Was ist eine Double Auction?
Experiment: Jeder Händler bekommt einen Betrag und eine Anzahl Aktien und kann nun handeln
Zwei Versionen:
1. Jeder Händler kann kaufen und verkaufen
2. Man kann nur eins von beiden
Double Auction - Einschränkungen
Double Auction Modell & Fragen, die dadurch im Labor getestet werden können
-Die DA ist ein ideales Modell um Märkte (im Labor) abzubilden. Entworfen wurde die DA von Vernon Smith (JPE, 1962).
-Die DA kann ein- oder mehrperiodisch sein, wobei dann die Schlussbestände in die neue Periode als Anfangsbestände übernommen werden.
-Es kann nur ein Gut oder auch mehrere Güter gehandelt werden.
-Unterschied zu Börsen: Es erfolgt kein automatisches Matching von Angebot und Nachfrage.
Fragen, die durch die DA im Labor getestet werden können:
-Stellen sich Gleichgewichtspreise und Mengen ein? Wie hoch ist die beobachtete Konsumenten, bzw. Produzentenrente?
-Wie breitet sich Information aus?
-Wie wird Information aggregiert?
-Wie reagiert das System auf Störungen und Fehler?
-> Wenn man die Parameter leicht ändert, reagiert es hervorragend
Double Auction - Marktgleichgewicht
Beispiel einer DA: Konsumenten mit vorgegebenen Nutzenwerten und Produzenten mit vorgegebenen Grenzkosten handeln auf einem Markt
Was kommt nun in der Realität raus:
In der Mikroökonomie: Annahme von Informationsgleichheit
In der Mikroökonomie: Monopolpreis und kleinere Menge
Nachdem Monopolpreis ausgeschöpft ist, wird er den Preis senken. Marktteilnehmer merken, dass Monopolist auch billiger verkaufen kann und wenn das Spiel wiederholt wird, funktioniert das ganze nicht mehr.
-Beides stell sich im Experiment nach kurzer Lernphase ein
-Das Ergebnis ist sehr stabil gegen Variationen
-Selbst, wenn eine Marktseite ein Monopol ist, stellt sich das Konkurrenzgleichgewicht ein
-Common Knowledge über Angebots- und Nachfragefunktion ist nicht notwendig
Double Auction - Informationstransfer
Einige Marktteilnehmer kennen den wahren Zustand der Welt (Wert der Güter), andere kennen nur die Verteilung der Zustände. Im Experiment stellt sich heraus:
-Wenn die Zahl der Zustände klein ist, stellt sich in relative kurzer Zeit das vollständig informierte Gleichgewicht ein, d.h. die uninformierten lernen schnell über die beobachteten Preise den wahren Zustand der Welt.
Plott and Sunder (JPE, 1982) zeigen das in einem Experiment, indem es common knowledge ist, dass es 6 informierte und 6 uninformierte Akteure gibt.
-Selbst wenn nur wenige Insider (1 von 12) vorhanden sind, kann es zum Informationstransfer kommen, aber nicht immer.
-Informationsmäßig “dünne” Märkte sind anfällig gegen Fehler. Die Teilnehmer lernen, dass der Wert der Insiderinformation gering ist. (Sunder, Econometrica 1992).
-Bei komplexer Situation stellt sich das vollständig informierte Gleichgewicht fast nie ein, d.h. die uniformierten Händler lernen nicht den wahren Zustand der Welt.
Double Auction - Informationsaggregation
Kann ein Markt auch verstreute (unvollständige) Informationen über die Teilnehmer offenbaren und so alle mit der gemeinsamen Information ausstatten (Rational Expectation Equilibrium RE)? Diese Eigenschaft von freien Märkten behauptet Hayek (AER, 1946) in seiner Kritik am Sozialen Planer.
X zahlt eine Einheit aus, wenn der wahre Zustand X ist
Y zahlt eine Einheit aus, wenn der wahre Zustand Y ist
-In Märkten mit Arrow-Debreu-Securities wird das RE erreicht. Ebenso in Märkten, wo alle die gleichen Dividenden erhalten.
→ Mehrere Händler wissen, dass ein Zustand nicht eingetreten ist. Dadurch konkurrieren sie sich nach unten, und die Kenntnis, dass der Zustand nicht auftritt, wird offenbar für alle.
-In Märkten mit einem Wertpapier, aber unterschiedlicher Bewertung wird das RE nicht erreicht.
−→ Vollständigkeit des Wertpapiermarktes.
Double Auction - Mehrperiodische WP-Märkte
Double Auction - Experiment
Fundamentalwert: 30 pro Periode
Mit rote Linie verbunden: Angenommene Verkaufsangebote
WP-Märkte: Bubbles & Mögliche Erklärungen
future markets: 1., 5. & 10. Periode kann man für die nächsten 5 Perioden handeln
WP-Märkte: Beauty Contest/Guessing Game
Häufigkeitsverteilung der Entscheidungen im Beauty Contest
WP-Märkte: Bubbles (Fehler, Overconfidence, Falsches Updating, Institutionelle Bedingungen, Beispiele)
Ambiguität und Marktergebnisse
WP-Märkte: Bubbles I Adaptive- & Rationale Erwartungen
Die Beobachtungen sind besser durch adaptive Erwartungen als durch rationale Erwartungen erklärbar
Adaptive Erwartungen: Die Bildung von Erwartungen erfolgt als Anpassungsprozess
Rationale Erwartungen: Es gibt keine systematischen Abweichungen der Erwartungen vom (realisierten) Gleichgewicht
Adaptive Market Hypothesis AMH
Auf Lo (2004) geht eine Alternative zu EMH zurück. Die Merkmale der Adaptive Market Hypothesis AMH sind:
Individuen handeln nach ihrem eigenen Interesse
Individuen machen Fehler
Individuen lernen und passen sich an
Wettbewerb fördert Anpassung und Innovation
Natürliche Selektion prägt die Marktökologie
Evolution bestimmt die Marktentwicklungen
Der wesentliche Unterschied zwischen den Theorien ist: Die AMH postuliert nicht, dass der Markt immer im Gleichgewicht ist
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