Uterusmyom
Definition
= benigne Tumore die vom Myometrium ausgehen
östrogen- und progesteronabhängig wachsend
häufigster solider benigner Tumor der Frau in reproduktivem Alter
Häufigkeitsfipfel: 40-44. LJ.
Uterus myomatosus = durch Myome vergrößerter Uterus
Makroskopisch: scharf begrenzte, rundliche Tumoren mit grauweißer Oberfläche
Lokalisation
Korpusmyom: Myom des Gebärmutterkörpers
Zervixmyom: Myom des Gebärmutterhalses
Intramurale Myome → am häufigsten
Subseröse Myome → direkt unterhalb des Perimetriums gelegen
Submuköse Myome → direkt unterhalb des Endometriums gelegen
Intraligamentäre Myome → selten
Gestielt serös oder submukös
Symptome variieren mit Lokalisation
Risikofaktoren
Frühe Menarche und späte Menopause
Nulliparität
Infertilität
Hohe Sexualhormonspiegel: Östrogen ↑ Östrogenrezeptoren ↑
Adipositas (Konversion von Androgen zu Östrogen)
Anovulatorische Zyklen (= fehlende Antiöstrogenisierung)
Protektiv: Östrogenmangelzustände
Klinik
meist asymptomatisch!
Klinik abghängig von Lokalisation
Submukös → Blutungsstörung, Sterilität
Intramural → häufig symptomarm, idR. Zufallsbefund
Subserös → Druckbeschwerden, Verdrängung, Schmerzen
Intraligamentär → Druckbeschwerden, Verdrängung, Kompression von Ureter oder Harnblase
Diagnostik
Gynäkologische Untersuchung:
Spekulumeinstellung
Bimanuelle Tastuntersuchung
Transvaginal Sonografie
Therapie: Überblick
Operative Therapie
Möglichkeiten
Myomektomie (HSK/LSK)
Hysterektomie
ggf. Endometriumsablation
Organerhaltend: abhängig von Lage, Größe, Alter, Wunsch der Pat.
Hysteresektoskopisch → Myomabtragung
Laparoskopisch (abdominal) → Myomenukleation
Nicht organerhaltend
Histerektomie → total, subzervikal
Hysteresektoskopische Myomabtragung
Indikation:
va. bei submukösen Myomen
Wunsch nach Uteruserhalt bei Kinderwunsch
Methode: im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung, minimalinvasiv
Myomenukleation
Indikation: intramural, subserös, intraligamentäre Myome
nicht bei zervixnahen Myomen
Methode: idR. Laparoskopisch
definitive Sanierung des symptomatischen Uterus myomatosus
postmenopausal
abgeschlossene Familienplanung
V.a Sarkom
Bei V.a Sarkom → offene OP wegen Gefahr der Tumorausaat
Möglichkeit: offen, laparoskopisch, vaginal
Interventionelle Therapie
Embolisation
Magnetresonanz fokussierter Ultraschall
Thermale Ablation
Medikamentöse Therapie
NSAID/ Tranexamsäure/ Eisensubstitution
Orale kombinierte Kontrazeptiva/ Gestagenmono
Progesteronrezeptorantagonist (Ulipristalacetat)
GnRH-Agonist
GnRH-Antagonist
Orale Kontrazeptiva
Kombinierte Kontrazeptiva
Endometriale Wirkung
Gute Lebensqualität
Gestagenmonopräparate
Gute Blutungskontrolle (50-60%)
IUP: hohe Expulsionsrate bei Myomen (0-2) >3cm
2018: Indikationseinschränkung!
Risiko einer schweren Leberschädigung
Wirkprinzip: Kausaler Therapieansatz
Kompetitive Hemmung des Progesteronrezeptors
Einfluss auf Signalwege des Progesteronrezeptors
GnRH Agonisten
Präparat: Relugolix
Oraler GnRH-Rezeptor-Antagonist
Hohe Affinitiät
LH, FSH, E2 und Progestern werden supprimiert
Kombinationstherapie:
Relugolix 40 mg + E2 1,0 mg + NETA 0,5 mg
Relugolix-CT
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