5 motorische Fähigkeiten
Schnelligkeit
Kraft
Ausdauer
Beweglichkeit
Koordinative Fähigkeiten
Bewegung wird auseinander genommen durch …
Sportmotorik
Trainingswissenschaft
Biomechanik
(Neurowissenschaft)
Was ist Bewegung
Raumzeitliche Veränderung eines Objekts (Punkt A nach B in Verhältnis zu Zeit (t))
Azyklische Bewegungen
Einleitung, Hauptteil, Endphase.
Bsp: Weitsprung (Anlaufphase, Sprungphase, Landung)
Zyklische Bewegung
Phasenverschmelzung. Bewegungsablauf wiederholt sich mehrfach. Repetitive Bewegungsabläufe.
Bsp: Schwimmen, Laufen, Radfahren
Nenne die vier Sportartengruppen
Situative Sportarten
Surfen, Kampfsport
Ausdauersportarten
Laufen, Radfahren
Technich.-kompositorische Sportarten
Geräteturnen, Eiskunstlauf, Turmspringen
Kraft-/Schnellkraft-Sportarten
Kugelstoßen, Speerwerfen
Definition Sportmotorik
Innere Mechanismen der Bewegungskontrolle, die äußerlich sichtbaren Bewegungen zugrunde liegen.
Neuromuskuläre Übertragung
Gehirn (Initiator) sendet über Efferenzen (Aktionspotenziale) übers Rückenmark zur Muskulatur, darauf folgt Muskel-Bewegungsausführung
Efferenzen: Nervenbahnen vom Gehirn zum Muskel
Afferenzen: Nervenbahnen vom Muskel zum Gehirn (zur-Muskel-Korrigierung
Drei Säulen der Sportmotorik
Kontrollprozesse, Motorisches Lernen, Motorische Entwicklung (Ontogenese)
Merkmale der Trainingswissenschaft und Gegenstandsbeispiele
TW versteht sich als interdisziplinär, empirisch, angewandt.
Bsp.: Leistungsfähigkeit, Training, Diagnostik, Wettkampf
-> hängen miteinander zusammen, in der Mitte steht die Diagnostik
Was macht man bei den jeweiligen Gegenstandsbeispielen von TW?
Leistungsfähigkeit
Leistungsstand, -faktoren, -entwicklung, Belastbarkeit, Anpassungsfähigkeit, Adaptionspotenzial. -> Schlaf, Stress, Angst, Alter -> nehmen Einfluss auf Leistungsfähigkeit
Training
Theorien, Prinzipien, Trainingssteuerung, Planung, Kontrolle, Analyse, Inhalte, Methoden
Wettkampf
Steuerung, Vor-, Nachbereitung, Nachanalyse
Diagnostik
Tests, Beobachtung, Befragung, Belastungssteuerung
Was sind Trainingsziele
Sportliche Leistungsfähigkeit
Körperliche Vollkommenheit
Fitness und Gesundheit
Erlebnis, Befriedigung körperliche und geistige Bedürfnisse
Sportliche Leistung wird beeinflusst von:
Materiell-technischen Bedingungen
Psychischen Eigenschaften
Taktik
Koordination
Kondition
Konstitution
Wettkampf-Bedingungen
Gehirn (Zentraler Mechanismus!)
Was ist der Unterschied zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten?
Fähigkeiten sind motorische Leistungsvoraussetzungen die ich benötige, um Fertigkeiten zu erlernen. Sind in der Regel nicht beobachtbar.
Fähigkeiten: sehr gut geschulter, dynamische Gleichgewichtssinn, Rythmisierungsfähigkeit, Koordination, Kraft, Ausdauer.
Veranlagte (nicht vererbte) Voraussetzungen, die durch Training entwickelt werden
Fertigkeiten sind beobachtbare Bewegungsabläufe, erlernte Bewegungen.
Nicht vererbt, nicht genetisch angelegt.
Superkompensation
Durch einen gesetzten Belastungsreiz in Form von Training wird das Leistungsniveau abgesenkt – der Körper ist ermüdet und weniger leistungsfähig als vor der Belastung. Über einen Erholungszeitraum steigt diese Leistungsfähigkeit wieder an, sogar über das vorangegangene Ausgangsniveau hinaus. Der Körper überkompensiert, um gegen Belastungen besser gewappnet zu sein.
-> Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit über das Ausgangsniveau hinaus.
-> Problem der optimalen Gestaltung der Belastungsreize.
Was sind Kritikpunkte für die Superkompensation?
nicht für muskuläre/biochemische Anpassung nachgewiesen, sondern nur für Energiespeicher!
Präzise Zeitangaben fehlen. Wann? Wie lange belasten?
Abhängigkeit von versch. Faktoren
Übermäßige Belastung führt zu Leistungsabbau
Welche drei verschiedenen Übungen gibt es?
Wettkampfübungen
Entspricht Übungen, wie sie im Wettkampf gefordert werden. (-> beim Wettkampf nochmal anders, wegen psychischen Faktoren!!)
Spezialübung
Sind Wettkampfübung ähnlich, aber gezielte Veränderungen in der Bewegungs- und/oder Belastungsstruktur. (1 und 2)
1: Intensität wird angepasst (Gewicht von Bällen wird variiert, oder man läuft mit Gewicht)
2: Bewegungsumfang wird verändert (Teilbewegungen werden isoliert)
Allgemeine Körperübung
Zur Ausbildung allgemeiner Leistungsvoraussetzungen und Verbesserung der Belastungsfähigkeit (keine Übereinstimmung mit Wettkampfübungen)
Aerob und anaerob
aerob: mit Sauerstoff
Bsp Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen
anaerob: ohne Sauerstoff
Bsp Kraftübungen, Intervalltraining mit hoher Intensität
Trainingsmethoden
Dauermethode
Länger anhaltende Belastung mit konstanter oder wechselnder (Wechselmethode) Intensität (ohne Unterbrechung)
Effekte: Grundlagenausdauer, Kraftausdauer, erhöhte Belastbarkeit, Ökonomisierung im areob-anaeroben Funktionsbereich.
Intervallmethode
Wechsel zw. relativ kurzen Belastungs-, Entlastungsphasen. Intervalle nur zur unvollständigen Erholung.
Extensive (mittlere Intensität z.B. 10min)
Intensive Intervallmethode (hohe Intensität z.b. 60s, Pausen hier länger)
Wiederholungsmethode
Wechsel zw. sehr intensiven, relativ kurzen Belastungsphasen und lang andauernden Erholungsphasen
Ähnelt Intervallmethode, aber hier nahezu maximale Ermüdung
Wettkampfspezifische Ausdauer, Schnellkraftausdauer, Leistungsfähigkeit, Mobilisierung etc.
Wie werden Bewegungen gesteuert und kontrolliert?
Open Loop Modell
Wird bei sehr kurzen und schnellen Bewegungen (bis ca. 200ms) z.B. Würfe, Schläge, Sprünge
Einmal initiiert, kann diese Bewegung nicht mehr korrigiert werden.
setzt ein generalisiertes “motorisches Programm” voraus
Closed Loop Modell
Berücksichtigt eher “langsame” komplexe Bewegungen (Feedback) >200ms
Von Effektoren wieder zurück, also Feedback (Re-Afferenzen)
periphere Rückmeldungsprozesse -> Kreisbeispiel
GMP
Generalisiertes motorisches Programm
Code, der in Ausführung einer Bewegung resultiert.
GMP steuert eine Klasse von Bewegungen.
Annahme: nicht jeder einzelne Bewegungsablauf wird als Muster gespeichert, das motorische Programm wird lediglich situationsabhängig angepasst.
Ist eine Fertigkeit
Bsp. Korbwurf. Aus versch. Entfernungen, Positionen etc. aber immer ein Korbwurf
Gehirn
Frontalhirn
Entscheidungsprozesse
Muss ich gleich eine Bewegung ausführen oder nicht?
Primärer Motorcortex (PMC)
Oder M1
Spezialisiert auf Kontrolle und Ausführung von Willkürbewegungen
Sehr wichtig!
Basalganglien und Cerebellum
Zeitlich-räumliche Feinprogrammierung der motorischen Handlung
Hauptaufgaben: Koordination langsamer/automatisierter Bewegungen, Festlegung Bewegungsausrichtung, -amplitude, -geschwindigkeit, muskuläre Kraft
Cerebellum (Kleines Gehirn)
Hauptaufgaben: Zeitliche Strukturierung schneller Bewegungen, Feinkoordination und Gleichgewichtsregulation, Kontrolle von stützmotorischen Bewegungsanteilen.
Was ist motorisches Lernen?
Wichtig!
Kennzeichnet Erwerb von Bewegungsfertigkeiten
Direktes Ergebnis von Übung und Erfahrung
ist (meist) nicht beobachtbar, (hypothetisches Konstrukt)
Muss sich in einer relativ dauerhaften Veränderung des motorischen Verhaltens manifestieren (Bsp. Fahrrad fahren)
Kann bewusst (explizit, intensional) oder unbewusst (implizit, inzidentell) ablaufen
Verläuft in Phasen
Ist durch Automatisierung charakterisiert
Verändert das Gehirn
Optimiert Bewegungsabläufe (Reduktion Fehler, Präzision, Geschwindiketi)
Motorisches Lernen
-> Fertigkeitslernen
Erwerb einer neuen Fertigkeit
Neues motorisches Programm
Erweitert das sensomotorische System
-> Motorische Adaption
Liegt bereits ein motorisches Programm vor
Etwas dazu lernen
Passen ein bereits erlerntes Bewegungsprogramm spezifischen Reizen aus der Umwelt an
-> Modifikation von (gelernten) Bewegungsabläufen um auf wechselnde Umwelteinflüsse reagieren zu können (eher kurzfristig/reversibler Prozess)
Bsp.: Tennis. Rasen-, Sand-, Hartplatz. Oder versch. Schläger. Man muss bekannte Bewegungsabläufe anpassen.
Motorischer Lernprozess
Analytisch-Synthetische Methode
wird bei relativ komplexen Bewegungsabläufen eingesetzt.
durch Vereinfachungsprinzipien
Entweder die Programmlänge (zerstückeln der Bewegungen) oder Programmbreite (Isolierung einzelner Teilbewegungen)
Ganzheitliche Methode
Bei eher einfachen Bewegungsabläufen
Gesamtbewegung wird nicht auf- oder zergliedert
alles auf einmal gelernt
Induktive Lernmethode
Eigenständiges Üben
Gefahr: Falsche Bewegungsmuster werden verfestigt/erlernt
Deduktive Lern-Methode
Lernen mit Bewegungsanweisungen und -vorschriften.
Vorteil: in kurzer Zeit optimales Ergebnis
Nachteil wenig Platz für Eigenständigkeit/Individualität
BDMF
Gen, was dafür sorgt, ob man schnell oder langsam lernt.
5 Phasen des motorischen Lernens nach Pöhlmann
AB= Schnelle Lernphase (Minuten, Stunden)
CDE = Langsame Lernphase (Wochen, Monate)
A: Einstellungsphase
B: Erstaneignungsphase
C: Plateaubildung
D: Perfektionierungsphase
E/F: Phase variabler Anpassung und Umstellung inklusive Stabilisation und Labilisation
3 Phasen Modell nach Meinel/Schnabel
Grobkoordination
Spez. Bewegungsgefühl existiert noch nicht
Bew. enthält viele überflüssige Mitbewegungen
Hoher Energieaufwand/Konzentrationsaufwand
Feinkoordination
Verbesserung Bewegungsgefühl
Besseres Zusammenspiel Kräfte Teilbewegungen
Geringer Konzentrationsaufwand
Geringe Störanfälligkeit
Stabilisierung
Bew. kann auch unter schwierigen/ungewohnten Umwelteinflüssen durchgeführt werden
Mehr Aufmerksamkeit auf Taktik, Antizipation, Störeinflüsse
Variable Verfügbarkeit wird nie erreicht.
3 Phasen Modell nach Bernstein
(Hierarchisches Modell)
Freezing
Einfrieren möglichst vieler Freiheitsgrade mit Ziel erster korrekter Ausführung
Hoher Grad an Anstrengung, hohe Fehleranfälligkeit
Releasing
Sukzessives Freisetzen von Freiheitsgraden mit Ziel einer flüssigen und fehlerfreien Ausführung. (Bew. flüssiger, gelöster, lockerer)
Exploiting
Ausbeutung geeigneter Freiheitsgrade mit Ziel eines dynamischen Optimus der Bewegung. Individuelle Bewegungen
Phase der Konsolidierung
Verfestigung
Phase nach Trainingsende
Wichtiger Schritt zw. schneller und langsamer Lernphase
Schlaf spielt eine wichtige Rolle
Kann zu offline learning führen
M1 (Primärer Motorkortex) wichtig hierfür
Was beinhaltet die Retention?
Langfristige Behaltensleistung
Prozess nach erfolgreichem Lernen und Konsolidierung
Leistungsverbesserung während/nach Training kann lange Zeit aufrecht erhalten werden. Bsp.: Fahrrad fahren
Retentionsrate kann gesteigert werden durch
Belohnung
Reihung
Pausengestaltung
Wichtiger Hirnbereich: Hippokampus
Bildgebende Verfahren für Gehirnaktivität
fMRT
nicht-invasives, bildgebendes Verfahren um physiologische Funktionen des Gehirns darzustellen
Starkes Magnetfeld, keine Röntgenstrahlung
Macht Durchblutungsveränderungen im Gehirn sichtbar (diese korrelieren mit neuronaler Aktivität)
Misst Veränderungen im Hämoglobin
bietet Mikrometer Auflösung
Elektroenzephalographie (EEG)
nicht-invasives Verfahren zur (direkten) Messung von neuronaler Aktivität
Zeitnahes Messen, aber nur dort wo Elektroden auch wirklich sitzen
Misst summierte elektrische Aktivität durch Aufzeichnung
Transkranielle Magnetstimulation (TMS)
durch die Schädeldecke hindurch
Nutzt das Prinzip der elektromagnetischen Induktion
Kann Hirnbereiche aktivierern (durch Auslösung von AP)
Nachteile/Risiken:
Epileptischer Anfall kann ausgelöst werden
Nebenwirkungen:
Ohnmacht (Synkope)
Schmerz
Hörbeeinträchtigung
Akute kognitive Veränderungen (Depressionen)
Hautverbrennungen (besonders bei tDCS)
Langzeiteffekte unbekannt
Was heißt zeitliche und räumliche Auflösung?
zeitlich: wann passiert etwas im Gehirn?
räumlich: wo passiert etwas im Gehirn?
Räumliche und Zeitliche Auflösung im Gehirn in Bezug auf Untersuchungsmethoden.
fMRT:
sehr gute räumliche Auflösung
Schlechte zeitliche Auflösung
EEG:
geringe räumliche Auflösung
sehr gute zeitliche Auflösung
TMS:
gute räumliche Auflösung
Intensivierungsstrategien
tDCS
Transkranielle Gleichstromstimulation
Kraftfähigkeit
können dadurch verbessert werden (Stimulation des Gehirns). Studie bei der die Leistung durch 20min Stimulation 10% verbessert wird.
Mögliche Effekte von NIBS bei jungen Erwachsenen
motorisches Lernen steigern
Aufmerksamkeitsprozess steigern
Kreativität steigern
Arbeitsgedächtnis steigern
Positive Auswirkungen von Hirnstimulationen bei versch. Krankheitsbildern
Bsp: Parkinson, Tinnitus, Depression, Drogenabhängigkeit, Migräne
Wichtige Fakten über das Gehirn
Gehirn ändert Funktionsweise
Sequenzlernen führt zu erhöhter Hirnaktivität
Neben Veränderung der Hirnfunktion kommt es auch zu lernbedingten strukturellen Veränderungen
Motorische Lernleistung kann künstlich gesteigert werden (Bsp. Lernen durch beobachten)
Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten von koordinativen Fähigkeiten und Fertigkeiten?
Fähigkeiten
Fertigkeiten
nicht beobachtbar
beobachtbar
Voraussetzung für eine Vielzahl von Bewegungen (Tätigkeitsklassen)
betreffen stets die Lösung eines Ziels bzw. Teilziels
Wechselbeziehungen:
Fähigkeiten sind Voraussetzungen für das Erlernen und die Vervollkommung der Fertigkeiten. (Voraussetzungsfunktion)
Beim Erlernen und Üben der Fertigkeiten werden die Fähigkeiten mittrainiert (Nachfolgefunktion)
7 leistungsbestimmende Komponenten für Koordination
Dor(f)krug
Differenzierungsfähigkeit
Orientierungsfähigkeit
Rhythmisierungsfähigkeit
Kopplungsfähigkeit
Reaktionsfähigkeit
Umstellungsfähigkeit
Gleichgewichtsfähigkeit
Schnell und situationsangemessen auf untersch. Signale oder Aktionen reagieren (Fechten, Sprinten)
Körpergleichgewicht stabilisieren, wiederherstellen, insbesondere bei wechselnden Umweltfaktoren (Bsp. Schupsen biem laufen)
Statisches Gleichgewicht (in relativer Ruhestellung)
Dynamisches Gleichgewicht (bei Lageveränderung)
Objekt-bezogenes Gleichgewicht (ein Objekt mit dem Körper balancieren)
Schnell, gut trainierbar.
Bewegungshandlungen differenziert und präzise aufnehmen und verarbeiten können. Hohe Feinabstimmung von Bewegungsphasen und Teilkörperbewegungen.
Übungen: Zielwerfen, Jonglieren mit untersch. Objekten, Handstützüberschlag Tisch Turnen.
Fähigkeit zur zieladäquaten Veränderung der Lage und Bewegung des Körpers im Raum bezogen auf ein definiertes Aktionsfeld oder ein sich bewegendes Objekt.
Übungen: Orientierungslauf. Häufig bei Ballsportarten (Football)
Hängt stark mit Differenzierungsfähigkeit zusammen.
Fähigkeit einer räumlich, zeitlich und dynamisch abgestimmten Organisation von Einzelbewegungen.
Übungen: Trampolinspringen mit Ball in Luft fangen, Ball im Sprung auf Zielwerfen.
Rhytmisierungsfähigkeit
Fähigkeit zur ausgeprägten rhythmischen Gestaltung von Bewegungshandlungen.
Fähigkeit eine ursprünglich geplante Handlung situativ anzupassen bzw. zu ändern. Eine gute Umstellungsfähigkeit kennzeichnet das rechtzeitige Erkennen der notwendigen Maßnahmen.
-> am schwersten auszubilden, weil lange Erfahrungswerte.
Übungen: Boxen.
Was sind die Druckbedingungen die auf die koordinativen Anforderungen von Bewegungsaufgaben Einfluss nehmen?
Präzisionsdruck
Bewegungsgenauigkeit
Zeitdruck
Verfügbare Bewegungszeiten/zu erreichende Bewegungszeiten
Komplexitätsdruck
gleichzeitig ablaufende / aufeinander folgende Bewegungsteile
Situationsdruck
Variabilität / Komplexität der Umgebungs- bzw. Situationsbedingung
Belastungsdruck
physisch-konditionelle und der psychischen Belastungsbedingungen
Neumaier/Mechling
Warum macht man Koordinationstraining?
Schnelles Zielgerechtes Handeln
Zur Technikverbesserung
Schulung psychischer Fähigkeiten
Begleitung Kraft Schnelligkeitstraining
Prävention von Verletzungen
Zur Rehabilitation
Prinzipien von Koordinationstraining
Trainierende muss ausgeruht und psychisch ausgeglichen sein
Hauptmethode: variables Üben (gewohnte, ungewohnte Bedingungen, versch. Komplexität)
Mehrfache WDH mit zunehmenden Druckbedingungen
Übung primär auf eine koordinative Fähigkeit
Übungsdauer 30-45 min (Aufgrund von Ermüdung)
Motorische Fähigkeit
Was sind beeindflussende Faktoren?
neuromuskuläre Eigenschaften (FT-Faseranteil)
Technik
Genetische / Entwicklungsbedingte Faktoren (Alter, Geschlecht, Konstitution, Talent)
Kognition (Aufmerksamkeit, Motivation)
Neuronale Eigenschaften (Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns)
-> Motorische Schnelligkeit ist eine psychisch/kognitiv-koordinativ-konditionelle Fähigkeit
In welche zwei Untergruppen teilt sich Schnelligkeit auf?
Elementare Schnelligkeit
-> reine Schnelligkeit, keine Abhängigkeit von anderen Fähigkeiten. Aber abhängig von zentralnervalen und neuromuskulären Prozessen
Komplexe Schnelligkeit
-> Abhängigkeit von elementarer Schnelligkeit sowie mit anderen konditionellen Eigenschaften (Kraft, Ausdauer etc.)
-> Man unterscheidet zw. Kraftschnelligkeit, Schnellkraftausdauer, max. Schnelligkeitsausdauer
Elementare Erscheinungsformen der Schnelligkeit
Antizipationsschnelligkeit (Bewegungsmustererkennung bei einer Gegnerhandlung)
Reaktionsschnelligkeit (auf Signale schnell reagieren)
Aktionsschnelligkeit
Frequenzschnelligkeit (Zyklische Bewegungen, Laufen, Schwimmen)
Azyklische Schnelligkeit bei reaktiven / nicht reaktiven Bewegungen (Wurf, Stoß, Sprung -> nicht reaktiv)
Kognitive Schnelligkeit
Azyklische Schnelligkeitsleistung
Welche drei Phasen?
Zeitlich aufeinander folgende Phasen.
Reaktionsphase
kann nicht optimiert werden (genetisch bedingt)
Reaktionszeit
Kontraktionsphase
Kontraktionszeit
Bewegungsphase
kann optimiert werden
Bewegungszeit
Diagnostik der Schnelligkeitsfähigkeit
Fallstabtest zur Bestimmung der Reaktionsschnelligkeit (azyklische Bewegungsschnelligkeit) Richter/Beuker
Tapping Test zur Bestimmung der zyklischen Bewegungsschnelligkeit. Kontakte pro Sekunde.
Wingate-Anaerobic-Test zur Bestimmung der Schnelligkeitsausdauer: Test auf Fahrrad Ergometer
Steiler Abfall -> schlechte Schnelligkeitsausdauer (ist trainierbar)
Welches Gehirn Areal ist für Schnelligkeitsleistung verantworlich?
neuronale Korrelate der Schnelligkeitsleistung
Cerebellum
Trainingsübungen
Allgemeine Übungen (allgemeines Schnelligkeitstraining)
Dient der vielseitigen Aktivierung/Optimierung der Systeme, die für Schnelligkeit essentiell sind (psychisch, neuromuskulär)
Spezialübungen / Wettkampfübungen
für Schnelligkeit
dienen u.a. der Perfektionierung der intermuskulären Koordination und der energetischen Absicherung im Wettkampf
Beispiel: Fußball mit Hütchen
Trainingsmethodische Rahmenempfehlungen
Qualität vor Quantität
Muskeln gut vorbereiten
sollte ermüdungsfrei sein (lange Pausen!)
erfordert maximale Konzentration (daher psychisch stark beanspruchend)
sollte abwechslungsreich, altersgerecht, leistungsangepasst sein.
Erst elementare Schnelligkeit, dann komplexe Schnelligkeit
Fakten
wesentliche Voraussetzungen für Entwicklung von Kraft- Schnelligkeits- und Ausdauerfähigkeiten
Gelenkigkeit (Struktur des Gelenks betreffend)
Dehnfähigkeit (Muskeln, Sehnen betreffend)
Flexibilität
Endogene und Exogene Faktoren
Endogene Faktoren
Exogene Faktoren
Konditionelle Komponenten z.B. Kraft der Antagonisten
Tageszeit
Koordinative Komponenten z.B. intra-/intermuskuläre Koordination
(Außen-) Temperatur
Konstitutionelle Komponenten z.B. Elastizität der Bänder, Dehnfähigkeit der Muskulatur
äußere Kräfte durch z.b. Partner
Belastungen
Struktur und Erscheinungsformen der Beweglichkeit
Muskulärer Aktionsmodus
Aktive Beweglichkeit
Passive
Muskuläre Belastungsform
Dynamisch
Statisch
Größenanteil der Gelenksysteme
Lokale
Globale
Sportartspezifik
Allgemeine
Sportartspezifische
Wie und wie oft sollte man sich dehnen?
min 2-3x pro Woche, ca 10 min Gesamtdauer
Berücksichtigung von Übungen für Schultergürtel, Brust, Nacken, Rumpf, unterer Rücken, Hüfte, Ober-Unterschenkelmuskulatur
2-4 wdh pro Übung
primär statisches Dehnen mit Haltezeit von 10-30s
Stretching Methode: AED (Anspanen, Entspannen, Dehnen)
Was ist beim Dehnen zu beachten?
Anpassungen brauchen Zeit. Dehnen ist kein Wettbewerb
Korrekte Bewegungsausführung ist Schlüssel zum Erfolg
Millimeterweise Dehnen bis Dehnschmerz spürbar ist
Agonist und Antagonist im Wechsel dehnen
Gleichmäßige Atmung
Ziele und Effekte des Beweglichkeitstrainings
Maximieren
Erweitern
Erhalten
Vermeiden von Dysbalancen
Widerherstellung (Reha)
Verletzungsprophylaxe
Beweglichkeitstraining
meist semiobjektiv
Test:
Sit-and-Reach-Test
Allgemeiner Beweglichkeitstest
Misst Beweglichkeit der Wirbelsäule und Dehnfähigkeit der Rumpf- und hinteren Beinmuskulatur
Was ist Hypermobilität?
-> Übermäßig ausgeprägte Beweglichkeit die über normale anatomische und physiologische Grenzen hinaus geht
Warum?
Genetische Natur
Trainingsbedingt
Folge von Überlastung
Was ist Hypomobilität?
-> eingeschränkte Beweglichkeit
Ursache
Kalkablagerung z.B. an Sehnen
Verklebung an Faszien (Bindegewebshüllen)
Gelenkimmobilisierung nach Verletzung
Warum sollte man sich dehnen?
Argumente dafür
Beweglichkeit wird erhalten und verbessert
Steigerung des körperlichen Wohlbefindens
Zunahme der lokalen Muskeldurchblutung
Langzeitdehnen kann Muskelverspannung/-Verhärtung lösen
Warum dehnen?
Argumente dagegen
Temporär Verminderung der Maximal- und Schnellkraft
Mikroverletzung in der Muskulatur, Verletzungsrisiko steigt
Hypermobilität wird verstärkt
Langzeitdehnen vermindert den Dehnungsrefelx (reduzierte Schutzfunktion)
Wie kann man den Grad der Ermüdung überprüfen?
Energetische Indikatoren
Hautverfärbung (Röte oder Blässe bei extremer Belastung)
Schweißbildung
Herzfrequenz
Laktat Konzentration
Hauttemperatur, Blutzuckerspiegel
Informationelle Indikatoren
Verschlechterung der Bewegungskoordination (Qualität)
Konzentrationsabnahme
EEG Veränderungen (Hirnaktivität)
Veränderung der Stimmungslage
Nenne Bedingungen von Ausdauerleistungen
Technikökonomie
Muskelfaserspektrum (ST-FT Muskelfasern)
Intra- und intermuskuläre Koordination
Energiestoffwechsel bzw. Energieversorgung
Sauerstoffaufnahme
Optimales Körpergewicht
Wille zum Durchhalten
Anlagebedingte Ausdauerfähigkeit
Alter
Trainingszustand
Terminologie der Ausdauer
6 Einteilungskriterien
Umfang der beanspruchten Muskulatur: Lokale und allgemeine Ausdauer
Art der vorrangigen Energiebereitstellung
Arbeitsweise der Skelettmuskulatur
Zeit der Beanspruchung bei Belastung
Zusammenhang mit konditionellen Fähigkeiten
Bedeutung für das sportartspezifische Leistungsvermögen
a) <15% der Gesamtmuskulatur: Lokale Ausdauer (Armdrücken, Dart Wurf)
b) >15% der Gesamtmuskulatur: Allgemeine Ausdauer (Schwimmen, Laufen)
a) Aerobe Ausdauer <2mnol/l Blut Laktat
b) Anaerobe Ausdauer >10mmol/l
a) Statische Ausdauer
b) Dynamische Ausdauer
a) Kurz 2min
b) Mittel 2-10min
c) Langzeitausdauer ab 10min
Dieses Bsp. gilt nur für wettkampfspezifische Ausdauer
a) Kraft
b) Schnellkraft
c) Schnelligkeits- und Sprintausdauer
a) Grundlagen
b) Spezielle Ausdauer
Arten der Energiebereitstellung
Anaerob alaktazid
Anaerob laktazid
Aerob (alaktazid)
via ATP und KP
Aus dem Abbau von Glucose/Glykogen
aus der vollständigen Verbrennung der Makronährstoffe
(Kohlenhydrate, Fette, evtl. Proteine)
Ohne Sauerstoff, keine Bildung von Milchsäure
unter Sauerstoffmangel, unter Bildung von Laktat
unter Sauerstoffverbrauch
Keine Bildung von Milchsäure (Laktat)
kurze explosive Belastung (2-20s)
Bei intensiven Belastungen bis 2min
langandauernde, mäßige Belastung (>30min)
Tests für Ausdauer
Cooper-Test (12-Minütiger Lauf mit max. Anstrengung und möglichst konstanter Laufgeschwindigkeit
Feldtest ohne Erhebung physiologischer Messgrößen, Test für Grundlagenausdauer
Conconi-Test (Stufentest)
Herz-frequenz wird angeschaut
Wird solange erhöht, bis es keine Erhöhung mehr gibt
Bestimmung anaerobe Schwelle
Trainingsbereiche
(steht im Unterschied zu den Sportartengruppen, nicht verwechseln!!)
Regenerations- und Kompensationstraining (REKOM)
Grundlagenausdauertraining 1 (GA1) aerob
Grundlagenausdauertraining 1-2 (GA 1-2)
Grundlagenausdauertraining 2 (GA 2) anaerob
Wettkampfspezifisches Ausdauertraining (WSA)
Ziel: Unterstützung der Wiederherstellung, Beschleunigung der Regeneration, keine Leistungsverbesserung!
Methode: Dauermethode
Intensität: niedrig
Umfang: gering (max. 30 min z.b. laufen)
Grundlagenausdauertraining 1 (GA 1)
aerob
Ziel: Entwicklung, Stabilisierung der Grundlagenausdauerfähigkeit und Vorbereitung der Verträglichkeit für intensive Belastung (aerober Stoffwechsel)
Intensität: Mittel
Umfang: hoch bis sehr hoch 60-120min laufen
Grundlagenausdauertraining 1-2 (GA 1-2) anaerob
Ziel: Weiterentwicklung der Grundlagenausdauerfähigkeit auf höherem Intensitätsniveau
Methode: Fahrtspielmethode (Dauermethode mit Intensitätswechsel)
Intensität: mittel
Umfang: gering bis mittel (30-45min laufen)
Ziel: Vorbereitung auf Wettkampfgeschwindigkeit
Methode: Intervallmethode, Fahrtspielmethode, Dauermethode, Wechselmethode
Intensität: hoch
Umfang: z.B. 5x1000m laufen. Aerober und anaerober Stoffwechsel werden trainiert.
spielt ausschließlich im Wettkampf, Leistungssport eine Rolle
Ziel: Entwicklung der Sprint-, Schnelligkeits-, Schnellkraft- und Wettkampfausdauer (Training meist im anaeroben Stoffwechsel)
Methode: Intensive Intervallmethode, Wettkampfmethode, Wiederholungsmethode
Intensität: sehr hoch, Grenzbereich
Umfang: Gering (10x200m Laufen), meist dominant im anaeroben Stoffwechsel
Positive gesundheitliche Effekte von Ausdauertraining
Psyche
Hormonsystem
Stoffwechsel
Immunsystem
Bewegungsapparat
Herz-Kreislauf-System
Kraftfähigkeit und Krafttraining
Welche sind die zwei Haupttypen von Muskelfasern?
Slow-twitch Fasern (Typ I)
Fast-twitch Fasern (Typ II)
Ausdauer-Leistung
Kraft, (schnelle) kurze Bewegungen
Ermüdungsresistent
Kurzfristig sehr leistungsstark
Hohe Anzahl an Enzymen des aeroben Stoffwechsels
Ermüden aber schneller
Werden als rote Muskelfasern bezeichnet
Geringer Gehalt an sauerstoffspeicherndem rotem Muskelfarbstoff Myoglobin
Werden als weiße Muskelfasen bezeichnet
EMG
Untersuchungsmethode
Elektromyographie
Untersuchungsmethode der Neurophysiologie, welche die natürlicherweise auftretende elektrische Spannung in einem Muskel misst (=Ableitung)
Quantitative und objektive Erfassung der Muskelfunktion
Dokumentation von Therapie und Trainingsprozessen
Analyse von Sporttechniken
Analyse pathologischer Störung
Kraft wird von welchen Faktoren beeinflusst?
Muskelqueerschnitt (Entscheidend für Größe der Kraftleistung)
Muskelfaserspektrum (Zusammensetzung FT, ST-Fasern)
Inter- und Intramuskuläre (Rekrutierung, Frequentierung) Koordination, Fähigkeit ihres Gehirns, die Muskulatur anzuregen
Energiebereitstellung (energiereiche Phosphate ATP und KP)
Psychische Faktoren: Motivation und Wille
Bei der Kraftfähigkeit unterscheidet man u.a. zwischen:
Absolute Kraft: Maximalkraft (willkürlich aufgebracht)
Relative Kraft: Verhältnis von Maximalkraft und Körpergewicht
Absolutkraft: Maximalkraft + autonom geschützte Leistungsreserve des ZNS (Adrenalineffekt bei bsp. Autounfällen um andere zu retten)
Kraftfähigkeit unterteilt sich in 4 Gruppen:
Maximalkraft
Schnellkraft (Kugelstoßen, Speerwerfen, Weitsprung)
Reaktivkraft (spezielle Form der Schnellkraft)
Kraftausdauer
Maximale Kraft gegen einen Widerstand
Kraftsport / Gewicht heben
Bildet bsp. Grundlage für Schnellkraft und Kraftausdauer
V<0: exzentrisch
V>0: konzentrisch
Bsp. Bankdrücken. 100% nach oben drücken. 120% von oben nach unten ablassen.
Schnellkraft
Möglichst großer Kraftimpuls bzw. Kraftstoß in kurzer Zeit.
Ballsport, Leichtathletik, Kampfsport
Kraftzeitkurve.
Reaktivkraft
Möglichst hoher Impuls bzw. Kraftstoß innerhalb eines Dehnungs-Verkürzungszyklus (DVZ).
Wo? Absprung Handball/Volleyball, Stützphase 100m Sprint
Fähigkeit einen möglichst hohen Kraftimpuls bei einer dauerhaften Arbeit möglichst lange auszuhalten.
Rudern, Fahrrad fahren.
Dynamisch (bewegend) Kraftausdauer
Bsp. Radfahren Alpen
Statisch (haltend) Kraftausdauer
Bsp. Halten an einer Kletterwand, Kreuzhang an Ringen
Sportmotorische Krafttests
Bankdrücken oder Reißen für Maximalkraft
Kugelstoßen für komplexe Schnellkraft
Jump and Reach für Schnell und Reaktiv-Kraft
Liegestütze für Kraftausdauer
Maximalkrafttraining
Muskelaufbautraining
Hypertrophie-Effekte (Vergrößerung des Muskelquerschnitts)
6-15 WDH, relativ kurze Pausen 2-3min
Training der intra-muskulären Koordination
Kraftpotenzial ohne Hypertrophie-Effekte zu steigern -> Führt zu höheren Rekrutierungsrate der Muskeln
Muskelquerschnitt vergrößert sich nicht sehr.
WDH 1-5, aber deutlich höhere Belastung, 90-100% an Widerstand, längere Pausen
-> Bei HT verschiebt sich parallel Maximal und AbsolutKraft nach oben
-> Bei IK verkleinert sich diese Differenz. (Kraftdefizit)
Wo finden wir Kraftausdauer?
Ringen
Statische Anforderungen im Turnen
Rudern / Kanusport
Radsport
Krafttraining
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