Was ist Sukzession?
fundamentales Konzept der Ökologie
zeitliche Abfolge versch. Vegetationseinheiten an einem Ort
primäre S. = Entwicklung auf unbesiedelten Rohboden
sekundäre S. = Entwicklung auf besiedelter Fläche
Landschaftspflege = Sukzession verhindern, fördern oder ablenken
Definieren Sie den Begriff Pflege.
Was sind Pflegemaßnahmen?
Leistungen, die über Reinigung hinausgehen (FLL)
Summe aller routinemäßigen Tätigkeiten zum Betrieb von Vegetationsflächen
Fertigstellungspflege (DIN 18916, 18917, 18918)
Erreichung des abnahmefähigen Zustands (Bauleistung)
Entwicklungspflege (DIN 18919)
Erreichung des funktionsfähigen Zustandes (vermehrte Leistungen über begrenzten Zeitraum)
Unterhaltungspflege (DIN 18919)
Erhaltung des funktionsfähigen Zustandes
Instandsetzung
Maßnahme zur Rückführung in den funktionsfähigen Zustand
Reparatur von Nutzungsschäden, Baustoffen (Alterung, falsche Baustoffwahl/Übernutzung)
Instandhaltung
kombiniert alle tech. und admin. Maßnahmen während des Lebenszyklus zur Unterhaltung/ Wiederherstellung des funktionsfähigen Zustands
Inspektion, Wartung, Instandsetzung, Verbesserung
In welchem Rhythmus werden Pflegearbeiten gemacht?
Nennen Sie jeweils Beispiele.
Jährlich:
Maßnahmen zur Säuberung und Unkrautkontrolle
Jäten/Rückschnitt
Im mehrjährigen Rhythmus:
Maßnahmen zur Vitalisierung
Bodenverbesserung, Düngung
Maßnahmen zur Ordnung, Weiterentwicklung
Teilen, Nach- und Umpflanzen, Roden, Mulchen
Nach Bedarf:
kosmetische Maßnahmen
Pflanzenschutz, -hygiene, Aufbinden, Pinzieren, Ausdünnen
Nennen Sie die wichtigsten Arten von Pflegemaßnahmen mit jeweils einem Beispiel.
Maßnahmen der Säuberung, zB. Herbst-/Winterrückschnitt
Maßnahmen zur Unkrautkontrolle, zB. Jäten
Maßnahmen zur Vitalisierung, zB. Düngen
Maßnahmen zur Ordnung und Weiterentwicklung, zB. Teilen
Kosmetische Maßnahmen, zB. Aufbinden
Wozu dienen Maßnahmen der Säuberung?
Welche Maßnahmen gehören dazu? Was gilt es dabei zu beachten?
Krankheiten mindern, Versamung fördern, gestalterische Gründe
Rückschnitt 1x/Jahr (Herbst/Winter)
Laub-/Abfallbeseitigung
Herbstrückschnitt bei Helenium Hybriden, versamende Astern
Winterrückschnitt bei Geranium renardii, Sedum telephium
Werkzeuge: Heckenschere, Freischneider, Rasenmäher
Geräte gezielt einsetzen, sonst Übertragung von Pilzkrankheiten
keine immergrünen Stauden schneiden
Wozu dienen Maßnahmen zur Unkrautkontrolle?
Beschreiben Sie Maßnahmen zur Unkrautkontrolle.
ermöglicht ein Zusammenwachsen von Pflanzen
Jäten, Hacken, Chemische Unkrautbekämpfung
Werkzeuge: Unkraut-/Distelstecher, Hacke/Rechen
Zeitpunkt: April-Oktober, regelmäßig alle 4-6 Wochen
Beiflora mit Wurzeln entfernen
Ausläufertreibende Wurzelunkräuter gesondert behandeln
selektives jäten mit Distelstecher
ruderale Arten vor der Samenreife jäten
Traumbedingungen:
- bei feuchtem Wetter
- häufiger und dafür schneller
- kleinste Unkräuter stehen lassen (besser greifen)
Was sind die Unterschiede zwischen Jäten, Schuffeln und Hacken.
Jäten: punktuelles Beseitigen von Unkraut mit Unkrautstecher
Beiflora mit Wurzeln entfernen, auf Blumenzwiebeln achten
Gute Begehbarkeit im Frühjahr
Selektives Jäten zeitaufwendig
Schuffeln: horizontales Hin- und Herbewegen
verschließt offene Bodenstellen
keine Wurzelunkräuter, nur oberflächige Unkräuter
Hacken: flächiges Beseitigen von Unkraut mit Harke/Rechen
regelmäßiges Abhacken von Wurzeln beschädigt Pflanzen
Bietet Keimbett für Samenunkräuter
gut geeignet bei
Beetstauden, die aerobe Verhältnisse brauchen
Bei leichten Verdichtungen (Trittspuren)
Kapillarität
Massenunkräuter
nicht geeignet bei
Geophyten
wenn Fläche gemulcht ist
Welche Faktoren können den Aufwand des Jätens verringern?
Wurzelunkrautfreies Substrat
Mulchschicht (mind. 5cm dick)
sehr feiner Mulch (kein Rindenmulch) weniger Verdichtung
Stressfaktoren
Optimale Pflanzenauswahl (enger Pflanzenabstand)
Reduzierter Sauberkeits- und Ordnungsanspruch
Wozu dienen Maßnahmen zur Vitalisierung (Düngen)?
Beschreiben Sie Maßnahmen zur Vitalisierung.
Verlängerung der Lebensdauer und Verbesserung der Vitalität
Düngen, Wässern, Mulchen, Remontierschnitt, Pflanzenschutz/-hygiene
Zeitpunkt: 1-2x im Frühjahr
Düngermenge je nach Boden und Nährstoffbedarf
Im ersten Standjahr intensiver
Was ist beim Wässern zu beachten?
weniger oft, Pflanzen sollen lange Wurzeln bilden
dafür großzügiger (15-20l/m²)
Tiefgründig, 10-20cm
im 1.Jahr intensiv, ab 2.Jahr je nach Bedarf
Weniger im Spätsommer/Herbst (Ausreifung Winter)
keine Regner wegen hoher Blattfeuchtigkeit, Schaden an Pflanzen
möglichst reduzieren durch Anlegen von Wiesen
Nutzen örtlicher Reserven (zB. Flüssen), Entnahme bei Nacht (weniger Verdunstung)
Wozu dient Mulch?
Unterdrückung von Unkräutern
Verbesserung des Wasserhaushalts des Bodens
Verbesserung der Bodenlebewesen
Wozu wird die Pflegemaßnahme Nachmulchen angewendet?
1x im Winter (nicht jedes Jahr)
Vitalität der Pflanzung erhöhen
Standortbedingungen und Optik fördern (Materialwahl beachten)
Unkrautbekämpfung erleichtern
Wann wird organischer Mulch eingesetzt?
Nennen Sie Beispiele.
G, GR: feucht-humoses, nahrhaftes Milieu
Stärke 5-8cm
Beispiele:
Mulchmahd
Rindenmulch (weites C/N-Verhältnis)
Rindenhumus 0/18
Rindenschrot 0/18
Häckselstoffe (Gehölzschnitt, Staudenreste, Miscanthus)
Tannennadeln
Wann wird mineralischer Mulch eingesetzt?
Fr, St: trockenheitsliebende Stauden
Nach 4-5 Jahren zugesetzt (Feinanteile)
Jährliches Abräumen von organischem Material
Estrich (unter 8/16er Körnung)
Splitt 2/5, Kalk, Porphyr
Kalksplitt 0/8
Lavagrus 2/5
Kies 2/5
Sand 0/16
Welche Arten von anorganischem Mulch gibt es?
Nennen Sie Beispiele und Nachteile.
Vliesen, Folien, Gewebe
Papiere
Nachteile:
viel Material in Boden eingebracht
keine Geophyten
Unkräuter wachsen durch Vlies
Stauden in Löchern, keine Dynamik in der Fläche
Nennen Sie Vor- und Nachteile von mineralischem Mulch.
Vorteile:
Optisch ansprechend (sehr freundlich, hell)
Frei von Unkrautsamen
Trocknet schnell ab
Gut verträglich für trockenheitsresistente Stauden
langlebig
Kein Problem mit C/N-Verhältnis und ungeplanter Düngung
Nicht geeignet für Halbschattengewächse
Material schwer einzubringen und zu transportieren
Durchmischung bei belebten Böden
Nennen Sie Vor- und Nachteile von organischem Mulch.
Gut verträglich für Halbschattengewächse
Gut verarbeitbar
Optisch ansprechend: Dunkles Material ästhetisch
Laub kann auf der Fläche bleiben
Anreicherung mit organischen Stoffen
nicht geeignet für trockenheitsresistente Stauden
Dunkles Material heizt sich schneller auf
Baut sich ab
N-Fixierung möglich
ggf. zu starke Düngerwirkung und/oder Vernässung
Was ist beim Remontierschnitt zu beachten?
Nennen Sie geeignete Arten.
Fördert 2. Blütenflor (nur bei einigen Arten)
im Juni/Juli, während des Abblühens
5 - 15cm über Boden
Arten:
Alchemilla mollis/epipsila
Bistorta officinalis
Salvia nemorosa/pratensis
Wozu dienen Maßnahmen zur Ordnung und Weiterentwicklung (Teilen)?
Beschreiben Sie Maßnahmen zur Ordnung und Weiterentwicklung.
Verjüngung von Stauden oder gestalterische Gründe
Jäten kurzlebiger/ausläufertreibender Arten, Teilen + Umpflanzen, Nachpflanzen, Roden
Werkzeug: Spaten
April/Mai und Herbst
Besondere Leistung (viele Sonderfälle)
Anspruch hoch, Pflegekräfte hoch qualifiziert
Wozu dienen kosmetische Maßnahmen (Aufbinden)?
Wertet das Erscheinungsbild auf
Pinzieren, Aufbinden, Ausschneiden von Verblühtem
Werkzeuge: Rosen-/Heckenschere
Zeitpunkt: Ende Mai-Ende Juni
Anspruch sehr hoch, Pflegekräfte hoch qualifiziert
Beetstaudenpflanzungen
Mit welchem Pflegeaufwand ist bei Staudenflächen in min/m²/Jahr zu rechnen?
Blattschmuckstauden (HS-S): 2-3min/m²/Jahr
Einfache Staudenpflanzung unter Gehölzen: 4-5min/m²/Jahr
Einfache Staudenpflanzung in der Freifläche: 5-7min/m²/Jahr
Wildstauden mit Beetstaudencharakter: 12-15min/m²/Jahr
Beet- und Prachtstauden: 18-24min/m²/Jahr
Beschreiben Sie die Pflege nach Strategietypen, inkl. Lebensbereiche, Pflegemaßnahmen/ -zeit und Beispiel.
C-Konzept: Fr, G, GR (frisch-feucht)
Jäten, Remontier-/Selektionsschnitt im Sommer, Rückschnitt im Winter
Wiesen-Iris-Taglilien-Pflanzung
7-10min/m²
S-Konzept: Extremstandorte
Aushagerung, Zurückdrängen von Gehölzen, mineralisches Mulchen, Jäten
Mediterrane Halbsträucher, Lein-Federgras-Hang
3-5min/m²
R-Konzept: Stauden und Einjährige
Hacken, Fräsen, Umgraben, selektives Jäten
Malven-Artischocken-Beet
15-20min/m²
SC-, RC-, bzw. CSR-Konzept: Fr (trocken), GR (sonnig), G (frisch-trocken)
Silbersommer
5-7min/m²
Beschreiben Sie den Zusammenhang zwischen Standort, Pflanzung und Pflege.
Pflanzung (Typus, Alter…)
Standort (Boden, Licht, Störungen…)
Pflegemethoden (Werkzeuge, Zeitpunkt…)
Eingreifen durch Pflegende
Man unterscheidet in statische und dynamische Pflege
Erläutern Sie die statische und dynamische Pflege.
Statische Pflege:
Initialzustand
Spontane, ausbreitende Vegetation wird entfernt
Traditionelle Beetstaudenpflege
U.U. Sanierung nach 8-10 Jahren
Dynamische Pflege:
Leitbild mit spontaner Vegetation und Aussaaten
Kreatives Pflegen (Pflegeplan empfohlen)
Ziel: funktionsfähige Pflanzengemeinschaft
Erläutern Sie Methoden des Gestaltens durch Blackbox Gardening. Nennen Sie Vorteile der Methode.
Arbeit mit versamenden Arten, Lebenszyklen
Initialpflanzen in Töpfen pflanzen, zB.
Einjährige (Papaver rhoeas)
Zweijährige (Verbasum olympicum)
Mehrjährige (Angelica archangelica)
Kurzlebige (Hesperis matronalis)
Langlebige (Helleborus x hybridus)
Rückschnitt vor Blüte oder Jäten
invasive Neophyten? Naturareale? —> Rahmen geben
Schnelle steuerbare Effekte (schnelle Blüte, einfache Pflanzung)
Reichhaltig an Blüte, Farbe und Naturerlebnis
Preiswert
Erläutern Sie Methoden des Gestaltens durch Coppicing.
Nennen Sie Vorteile der Methode.
Bezieht sich auf das „auf den stock setzen“ bzw. Kopfschnitt
Steuern durch Schnittintervalle/ -höhen und Anzahl der geschnittenen Gehölze
Design durch Arten, Wuchshöhen, Raumwirkungen, Dynamik, Textur
Geeignete Arten
Cotinus coggygria
Catalpa bignonioides
Sambucus nigra
Welche Pflegemaßnahmen umfasst ökologische Pflege?
Unterlassung von Pflegemaßnahmen, die
Habitate zerstören
Nahrungsangebot verringern
Durchführen von Maßnahmen, die
die Entwicklung von Habitaten fördern
auf vorhandene Populationen achten und diese fördern
Anpassung der Maßnahmen durch
Durchführungszeit, Technologie, Durchführung (zB. punktuell, Schnitthöhen)
Abwägung zwischen Ordnung, Sauberkeit und Schutz bzw. Fördern von Arten
Warum werden Pflanzen im Herbst zurückgeschnitten?
Warum im Sommer/Winter?
hilft Pflanze Energie in gesunde Triebe zu stecken -> langfristig bessere Vitalität
ästhetische Gründe
Pflege -> Wachstumsregulierung
Sommerschnitt: Schnittwunden verheilen besser und bremst das Wachstum, Ästhetik im Vordergrund —>Formschnitt)
Winterschnitt: Erhalten der Gesundheit und der Blühfreudigkeit; kranke und vergreiste Äste zurückschneiden —> Erhaltungsschnitt
Was sind Pflegeziele? Wann werden sie gemacht?
zu Vertragsbeginn
Festlegung von Gestaltungs- oder Funktionsprinzip während des Pflegezeitraums
Ziel orientiert sich an Nutzer (Bürger, Kunde, Mitarbeiter)
Ziele werden durch techn. Anforderungen definiert
Kontrolle und Umsetzbarkeit in Bezug auf Ausschreibung —> schriftl. oder visuelle Bestimmung von Pflegezielen
Nennen Sie Inhalte von Pflegezielen.
Kundenwünsche
Gestaltungsabsicht (aktuell oder Ziel)
Funktionen (zB. nach HGP)
Pflegeniveau (Intensität der Arbeiten)
Nennen Sie Beispiele von Pflegemaßnahmen im öffentlichen Raum.
Baumpflege (Schnitt, Kronensicherung, Baumkontrolle)
Jungbaumpflege (Erziehungsschnitt, Wässern, Düngen, Baumkontrolle)
Gehölzflächen
Pflanzflächen
(versickerungsfähige) Wegedecken
Hecken
Rasenflächen
elektronische Einbauten (Funktionsfähigkeit, Sauberkeit)
technische Einbauten (Standfestigkeit, Sauberkeit)
Mülleimer
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