Handelsinstitutionen
Private Value Auctions - Höchstpreisauktion
Höchstpreisauktion: Preis des Gutes ist gleich dem Höchstgebot, der Erwerber ist der Höchstbieter, also w = h und p = b*
Private Value Auctions - Dutch Auction
Die Dutch Auction (Holländische Auktion) ist die dynamische Variante der Höchstpreisauktion.
Private Value Auctions - Zweithöchstpreisauktion
Zweithöchstpreisauktion: Preis des Gutes ist gleich dem zweithöchsten Gebot, der Erwerber ist der Höchstbieter.
p = b**, w = h
-Diese Auktion ist Anreizkompatibel, d.h. es lohnt sich für keinen Bieter von seiner wahren Bewertung abzuweichen. Sie wird auch Vickrey-Auktion genannt. bi = vi
Private Value Auctions
Die English Auction ist die dynamische Variante der Zweithöchstpreisauktion
-Dabei steigern sich die Bieter hoch, bis nur noch ein Bieter im Rennen ist. Sein letztes Gebot ist der Preis, zu dem er das Gut erhält
Private Value Auctions - Im Experiment
Theoretisch sollten sich die Entscheider in den statischen und dynamischen Auktionen gleich verhalten. Im Experiment zeigt sich:
-Die Preise in der Höchstpreisauktion sind höher als bei der Dutch Auction, die wiederum größer sind als das Nash Gleichgewicht (bei risikoneutralen Nutzenfunktionen). Erklärt wird diese Beobachtung mit Fehler bei der Verarbeitung von Wahrscheinlichkeiten.
-Die Preise bei der Zweithöchstpreisauktion sind höher als bei der English Auction, die gegen die theoretische Vorhersage konvergiert.
Entscheider glauben die Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen, wenn sie bei der Zweithöchstpreisauktion ihren wahren Wert überbieten.
Private Value Auctions - Wann sind diese Bieter-optimal?
Generell scheint es, dass Bieter optimaler entscheiden, wenn sie nur vorgegebene Preise durch einen Auktionator akzeptieren oder ablehnen müssen, als wenn sie selbst Preise nennen müssen.
-Aufmerksamkeit des Kognitiven System liegt bei Höchst/Zweithöchstpreisauktion auf dem Gebot/Preis.
-Aufmerksamkeit des Kognitiven Systems liegt bei Dutch/English Auction auf dem Return.
-Dominante Strategien setzen sich auch nur dann durch, wenn sie (einfach) erkannt werden.
Common Value Auctions
Das Gut hat für alle den selben Wert. Man weiß nur nicht genau, welchen. Man erhält ein Signal xi, das um den Warenwert streuen kann
Beispiel: Versteigerung von Lizenzen (z.B. Bohrrechte) nach einer privaten Analyse (Probebohrung).
Bieterwettkampf bei Corporate Takeovers.
Bieterwettkampf bei Ablösesummen für Sportler.
Winner’s Curse: Der Bieter mit dem größten Signal wird das höchste Gebot abgeben, und hat damit die höchste Gefahr, das sein Ri < 0 ist (Advers Selection Problem).
Common Value Auction - Gleichgewichtsstrategie & WC im Experiment
Die Gleichgewichtsstrategie enthält eine Zufallskomponente:
wobei Y einer (negativen) Exponentialverteilung folgt.
-Im Experiment beobachtet man bei unerfahrenen subjects zu hohe Gebote. ca. 80% der subjects machen Verluste. 60% aller Gebote liegen über dem a posteriori Erwartungswert fürdas höchste Signal.
-Subjects, die Erfahrung in Private Value Höchstpreisauktionen haben schneiden besser ab, bieten aber immer noch zu hoch.
-Der Winner’s Curse steigt mit der Anzahl der Bieter.
Common Value Auctions - Öffentliche Information und der WC
-Öffentliche Information über das kleinste Signal xL reduziert in kleinen Gruppen den WC erheblich. 40% erreichen dann die durchschnittliche Auszahlung des Nash-Gleichgewicht. In großen Gruppen jedoch ist die durchschnittliche Auszahlung signifikant kleiner.
-Insgesamt verschwindet jedoch der Winner’s Curse durch die öffentliche Information xL nicht.
-Gegenargument: In Experiment beobachtet man einen hohen Winner’s Curse, weil es nur eine begrenzte Haftung gibt, und die subjects nur durch aggressives Bieten einen Gewinn machen können
−→ das kann auch für kurzfristig orientierte Manager gelten
-Winner’s Curse wird auch in der Common Value Zweithöchstpreisauktion beobachtet.
-In einer Common Value English Auction sollte der Bieter mit dem kleinsten Signal aussteigen, wenn die Gebote sein Signal übersteigen. Dadurch wird xL allgemein bekannt.
-Allerdings bleibt bei unerfahrenen Bietern der Winner’s Curse bestehen. Er ist höher als in der Auktion, wo xL öffentlich gemacht wird.
-Der Spieler mit dem kleinsten Signal steigt nicht bei xL aus. Das bewirkt eine Verzerrung gegenüber dem Öffentlichen Signal.
-Die Spieler mit den hohen Signalen sind nicht in der Lage, den Fehler zu kompensieren.
Common Value Auctions - Lernen
Lernen wird beobachtet auf zwei Arten:
1 ”Market-Learning”, d.h. die aggressiven Bieter scheiden, durch Bankrott aus. Übrig bleiben die Vorsichtigen.
2 Individuelles Lernen, d.h. die Bieter werden vorsichtiger.
Last-Minute-Bidding I Bietverhalten in Private und Common Value-English-Auction
Last-Minute-Bidding I Strategische Sniping & Nichtstrategische Gründe
Strategisches Sniping
-Sniping kann ein Gleichgewicht(von stillschweigender Übereinkunft) sein, bei dem der erwartete Gewinn des Käufers größer wird zu Lasten des Verkäufers.
-Bei Common Value Auctions erhält der Bieter Informationen (bzw. verrät Informationen) durch sein Bietverhalten. Deshalb kann Sniping optimal sein.
-Vermeidung des “Bieterkrieges”.
Nichtstrategische Gru ̈nde
-Flexibilität zwischen ähnlichen Auktionen wahren.
-Die Zahlungsbereitschaft nimmt mit der Zeit zu.
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Last-Minute-Bidding I Datensatz
Last changeda year ago