Erläutern Sie den Begriff Projekt.
Projekte sind die zeitliche Dimension von Objekten, vom Beginn bis zur Fertigstellung (Idee-Übergabe)
festgelegter Anfang und Ende
begrenzter Zeitraum
Erläutern Sie den Begriff Prozess.
Prozessinput/-output, Kontinuität und Wiederkehr
Netzwerk wiederkehrender, verknüpfter, aufeinander aufbauender Abläufe für die Umsetzung der Projekte
Erläutern Sie den Begriff und das Aufgabenfeld der Projektsteuerung nach AHO an einem selbstgewählten Beispiel.
Projektsteuerung = AG/Dritte/LA
Gesamtkoordination der Planungs- und Bauleistungen (Koordination aller Gewerke in Planung und Ausführung)
Teil des Projektmanagements und keine Planungsleistung (kein Bestandteil der HOAI)
Kommunikation und Dokumentation des Gesamtprojektes (Mithilfe der einzelnen Gewerke und deren Planer)
Überschneidungen bei Verteilung der Leistung (vertraglich geregelt)
kümmert sich um die operativen-organisatorischen Leistungen
Diese sind delegierbar (werden häufiger an Dritte vergeben)
Nennen Sie Aufgaben der Projektleitung.
Entscheidungsmanagement (Entscheidungen herbeiführen + treffen, Durchsetzen von Maßnahmen)
Vollzug der Verträge
Herbeiführen erforderlicher Genehmigungen
Konfliktmanagement (Umgang mit Fehlern)
Leitung Projektbesprechung auf GF-Ebene
Verhandlungen mit rechtlicher Bindungswirkung
Zentrale Projektanlaufstelle
Wahrnehmen projektbezogener Repräsentation
Bei einer Baumaßnahme ist als Projektziel die Einhaltung der Bauzeit und Baukosten vereinbart worden.
Welche Mittel setzen Sie als Projektsteuerer ein, um dieses Projektziel kontrollieren und lenken zu können?
Organisation + Dokumentation
Organisationshandbuch für Planung, Bau, Betrieb
Projektstruktur/-handbuch
Sachstandsinformation/Quartalsberichte
Übergabeplan
Qualitäten + Quantitäten
Programm für Nutzerbedarf, Raum, Funktion, Ausstattung, Standard
Gebäude + Raumbuch
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (WU)
Qualitätskontrolle, -steuerung und -sicherung
Plausibilitätskontrolle
Kosten + Finanzierung
Kostenrahmen/ -schätzung/ -berechnung/ -feststellung
Kostenvergleich, -kontrolle und -steuerung
Benutzungskosten aufstellen, prüfen
Deckungsbestätigung
Abflussplanung, Mittelabflusskontrolle und -steuerung
Termine + Kapazitäten
Generalablauf (Vertragstermine)
Detailablauf (Planung und Ausführung)
Ablaufkontrolle (Planungs- und Baubesprechung)
Übergabe
Beschreiben Sie die Generalplanung
Vereinigung von Planungs- und Managementleistungen
ein einzelner Vertragspartner auf Planerseiten, der für sämtliche Fachplanungen zuständig ist und alleinige rechtliche Verantwortung für die Planungsleistungen trägt
Zusammenschluss aller zur Realisierung erforderlichen Planungsleistungen (keine Trennung von Architekt-Fachplaner-Projektsteuerer)
Projektorganisation sowie Koordination und Abstimmung von AN
Sinnvoll bei sehr großen und sehr komplexen Objekten mit mehreren Planungsgewerken
Gartenschauen
Sport-/Freizeitparks
Wassersportanlagen
Mögliche Planungsgewerke in großen/komplexen Freianlagen sind:
Elektroplanung (Beleuchtung, Energie)
Technische Ausrüstung (Wasserversorgung, Entwässerung)
Tragwerksplanung (Stützbauwerke)
Ingenieurbau (Brücken)
Hochbau (Hallen, temporäre Bauten)
Erläutern Sie den Begriff Projektleitung.
Projektleitung = AG/Bauherr
organisiert alle Prozesse und notwendigen Abläufe für die Projektumsetzung
hat die Gesamtverantwortung im Projekt auf Seiten des AG mit Befugnis zu Rechts- und Finanzgeschäften aller Art (Kauf- und Bauverträge, Abnahmen…)
Diese Aufgaben werden nicht delegiert (bedürfen besonderen Handlungs-Vollmachten)
Erläutern Sie den Begriff Objektplanung.
Organisation der eigenen Gewerke
Koordination der das eigene Gewerk betreffenden Leistungen (Hochbau bekommt bes. Funktion)
Abstimmung mit den Schnittstellen-Gewerken
Kommunikation im eigenen Gewerk und mit den Nachbargewerken
Welchen Sinn erfüllt das Projekthandbuch und welche Anforderungen stellen Sie an ein Projekthandbuch?
Erläutern Sie die Inhalte eines Projekthandbuchs an einem Projektbeispiel aus der Landschaftsarchitektur.
Koordination von Beteiligten und Abläufen
Projekthandbuch (wichtigstes Organisationsmittel)
Infos und Regelungen für Planung/Durchführung des Projektes
Aufstellung und Führung durch Projektleitung
gemeinsamer Informationsstand der Beteiligten
hohe Transparenz und Kommunikation unter Beteiligten
Dient als Nachschlagewerk und zur Dokumentation des Projektablaufs
Orientiert sich an den gegebenen Verfahrensregelungen (RL Bau und Vergabehandbuch)
Mögliche Inhalte:
Schnittstellen (Schnittstellenliste)
Kosten (Kostengliederung, …)
Qualitäten (Beschreibung Standort, Bauweise)
Projektziele
Verantwortlichkeiten und Mitarbeiter im Projekt
Kontaktdaten (Beteiligtenliste)
Projektbeteiligte und Stakeholder (Rollenbeschreibung)
Inhaltliches Rahmenkonzept
Standards, Normen und Richtlinien
Berichtswesen, Projektkommunikation/-dokumentation
Groupware (Kurzanleitung, Beschreibung der Ablagesystematik)
Wer ist für das Dokumentieren zuständig?
Von wem ist das Meeting angesetzt?
Wenn JF vom Bauherr, ist der Projektleiter verantwortlich.
Wenn JF von Planung, ist der Architekt verantwortlich.
Wenn JF von Bauleitung, ist die Bauleitung verantwortlich.
Was sind Termine?
Was ist eine Terminplanung?
Was ist eine Terminsteuerung?
Zeitlich bestimmte Punkte/Ereignisse im Projektablauf, die die Struktur des Ablaufes bestimmen.
Was ist die Terminplanung?
Zuordnung eines Projektablaufes zu einer kalendarischen Zeitstruktur.
Was ist die Terminsteuerung?
Kontrolle der Einhaltung der Terminplanung ggf. erfolgen korrigierende Eingriffe in den Projektablauf zur Sicherstellung des Terminplans.
Wozu braucht es die Terminplanung?
Erkennen und Darstellen
sinnvoller Arbeitsabfolgen
von Terminabhängigkeiten
von optimalen Bauabläufen/Gewerkabfolgen
von Mindest-Laufzeiten
von Meilensteinen
von kritischen Abläufen
Vorgeben
von Maximal-Laufzeiten
von Termin-Sanktionierung
von wirtsch. und rechtl. Konsequenzen: Vertragstermine und Verknüpfung mit Vertragsstrafen
Sicherung des
Bauablaufes
der wirtsch. + rechtl. Interessen des AG
Wie ist die Terminplanung aufgebaut?
Nennen Sie Elemente daraus, wo fängt man an?
Definition von Vorgängen und Meilensteinen
Vorgänge = Arbeitsschritte in bestimmten Zeitraum
AP, Erdarbeiten
Meilensteine = Ereignisse als wichtige Zeitpunkte
Baugenehmigung, Submission
Bildung von zeitlichen Abfolgen
Darstellen von Abhängigkeiten wie Vorgänger und Nachfolger
2. Zeitansätze
Je nach Detailierungsgrad der Zeitplanung gemessen in
Monaten, Wochen, Tagen
realistische Zeitansätze für Arbeitsschritte/Vorgänge finden aus
Erfahrungswerten (aus anderen Projekten)
Quellen mit Zeitwerten (Musterzeitwerte)
Schätzungen, Annäherungen, Vergleiche
3. Methode
Einfaches Balkendiagramm
Gantt-Diagramm
Netzplan
Bauphasenpläne
Beschreiben Sie eine Methode der Terminplanung. Nennen Sie Vor- und Nachteile davon.
Vorteile:
Rechnet Änderungen an Terminplänen selbstständig ein
Terminpläne können so gut und schnell aktualisiert werden
Nachteil:
Bedarf sorgfältiger Ein- und Bearbeitung
diszipliniertes Arbeiten notwendig
Nennen Sie Stufen der Terminplanung.
Rahmenterminplan (Meilensteinplan)
wird vom AG erstellt (vor Projekt)
grober Überblick über die Projektabwicklung
von der ersten Entscheidung bis zur Fertigstellung
Generalablaufplan
wird vom Planer/Projektsteuerer mit Planer erstellt (Entwurfsphase)
Meilensteine der Bauvorbereitung- und ausführung
stellt Abhängigkeit der Gewerke und die Gesamtbauzeit dar
Steuerungsterminplan
wird vom AG oder PS erstellt (Projektvorbereitung)
Darstellung einzelner Leistungsphasen (Planungs-/Bauphasen)
Aufteilung in Hauptaktivitäten (Gewerk, Teilvorgang)
zur Kontrolle und Steuerung der Terminplanung bei Abweichungen
Detailterminplan (Bauzeitenplan)
wird vom AN erstellt (Bauausführung)
Verfeinerung eines Bereichs des Steuerungsterminplans (Einzelaktivitäten, zT. taggenau)
mit vertraglich fixiertem Bauanfang, Bauende und Zwischentermine
Einhaltung von Bauüberwachung zu kontrollieren
Wie ist die Terminsteuerung aufgebaut?
Grundlage: Steuerungsterminplan
Bericht des Planers, Bauleiters, Baufirma
Rückmeldelisten
Vor-Ort-Kontrollen
Rechtzeitiges Erstellen von Terminplänen
Steuerungsbesprechungen mit den Beteiligten
Abweichungsanalyse
Steuerungsmaßnahmen
Fortschreiben der Steuerungsterminpläne
Dokumentation des Terminablaufs zB. mit Terminampel
Beschreiben Sie eine Methode der Terminsteuerung(-kontrolle).
Terminampel:
Als SOLL-Terminplan wird der von der PL-Bau freigegebene Bauablaufplan zugrunde gelegt.
Der Bericht ist aufbauend auf den vorhergehenden Statusberichten und Soll-Ist-Vergleichen in Ergänzung zu sehen
Terminbericht wird sukzessive um die restlichen Vergabeeinheiten Außenanlagen nach erfolgter Vergabe ergänzt.
Grüne Ampel:
Bauablauf läuft nach Plan
Gelbe Ampel:
fehlende Baufreiheit führt zu Verzug (7-10 Tage)
keine Konflikte mit anderen Gewerken
Rote Ampel:
Leistung stark im Verzug
es drohen Termine nicht eingehalten werden zu können
Es muss massiv entgegengesteuert werden
Was sind Kosten im Bauwesen? Wo sind die Vorgaben der Kosten im Bauwesen zu finden?
Aufwendungen, insb. für Güter, Leistungen, Steuern und Abgaben, die mit der Vorbereitung, Planung und Ausführung von Bauprojekten verbunden sind
DIN 276 2018: Kosten im Bauwesen
gilt für die Kostenplanung im Bauwesen, Ermittlung und Gliederung von Kosten
für Kosten von Hochbau, Ingenieurbauten, Infrastrukturanlagen und Freiflächen
Kostengliederung nach DIN 276 2018:
200 Vorbereitende Maßnahmen
300 Bauwerk - Baukonstruktionen
500 Außenanlagen und Freiflächen
Was ist Kostenplanung? Woraus setzt sich die Kostenplanung zusammen?
Gesamtheit aller Maßnahmen der Kostenermittlung, -kontrolle und -steuerung
Bedeutung für Bauherren: Was kostet mich das Vorhaben?
Bedeutung für Planer: Was bekomme ich als Honorar?
Maximalprinzip: Durch Kostenvorgaben sollen Kosten eingehalten werden. Dabei möglichst qualitative Planungsinhalte erreicht werden
Minimalprinzip: Durch Planungsvorgaben sollen Qualitäten und Quantitäten eingehalten werden. Dabei möglichst geringe Kosten erreicht werden
In welche Stufen wird die Kostenermittlung unterschieden? Welche Genauigkeit bedarf es bei der Kostenermittlung?
Nennen Sie die Abfolge der Stufen der Kostenermittlung und ordnen Sie diese der Planungsphase zu.
Nennen Sie Unterschiede zwischen der Kostenermittlung DIN 276 und der HOAI 2013.
1.Ebene:
Kostenrahmen: Kostenermittlung auf Grundlage der Bedarfsplanung (Lph1)
2. Ebene:
Kostenschätzung: Kostenermittlung auf Grundlage der Vorplanung (Lph2)
3. Ebene:
Kostenberechnung: Kostenermittlung auf Grundlage der Entwurfsplanung (Lph3)
Kostenvoranschlag (Lph6 Vorbereitung der Vergabe)
Kostenermittlung auf Grundlage der Ausführungsplanung und der Vorbereitung der Vergabe
dient den Entscheidungen über AP und Vorbereitung der Vergabe
Kostenanschlag (Lph7 Mitwirkung der Vergabe)
Kostenermittlung auf Grundlage der Vergabe und Ausführung (in Vergabeeinheiten des Kostenvoranschlags)
(Bepreistes LV) dient den Entscheidungen über die Vergabe und die Ausführung
Kostenfeststellung (Lph 8 Objektüberwachung und Dokumentation)
Ermittlung der entstandenen Kosten
dient zum Nachweis der entstandenen Kosten
Vergleiche mit der Dokumentation (Vergleich Abrechnung mit Vergabepreisen)
Zu welchen Änderungen kam es mit der HOAI 2013, welche sich von der DIN276 unterscheiden?
Weshalb kam es zu den Änderungen der Kostenermittlung nach HOAI 2013?
Lph 6: Kostenvoranschlag (Letzte Stufe der Entscheidung, bevor LV versandt wird)
zusätzliche Grundleistung: vom Planer bepreistes LV (war vor 2013 eine Besondere Leistung)
Kostenkontrolle: Vergleich bepreistes LV mit Kostenberechnung
Lph7: Kostenanschlag:
Als Grundleistung nach HOAI 2013 entfallen, stattdessen bepreistes LV zwingend
Kostenkontrolle: Vergleich Ausschreibungsergebnis mit bepreistem LV und der Kostenberechnung
Was gehört zum Kostenanschlag?
Seit 2013 keine Grundleistung nach HOAI
Planungsunterlagen z.B. Ausführungspläne und Detailzeichnungen
Angebote der ausführenden Unternehmen mit Leistungsbeschreibungen
Aufträge an ausführende Unternehmen einschl. der Vertragsunterlagen
technische Berechnungen
Mengenermittlung von Teilleistungen
Rechnungen der ausführenden Unternehmen und Ergebnisse der Rechnungsprüfung
Zusammenstellungen der in Teilbereichen bereits entstandenen Kosten
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