:
= Lehrerin, Schwester/Bruder, Trainerin,Schüler*in (eine Person kann mehrere Rollen haben)
Vorteile & Probleme
Vorteile:
rückt sozilogische Tatbestände/ gesellschaftliche Einflüsse ins ZEntrum der Betrachtung
Probleme:
tendenziell passives, marionettenhaftes Bild des Menschen
keine ausreichend präzise/allgemeingültige Selektionsregel:
Rollenkonflikte
abweichendes Verhalten
Überblick Handlungstheoretisches Angebot (1)
RC-Ansatz/utilitarisches Paradigma (Utilitarismus überlegt vor jeder Handlung, ob diese den größtmöglichen Nutzen für die Gesamtheit bringt und wenn ja, welchen)
Enge Version (Homo Oeconomicus)
Weite Versionen
Homo sociologicus/normatives Paradigma (Normativ: soziale Handlungen, die beabsichtigen, etwas gesellschaftlich akzeptabel zu machen, es quasi zu normalisieren)
Interpretatives Paradigma
Symbolischer Interaktionismus
Theorie des Alltagshandelns von A.Schütz
Die 4 Handlungstypen nach Max Weber
Moderne Dual-Process-Theorien (MFS, SATCC)
Überblick Handlungstheoretisches Angebot (2)
Zwei Strategien:
Pluralistisch (eklektizistisch): Nebeneinander verschiedener Ansätze/Theorien
unbefriedigend —> Wann gilt welche Theorie?
Integration zu einer Handlungstheorie
die spezifizieren kann
Behebung der Schwächen durch “Einbau” der anderen Aspekte & Elemente
SEU-Theorie ist sehr flexibel und reicht häufig aus
Stärker psychologisch fundierte Theorien, wenn tiefer gehende Handlungserklärungen angestrebt werden
Konfliktsituationen
Nullsummenspieler - Reiner Konflikt
keine kooperative Lösung möglich: Jeder kann nur etwas bekommen, wenn der andere verliert
Beide Spieler haben eine dominante Strategie
Es gibt theoretisch ein Nash-Gleichgewicht
dieses Nash-Gleichgewicht ist aber praktisch keine Option (nur durch Hauptdiagnonale ist realisierbar)
Lösung nicht durch interne, sondern nur durch externe Lösungen möglich
Andere Beispiele: Klassenbester, Wahlsieg, Verfassung, soziale Produktionsfunktion, Stuttgart 21
Konfliktsituationen (Nullsummenspiel)
“Lösungen:
Besonderheitem
“Lösungen”:
Gewalt; Vermittlung (common ground; gemeinsames Interesse)
rein antagonistisch
daher keine “interne” Lösung möglich
nur von außen: “Druck”
repressive Normen —> Herrschaft (letzlich: staatliches Gewaltmonopol)
Woher kommt die Herrschaft? (—> Makrosoziologie)
Übersicht Strategische Situationen/ Ordnungsbedarf
Klausur: verschiedene Möglichkeiten gegenüberstellen?
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