offene und geschlossene Fragen: Wofür lässt sich welcher Fragentypus besonders gut einsetzen?
Bei offenen Fragen hat die Gegenseite einen großen Antwortspielraum, während bei geschlossenen Fragen in der Regel lediglich die Antworten „ja“ und „nein“ möglich sind.
Offene Fragen, wenn man viele Informationen gewinnen will. Geschlossene Fragen, wenn man beispielsweise eine Zusage von der Gegenseite einfordern möchte.
nichtlineare Kompromisse
Beispiel: Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 3%. Man gestattet die 3%, jedoch mit einer Laufzeit von 15 Monaten. Somit ist die relative Lohnerhöhung in einem Jahr geringer als 3%.
Better Offer: Welche Risiken sind hier mit einem Bluff verbunden?
Hierbei wird die Gegenseite unter Druck gesetzt, indem man ihr vermittelt, dass man bereits ein besseres Angebot vorliegen hat.
In der Regel ist dieses bessere Angebot erfunden (Bluff). Fliegt der Bluff auf besteht ein hohes Risiko, dass die Verhandlungen scheitern.
Warum sollte man als deutscher Jurist, bei einem Unternehmen, das in die USA exportiert, etwas davon wissen?
Ein guter Jurist sollte hierüber Bescheid wissen, um das Risiko von Schadensersatzzahlungen zu vermeiden, ganz nach dem Safe Harbor Principel
Individualverträge unterfallen nicht der Inhaltskontrolle. Welche hohen Voraussetzungen stellt die deutsche Rechtsprechung für die Annahme einer individual vertraglichen Regelung auf?
Wenn die Parteien in einem Punkt eine Individualvereinbarung treffen, darf eine der Parteien hinterher nicht auf die, dieser Vertragsvereinbarung entgegenstehenden, AGB verweisen.
Wie sollte man nach aktuellem Forschungsstand mit Emotionen in Vertragsverhandlungen umgehen?
Harvard sagt, dass man rein rational verhandeln und seine Emotionen ausschalten, bzw. Emotionen von Positionen trennen sollte.
Emotionen sind aber nicht ausschaltbar. Jedoch kann man erlernen sie zu kontrollieren.
Daher sollte man sich bei der Vorbereitung auf eine Vertragsverhandlung mit den typischen Emotionen (Angst, Wut, Begeisterung usw.) vertraut machen.
Wieso sind Erkenntnisse der Behavioral Economics für Vertragsverhandlungen relevant?
Beschäftigt sich mit dem menschlichen Verhalten in wirtschaftlichen Situationen, wie beispielsweise das Denken in Heuristiken oder das Framing.
Dieses Wissen kann man gezielt zu seinem Vorteil nutzen, um in Vertragsverhandlungen die Chancen auf einen Erfolg zu erhöhen.
Was wissen Sie über die rechtliche Beurteilung von Täuschungstaktiken in Deutschland und die Nutzung von Täuschungen in der Verhandlungspraxis?
Ist ein unwertiges Mittel zur Willensbeeinflussung des Opfers.
Im Worst Case kann eine, durch eine Täuschung zustande gekommene, Willenserklärung von der Gegenseite angefochten werden.
Was spricht für das erste und was dafür das zweite Angebot zu machen und welchem mit welchem Effekt ist diese Frage verbunden?
Erstes Angebot: Die Ankerheuristik äußert sich darin, dass das vom Verhandlungspartner genannte erste Angebot sich auf das eigene Gegenangebot auswirkt. Es lässt sich eine Verzerrung in Richtung des Ankers beobachten, ohne dass der Effekt den hiervon betroffenen Personen bewusst wird.
Zweites Angebot: Wenn die Gegenseite über kein großes Know-How verfügt, besteht die Chance, dass das erste Angebot von ihr gut sein wird, somit sollte man der Gegenseite den Vortritt lassen.
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