Hauptunterscheidungen
Ausmaß der Standardisierung
Strukturiert (standardisiertes Interwiev: Fragebogen)
Teilstrukturiert (Leitfadeninterview)
unstrukturiert (frei, narratives Interview)
Medium / Art des Kontakts
Mündluch (persönlich, telefonisch)
schriftlich (direkt, postalisch, elektronisch)
Außerdem
Anzahl der Interviewer (Einzeln, Tandem, Hearing)
Anzahl Befragter (Einzeln, Gruppe, Survey)
Autoritätsaspruch des Interviewers (weich, neutral, hart)
Modell der Befragung
Interpretation der Frage
Bildung eines Urteils
Übersetzung in Auskunft
Möglichkeiten für Verzerrung
Qualitätssicherung
Standardisiertes Interview
genaue Vorgabe von Wortlaut und Abfolge
Fragebogen und Fragen als Items
Antwortalternativen
Ja: Vorgelesen durch Interviewer
Nein: Kategorisierung freier Antworten
spontane Antworten
kein Anchirung und Adjustment (Testverfälschung)
Bedingungen für Standardisierung:
gute Themenvorkenntnisse
gut formulierte Fragen und Antwortvorgbane
klarer Zeitrahmen
Pretests nötig
Ablauf Standardisiertes Interview
Mikro-Planung
Themen und Fragen
Makro Planung
Pretests
Interviewer und Interviewerschulun
Befragte Person
Herausarbeiten Inhalte einzelner Themenbereiche
Vorinformationen für Antwortalternativen
Explorative freie Interviews
Experteninterviews
Literatur, eigene Kenntnisse
Arten von Fragen (offen, halboffen, geschlossen)
Fakten (z.B. Lebensalter, Besitz eines Fahrrades)
Wissen (z.B. Wer ist Bundeskanzler?)
Beurteilungen, Bewertungen, Meinungen, Einstellungen (z.B. Was halten Sie von …?”
Verhalten und Handlungen / ähnliche Fakten (z.B. Treiben Sie Sport?”
Motive (z.B. Warum sind Sie dieser Meinung?)
10 Gebote der Fragebogen-Konstruktion
Fragenformulierung - eindeutig, einfach, neutral
einfache, unzweideutige Begriffe (allgemeines Verständnis)
keine langen, komplexen Fragen
keine hypothetischen Fragen
keine doppelten Stimuli / Verneinungen
keine Unterstellungen und suggestive Fragen
keine Fragen über nicht vorhandene Informationen
eindeutiger zeitlicher Bezug
erschöpfende und disunite Antwortkategorien
keine Auswirkung von Kontext der Frage auf Beantwortung
Definition unklarer Begriffe
Makro-Planung
Befragungstechnische Überlegungen
sanfte Intervieweröffnung, Eisbrecherfragen
Übergangs- und Vorbereitungsfragen (Themenwechsel)
Ablenkungs- und Pufferfragen zur Abschwächung von Ausstrahlungseffekten (Halo-Effekt)
Filterfragen zur Bestimmung von Verzweigungen
Antworten und Interviewablauf
angemessen Antwortvorgaben
unbeeinflussende Fragenreihenfolge
Vermeidung Suggestivfrage
Ausgewogene Polung
Notwendigkeit von Gedächtnisstützen
Motivation / genügend Abwechslung
richtige Formulierung von Eröffnungsfragen
Kompromiss aus Standardisierung und Beziehungsaufbau
gut durchdachter Abschluss
Danke für Unterstützung etc.
Entwicklungspretests:
Qualitative Befragung der Befragten zu Rohentwurf
Paraphrasing: Proband wiederholt Frage in eigenen Worten
Think aloud: Gedankenäußerung bei Antwortfindung
Quantitative Techniken:
Interaction Coding: extra Spalte für Anmerkungen (Nachfragen, Lachen, lange Pausen)
Zusatzfragen: Gefühle bei Interview, Reaktion von Probanden, Schwierigkeiten
Abschluss pretests:
Mögliche Umstellung und Kürzungsmöglichkeiten
Änderung von Filterführung
Der Interviewer
zufällige Verteilung von Interviewern auf Probanden
Beachtung kritischem Zusammenhang zwischen äußerer Merkmale und Fragen
“guter Interviewer”:
Aufmerksam
Interesse an Thema und Menschen
Psychische Belastbarkeit
Verantwortungsvoller Umgang mit Reaktionen und Problemen
Allgemeinbildung und Information zum Thema
angemessene Reaktion auf Gegenfragen
Kontrolle über eigenes Verhalten und Reaktionen, hohe (soziale) Anpassungsfähigkeit
gelöste Gesprächsatmosphäre mit verschiedenen Probanden
Selbstkritisch und Anpassungsfähig
Einschätzung Beeinflussung von Antworten durch Auftreten, Kleidung, eigene Einstellungen
Interviewerschulung
Inhaltliche Kenntnisse über Gegenstand der Befragung
Aufbau des Fragebogens und Markierung der Frage-/Antwort-Teile
Dokumentation der Antworten
Umgang mit Verweigerung von Fragen oder Interviewabbruch
Probeinterviews
Befragte Personen
Erreichbarkeit: Gefahr der Konfundierung von Erreichbarkeit und Merkmalen
Interviewverweigerung: evt. Aufgeben zu enger Kriterien, Motivation durch sanftes Ansprechen von Idealen
Fragenverweigerung (vorheriges Erkunden, ob Frage beantwortet werden möchte)
Verweigerung
Nicht-Informiertheit
Meinungslosigkeit
Unentschlossenheit
Antwort-Verfälschung
Schriftliche Befragung
im Labor (Einzeln/Gruppe)
Postalisch
Internet
Entwicklung von Fragebögen
geringer bis kein persönlicher Kontakt
hohe Standardisierung
Vor- und Nachteile
Vorteile
Vermeidung von Interviewfehlern
“ehrlichere” Antworten, glaubwürdigere Anonymität
überlegtere Antworten
höhere Motivation wenn Zeitpunkt frei wählbar
Kosten- und Zeitersparnis
Nachteile
schwieriger für bildungsferne Teilnehmer
variabler Erhebungzeitpunkt und Umgebungbedingungen
keine spontanen Antworten, ungewisse Bearbeitungsreihenfolge
keine Rückfragen bei Verständnisproblemen
niedrige Rücklaufquote (<50%)
Total Design Method
Total Design Method (Dillman)
Steigerung Teilnahmebereitschaft bei Unentschlossenen auf Basis des sozialen Austausches
Kosten vs. Nutzen/Vertrauen
Minimieren der Kosten:
Zeitaufwand
Anstrengung bei Beantwortung
einladender Aufbau
themenbezogene, einfache erste Frage
thematische Relevanz und einfache Beantwortung
Konstruktion von “Wegwerf-Fragen”
leichte, irrelavntere Fragen am Ende
Ansprechendes Design (Seriösität, Wichtigkeit, Handhabbarkeit)
Einfache Rücksenundung (frankierter Rückumschlag, evtl. Sondermarke)
Maximieren des Nutzen:
Unterhaltungswert
Ideale: Unterstützung der Wissenschaft/Gesellschaft
Wichtigkeit des Beitrages betonen + hypothetischer Dank
Selbsterkenntnis
finanzieller Gewinn
Maximieren des Vertrauen in Eintreten des Nutzens
Seriöses Anschreiben: kein Massenbrief, Universitätslogo, Unterschrift, “Incentives” bereits bei Erstversand
Gestaltung schriftlicher Fragebogen
Anschreiben
Titelblatt: Name + Adresse Auftraggeber
Beginn: kurze Hinweise Antwortkennzeichung (Konsistenz)
klare, konsistente Kennzeichnung der Antwortkategorien
Abheben von Fragen und Antworten, Antworten hervorheben
deutliche Filterführung
Endseite: Dank und Kommentierungsmöglichkeit
Rücklaufstatistik
Gewichtungsprozeduren bei verzerrter Sozialstatistik
Sozialstatistik der Nichtbeanworter
Nacherhebung, z.B. telefonisch
Vergleich von Sofort- und Spätantworten
Hinweis auf Statistik der Nichtbeantworter
Panelbefragungen, Mehrfachbefraggungen gleicher Teilnehmener
bekannte Sozialstatistik
keine naiven Probanden
Leitfadengespräche teilstrukruriertes Interview
freies Gespräch anhand Leitfaden (zentrale Aspekte)
Notieren relevanter Aspekte der Fragestellung
Fragearten:
Einleitende Fragen: Herstellen der Gesprächsatmosphäre
Leitfadenfragen:
Schlüsselfragen
Eventualfragen
Ad-hoc Fragen: nicht geplante Vertiefung
Ausformulierung im Interview
Einsatz
Exploration, Hypothesenentwicklung
seltene, interessante Gruppen
qualitative Forschung
offene Gesprächsführung
Erfassung Bezugsrahmen
hohe Anforderung an Interviewer
stärkerer Interviewereinfluss
hoher Zeitaufwand
schwierige/schwer vergleichbare Auswertung (Objektivität)
Narratives Interview unstrukturiertes Interview
Aufbau
Erzählanstoß: Aufforderung
Haupterzählung: frei Ezählen des Probanden
Nachfragephase: Verständnisfragen, Nachfragen zu weiteren Themen
Bilanzierungsphase: Abschließende Bewertung durch Probanden
Anforderungen
Aufrechterhaltug Gespräch
keine Zweifel / Begründungen
Auswertung
Mitschnitt Video / Audio / Transkript
Verstehen von Sichtweisen im sozialen Kontext
Abhängigkeit von sozialer, retrospektiver und Sprach-Kompetenz des Probanden
hohe Interviewer-Kompetenz
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