Knappheit-Der Ausgangspunkt ökonomischen Bewertens
Bedürfnisse als Grund wirtschaftlichen Handelns, aber: unbegrenzte Bedürfnisse treffen in der Regel auf knappe Ressourcen
→ “[E]conomics is the study of how people manage their resources to meet their needs and enhance their well-being.“ (Goodwin 2018, S. 3)
Knappheit ist nicht nur die Knappheit von materiellen Ressourcen (Öl, Luft, Äpfel,…), sondern bezieht sich auch auf immaterielle Ressourcen (Zeit, Konzentration, Aufmerksamkeit,…)
Güter
Als Gut bezeichnet man in der Wirtschaftswissenschaft alle materiellen und immateriellen Mittel, die der Bedürfnisbefriedigung dienen:
Freie Güter wie Luft, Sonne in unendlicher Menge vorhanden, müssen nicht wieder aufgefüllt werden
Knappe Güter sind alle wirtschaftlichen Güter
Wie Maschinen sind nur begrenzt verfügbar
Wenn man über Güter spricht, dann meistens über wirtschaftliche
Materielle Güter: Waren, alles was produziert wird, Rohstoffe etc.
Waren: Produzierte Güter, können konsumiert oder wieder investiert werden
Immaterielle Güter: Dienstleistungen (können genutzt oder wieder investiert werden) und Rechte
Unterschied zwischen Konsum und Investitionsgut:
Güter zur Bedürfnisbefriedigung (Konsumgüter) oder indirekte Bedürfnisbefriedigung (Investitionsgüter)
Substitutionsgüter: Alternativgüter, Super E10 anstatt E5
Komplementärgüter: Rechter und Linker schuh, der Nutzen erfüllt sich immer aus mehreren Gütern
Das klassische Werteparadoxon
Warum ist ein Diamant mehr wert als ein Glas Wasser?
Tauschwert vs. Gebrauchswert
Wasser: Gebrauchswert > Tauschwert
Diamant: Gebrauchswert < Tauschwert
Subjektiver Nutzen: Wert = Grenznutzen
Der Grenznutzen entspricht dem Wert, den die letzte (zusätzliche) Einheit eines Gutes zur Befriedung eines Bedürfnisses beiträgt (→ Wasser zumeist reichlich vorhanden).
“There is no such thing as a free lunch”
Entstehen also auch dem Empfänger eines ,,free lunch” Kosten?
Um etwas zu erlangen, was wir haben wollen, müssen wir üblicherweise etwas anderes aufgeben, das wir ebenfalls schätzen. Wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen bedeutet also das Abwägen von Alternativen und damit das Austragen von Zielkonflikten
Opportunitätskosten
(=Verzichtskosten/Alternativkosten)
Der reale Wert eines Gutes bemisst sich an dem, was man dafür aufgeben muss
—> entgangener Gewinn/Nutzen
—> man verzichtet auf eine bestimtme Möglichkeit und damit auf bestimmte Ressourcen
Wert ≠ Preis (= in Geld ausgedrückter Tauschwert)
Aber: Die verschiedenen Wertedimensionen eines Gutes spielen eine wichtige Rolle bei der Preisbildung
Bei einer Auswahl von 1.000 Gütern bestehen 499.500 reale Tauschverhältnisse – in Preisen nur 1.000.
Problem für das Bewerten mit Preisen: Allgemeine Preisveränderung
Der reale Wert eines Gutes bemisst sich an dem, was man dafür aufgeben muss!
Wohlstand ist materiell kommentiert
Das Schreckgespenst Inflation
Inflation: Durchschnittlicher Kaufpreis für einen repräsentativen Warenkorb steigt innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (Inflation)
Verbraucherpreisindex steigt
Der Preisindex
Preisindex der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des Preisniveaus bestimmter Waren und Dienstleistungen
Sind alle Personen gleich von der Inflationsrate betroffen?
→ Das allgemeine Inflationsniveau bezieht sich auf den für den Durchschnitt
der Gesellschaft repräsentativen Warenkorb. Bei unterschiedlicher Zusammensetzung eines „persönlichen Warenkorbs“ ergibt sich eine andere Inflationsrate.
Vom Warenkorb zum Wohlstand –> BIP
Der (materiale) Wohlstand einer Gesellschaft wächst, wenn der Inhalt des Warenkorbs, den sie sich insgesamt leisten kann, größer wird…
Wohlstand für Alle = Wohlfahrt für Alle?!
Wohlfahrt= Der gesamtwirtschaftliche Nutzen einer Volkswirtschaft
Setzt sich aus PR und KR zusammen
Wohlfahrt = Glück, kann man nicht auf das BIP reduzieren
Materiell Reiche Gesellschaft muss nicht unbedingt eine hohe Wohlfahrt haben (Bildungssystem, Regierung, Gesundheit alles scheiße)
Zur Erinnerung: “[E]conomics is the study of how people manage their resources to meet their needs and enhance their well-being.“ (Goodwin 2018, S. 3)
Inwiefern ist das BIP (oder BIP/pro Kopf) ein geeigneter Wohlfahrtsindikator?
Pro: Maßzahl ist gut messbar, vergleichbar und operationalisierbar.
Contra: Maßzahl ist eindimensional und fraglich, ob es das komplexe Konzept „Wohlfahrt“ angemessen abbildet…
→ Welche Dimensionen muss ein geeigneter Indikator berücksichtigen, um das „well-beeing“ der Gruppe Mensch besser abzudecken?
Alternativer Indikator: Human Development Index der Vereinten Dimensionen
Lebenserwartungsindex, Bildungs-Index, Einkommens-Index, BNG (Bruttonationalglück)
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