Inwieweit unterscheidet sich die psychosoziale Ananmnese von der klassischen Anamnese?
Erfassung und Einschätzung (körperlichere) Symptome und Beschwerden
Informationssammlung zu Vorerkrankungen, Veranlagungen
Erweiterung des Blicks -> Orientierung am bio-psycho-sozialen Modell
Einbezug von z.B. Biographie, Ressourcen, Lebensumständen, etc.
Was zeichnet die psyso. Anamense aus?
Markiert den Beginn der professionelen Beziehung
Frage nach dem Sinn von Handlungen und Wünschen des Patient. -> Was erhoffen Sie sich?
Zeitfaktor (richtiger Moment) -> Wann sollte ein Erstgespräch geführt werden?
Unbewusstes und Unerledigtes bewusst machen
Nenne Beispiele für Ressourcen, die während eines Anamensegesprächs erfasst werden könnten.
Innere Ressourcen
Resilienz
Sinn und Hoffung
Glaube
Äußere Ressourcen
Familie
Freunde
Soziales Umfeld
Professionelle Unterstüzungsangebote
Informationen sind subjektiver Natur! -> Daher Blick auf subjektive Wirklichkeit des Patienten
Frage, wer ist der Auftraggeber? -> Intrinische oder extrinische Motivation?
Welchen Auftrag erhalten wir vom Patient und / oder den Angehörigen?
Was ist mit der “subjektiven Wirklichkeit des Patienten” gemeint?
Gedankliche Konstruktionen von Patient über das Wesen, die Entstehung und die Behandlung ihrer Erkrankung
Ziel: Verlust personaler Kontrolle über das eigne Leben zu verhindern oder rückgänig zu machen
32j. Mann, Muslim, met. Hoden-Ca:
„Mein Tumor ist die Strafe Allahs. Wir sind schon seit 2 Jahren verheiratet, mit Kindern wollten wir noch warten. Im Koran steht, dass ... Jetzt werde ich nie mehr Kinder bekommen können.“
44j. Frau mit Magengeschwür:
„Ich hätte mich viel früher von meinem Mann trennen sollen. Das Magengeschwür habe ich doch nur, weil ich in unserer Ehe alles runterge- schluckt habe.“
Einflussfaktoren:
Biographie
WIssen über sich selbst
Wertvortstellung, Bedürfnisse
etc.
Auswirkungen:
bewältigungsregulativ (-> Ernährungsumstellung)
emotionsregulativ -> Krankheit nicht direkt beeinflussbar, dann zim Beispiel Gefühlsregulation
meinen die Einschätzung eines Individuums darüber, ob es durch sein Verhalten wichtige Ereignisse im Leben beeinflussen kann
Unterscheidung in internal, soziale-external und fatalistisch-external (Zufall / Schicksal)
Beispiel (internal):
45j. Frau, Asthma:
„Mit dem Rauchen hebe ich schon aufgehört. Wenn ich jetzt nach meiner Kur weiter Sport mache und meine Medikamente regelmäßig nehme, bekomme ich das sicher in Griff.“
Beispiel (soziale-external):
„Wenn der Arzt sagt, ich soll diese Chemotherapie machen, dann vertraue ich ihm blind, der ist doch der Fachmann.“
„Ich will das alles gar nicht so genau wissen. Sprechen Sie mit meiner Tochter!“
Beispiel (fatalistisch-external):
„Wenn der liebe Gott mir das das so vorherbestimmt hat, muss ich das annehmen.“
“Das ist Schicksal”
Nenne Beispiel für Methoden und Arten der psychosozialen Anamnese.
Biographiearbeit:
Beschäftigung mit dem Leben, neben reinen Fakten auch subjektive Bedeutung, Gefühle, Erinnerungen, intensive Auseinadersetzung mit der Vergangenheit um Zukunft zu gestalten
Wie? -> Eigene Biographie schreiben, alte Bilder, Fragen: WIe lief Weihnachten früher ab?, Zufällige Zugänge -> Über Haustiere sprechen
Genogramm:
Visuelle Darstellung eines Familienbaums - über mindestens drei Generationen hinweg -> Infos über Beziehungsstatus, Überblick über komplexe Familenstrukur
Netzwerkkarte:
Ich in der Mitte -> Unterteilung in drei Bereiche -> Wer steht mir wie nahe?
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