Team – Was bedeutet das Wort? (Comelli, 2018)
Mittelhochdeutsch „Zoum“ —> „Zaumzeug“
Altenglischen: Gespann von Zugtieren (meist
Ochsen) = Team of oxen
„Team leader“ lenkt das Gespann mit Zaumzeug und Lenkriemen
Später Verwendung in Mannschaftssport
Dann auch Eingang in Arbeitswelt: dort nicht mehr wegzudenken
Was sind Teams? (Kauffeld, 2001)
Teams bestehen aus mehreren Personen,
die interagieren,
voneinander abhängig sind,
ein gemeinsames Ziel verfolgen
und ein (mehr oder weniger starkes) Wir-Gefühl haben.
Sie werden durch andere und durch sich selbst als Gruppe wahrgenommen.
Warum Teamarbeit?
Bewältigung komplexerer Aufgaben, Problemlösung
Zusammenbringen von Spezialwissen
Kreativere, innovativere Lösungen
Effizienzsteigerung
Leistungssteigerung
Steigerung der Zufriedenheit
Gruppenleistung: Produktivität in Gruppen (Steiner, 1972)
Motivationsgewinne (Wegge, 2004)
Motivationsverluste (Wegge, 2004)
Warum sind Gruppenentscheidungen so populär?
1.Sozio-emotionaler und motivationaler Effekt
Entscheidung als fairer empfunden
Identifikation mit Entscheidung höher
Bereitschaft zur Umsetzung höher
2.Zugewinn an Entscheidungsqualität
Neue Infos und Perspektiven einbringen
„Vier Augen sehen mehr als zwei“
Individuelle Fehlannahmen korrigieren
Vorteile, aber ...
Keine durchgängigen Vorteile in der Informationsverarbeitung
Verglichen mit unabhängigen Einzelpersonen weniger Ideen produziert
Entscheidungen durch Teamarbeit nicht immer besser
Größter Vorteil: Entwicklung eines geteilten Wissens (transaktives Gedächtnis; Brauner 2003)
Ermöglicht besonders effiziente Arbeitsteilung
Schnellere und gründlichere Verarbeitung von Rückmeldungen über Arbeitsergebnisse durch Teams als durch Einzelarbeiter (Lernen aus Rückmeldungen)
Probleme der Informationsverarbeitung - Groupthink (Janis, 1972)
Denkmodus, in dem das Streben nach Einigkeit so dominant wird,
dass es einer realistischen Bewertung von Entscheidungsalternativen entgegen steht
Das Groupthink-Modell (Janis, 1972)
Was kann man gegen Groupthink tun?
Führungskraft sollte als Moderator/in auftreten und eigene Meinung über bevorzugte Lösung zurückhalten
Sensibilität für Schweigen von Andersdenkenden
Meinungen von Externen heranziehen (kein Interesse
an Gruppenkohäsion)
Untergruppen erarbeiten Lösungen, die später zusammengeführt werden
Geheime oder schriftliche Abstimmungen
Institutionalisieren eines Advocatus Diaboli (Aufgabe: kritisches Hinterfragen)
IPO-Modelle der Teamarbeit
4-Faktorentheorie der Innovation in Teams (West, 1990)
Was ist Teamentwicklung? (Schiersmann & Thiel, 2018)
Systematische Interventionen, in deren Rahmen neugebildete oder bestehende Arbeitsgruppen (zumeist mithilfe von Moderator/innen) daran arbeiten, ihre Leistungsfähigkeit sowie die Qualität des Arbeitens und Zusammenwirkens in der Gruppe zu optimieren
Geplante Veränderungen oder Eigenleistung des Systems unter Irritation durch Moderator (systemische Sicht)
Ausgewählte Maßnahmen der Teamentwicklung
Survey-Feedback und Reflexivität
Teamcoaching
Strategieworkshops
Zukunftskonferenz
Teamidentitätsbildung
Crew Resource Management Trainings
Outdoor-Trainings
Was sind Organisationen? (Kieser & Kubicek, 1990)
Was ist ein Konflikt? (De Dreu & Gelfand, 2008)
Prozess, der beginnt,
wenn ein Individuum oder eine Gruppe
Differenzen oder Gegensätze
zwischen sich selbst und einem anderen Individuum oder einer anderen Gruppe
in Bezug auf bedeutsame Interessen, Ressourcen, Glaubenssätze, Werte oder Praktiken wahrnimmt.
Arten von Konflikten
Die Top-10-Ursachen für Konflikte (Baron, 1988)
Eskalationsmechanismen
Generalisierung
Interpunktion
Projektion
Feindbilder
Sich-selbst-erfüllende Prophezeiung
Open-Minded Discussion (Tjosvold et al., 2014)
(Wirtschafts-)Mediation (Kals & Ittner, 2008; Montada & Kals, 2007)
Strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung und Lösung von Konflikten, begleitet durch unabhängige, „allparteiliche“ Dritte
Mediator/innen führen das Verfahren, stellen Kommunikationskultur her
Verantwortlichkeit der Parteien für das Ergebnis
Chancengleichheit und Kooperation
Anstreben einer win-win-Lösung unter Wahrung der Beziehung
Methodenwerkzeuge in der Mediation
Denken und Handeln in Alternativen
Mut zur psychologischen Methodenvielfalt
Interventionsmethoden zur psychologischen Verständigung und Deeskalation
Tiefenstrukturanalyse
Suche nach win-win-Lösungen
Reflexion und Evaluation
Wie wird man Mediator/in und was sollte man können?
Keine geschützte Bezeichnung
Psychologische Kenntnisse zu Konflikten
Juristische Kenntnisse
Feldkenntnis (Wirtschaftliches Wissen; Hintergrundwissen zu jeweiligen Fällen)
Empfehlung des Bundesverbandes Mediation: Ausbildungslehrgänge + dokumentierter Fall (www.bmev.de)
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