Parteiensystem
kein deskeriptives Verständnis, sondern:
Konzept, das nach bestimmten Kriterien wichtige von unwichtigen Parteien unterscheidet
& zwischen den wichtigen Parteien vorherrschenden kooperativen und konfliktiven Interaktionsmuster analytisch zu erfassen versucht
Parteiensysteme
Zwei zentrale Ansätze
Institutionalistischer Ansatz:
geht davon aus, dass Institutionen, v.a. das Wahlsystem, dafür verantwortlich sind..
wieviele und welche Parteien wichtiger sind und in welcher Weise Interaktionsmuster strukturiert werden
Soziologischer Ansatz:
geht davon aus, Aktionsausschüsse gesellschaftlicher Gruppen wirken
Parteiensysteme bilden danach die zentralen gesellschaftlichen Konfliktstrukturen ab
Zentrale Studie: Stein Rokkan: Cleavage Konzept
Stein Rokkan: Cleavage Theorie
es gibt grundlegende Gemeinsamkeiten in der Struktur der westeuropäischen Parteiensysteme:
Vergleichbar an den stattgefundenen Demokratisierungsprozess
Staatsbildungsprozess (Bildung von Parteien) wurde von 4 zentralen Konflikten geprägt:
Staat vs. Kirche
Machtzentrum vs. Peripherie
Stadt vs. Land (Agrarsektor) durch Industrialisierung + ökonomische Modernissierung (Bsp. Entstehung von Bauernparteien)
Kapital vs. Arbeit
Staatsbildung abgeschlossen = Parteienausboldung abgeschlossen
Neues Konfliktpotenzial!:
materialistisch vs. postmaterialistisch (Grüne Partei, soziale Parteien)
Gewinner vs. Verkierer des Pluralissierungsprozess (=populistische Parteien, AFD)
Typologie: Giovanni Sartori
Parties and Party Syystems 1976
Strikte Unterscheidung zwischen kompetitiven (Bsp. Deutschland) & nichtkompetitiven (Bsp. China) Parteiensystemen
kompetetive Systeme gilt
a. Numerisches Kriterium
Einparteiensystem
Zweiparteiensystem
Mehrparteiensystem
—> Frage: Wann zählt eine Partei?
Partei muss Sitze in der entsprechenden Legislative gewonnen haben und
Koalitions- bzw. Drohpotential besitzen
b. Fragmentierungskriterium
Ideologische Polarisiserung (links/rechts Urteilung/multipolare Aufteilung?)
SOziale, ethnische Segmentierung
Ergebnis
alle Parteien in Denokratien kassen sich in 4 Typologien einordnen
Prädominantes Parteiensystem
Eine Partei gewinnt immer
Wettbewerb existiert, ist aber sehr asymmetrisch verteilt
Auch kompetitives System
Begrenzter Pluralismus (</= 5 Parteien)
Extremer Pluralismus (> 5 Parteien)
These
3 bis 5 Parteien führt zu zentripetalem (zur Mitte hin) Wettbewerb,
= Kanidaten ind er Mitte
6 und mehr führt zu zentrifugalem (von der Mitte weg) Wettbewerb
= Median (Zentrum) nicht das wichtigste
Unterscheidung von bipolarren (stabilen) und multipolaren (instabilen) Parteiensystemen
bipolar = eher Tendenz zu zentripetalem Wettbewerb
multipolar = eher Tendenz zu zentrifugalem Wettbewerb
Quantitative, nicht typologische Bestimmungsversuche von Parteiensystemen
Bildung von Fragmentierungsindices
Gebräuchlichster: Laakso/ Taagepera-Index
= “Effective Number of Parties”
Formel:
DE, USA, GB Tabelle:
Parteiensysteme in DE
Verhältniswahl, Mehrparteiensystem
Koalition
moderat bis extrem pluralistisch
Multipolar
zentrifugaler Wettbewerb ( 6 oder mehr = Wettbewerb richtet sich an extreme)
Parteiensystem in UK
Relatives Mehrheitswahlrecht
2- Parteiensystem, mit kleineren Parteien, die meistens kein Kolations- oder Drohpotential besitzen
Bipolar
eher zentipetaler Wettbewerb
(zur Mitte hin liegt der Wettbewerb)
Parteiensystem in USA
Zwei große Parteien mit klar dominierender Stellung
Potential für dritte Kräfte ist jedoch da (jedoch unwahrscheinlicher für Regierung)
bipolares System
Zentripetaler Wettbewerb
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