-Man kann zu allem Einstellungen haben (Politik, Fußballverein, Nasebohren, Migranten, Mindestlohn, Personen, Lebensmitteln, etc.)
o Konkrete Personen (bspw. Justin Bieber)
o Abstrakte Gruppen (bspw. CDU-Wähler oder Psycholohgen)
o Institutionen (politische Parteien, der Kirche, Borussia Dortmund)
o Abstrakte Ideen oder Ideologien (Mindestlohn, Demokratie, Pazifismus, etc.)
o Verhaltensweisen (Kirchgang, Gewalt, Skifahren)
==> Einstellungen sind zu definieren als Bewertung eines (Einstellungs-)Objektes
-Mensch kogniziert zunächst das Einstellungsobjekt, d.h er nimmt es wahr – daraus bildet sich eine affektive Einstellung, aus der wiederum ein Handeln erfolgt
-Einstellungen sind aber nicht immer kausale Determinanten von Handlungen – dies geht unter anderem zurück auf die…
· …Theorie des geplanten Verhaltens: Neben Einstellungen beeinflussen noch zwei weitere Faktoren unsere Handlungen (siehe Modell oben)
o Subjektive Normen - Subjektive Normen beziehen sich auf die Hypothesen eines Individuums darüber, wie Menschen in seiner Umgebung auf ein bestimmtes Verhalten reagieren würden
/ Die erwarteten Reaktionen determinieren das Verhalten einer Person dabei stärker, als die tatsächlichen Reaktionen
o Subjektive Verhaltenskontrollen - bezieht sich darauf, ob eine Person glaubt, ein als positiv bewertetes Verhalten auch tatsächlich ausführen zu können (siehe Effizienzerwartung bei Bandura)
/ subjektive Verhaltenskontrolle determinieren in vielen Kontexten ein Verhalten stärker als die Einstellung zu diesem Verhalten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn ein Verhalten (bzw. das Unterlassen eines Verhaltens) mit Anstrengung und Selbstkontrolle verbunden ist.
-Für eine Handlung gibt es oft eher mehrere Gründe als nur einen
-Handlungen können aber auch nicht stattfinden, da der einen Einstellung eine andere Handlung gegenübersteht
==> Handlungen können somit durch verschiedene Einstellungen beeinflusst sein, die im Konflikt zueinander stehen, was noch mehr den Schluss von einer Einstellung auf eine Handlung erschwert
Abstrakte Einstellungen korrespondieren weniger mit einem spezifischen Verhalten, d.h. je allgemeiner die Einstellung einer Person zu etwas ist, desto schwieriger kann ich auf ihr Verhalten schließen
==> Einstellungen haben mehr Einfluss auf das Verhalten einer Person, je mehr diese Einstellung auf einer persönlichen Betroffenheit beruht
==> bewusste Einstellungen hängen oft mit bewusstem Verhalten zusammen – unbewusste Einstellungen oft mit unbewusstem Verhalten
-Menschen als Moralphilosophen (seit Jahrtausenden bis in die 00er Jahre)
o Menschen denken über Moral nach und fällen dann möglichst rationale Urteile
o Moralität wird aus übergeordneten und abstrakten Prinzipien abgeleitet (siehe Kant)
o Untersucht wie sich moralische Urteile vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter verändern
/ Zunächst orientieren Kinder sich bei ihrem moralischen Urteil vor allem an der Erwartung von Belohnungen und Bestrafungen.
/ Später wird das als moralisch bewertet, was den allgemeinen gesellschaftlichen Konventionen entspricht,
/ bis schließlich eine Stufe erreicht wird, auf der Menschen sich in ihrem Urteil an abstrakten moralischen Prinzipien orientieren und diese gegeneinander abwägen.
Das Bedürfnis nach den Kategorien „richtig“ oder „falsch“ zu handeln, unterscheiden und zu leben.
-Moralischer Intuitionismus
o Menschen würden nicht über Moral nachdenken oder diese aus Prinzipien ableiten, sondern haben moralische Emotionen – diese können wir jedoch nicht direkt begründen, suchen aber nach Gründen dafür
o Bsp. des Inzests zwischen Bruder und Schwester (trotz beiderseitigem Einverständnis, Verhütung und positiver Konnotation durch beide) – trotzdem haben wir ein Gefühl, welches uns das Verhalten als moralisch sehr verwerflich bewerten lässt
o Bsp. Deutschlandflagge als Putzlappen – dies ist einer Mehrheit der Deutschen recht egal – hier werden kulturelle Unterschiede sichtbar, da dies in den USA beim Star-Spangled-Banner ganz anders aussehen würde
==> oft fällen wir unsere Urteile spontan und emotional
-Ist 50-70 Jahre alt
-Seitdem in der Sozialpsychologie recht unumstößlich
==> Menschen haben ein Bedürfnis danach ihre Gefühle und ihr Verhalten als miteinander im Einklang zu sehen – íst diese Konsistenz nicht gegeben, führt dies zu einer Belastung
==> Was versteht man unter kognitiver Dissonanz? – „when prophecy fails“
o Ich nehme etwas wahr, was im Widerspruch zu dem steht was ich weiß oder glaube – von Festinger als kognitive Dissonanz bezeichnete psychische Belastung
o Menschen werden dadurch dazu bewegt ihre Dissonanzen zu reduzieren und ihre Kognitionen umzugewichten oder zu -interpretieren
==> Entscheidungen sind umso leichter zu treffen, je schlechter die nächstbeste Alternative ist
==> Menschen sind häufig bereit negative Konsequenzen einer Entscheidung zu akzeptieren, in der Hoffnung, dass diese Entscheidungen zu einem späteren Zeitpunkt zu positiven Konsequenzen führen
==> Man sucht nach kognitiven Wegen diesen Umstand möglichst zu umgehen
o Heftigkeit der Dissonanz ist abhängig davon, wie sicher ich mir bin und was ich bereits in diese Sicherheit investiert habe
Viele Entscheidungen gehen damit einher, dass die gewählte Alternative auch negative Aspekte beinhaltet und wir auf positive Aspekte der nicht gewählten Alternativen verzichten müssen. Diese Tatsache führt dazu, dass Menschen unmittelbar nach einer Entscheidung häufig kognitive Dissonanzen erleben
Entscheidungen werden schon deshalb als anstrengend empfunden, da sie mögliche negative Entscheidungen wie Reue oder Zweifel schon vor dem Treffen der Entscheidung erwarten (Nachentscheidungsdissonanz, vor der eigentlichen Entscheidung)
Wir empfinden umso mehr Nachentscheidungsdissonanz, je besser die Qualität der Alternativen ist, bzw. war für die wir uns nicht entschieden haben
Da das Erleben der kognitiven Dissonanz unangenehm ist, werten wir unsere gewählte Alternative zusätzlich auf und die anderen Alternativen zusäztlich ab
Häufig treffen Menschen Entscheidungen in der Erwartung, dass diese zu einer bestimmten Konsequenz führen. Wenn diese Erwartungen aber enttäuscht werden, führt dies zu kognitiver Dissonanz, die umso höher ist, je mehr Kosten eine Person bei ihrer ursprünglichen Entscheidung auf sich genommen hat
Wenn Menschen etwas tun, von dem sie wissen, dass dieses Verhalten im Widerspruch zu ihren Einstellungen steht, führt dies ebenfalls zu kognitiver Dissonanz
1. Hat aus Sicht des handelnden Individuums ein Mindestmaß an Entscheidungsfreiheit bestanden? Wer in Notwehr jemanden verletzt, weil er keinen anderen Ausweg gesehen hat, wird auch dann, wenn er Gewalt grundsätzlich ablehnt, keine Dissonanz empfinden.
2. Lagen hinreichende Rechfertigungsgründe vor? Wenn man vor sich und anderen ein legitimes Argument für sein Verhalten hat, wird dieses Verhalten keine Dissonanz erzeugen.
3. Hat das Verhalten zu negativen Konsequenzen für eine andere Person geführt? Falls ein unmoralisches Verhalten keinerlei negative Folgen für eine andere Person verursacht, wird es auch keine Dissonanz nach sich ziehen.
4. Waren die Konsequenzen vorhersehbar? Es wird auch dann keine Dissonanz empfunden, wenn ein Verhalten zwar zu negativen Konsequenzen führt diese für den Verursacher aber völlig unvorhersehbar waren.
-Dissonanz wird durch starkes Commitment beeinflusst, bzw. das Commitment kann durch Dissonanz sogar erhöht werden. Dies ist häufig der Fall, wenn…
1) …eine Einstellungsäußerung mit einem Versprechen verbunden wird,
2) …dieses Versprechen schriftlich fixiert wird und
3) …dieses Versprechen öffentlich geäußert wird.
o So ist bspw. ein Weg mit Dissonanz umzugehen die öffentliche Hochzeitszeremonie – durch das öffentliche Versprechen, versuche ich die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung zu verringern – da ich dieses Versprechen ja vor anderen Leuten gegeben habe
==> Commitment irgendwo auch eine Art der Selbstmanipulation – aber auch ein Mittel der Selbstkontrolle
/ Sunk costs = Aufwand, den man in der Vergangenheit betrieben hat
==> Entscheidungen sind leichter rückgängig zu machen, wenn die Kosten gering sind
==> Wenn Menschen Probleme haben, eine frühere Entscheidung als falsch anzuerkennen, kann dies das Commitment (d. h. die Bindung) an eine Entscheidung sogar erhöhen.
/ Wenn Menschen sich zwischen zwei Alternativen entscheiden müssen, reicht es ihnen nicht, dass die eine Alternative geringfügig besser ist als die andere. Stattdessen werden die Alternativen so lange kognitiv bearbeitet, bis mit der gewählten Alternative nur positive und mit den nicht gewählten Alternativen nur negative Konsequenzen verbunden sind.
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