Die Demenzen vom Alzheimer-Typ unterscheiden sich von der vaskulären Demenz (hier: large vessel-Erkrankung) in folgenden Punkten:
Alzheimer-Demenz:
beginnt schleichend
Verlauf immer weiter verschlechterung
Vaskuläre Dememz:
plötzlicher Beginn
Verlauf gleichbleibend oder progredient
kognitive Defizite Lokalisationsabhängig
Die milden und majoren neurokognitiven Störungen (DSM-5) unterscheiden sich in folgenden Merkmalen:
Unterschiedlich
Auswirkungen auf die selbstständige Lebensführung
Gleich
eine kognitive Funktion muss betroffen sein
nicht zwingend: Gedächtnisstörung
Das Kaskadenmodell zur Alzheimer-Demenz macht folgende Aussagen:
Implikationen:
Veränderungen eines Biomarkers ist ein Indikator des Krankheitsverlaufs
in jedem Hinrareal werden die gleichen Prozesse durchlaufen - aber nicht gleichzeitig
Latenz zwischen Amyloid-Einlagerung und den Beginn kognitiver Defizite schwankt interindividuell
Welche diagnostischen Kriterien sieht das MCI Konzept in seiner ursprünglichen Fassung vor?
subjektive erlebte Beeinträchtigung der Merkfähigkeit, möglichst bestätigt durch eine nahestehende Bezugsperson
Im Vergleich zur Altersgruppe tatsächlich objektivierbare Gedächtnisdefizite
Ansonsten erhaltene allgemein kognitive Leistungsfähigkeit
Keine Einschränkungen der Aktivitäten des täglichen Lebens
Nicht dement
Was ist ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz?
Steigendes Lebensalter
Genetische Faktoren
Depression
Rauchen/Alkohol
Inaktivität (körperlich/geistig)
niedriger Bildungsstand
Diabetes
Hypertonie
Übergewicht
Welche allgemeine Interventionsziele bei leicht- bis mittelgradiger Demenz (Stufe 2A) gibt es?
Aufrechterhaltung kognitiver Funktionen
Erhalt von Eigenständigkeit
gesellschaftliche Teilhabe
zufriedenstellende soziale Beziehungen
Welche Aussagen bzgl. der neurogenerativen Veränderung bei der Alzheimer-Demenz (AD) stimmen?
Ablagerung von beta-Amyloid-Proteinen zwischen Neuronen
Umwandlung des Cytoskeletts (Neurofibrillen)
Reaktive Gliazellvermehrung und Atrophie
erhähtes Tau-Protein und reduziertes A-beta-42-Protein im Liquor
Welche Störungsgruppen sind im neuen Kapitel des DSM-5 „Neurokognitive Störungen“ enthalten?
Delir
Majore NCD
Minore NCD
Bei den diagnostischen Verfahren für Demenz gibt es kognitive Kurztests. Das bekannteste Verfahren ist der MMS (Mini-Mental-Status). Zu den häufig kritisierten Mängeln zählt:
geringe sensitivität für weniger ausgeprägte kognitive Defizite
Mangelnde Bildungsfairness: falsch-negative Diagnosen bei hohem Bildungsstand bzw. falsch-positive Diagnosen bei niedrigem Bildungsstand
mangelnde Kulturfairness
fehlende inhaltliche Fundierung
keine differenziert Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit einer Person
In den frühen präklinischen Stadien der AD (limbische Stadium nach Braak & Braak) sind folgende kognitiven Probleme zu finden:
diskrete Speicherstörung (Lernen/Gedächtnis)
Leichte Wortfindungs- und Benennungsstörungen (Sprache)
diskrete Störungen komplexer Leistungen zB dual-task (Aufmerksamkeit)
Raumverarbeitung ungestört
Exekutivfunktionen ungestört, evtl Flexibilität und Antrieb vermindert
Gnosie ungestört
Praxie ungestört
Welche kognitiven Leistungen sind stärker bei subkortikalen im Vergleich zu kortikalen Demenzen betroffen?
Aufmerksamkeit
Arbeitstempo
Sprechen
implizites Lernen
Welche Aussagen zum Verlauf und zur Prognose demenzieller Erkrankungen sind korrekt?
Drei-Phasen-Modell (AD-basiert)
leichte (mnestische) Phase
mittelgradige Phase (Orientierung)
schwere (dementielle) Phase
mittlere Krankheitsdauer 6 Jahre (65-74 LJ) bis 3 Jahre (>85 LJ)
Sterblichkeit im 2-Jahres-Fenster (nach sicherer Diagnose): 25-60%
Mortalität um den Faktor 2-3 erhöht
Konversionsrate bei MCI:
Langzeitstudien schätzen: 24-32%
auf jährlicher Basis: 5-10%
Wie unterscheidet sich die Symptomatik der Frontotemporalen Demenz von der Symptomatik einer Alzheimer Demenz?
im Vordergrund: Wesensänderungen im Sinne von Desinteresse, Antriebsminderung, Verlust an Empathie, Affektverflachung
allmähliche Enthemmung (hinsichtlich Nahrungsaufnahme und Sexualität)
sozial inadäquates Verhalten (Distanz- und Taktlosigkeit)
Reizbarkeit, Aggressivität
erhöhte Risikobereitschaft
motorische Unruhe mit Bewegungsdrang
ritualisierte Verhaltensweisen
vermehrter Alkohol- und Tabakkonsum
Heißhunger
Sammelwut
früheste Störungen betreffen Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen
Wie kann die noch relativ gut erhaltene prozedurale Lernfähigkeit bei Alzheimer-Patienten mit reduzierten episodischen Gedächtnisleistungen therapeutisch genutzt werden?
häufige Wiederholungen der Inhalte
sprachliche und inhaltliche Beschränkung auf das Wesentliche
Gleichbleibende Abläufe
Verwendung externer Gedächtnishilfen
Welche der folgenden sind in der Differenzialdiagnose von Demenzen typisch festgestellte Gemeinsamkeiten zwischen depressiven Störungen und der Alzheimer-Demenz?
Probleme im Gedächtnis
exekutive Funktionen
Wie wird das Allgemeine Demenzsyndrom nach ICD-10 definiert?
Abnahme des Gedächtnisses, am
deutlichsten beim Lernen neuer Information
und in besonders schweren Fällen bei der
Erinnerung früher erlernter Informationen.
Die Beeinträchtigung betrifft verbales und
nonverbales Material. Die Abnahme sollte
objektiv verifiziert werden.
Welches sind zwei Stufen der psychosozialen Intervention leicht- bis mittelgradiger Demenzen nach Moniz-Cook & Manthorpe (2009)?
Stufe 1: Diagnosemitteilung und Beratung
Stufe 2: A) Aufrechterhaltung kognitiver Funktionen B) Soziale Einbindung und Selbstwertstützung
Stufe 3: Individuelle Behandlung spezifischer Störungen
Welche Aussagen zur semantischen Demenz treffen zu? (Seite 8)
allmählicher Verlust des semantischen Gedächtnisses
Störungen der Objektbenennung (Anomie) und des Einzelwortverständnisses
Objektflächendyslexie und/oder -dysgraphie
schwindendes Wissen über Objekte und Personen
Sprache wird immer inhaltsleerer bis nur noch Floskeln und Füllwörter übrig bleiben, die ständig wiederholt werden
Welche Eigenschaften weist die CERAD-plus auf?
alters-, geschlechts- und bildungskorrigierte Normiereung des MMS
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