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Verhabenbezogener B-Plan
§ 30 (2) BauGB
Spezifika:
wird von einem Vorhabenträger/Investor für ein bereits definiertes Vorhaben erstellt. Besteht aus drei Elementen:
vom Vorhabenträger erstellter Plan => Öffentlichkeitsbeteiligung
Satzungserlass der Gemeinde
Durchführungsvertrag => Bürgschaft
Ziel:
Beschleunigung im Verfahren
Kostenübernahme durch Investor => auch z. B. Erschließung
Städtebaulicher Vertrag wird benötigt
Welche unterschiedliche Zielsetzungen haben Bauplanungs- und Bauordnungsrecht bei Vorhaben?
Bauplanungsrecht (BauGB):
geordnete städtebauliche Entwicklung
(Element: Bauleitpläne (F- und B-Pläne))
Bauordnungsrecht (LBO):
“gesundes Wohnen und Arbeiten”
durch:
Gefahrenabwehr
Verhütung von Verunstaltung
Sicherung sozialer/ökologischer Standards
Wonach richtet sich die Zulässigkeit eines baulichen Vorhabens nach § 29 BauGB? Nennen Sie drei unterschiedliche Möglichkeiten und die dazugehörigen Paragraphen des BauGB.
Das Grundstück liegt im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, § 30, 1 BauGB.
(Das Grundstück liegt im Geltungsbereich eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes, § 30 II BauGB.
Das Grundstück liegt im Geltungsbereich eines einfachen Bebauungsplans, § 30 III BauGB in Verbindung mit §§ 34, 35 BauGB)
Das Grundstück liegt innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils, § 34 BauGB => kein B-Plan vorhanden, Bauvorhaben von Umgebung ableiten
Das Grundstück liegt im Außenbereich, § 35 BauGB.
Einfacher B-Plan
§ 30 (3) BauGB
enthält nicht eine der Mindestfestsetzungen des qualifizierten Bebauungsplanes
Genehmigung nach den Festsetzungen und im Übrigen nach § 34 im Zusammenhang bebaute Ortsteile
Ergebnis:
Baulinienpläne zur Festlegung überbaubarer Grundstücksteile
Ausschluss bestimmter Nutzungen (z. B. Tankstelle)
Erläutern Sie was der Unterschied zwischen einer Ausnahme und einer Befreiung nach § 31 BauGB ist.
Die Ausnahme ist im Plan vorgesehen (vom Plangeber vorgedacht)
Die Befreiung ist nicht im Plan vorgesehen (unvorhergesehene Sonderfälle)
Welche Festsetzungen hat der qualifizierte B-Plan nach § 30 (1) BauGB?
4 Fälle der Genehmigungsbedürftigkeit von Vorhaben
Verfahrensfreie Bauvorhaben (§ 61 LBO SH)
Genehmigungsfreistellung (§ 62 LBO SH)
Vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren (§ 63 LBO SH)
Baugenehmigungsverfahren (§ 64 LBO)
An welche Planung sind Bauleitpläne anzupassen?
§ 1 Abs. 4 BauGB
Raumordnung
Was sind die Eigenschaften des F-Plans?
§ 5 Abs. 1,2 BauGB
Planurkunde (eiegentlicher FNP) mit zeichnerischen und textlichen Darstellungen, Hinweiseen und (manchmal) mit Grundsätzen
üblicher Maßstab = 1 : 10.000
Begründung mit Umweltbericht gem. § 2a BauGB
Verfahrensakte(n): Nachweis über die rechtmäßige Durchführung der erforderlichen Verfahrenschritte
Was ist das Abwägungsgebot?
§ 1 Abs. 7 BauGB
Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind öffentliche und private Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen.
Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem materiellen und dem formellen Bauordnungsrecht.
Materiell: Rahmenbedingungen für das “Gesunde Arbeiten und Wohnen”
Formell: Hier geht es um die bauaufsichtlichen Verfahren
Was sind bauliche Anlagen, die unter den Regelungsbereich der LBO fallen?
Bauliche Anlagen sind mit dem Erdboden verbundene, aus Bauprodukten hergestellte Anlagen; eine Verbindung mit dem Boden besteht auch dann, wenn die Anlage durch eigene Schwere auf dem Boden ruht oder auf ortsfesten Bahnen begrenzt beweglich ist oder wenn die Anlage nach ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt ist, überwiegend ortsfest benutzt zu werden. (...)
LBO SH § 2 Begriffe
Wo müssen Abstandsflächen liegen und wie werden sie berechnet?
Abstandflächen sowie Abstände nach § 30 Abs. 2 Nr. 1 und § 32 Abs. 2 müssen auf dem Grundstück selbst liegen. (von Christoph)
Abstandflächen sowie Abstände nach § 31 Abs. 2 Nr. 1 und § 33 Abs. 2 müssen auf dem Grundstück selbst liegen. Sie dürfen auch auf öffentlichen Verkehrs-, Grün- und Wasserflächen liegen, jedoch nur bis zu deren Mitte. Abstandflächen sowie Abstände im Sinne des Satzes 1 dürfen sich ganz oder teilweise auf andere Grundstücke erstrecken, wenn öffentlichrechtlich gesichert ist, dass sie nicht überbaut werden; diese Abstandflächen dürfen auf die auf diesen Grundstücken erforderlichen anderen Abstandflächen nicht angerechnet werden.
LBO SH § 6
Wer ist im Land Schleswig Holstein die Bauaufsichtsbehörde? Wer ist die Bauaufsichtsbehörde in Lübeck?
Oberste Bauaufsichtsbehörde ist in SH das Innenministerium
Untere Bauaufsichtsbehörden sind in SH Kreise und kreisfreie Städte
Untere Bauaufsichtsbehörde in Lübeck (kreisfreie Stadt) ist Teil der Stadtverwaltung aber eine untere staatliche Verwaltungsbehörde zur Erfüllung von Pflichtaufgaben
Wer ist bauvorlageberechtigt und wo wird das geregelt?
Bauvorlageberechtigung (§ 65 LBO)
(1) Bauvorlagen für die nicht verfahrensfreie Errichtung und Änderung von Gebäuden müssen von einer Entwurfsverfasserin oder einem Entwurfsverfasser, welche oder welcher bauvorlageberechtigt ist, unterschrieben werden (...)
(3) Bauvorlageberechtigt ist, wer aufgrund
1. des Architekten- und Ingenieurkammergesetzes die Berufsbezeichnung „Architektin“ oder „Architekt“ zu führen berechtigt ist,
2. des § 9 Abs. 1 des Architekten- und Ingenieurkammergesetzes in die Liste der bauvorlageberechtigten Ingenieurinnen oder Ingenieure eingetragen ist oder bei deren oder dessen Tätigkeit als auswärtige Ingenieurin oder Ingenieur die Voraussetzungen des § 9 a des Architekten- und Ingenieurkammergesetzes vorliegen (...)
Was ist der Unterschied zwischen einem verfahrensfreien und einem genehmigungsfreien Vorhaben?
Verfahrensfreie Bauvorhaben
(§ 61 LBO SH)
Kein Antrag aber Einhaltung der LBO-Vorgaben
Von einer Genehmigung freigestellte Vorhaben
(§ 62 LBO SH)
Antrag wird gestellt aber nicht geprüft und genehmigt
Erläutern Sie den Begriff der Verklammerung, benennen Sie dessen rechtliche Verankerung sowie dessen Wirkungsweise.
Bei einem Bauantrag gehören Bauplanungsrecht (BauGB) und Bauordnungsrecht (LBO) immer zusammen.
Dies bildet die Verklammerung, da
der Bund dafür Sorge trägt, was mit dem Boden passiert, da der Boden schützenswert ist, und
das Land vorgibt, wie auf dem Boden gebaut werden darf.
Baugenehmigungsverfahren verklammert Bauplanungsrecht und Bauordnungsrecht.
Beschreiben Sie den Begriff der kommunalen Satzung und welche Verfahren der Raumplanung in einer solchen geregelt werden kann?
Satzungen werden von Selbstverwaltungskörperschaften (kommunale Gebietskörperschaften (kommunale Selbstverwaltung), Universitäten, …) aufgrund eingeschränkter Rechtsetzungsmacht erlassen
=> Kommunen können aufgrund eingeschränkter Rechtsetzumgsmacht (da die Kommune nur innerhalb der Kommune Macht hat) Satzungen erlassen, solange sie die Gesetze einhalten
ChatGPT: Eine kommunale Satzung ist eine rechtliche Regelung, die von einer Kommune, also einer Stadt oder Gemeinde, erlassen wird. Diese Satzungen regeln verschiedene Angelegenheiten auf lokaler Ebene, wie zum Beispiel Baurecht, Verkehr, Umweltschutz, Ordnungswesen oder Steuern. Sie dienen dazu, das Zusammenleben in der Gemeinde zu regeln und für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Kommunale Satzungen werden in der Regel von den örtlichen Gremien beschlossen und gelten nur innerhalb des jeweiligen kommunalen Gebiets.
Die kommunalen Satzungen regeln die Bauleitpläne
Was versteht man unter dem Begriff des Schrankenrechts?
Das Schrankenrecht ist die Einschränkung der Baufreiheit (Schutz des Eigentums) durch das BauGB (Planvorbehalt).
Private und öffneltiche Belange sind gerecht abzuwägen (Abwägungsgebot)
Was versteht man unter dem Enfügungsgebot nach § 34 BauGB?
Das Vorhaben muss sich
nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der zur Bebauung vorgesehenen Grundstücksfläche in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen
Maßgeblich für das Einfügen und damit für den Rahmen sind die 4 in § 34 1 BauGB genannten Kriterien (Art, Maß, Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen).
Für Bestimmung des Rahmens bzgl. der Art der baulichen Nutzung ist die BauNVO heranzuziehen.
Auf welche Flächen bezieht sich die Berechnung der Bebauungsdichte?
Geschossflächenzahl
Grundflächenzahl
§ 17 BauNVO
oder: Bebauungsdichte, Verhältnis von bebauter zu unbebauter Fläche im Siedlungsraum.
Nutzungschablone B-Plan
Werte im Kreis: zwingender Wert
Werte ohne Kreis: maximaler Wert
Was bedeutet Baufreiheit?
In welchem Gesetz?
Gestattungsfreiheit
Berechtigung, auf seinem Eigentum (Grundstück) bauliche Anlagen zu errcihten, bauliche Veränderungen vorzunehmen
§ 14 GG
Was ist der Unterschied zwischen einer Baulinie und einer Baugrenze?
§ 23 Abs. 2,3 BauNVO
Erläutern Sie das Gegenstromprinzip in eigenen Worten.
In welchen Gesetzen ist dies verankert?
§ 1 Abs. 3 ROG:
“Die Entwicklung, Ordnung und Sicherung der Teilräume soll sich in die Gegebenheiten und Erfordernisse des Gesamtraums einfügen;
Die Entwicklung, Ordnung und Sicherung der Gesamträume soll die Gegebenheiten und Erfordernisse seiner Teilräume berücksichtigen.”
und
§ 1 Abs. 4 BauGB:
“Die Bauleitpläne [kommunale Planung, Teilräume] sind den Zielen der Raumordnung [Gesamtraum] anzupassen.”
=> kommunale Planung (Teilräume) soll Raumordnung (Gesamtraum) berücksichtigen und Raumordnung (Gesamtraum) soll kommunale Planung (Teilräume) berücksichtigen.
——
Verhältnis von Raumordung und kommunaler Planung
§ 1 Abs. 3 ROG und § 1 Abs. 4 BauGB
Prinzip:
Beim Gegenstromprinzip arbeiten zwei Konstanzen (??, Instanzen?) in entgegengesetzter Richtung aneinander vorbei.
Gegenstromverfahren:
kommunaler Planung zu Raumordnung
Raumordnung arbeitet sich zur kommunalen Planung
oder:
Regelt die Beeinflussung der verschiedenen Planungsebenen (bspw. regional und überregional)
Untere Planungsebene hat Mitspracherecht und Recht auf Berücksichtigung ihrer Interessen bei der Erstellung überörtlicher Pläne
Im Gegenzug muss sich die untere Planungsebene jedoch an die Vorgaben der überörtlichen Planung halten
soll sicherstellen, dass die Träger der Raumordnung (Bundesraumordnung, Landesplanung, Regionalplanung) Rücksicht auf die Bauleitpläne der Kommunen nehmen
Was ist eine offene Bauweise?
§ 22 Abs. 2 BauNVO
Eine offene Bauweise bezeichnet ein freistehendes Immobil, welches nicht direkt an ein anderes Gebäude grenzt, sondern einen seitlichen Grenzabstand zum Nachbargrundstück aufweist.
Erläutern Sie, was ein Planfeststellungsverfahren ist und für welche Art von Vorhaben es angewandt wird.
ist ein Genehmigungsverfahren für (überörtliche) größere Bauvorhaben, meist Infrastruktur
Viele betroffen => Öffentlichkeitsbeteiligung
Dies führt zu einem gebündelten Verfahren zur Vorhabenzulassung durch Planfeststellungsbeschluss
Straßen, EIsenbahnstrecken, Flughäfen, Deiche, Energieleitung oder Bergbau
Nennen Sie zwei Rechtsbereiche, aus denen sich das öffentliche Baurecht zusammensetzt und erläutern Sie in Stichpunkten, was in diesen geregelt wird.
Raumplanung / Raumplanungsrecht
Räumliche Planung der öffentlichen Hand
Hierarchieebenen => Bund, Land, Kreis, Kommune
Sachgebiete => z. B. betrachtet der Kreis (und nicht die Kommune) den Umwelt- und Naturschutz oder Autobahnen, die nicht mehr an die Länder deligiert werden, sondern vom Bund betrieben/geplant werden
raumbezogenes Gesamtplanungsrecht (gesamtheitliche Aufgaben)
=> Gesamtplantungsrecht: D. h., alle Fachgebiete (“Themen” (nicht sicher)) müssen gleichwertig abgearbeitet werden
Gesamtentwicklung, Abwägung der Raumansprüche
Raumansprüche
Koordination von Fachplanungen
-> Raumordnung -> Bauleitplanung (F-Plan (nicht sicher), B-Plan)
raumbezogenes Fachplanungsrecht (sektorale Aufgaben)
=> sektorale Aufgaben: Wenn Fachgebiet (“Thema”) herausragend (wichtig) ist => bestimmte Fachplanung(en) steht im Vordergrund
Verkehrswege / Infrastruktur
Entsorgungsanlagen
Energieerzeugung und Versorgungsanlagen
-> Raumordnung -> Planfeststellung
Bauplanungsrecht:
Bundeskompetenz
Örtliche Raumplanung
Rechtliche Qualität des Bodens
Nutzbarkeit des Bodens
Flächenbezogene Anforderungen an ein Bauvorhaben
Baugesetzbuch [BauGB]
Zulässigkeit von Bauvorhaben unter städtebaulichen Gesichtspunkten
Sicherstellung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung
Bauleitplanung (zweistufig)
a) Flächennutzungsplan (F-Plan)
b) Bebauungsplan (B-Plan)
Umweltprüfung ist immer integraler Bestandteil
Bauordnungsrecht [LBO]
Landeskompetenz
Spezifische Objektplanung
Ordnungsrechtliche Anforderung
Konkretes Bauvorhaben
Landesbauordnung [LBO]
Materielles Bauordnungsrecht (-> Gesundes Wohnen und Arbeiten)
Verhütung von Verunstaltungen
Sicherung sozialer und ökologischer Standards
Formelles Bauordnungsrecht
Bauaufsichtliche Verfahren
Zulässigkeit von Bauvorhaben (-> Baugenehmigung)
Vollzug des materiellen Bauordnungsrechts
Einhaltung weiterer Vorschriften und Gesetze (-> Bauabnahme)
(Straßen-, Wasser-, Landschafts- und Naturschutz-, Denkmalschutzgesetze)
GRZ berechnen
GRZ = [Gebäudefläche + Terrasse + Balkon] / [Grundstücksfläche]
Erläutern Sie, was mit dem Zielabweichungsverfahren nach § 6 Abs. 2 ROG gemeint ist und erläutern Sie dies an einem Beispiel.
Verfahren, mit dem es öffentlichen Stellen und privaten Bauherrn ermöglicht wird, bei raumbedeutsamen Vorhaben von einem sie grundsätzlich bindenden Ziel der Raumordnung ausnahmsweise abzuweichen
Zum Beispiel kann der Bau eines Krankenhauses, das für die Sicherstellung der mediznischen Versorgung der Region sehr wichtig ist, ermöglicht werden, obwohl dadaurch von einem Ziel der Raumordnung abgewichen wird (z. B. optische Erscheinung eines Gebietes
Oder: Mögliche Ansiedelung eines großen Unternehmens (wichtig für Wirschaft, Arbeitsplätze, …), obwohl dessen Bau möglicherweise gegen Ziele der Raumordnung verstößt (z. B. Lärm- und Abgasemssionen)
GFZ berechnen
GFZ = [alle Geschossflächen (Vollgeschosse)] / [Grundstücksfläche]
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