Was sind die Voraussetzungen für Entscheidungen & wie lautet die Definition
Voraussetzungen für Entscheidungen
Mehrere Alternativen (zumindest muss es die Unterlassungsalternative geben)
Zielvorstellung (was soll erreicht werden mit der Wahl einer Alternative?)
Man kann den Alternativen hinsichtlich der Ziele Ergebnisse zuordnen
Es kann Umweltzustände geben, die nicht beeinflussbar sind, aber Einfluss auf die Entscheidungen und Ergebnisse haben
Definition: Entscheidungen sind das Ergebnis eines Wahlprozesses. Eine Entscheidungssituation liegt vor, wenn unter bestimmten Umweltzuständen aus mehreren Handlungsalternativen die Alternative zu wählen ist, die am besten zur Zielerfüllung beiträgt.
Was sind die Auswirkungen von Umweltzuständen?
Umweltzustände repräsentieren Knappheit und erzwingen somit Entscheidungen; ohne Knappheit besteht keine Notwendigkeit einer Entscheidung
Umweltzustände können sich ändern und zwingen somit zur Entscheidung
Umweltzustände schränken den Alternativenraum ein
Umweltzustände beeinflussen die Ergebnisse der Alternativen
Was sind die Bestandteile einer Entscheidungssituation?
Differenzierung in Entscheidungsfeld und Entscheidungsträger
Entscheidungsfeld (Objektsystem) enthält
Alternativen (z.B. Maschinenwahl bei Investitionsentscheidung)
Umweltzustände (z.B. Nachfrageverhalten, Energiepreise, Budget)
Ergebnisse der Alternativen (z.B. Gewinne, etc.)
Entscheidungsträger (Subjektsystem) enthält
Ziel (bei einem Ziel, z.B. Gewinn) oder Zielsystem (bei mehreren Zielen, z.B. Gewinn, Umsatz, Soziale Verantwortung)
Informationen über das Entscheidungsfeld
Entscheidungslogik bzw. -verfahren (z.B. Kapitalwertrechnung)
Was versteht man unter Entscheidungprämisen?
Die eigentliche Entscheidung findet im Subjektsystem statt.
Die Entscheiderin macht sich ein Bild über das Objektsystem und trifft dann im Subjektsystem mit Hilfe von Entscheidungsprämissen die letztliche Entscheidung.
Die Prämissen sorgen dafür, dass das Entscheidungsproblem einfacher wird.
Bsp. für Prämissen: Vorauswahl von drei Maschinen, obwohl sehr viel mehr verfügbar wären; Zielsetzung nur Gewinn, obwohl noch mehr Ziele denkbar wären (Umsatz, Image, etc.)
Eine Entscheidung kann nur so gut sein wie die Entscheidungsprämissen.
Wie ist ein gut strukturiertes Entscheidungproblem aufgebaut?
Gut strukturiertes Entscheidungsproblem:
Genaue Definition des zu lösenden Problems nach Art und Umfang
Klares Ziel und operationalisierbare Zielkriterien
Alternativen sind bekannt und man kann ihnen eindeutig Ergebnisse zuordnen
Es besteht ein Verfahren, mit dem eindeutig die optimale Alternative bestimmt werden kann
Beispiel:
Problem: Ersetzen einer defekten Maschine; Ziel: Maximierung des Kapitalwerts; Alternativen: Zwei Maschinen
Ergebnis: Eindeutige Zuordnung von Anschaffungskosten, Betriebskosten, Lebensdauer, Kapazitäten, etc. zu den beiden Maschinen; Bestimmung genauer Ein- und Auszahlungsströme möglich dadurch
Lösung: Mit dem Verfahren der Kapitalwertrechnung kann eindeutig die bessere Alternative ausgewählt werden.
Wie ist ein schelcht strukturiertes Entscheidungproblem aufgebaut?
Probleme treten auf, wenn…
das Problem nicht genau bestimmbar ist und Alternativen dadurch nicht exakt benennbar sind
sich den Alternativen die Ergebnisse nicht eindeutig zuordnen lassen
wenn mehrere Ziele verfolgt werden und dies zu Zielkonflikten führt
wenn ein eindeutiges Lösungsverfahren fehlt
wenn mehrere Personen in den Entscheidungsprozess involviert sind
Wie ist das Grundmodell von Entscheidungen aufgebaut?
Das Grundmodell besteht aus
dem Aktionenraum, mit den Alternativen: hier: a1 und a2
dem Zustandsraum, mit den Umweltzuständen: hier: U1, U2 und U3
der Ergebnisfunktion, mit den Ergebnissen: hier: e11 bis e23;
(ai, Uj und eij sind zusammen das Entscheidungsfeld)
dem Zielsystem (hier: ein Ziel Z)
(das Zielsystem gehört zusammen mit den Infos zum Entscheidungsfeld und mit der Entscheidungslogik zum Entscheidungsträger)
Was kennzeichnet den Aktionsraum und voraus setzt er sich zusammen?
Dem Entscheider stehen bestimmte Aktionen (Alternativen, Handlungen, Strategien) zur Auswahl: ai mit i = 1, 2,....., m
Eine Alternative ist eine unabhängige Vorgehensweise zur Erreichung eines angestrebten Ziels
Die Menge der zur Auswahl stehenden Aktionen/ Alternativen heißt Aktionenraum A = {a1, a2, ...., am}
Es gilt das Prinzip der vollkommenen Alternativstellung: Alternativen müssen so formuliert werden, dass die Entscheiderin
gezwungen ist, eine der vorausgewählten Alternativen zu wählen (rigorose Reduzierung des Entscheidungsproblems im Vorfeld durch Vorstrukturierung)
gleichzeitig nur eine Alternative gewählt werden kann
Welche Probleme bringt der Aktionsaum mit sich?
Die Entscheidungstheorie macht es sich hier einfach und gibt Alternativen vor
Aber in der Realität ist es schwierig, geeignete Alternativen vorauszuwählen.
Wie viel Aufwand betreibe ich bei der Suche nach Alternativen (eigene Entscheidung, Opportunitätskosten der Zeit)
Finde ich überhaupt geeignete Alternativen? (z.B. bei der Suche nach Alternativen zur Begegnung von rückläufigen Absatzzahlen)
Manchmal gibt es zu viele Alternativen (Schwierigkeit bei der Auswahl des geeigneten Mitarbeiters unter 300 Bewerbern); „Qual der Wahl“
Was kennzeichnet den Zusatndsraum und voraus setzt er sich zusammen?
Umweltzustände sind die realen Sachverhalte, die durch den Entscheider im Planungshorizont nicht beeinflussbar bzw. nicht kontrollierbar sind, die aber dadurch relevant werden können, dass sie ggf. eine Entscheidung nötig machen und ggf. die Zahl der Alternativen und ggf. die Ergebnisse beeinflussen
Das Grundmodell modelliert den Zustandsraum explizit als Einflussgröße auf die Ergebnisse
Wenn man überlegt, Kartoffeln oder Tomaten anzubauen, ist es wichtig, ob man einen sonnigen oder nassen Sommer erwartet: Zwei Umweltzustände u1 und u2
Keine Abbildung der Umweltzustände im Modell ist nötig, wenn man für jede Alternative sofort die Ergebnisse bestimmen kann
Keine Abbildung auch dann, wenn der Umweltzustand bekannt ist => Entscheidung unter Sicherheit
Welche Optionen für die Entscheidung unter Unsichterheit gibt es?
Berücksichtigt man alternative Umweltzustände bei der Entscheidung, hat man eine Entscheidung unter Unsicherheit
Ist nur bekannt, dass einer der Umweltzustände eintreten wird, spricht man von Ungewissheit (Wahrscheinlichkeit ist unbekannt)
Man spricht von Risikosituation, wenn die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten der Zustände bekannt sind
Was kennzeichnet die Ergebnisfunktion und wie unterscheidet es sich nach der Entscheidungsform?
Bei Sicherheit ist der Zielertrag der Alternative ai = ei (z.B. bringt eine Geldanlage ai einen bestimmten, ex ante festgelegten Zinssatz ei ein)
Bei Unsicherheit informiert das Ergebnis eij über den Zielertrag der Alternative ai bei Umweltzustand uj (z.B. lohnt sich der Anbau von Erdbeeren ai mit Gewinn eij, wenn das Wetter im Frühjahr sonnig ist (uj))
Bei mehr als einem Ziel Zp mit p = 1, 2, ..., r müssen die Ergebnisse für die verschiedenen Ziele ermittelt werden. Es gibt Ergebnisse pro Ziel, Alternative und Umweltzustand, also eijp (z.B. Kauf einer Maschine ai abhängig von Nachfrageentwicklung uj. Ziel ist neben Maximierung des Kapitalwerts (Z1) auch Umweltverträglichkeit (Z2)).
In der Regel unterstellt man vereinfachend ein Ziel bei mehreren Umweltzuständen (Entscheidung unter Unsicherheit bei Ungewissheit oder Risiko) oder mehrere Ziele bei einem Umweltzustand (Entscheidung unter Sicherheit bei mehreren Zielen)
Was kennzeichnet das Zielsystem und voraus setzt es sich zusammen?
Ziele geben Auskunft darüber, welche Zustände, Ergebnisse oder Ereignisse für uns wünschenswert sind.
Im Rahmen von Entscheidungen sind Ziele notwendig,
um Alternativen zu finden,
um relevante Umweltzustände zu definieren,
um eine Rangfolge unter den Alternativen herzustellen
Um eine Rangfolge herstellen zu können, berücksichtigt man Präferenzen
Ein Entscheider hat eine Präferenz zwischen zwei Alternativen, wenn er sagen kann, das entweder a1 besser ist als a2 (a1 > a2), oder a1 schlechter ist als a2 (a1 < a2) oder er indifferent ist zwischen a1 und a2. Der indifferente Entscheider schätzt a1 und a2 gleich ein (a1 = a2).
Voraussetzungen an Präferenzordnungen sind Vollständigkeit, Reflexivität und Transitivität.
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