Grundlagen
nicht-invasive Methode der Nuklearmedizin
Destruktion von Schilddrüsengewebe
nimmt als einziges Organ größere Mengen Iod auf und speichert dieses
nicht gespeichertes Iod wird über den Urin ausgeschieden
verwendet wird radioaktives 131 Iod
führt über Betastrahlung zur lokalen Zelldestruktion
über Gammastrahlung diagnostische Wertigkeit
Indikation
Strumaverkleinerung
M. Basedow
Schilddrüsenautonomie
Differenziertes Schilddrüsenkarzinom
nur diese nehmen Iod auf und sind einer Radioiodtherapie zugängig
adjuvante Behandlung nach Thyreoidektomie
Kontraindikationen
Schwangerschaft/Stillzeit
Verdacht auf Schilddrüsenkarzinom
Abklärung und zunächst operative Versorgung!
Technischer Hintergrund
Prinzip:
Verwendung von radioaktivem 131 Iodid (Gamma und Betastrahler) als Radiopharmakon
Beta-Strahlung: Therapeutischer Nutzen
hochenergetisch
geringe Reichweite
ideal zur lokal begrenzten Gewebedestruktion
Gamma-Strahlung: Diagnostischer Nutzen
größere Reichweite, Erfassung mittels Gammakamera
Wirkungseintritt:
nach 2-3 Monaten
Ablauf/Durchführung
Allgemeine Maßnahmen
Iodkarenz
Aufnahme größerer Iodmengen (z.B: Rö-KM) blockiert die weitere Iodaufnahme
Effekt einer Radioiodtherapie beruht auf einer intakten effektiven Iodaufnahme
Ausschluss einer Schwangerschaft
Radioiodrherapie bei Hyperthyreose und Strumaverkleinerung
Stationäre Einzeitbehandlung unter Einhaltung der Strahlenschutzmaßnahmen
Perorale Gabe: mind 4 h vor und 1 h nach Gabe nüchtern bleiben
Dosis je nach Therapiekonzept
Funktionsoptimiert vs ablativ (Reduzierung Hypothyreose-Wahrscheinlichkeit vs sicherer Behandlungserfolg)
Radioiodtherapie bei Schilddrüsenkarzinom
zunächst totale Thyreoidektomie mit loakler Lymphadenektomie
Verwendung von 131-Iod-Standardaktivitäten
Vorraussetzung ist ein hohes basales TSH von > 30 mU/L
keine basale Thyroxinbehandlung
ausreichend Radioiod soll von der Restschilddrüse aufgenommen werden
Duchführung wie bei der Hyperthyreose
Komplikationen
Frühkomplikationen:
Gastritis (orale Gabe)
Sialadenitis (Speicheldrüsen nehmen in geringem Maße Jod auf)
Prophylaxe: Anregung der Speichelproduktio für Elimination
Hypothyreose
ggf. L-Thyroxin
Spätkomplikationen
Strahlenthyreoiditis
Sekundärmalignom oder Leukämie
Sicca-Syndrom mit Mundtrockenheit (Xerostomie)
bei Lungenmetastasen: Lungenfibrose
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