Was beschreibt den Begriff “phasische Alertness”?
Definition Alertness: Allgemeine Wachheit (tonische Alertness) und Aktivierungsanstieg nach einem Warnreiz (phasische Alertness)
—> kann nur kurzfristig aufrecht erhalten werden
Störung der Alertness:
Patient ist …
nicht ansprechbar
zeitlich oder räumlich nicht vollständig orientiert
möglicherweise allgemein verlangsamt
erhöhte Ermüdbarkeit
Welche Aussagen zur Vigilanz sind korrekt?
Daueraufmerksamkeit/Vigilanz = Aufmerksamkeit wird unter mentaler Anstrengung über einen längeren Zeitraum hinweg aufrechterhalten. Bei Vigilanz unter monotoner Reizbedingung (nächtliche Autobahnfahrt zB), bei Daueraufmerksamkeit bei hoher Reizdichte
Störung der Daueraufmerksamkeit/Vigilanz:
Rasche Ermüdung bei jeder alltagspraktischen Tätigkeit (DA)
längere Pausen erforderlich
Störungen der Vigilanz sind weniger alltagsnah
Wann sind selektive Störungen der intrinsischen Alertness bei Patient*innen anzunehmen?
allgemein verlangsamt
Welche Auffälligkeiten können sich bei einer Verhaltensbeobachtung von Patient*innen mit Aufmerksamkeitsproblemen zeigen
Pat schweift ab
Faden verlieren
kann den Ausführungen des Untersuchers nicht folgen
Pat wirkt abwesend
leicht ablenkbar
lässt sich leicht aus der Fassung bringen
leicht ermüdbar (häufiges Gähnen) nach normaler Nachtruhe
Gedankensprünge
vorschnelles Beginnen mit der Bearbeitung der Aufgaben
unsystematisches, wenig kontrolliertes Vorgehen
räumliche Teile der Aufgabe werden vernachlässigt
symptome werden bagatellisiert / geleugnet
Welche Fragen können bezüglich der erlebten Ablenkbarkeit und Verlangsamung in der Anamnese gestellt werden?
Fällt es Ihnen auch bei Filmen oder anderen Sendungen im Fernsehen schwer die Zusammenhänge zu verstehen? (Ablenkbarkeit)
Fällt es Ihnen schwer sich zu konzentrieren, wenn viel um Sie herum passiert? (Ablenkbarkeit)
Strengen Sie alltägliche Aufgaben, wie Kochen, Haare waschen oder Waschen an? (Ermüdbarkeit)
Beobachten Sie, dass Sie mehr Zeit benötigen für Dinge, die Ihnen früher leicht von der Hand gingen? (Ermüdbarkeit)
„Strengen Sie auch Dinge an, die Sie in ihrer Freizeit gerne tun?“
Welche Tests sind Teil der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) von Zimmermann und Fimm?
A - G - I - R - V
Bei einer Patientin wurde die Aufmerksamkeitsselektivität mit Hilfe der TAP geprüft. Was muss man bei der Interpretation der psychometrischen Daten beachten?
Als Parameter werden ausgewertet:
Reaktionszeiten
Anzahl der Fehler
Anzahl der richten Reaktionen
Verzögerte Reaktionen, d.h. Ausreißer (Reaktionszeiten länger als die mittlere Reaktionszeit plus 2,3-mal die SD)
Beachte:
zeigen Patientinnen schon bei einfachen Reaktionsaufgaben deutlich verlangsamte Reaktionszeiten, sind Reaktionszeitbeeinträchtigungen bei komplexeren Aufmerksamkeitstests eher als Störung der “Alertness” zu interpretieren
hier ist dann in erster Linie die Fehlerzahl zur Beurteilung der Selektivität relevant
Wie kann eine deutlich schlechtere Bearbeitungszeit im Trail-Making-Test Teil B interpretiert werden, wenn man zum Vergleich die Bearbeitungszeit im Teil A heranzieht?
Maß für die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsteilung
Defizit in der geteilten Aufmerksamkeit/kognitive Flexibilität
Teil A: nur Zahlen müssen verbunden werden
Teil B: Zahlen und Buchstaben müssen abwechselnd verbunden werden
Die Prüfung der geteilten Aufmerksamkeit in der TAP kennzeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Bildschirm muss nach bestimmten Mustern abgesucht werden und gleichzeitig Unregelmäßigkeiten in einer Abfolge hoher oder tiefer Töne zu entdecken (gemischte Variante)
gibt visuelle, auditive und gemischte Variante
ausgewertet werden die Reaktionszeiten
Was trifft auf die “Go/No-Go”-Aufgaben in der TAP zu?
Dimension der Selektivität
Fähigkeit zur Unterdrückung einer nicht adäquaten Reaktion wird erhoben
Fähigkeit zur Zurückweisung irrelevanter Reize kann nach Schädigung des präfrontalen Kortex defizitär sein
Nehmen Sie an, Sie führen eine Reaktionszeitmessung zu Beginn und zum Ende einer neuropsychologischen Untersuchung durch und vergleichen die Leistungen. Was können Sie diagnostisch schließen?
Hinweis auf Ermüdung und Belastbarkeit:
—> deulicher Leistungsabfall bei zweiter Messung: verringerte Belastbarkeit
—> Proband*innen ohne Störung zeigen häufig sogar Leistungssteigerung aufgrund von Übungseffekten
Welche Aussagen bezüglich des SHT und der folgenden kognitiven Einschränkungen sind korrekt?
Allgemeine Bemerkungen zum SHT:
bewirkt eine allgemeine, unspezifische Verlangsamung
kann unterschiedlich Selektion oder Intensität betreffen
Ursachen sollen “diffuse axonal Schädigungen” sein
bei schwerem SHT vor allem “Mini-Läsionen” im Cingulum und im präfrontalen Kortex (Aktivierung und Modulation der Aufmerksamkeit)
Problem bei der Untersuchung: Tests haben nicht die Komplexität einer Alltags-Situation
Welche Symptome können nach einem Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades auftreten?
zeitweiliger Bewusstseinsverlust (bis max. 5 Min)
heilt in ca. 5 Tagen vollständig aus
retrograde Amnesie
Übelkeit
Erinnerungsverlust für Ereignisse unmittelbar vor oder nach dem schädigenden Ereignis
Benommenheit
Desorientierung
Verwirrtheit
Die Läsion in welchen Hirnarealen in Folge zerebrovaskulärer Erkrankungen führt besonders häufig zu welchen Aufmerksamkeitsstörungen?
Störungen der Aufmerksamkeitsaktivierung, Vigilanz und längerfristige Aufmerksamkeitszuwendung:
Läsionen im Hirnstammanteil der ARAS
Schlaganfälle im Bereich der mittleren Hinrarterie der rechten Hirnhemisphäre
Neglect:
Läsionen in der rechten Hemisphäre
vor allem im parieto-occipito-temporalen Übergangsbereich
Störungen der intrinischen und tonischen Aufmerksamkeitsaktivierung:
retikuläres System
Eingeschränkte Selektivität für externe Stimuli, erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsselektivität:
Läsion im frontothalamischen “Gating-System”
Läsionen in frontalen Anteilen der linken Hirnhälfte
Störung der räumlichen Verschiebung des visuellen Aufmerksamkeitsfokus:
posteriorer Parietallappen (Störung des Lösens der Aufmerksamkeit)
Culliculus superior im Mittelhirn (Störung der Verschiebung der Aufmerksamkeit)
thalamische Läsionen (Aufmerksamkeitsfokus auf der kontralateral zu Läsion gelegenen Seite fixieren, Ablenkungen widerstehen)
Störung der Aufmerksamkeits(ver)teilung:
bilaterale frontale Hirnblutungen
beidseitige frontale Schlafanfälle
Welche spezifischen Aufmerksamkeitsstörungen können insbesondere nach Läsionen im Versorgungsgebiet der mittleren Hirnarterie der rechten Hemisphäre entstehen?
Störungen der Aufmerksamkeitsaktivierung
Vigilanz
längerfristige Aufmerksamkeitszuwendung
Welche Aussagen zu Aufmerksamkeitsstörungen bei Alzheimer Demenz treffen zu?
bereits im frühen Stadium beobachtbar
treten nach Gedächtnisstörungen aber noch vor Beeinträchtigungen von Sprache und räumlichen Leistungen auf
zuerst Defizite in Wahlreaktionsaufgaben
Alertness und Vigilanz zunächst gut erhalten
frühe Störung der selektiven Aufmerksamkeit
im Verlauf nehmen Störungen der inhibitorischen Kontrolle zu
Aufmerksamkeitsteilung/-verteilung im frühen Stadium noch gut erhalten
Automatische Verarbeitungsprozess weitgehend unbeeinträchtigt
Kontrolliere, aufmerksamkeitsgesteuerte Prozesse fallen schwer
Welche Aussagen zu dem Trainingsprogrammen AIXTENT sind zutreffend?
spezifisches Training
trainiert Alertness, selektive Aufmerksamkeit, geteilte Aufmerksamkeit, optische Vigilanz
sieben unterschiedliche Trainingsmodule
selbstadaptiver Modus, passt sich selbstständig an den Leistungsstand des Patienten an
zB Cockpit (Geteilte Aufmerksamkeit)
zB Radar (optische Vigilanz)
Wodurch ist das spezifische Aufmerksamkeitstraining gekennzeichnet?
Therapieansätze unterscheiden sich bzgl. der angesprochenen Komponenten der Aufmerksamkeit
Evaluation der Effizienz von Trainings auf drei verschiedenen Ebenen
Trainingsaufgabe ist die gleich wie Test zur Evaluation
Psychometrische Aufgaben/Test zur Evaluation
Auswirkungen der Therapie auf Alltagsleistungen
Computertraining:
Verbesserung elementarer Aufmerksamkeitsfunktionen durch Stimulationstherapie ohne das Patient hierzu spezielle Strategien erlernen muss
eher Restitutionsprozess, weniger Kompensationsprozess
Vorteile
Möglicht der Verlaufskontrolle
einfache Handhabung, kurze Einarbeitungszeit
Schwierigkeitsgrad und Anforderungdprofil kann individuell angepasst werden (teilweise passt sich das Programm den Leistungen des Patienten von selbst an)
nahezu unbegrenzte Auswahl and Übungen (Zufallsgenerator)
ökonomisch (spart Zeit und Personal)
auch zu Hause durchführbar
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