Was ist eine Emotion?
Welche Komponenten?
Was ist Funktion?
„Eine Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion,
die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht.”
S. Auch Definition aus Seminar
Physiologische, motivationale, zeitliche, Ausdruckskomponente, Bewertungskomponente, Empfinden
Funktion
Schnelle Systemreaktion des Gehirns auf Situation, um schnell zu handeln (Umwelt zeigen was wir wollen)
Was sind Emotionskomponenten?
Kognitive Komponente (Wahrnehmung, Aufmerksamkeitssteruerung verändern sich)
Physiologische Erregung (Körperliche Anpassung an emotionsauslösende Situation)
Motivation (Handlungsvorschläge)
Emotionsausdruck (Mimik, Gestik, Stimme, soziale Kommunikation)
Erleben (subjektive Erfahrung, Gefühle, schwer zu fassen)
Welche Paradigmen der Emotionsforschung gibt es?
Strukturalistisches Paradigma (Emotion als psychischer Zustand):
Emotionen sind diskrete, biologisch adaptive Muster, die in der Phylogenese des Menschen entstanden sind (-> evolutionär sinnvoll -> Auslösemuster)
Funktionalistisches Paradigma (Emotion als psychische Funktion):
Emotionen werden durch ihre jeweilige Funktion in menschlichen Handlungen definiert (welche Funktion haben Emotionen fürs Erlebn und Verhalten)
Soziokulturelles Paradigma (Emotion als sozial konstruierte psychische Funktion):
Emotionsentwicklung steht unter dem Einfluss des sozialen und kulturellen Umfeldes; Emotionen unterscheiden sich kulturspezifisch. (Individuelle Unterschiede, erfahrungsabhängig)
Was besagt die Theorie der Basisemotionen?
s. Foto Babys mit 6 Basisemotionen
Trauer
Freude
Wut (Zähne zeigen)
Angst
Ekel (Nutzen: Öffnungen verschließen)
Überraschung (Alle Sinne aufmachen: alles wahrnehmen)
—> auf der ganzen Welt gleiche Ausdrücke der Emotionen
—> gibt begrenzet Anzahl von Emotionen die kulturunabhängig zu unserer Aussattung als Spezies gehören
(Liebe als komplexere Emotion aus Freude und Überraschung … -> unterschiedliche Theorien für weitere Emotionen)
Wie sieht ein dimensionales Modell der Emotion aus?
Dimensionen
Erregung
Valenz (Angenehmheit)
KL:
Welche Funktionen haben Emotionen ?
Informative Funktion
Relevanz
Überwachung
Feedback (ob Bedürfnis realisiert wurde)
Motivierende Funktion
Z.B. Annäherung / Vermeidung
Soziale Funktion
Eigener Zustand
Verhaltensabsichten
Verhaltensaufforderung
Für was haben Emotionen eine soziale Funktion und was wird durch sie reguliert?
Regulation zwischenmenschlicher Beziehungen durch Kommunikation
der eigenen emotionalen Befindlichkeit
der eigenen Verhaltensabsichten
der Verhaltensaufforderungen an andere
der Nähe der Beziehung zu anderen oder dem Wunsch nach Veränderung
-> Kulturelle Normen für Ausdruck und Interpretation des Emotionsausdrucks („display rules“)
(Kinder lernen schnell sozial erwünschten Gesichtsausdruck zu zeigen)
Wie entwickeln sich Emotionen bzw. Wie sieht ein Modell zur Sozialisation von Emotionen aus?
6-10 a:
Verfügbare Strategien werden verfeinert -> Emotionsausdruck durch Sprache, besser kognitiv regulieren, Emotionsausdruck situativ anpassen, Autonomie in Anwendung der Startegien
Was sind verschiedene psychologische Emotionstheorien? (4)
Eher behavioristisch:
James-Lange-Theorie
1. Emotionales Ereignis löst körperliche Reaktion aus (z.B. erhöhter Herzschlag)
2. Körperliche Reaktion wird als Emotion wahrgenommen
Cannon-Bard-Theorie
Emotionales Ereignis löst körperliche Reaktion und gleichzeitig subjektive emotionale Erfahrung aus
(Kompromiss: beides tritt gleichzeitig auf)
Eher Kognition:
Zwei-Faktoren-Theorie (kognitives Modell; Suche nach Ursache)
1. Person bemerkt physiologische Erregung (phys. Komponente)
2. Person erklärt Erregung mit einer emotionalen Ursache (kognitive Komponente)
Kognitive Theorien (Lazarus) (Bewertung physiologischer Komponente -> Emotion)
1. Subjektive Einschätzung (Appraisal) einer Situation (bzgl. Werten, Zielen, Wünschen einer Person)
2. Appraisal löst spezifische physiologische, motivationale und verhaltensbezogene Reaktionen aus
3. Reaktionen werden als spezifische Emotion erleb
Was steht hinter der motivierenden Funktion?
Aus welchen Komponenten setzt sich emotionale Kompetenz nach einem Modell von Denham zusammen?
Emotionsausdruck:
nonverbale Kommunikation von Emotionen
Kommunikation selbstbezogener Emotionen
Kontrolle sozial sanktionierender Emotionen
empathisches Einfühlungsvermögen
Emotionsverständnis:
Unterscheiden eigener Emotionen
Unterscheiden der Emotionen anderer Personen
Emotionsvokabular (Wortschatz zur verbalen Kommunikation der Emotionen)
Emotionsregulation:
Kontrolle negativer Emotionen
Kontrolle positiver Emotionen
Was gehört zur emotionalen Kompetenz nach der Liste von Saarni? (8)
Emotionale Kompetenz -> sehr einflussreich in Forschung
(1) Bewusstheit über den eigenen emotionalen Zustand
(2) Fähigkeit, Emotionen anderer zu erkennen und zu verstehen
(3) Fähigkeit, Emotionen verbal zu kommunizieren
(4) Fähigkeit, empathisch auf das emotionale Erleben anderer einzugehen
(5) Fähigkeit zur Trennung von emotionalem Erleben und emotionalem Ausdruck
(6) Fähigkeit, aversive Emotionen und problematische Situationen adaptiv zu bewältigen
(7) Fähigkeit, sich der emotionalen Kommunikation in sozialen Beziehungen bewusst zu sein
(8) Fähigkeit zur emotionalen Selbstwirksamkeit
Wie sieht ein Modell der affektiven sozialen Kompetenz aus?
—> Erleben als zusätzliche Komponente
—> Kompetenzen, die dabei eine Rolle spielen
—> Eingebettet in situativen Kontext
—> Senden: anderem Kind zeigen, dass man wütend ist (Nervosität lieber nicht senden) —> entscheiden, was man sendet und was nicht
—> Empfangen: wann Botschaften empfangen und richtig deuten, verzerrtes emotionales Signal
—> Erleben
—> Selbst: beeinflusst alle Bausteine (individuelle Merkmale wie Temperament, Motvation und co)
Was sind Entwicklungstrends der Emotionen? (4)
An welche Prozesse ist die Entwicklung gekoppelt?
Entwicklungstrends der Emotionen
1) Emotionen nehmen im Laufe der Ontogenese in ihrer Vielfalt zu, d.h. neue Emotionen entstehen
2) Häufigkeit und Ausdrucksintensität von Emotionen nehmen ab (z.B. Freude an Weihnachten)
3) Emotionen „desomatisieren“, d.h. ihre korrespondierenden Ausdrucks- und Körperreaktionen können für Außenstehende unsichtbar werden
4) Emotionen können zunehmend reguliert, d. h. in Intensität, Dauer und Qualität willkürlich modifiziert werden
—> emotionale Entwicklung eng gekoppelt an kognitive, sprachliche und körperliche Entwicklung
Welche Entwicklungsphasen gibt es zur Entwicklung von Emotionen?
Phase 1: 1. – 2. Lebensjahr
Aufbau eines differenzierten Emotionsrepertoires inkl. entsprechende Ausdruckszeichen
Phase 2: 3. – 6. Lebensjahr
Übergang von der inter- zur intrapersonalen Regulation
Phase 3: ab dem 6. Lebensjahr
Gebrauch des Emotionsausdrucks zur interpersonellen Regulation
Dissoziation von Ausdruck und Erleben, bzw. Internalisierung des Emotionsausdrucks intentionaler Einsatz des Emotionsausdrucks innere / intime Gefühlswelt
Phase 4: Jugendalter
Suche nach exzeptionellen emotionalen Erfahrungen (sensation seeking)
Neue Emotionen und Körpergefühle entstehen
Kulturelle Einflüsse (z.B. „cool“ sein)
Wie verläuft beispielhaft die Regualtion der Beruhigung für die Entwicklung von der Inter- zur Intrapersonellen Regualtion?
Inter = Zwischen
Inter = innerhalb der Person
Beispiele für Regulationsstrategien:
Beruhigung:
Bezugsperson erkennt, dass es Ki nicht gut geht und wiegt/streichelt es etc.
Später: Ki merkt selbst, dass es ihm nicht gut geht und sucht BP auf, um sich regulieren zu lassen
Ki merkt selbst, dass es ihm nicht gut geht und weiß selbst, wie es sich beruhigen kann
—> Einfluss der sozialen Erfahrung: bei Feinfühligkeit der BP kann Ki auch sich selbst besser regulieren
Was besagt die “Theory of Emotion”/bzw. Welche 6 Facetten gibt es? Wie entwickelt sich diese/das Emotiosnverständnis eines Kindes? (Kognitive Theorie)
“Theory of Emotion“
(1) Erkennen verschiedener Emotionen am Ausdruck
(2) Sich in die Emotionsperspektive eines anderen versetzten
(3) Verstehen, dass Erinnerung an trauriges Ereignis Trauer auslöst
(4) Verstehen, dass sie ihre Emotionen verändern können
(5) Verstehen, dass es möglich ist, die eigenen Emotionen zu verbergen
(6) Verstehen, dass möglich ist, mehrere Emotionen gleichzeitig zu haben
Was ist Emotionsregulation?
= Versuch, Intensität/Ausdruck/Erleben des eigenen emotionalen Zustands zu regulieren
= verändernder Einfluss auf pos/neg Emotionen
Einfluss darauf welche Emotionen man hat, wann man sie hat und wie man sie erlebt und ausdrückt
automatisch oder kontrolliert
Können sich auf unterschiedliche Stufen den Emotiosnentstehunsprozesses beziehen
Wie hängen Vs und Emotionsregulation zusammen?
Was sind übergeordnete Ziele der Emotionsregulation? (3)
Ziele der Emotionsregulation
übergeordnet
Bedürfnis-Orientierung: Vermeidung von Unangenehmen und Erreichen von angenehmen Zuständen
Ziel-Orientierung: Emotionen unterstützen die Orientierung an Normen, Zielen oder Anforderungen
Person-Orientierung: Herstellen einer emotionalen Balance durch Integration unterschiedlicher emotionaler Bestrebungen
Wie sieht ein Prozessmodell der Emotiosnregulation nach Gross aus? S. Seminar Tabelle.
Emotionen entstehen dann, wenn ich in bestimmter Situation meine Aufmerksamkeit auf bestimmte Elelmente richte, sie einschätze und darauf regagiere
Antizipatorische Startegien:
Situationswahl -> Umwelt
Situationsmodifikation ->Situation
Aufmerksamkeitskontrolle (worauf achte ich) -> Aufmerksamkeit
Kognitive Umbewertung -> Einschätzung (wie bewerte ich Situationselemente; Fehler als Helfer bewerten)
Reaktive Strategien:
Reaktionskontrolle -> Reaktion
Was sind Strategien der Emotionsregulation im Modell von Gross?
Was sind Quellen individueller Unterschiede in der Emotionsregulation?
Quellen individueller Unterschiede in der Emotionsregulation
Unterschiede in der Wahrnehmungssensitivität für emotionale Prozesse
Mehrere konkurrierende Regulationsziele aktiviert
Typ und Intensität der aktivierten Emotion
Einschätzung der verfügbaren sozialen und psychischen Ressourcen zur Regulation
Überzeugungen über die Regulierbarkeit von Emotionen (Meinung darüber, ob Emotionen reguliert werden müssen und können)
Selbstwirksamkeitserwartung (aus Erfahrung: ob ich denke, ich kann meine Emotionen steuern)
Was sind familiäre Einflüsse nach dem drei-Teile-Modell?
Merkmale des Kindes (Temperament, psychische Funktionen)
Merkmale der Eltern (Erziehungsverhalten, Vorbild)
Wie sieht emotionale Erziehungskompetenz aus?
Emotionale Erziehungskompetenz
Eltern und Bezugspersonen fördern emotionale Kompetenz, wenn sie
• ...ihre eigenen Emotionen offen ausdrucken,
• ... ein emotionales Klima schaffen, das einen offenen und
toleranten Umgang mit positiven wie negativen Emotionen fordert,
• ... responsiv auf die emotionalen Bedürfnisse des Kindes eingehen, also unmittelbar und sensibel auf Gefühlsäußerungen reagieren,
• ... häufig mit ihrem Kind über Gefühle reden und dadurch sein Emotionsverständnis verbessern,
• ... die Gefühle ihres Kindes entsprechend seinen Bedürfnissen ko- regulieren und es vor allem bei der Bewältigung negativer Gefühle unterstützen und
• ... die zunehmende Eigenständigkeit ihres Kindes bei der Regulation von Emotionen fordern.
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