Buffl

Prophylaxe

MB
by Melina B.

Aspirationsprophylaxe

  • Aspiration=Eindringen von soliden Fremdkörpern in den Tracheabronchialraum

  • Entstehung

    • Schluckstörung

    • Bewusstseinstörungen/Komatöse Zustände

    • Krampfanfälle

    • Emesis (rückläufige Entleerung des Speiseröhren- und Mageninhalts)

  • Risikofaktoren

    • Schluckstörungen

    • eingeschränkte Zungenbeweglichkeit

    • Desorientierung

    • Magensonde & Intubation

    • erhöhter Magendruck -> unvollständiger Verschluss des Muskels am Mageneingang

    • langanhaltene Flüssigkeits- & Nahrungskarenz

    • häufiges Erbrechen

    • neurologische Erkrankungen

    • Verdrahtung des Kiefers

    • Frühgeburt

  • Symptome

    • Räuspern & Husten

    • pfeifendes Geräusch beim Einatmen

    • Zyanose

    • Atemnot

    • Panik, Massives Erstickungsgefühl

    • im Extremfall: Aufall der Atmung -> Tod

  • Folgen:

    • Irritationsgefahr der Schleimhäute -> Aspirationspneumonie

    • Abnahme Atemtätigkeit

    • Schädigung des Lungengewebes -> Lungenabszess -> Einschränkung von Lungenfunktion -> Lungenversagen -> akute raspiratorische Insuffizienz

    • Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper -> blockiert Belüftung dahinterliegender Lungenariale -> Obtruktion

    • bei vollständem Verschluss der Atemwege -> Erstickungstod

    • Hustenreflex oft eingeschränkt

    • besonder gefährlich -> Aspiration durch Erbrochenes -> Salzsäure aus Magen greift Schleimhäute an

  • Maßnahmen

    • Pat. beruhigen & zum ruhigen Atmen anleiten

    • Pat. mit vorgebeugtem Oberkörper husten lassen

    • Mundraum inspizieren & größere Fremdkörper entfernen, bei nicht-sichtbaren Fremdkörpern großlumigen Absaugkatheter verwenden

    • Heimlichgriff, aber nur von geschulten Pflegekräften !Nur im absoluten Notfall!

    • bei massiver Aspiration: hausinternen Alarm bzw. Notruf absetzen, ggf. Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen

Dekubitusprophylaxe

  • die Haut und/oder das darunterlegende Gewebe ist lokal geschädigt, infolge einer anhaltenden Druckbelastung, meist über einem Knochenvorsprung

  • Entstehung

    • Druck, Scherkräfte & Reibung

    • sehr hoher Druck über kurzen Zeitraum oder langanhaltender Druck -> Schädigung des Gewebes

    • lokale Minderdurchblutung -> Sauerstoffmangel im Gewebe & behinderter Zellstoffwechsel

  • klinisches Erscheinungsbild (in vier Stadien)

    1. -bei Fingerdruck nicht abblassende, umschriebene Hautrötung bei intakter Haut (bei Menschen mit dunkler Haut Hautfarbe -> bläulich/violette Färbung

      -Ödembildung, Verhärteung, lokale Überwärmung, Verfärbung der Haut

    2. -Teilverlust der Haut (Epidermis - Anteile Dermis geschädigt) -> Druckschaden = oberflächlich, stellt sich klinische als Blase, Hautabschürfung oder flaches Geschwür da

    3. -Verlust aller Hautschichten & Schädigung/Nekrose des subkutanen Gewebes evtl. bis darunterliegendem Muskel

      -tiefes offenes Geschwür, Taschenbildung möglich

    4. -Verlust aller Hautschichten + ausgedehnte Zerstörung, Gewebsnekrose & Schädigung von Muskeln, Knochen & unterstützenden Struckturen

      -kann je nach Lage auch flach ausgeprägt sein (z.B. Nase)

  • Folgen

    • Nekrosen

    • Operationen

    • Entzündung

    • Blutvergiftung

    • starke Schmerzen bei Bewegung

    • erhöhte Mortalität

  • Prophylaxe

    • Beobachtung von Ernährungszustand, verändertem Gesundheitszustand

    • Risikoeinschätzung mehrmals am Tag (Norton Skala, bei Kindern mir Barden-Q-Skala)

    • tägl. Kontrolle der Haut, besonder an anfälligen Stellen (Prädilektionsstellen)

    • Risikoeinschätzung

    • Hautreinigung pH-Hautneutral, bei trockener Haut -> Wasser in Öl Emulsion

    • atmungsaktive, lockere Kleidung

    • frühzeitiges Wechseln von Inkontinenzmaterial

    • ausgewogene Ernährung & ausreichende Flüssigkeitsversorgung

    • Druckentlastung, Vermeiden von Scherkräften

    • so viel Bewegung wie möglich, regelmäßige Positionswechsel bei Bettlägerigen

  • Risikofaktoren

    • Begleiterkrankung

    • Schlechter Erfahrungszustand durch herabgesetzte Wiederstandsfähigkeit der Haut

    • unzureichende Ernährung -> Kachexie (zu geringe schützendes Unterhautfettgewebe)

    • kognitive Einschränkungen

    • erhöhte Hautfeuchtigkeit

    • mangelnde Hygiene

Harninkontinenzprophylaxe

  • Harninkontinenz = unwillkürlicher Abgang von Urin

  • Entstehung

    • Beeinträchtigung physiologischer Faktoren, die an der Kontrolle der Harnausscheidung beteiligt sind

    • Voraussetzung für Kontinenz:

      -intakter Blasenschließmuskel

      -funktionsfähiger Harnblasenmuskel

      -durchgängige Harnröhre (ohne Stenose)

      -reibungslose Nervenimpulsweiterleitung von Blase zu Gehirn und zurück

  • Klinischis Erscheinungsbild

    • Kinder

      • Primäre Inkontinenz (war noch nie kontinent)

      • Sekundäre Inkontinenz (war bereits min. 6 Monate kontinent)

    • Erwachsene

      • Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)

        -> *Frauen nach Geburten mit Beckenbodeninsuffizienz, Alter, Adipositas, Bindegewebsschwäche

      • Drangink.

        -> Männer, oft in Komb. mit Belastungsink. (Mischink.), Neurologische Störungen

      • Reflexink.

        -> Rückenmarksläsion oberhalb S2-Segments (Sakralbereich) -> Spastiken der Harnblase

      • Überlaufink. (Harndrang, Startschwierigkeiten beim Wasserlassen, Abgang von kleinen Urinmengen, Gefühl von ständigem Restharn)

        -> Männer, hohes Alter, Ursache: Prodstatahyperplasie/Tumore

  • Folgen

    • Inkontinenz assoziierte Dermatitis

    • Dekubitus

    • Harnwegsinfektionen

    • Nierenbeckenentzündung

    • Sepsis

    • Angst, Scham und Schuldgefühle durch den Kontrollverlust -> Leugnung der Inkontinenz

    • Öffentlichkeit mit vermieden -> Rückzug aus dem sozialen Leben

    • Minderung des Selbstwertgefühls

    • Passivität, Aggression, Depressionen und Suizidgedanken

    • Gefühl von Abhängigkeit, Hilflosigkeit und Entwürdigung

    • Beeinträchtigung der Sexualität

    • Belastung der Angehörigen

  • Maßnahmen

    • Toilettentraining

    • Blasentraining

    • Beckenbodentraining

    • Hilfsmittel: Würfeltampon, Gewichtskonen

  • Prophylaxe

    • Harnröhreneinsatz

    • Elektrostimulation

    • weiterführende durchzuführende Prophylaxen

      -> Dehydrationspro., Dekubituspro., Kontrakturpro., Sturzpro.

  • Risikofaktoren

    • eingeschränkte Mobilität

    • Schlecht erreichbare Toilette

    • Medikamente

    • Erkrankung

    • Geschwächtes Bindegewebe

    • Adipositas

    • Obstipation

    • Übermäßige Genuss von Koffein

    • Bereits in der Kindheit auftreten des spontanes Einnessen

    • Beckenbodenbelastende Sportarten

    • zwang bei der Sauberkeitsbeziehung der Kleinkind

Prophylaxen von Mundkrankheiten

  1. Muskositis

    • Muskostitis = Schleimhautentzündung, Stomatitis = Entzündung Mundschleimhaut

    • Entstehung: Infektion oder mangelnde Mundhygiene

    • Klninisches Erscheinungsbild

      • gerötete, geschwollene Mundschleimhaut

      • Brennende Schmerzen, Schmerzen beim Kauen & Schlucken, Trockenheitsgefühl, Mundgeruch

      • bei Säuglingen: häufig Nahrungsverweigerung

    • Folgen

      1. Grad: Leichte Schwellungen & Rötungen, keine Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme

      2. Grad: kleine Ulzerationen, leichte Beeinträchtigung bei NA

      3. Grad: 1/4 Mundschleimhaut bedeckt von Ulzerationen (Geschwüre), Trinken = möglich, Essen nicht, meist Schmerzen, Mundhöhle anfällig für Viren, Bakterien, Pilze

      4. Grad: 1/2 Mundschleimhaut bedeckt von (blutigen) Ulzerationen, weder Essen noch Trinken möglich, Starke Schmerzen

    • Maßnahmen

      1. Mundspülung alle 1-2 Stunden

      2. Stündliche Mundspühlung

      3. alle 30 Min. Mundspühlung

      4. viertelstündlich Mundspühlung

  2. (Mund-)Soor

    • Candidose = lokale Pilzinfektion der Schleimhaut

    • Entstehung: Hefepilze siedeln sich bei allen an, bei Abwehrschwäche -> Vermeherung der Pilze -> Eindringen in Schleimhaut -> Entstehung Entzündung

    • Klinisches Erscheinungbild

      • weißliche Beläge & gerötete Schleimhaut, anfangs abwischbar

      • mögl. Ulzerien & Blutung der Schleimhaut

      • bei starker Ausprägung -> schmerzende Essversuche

    • Folgen

      • unbehandelt -> ausbreitung in Rachen & Speiseröhre -> starke Schmerzen

      • brennende Schleimhaut, starker Mundgeruch & pilziger Geschmack

    • Maßnahmen

      • Prophylaxemaßnahmen intensivieren

      • Mundschleimhaut 2-3 mal tägl. desinfizieren

      • Einmalzahnbürste verwenden

      • Zahnprothese nach Reinigung desinfizieren

      • Schnuller/Trinkflaschensauger desinfiziert

  3. Parotitis

    • Entzündung der Ohrspeicheldrüse durch Staphylokokken oder Streptokokken

    • Entstehung

      • bei verminderten Speichelfluss -> mögliche Entzündung der Ohrspeicheldrüse

    • Klinisches Erscheinungsbild

      • Schmerzhaft geschwollene Drüse unterhalb des Ohrläppchen/am Kiefer, gerötete Haut (je nach Ursache ein- bzw. doppelseitig)

      • Wenig Speichel, wenn da: weißlich/grau/trüb

  • Risiko

    • geschwächtes Immunsystem/geschwächter Allgemeinzustand

    • mangelhafte Mundhygiene

    • Nahrungskarenz

    • Antibiotikatherapie

    • Mundatmung

    • Erheblicher Flüssigkeitsmangel

  • Prophylaxe

    • Regelmäßige Inspektion der Mundhöhle

    • Regelmäßige Mund & Zahnpflege

    • Bei Abwehrschwäche -> Schleimhautdesinfektion

    • Ausreichender Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung

Thromboseprophylaxe

  • der Innenraum eines Gefäßes ist durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verengt oder komplett verschlossen

  • Entstehung

    • Gefäßwandschäden (z.B. durch Operation)

    • Verlangsamte Blutströmung (z.B. durch Immobilität)

    • Erhöhte Gerinnungsmittel des Blutes (z.B. Flüssigkeits)

    -> Virchow-Trias

  • Klinisches Erscheinungsbild

    • Gefährliche tiefe Beinvenenthrombose oft ohne eindeutige Zeichen; mögliche Symptome

      • Einseitiges, schwere und Spannung Gefühl

      • Überwärmung und Schwellung

      • Schmerzen

      • Betroffene Extremität bläulich-rötlich oder blass

      • Tachykardie

      • Hervorstehende Adern

      • möglich leichtes Fieber

    • Arterielle Thrombose

      • Ziehende Schmerzen

      • Schwindel und Bewusstseinsstörung

      • Seh- und Sprachstörung

      • Engegefühle in der Brust

      • Atemnot

  • Folgen

    • Postthrombotisches Syndrom bei tiefer Beinvenenthrombose

    • Embolus -> Lungenembolie

    • Ansiedlung von Bakterien -> Ausbreitung über Blutweg -> Sepsis

    • Blutgerinnsel in Halsschlagader -> Schlaganfall

    • Blutgerinnsel in Herzkranzgefäße -> Herzinfarkt

  • Maßnahmen

    • Aktivierung der Muskelvenenpumpe durch (Früh-) Mobilisation

    • Venenkompression durch Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsstrümpfe und -verbände

    • Intermittierende pneumatische Kompression

    • Medikamente: Heparin, Acetylsalicylsäure, Andere Antikoagulazien

    • Ergänzend: Atemübung, Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Patientenaufklärung

  • Risikofaktoren

    • Gefäßwandschaden: Verletzung, Quetschung, OP, Altersbedingte Veränderung der Beinvenen, Venenentzündung

    • Verlangsamte Blutströmung: Immobilität, Gipsverband, Operation, Schonhaltung, Schwangerschaft, Herzinsuffizienz, Chronisch-Venöse Insuffizienz, Adipositas

    • Erhöhte Gerinnungsneigung: Flüssigkeitsmangel pathologische Zellvermehrung Vermehrung der Geringfaktoren, Medikamenteneinnahme

  • Risikogruppen

    • Person über 65

    • Adipöse

    • Schwangere und Wöchnerin

    • Person mit malignen Erkrankung

    • Person mit zurückliegenden Thrombosen/Embolie

    • Person mit schweren Infektionskrankheiten

    • Raucher

    • Diabetiker

Author

Melina B.

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