Minimalpaaranalyse
Unterscheidung 2 Wörter mit gleicher Anzahl & Reihenfolge von Lauten, die sich in einem Laut unterscheiden
Phonem
kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit des Lautsystems
distinktiv (-> Minimalpaaranalyse) /lait/ /nait/ /rait/
L -> clear l /l/ am Wortanfang & vor Vokalen
dark l /ɫ/ am Wortende und vor Konsonanten
R -> /ɹ/ retroflexer Approximant (Laute, bei denen sich die Sprechorgane anpassen)
/ɾ/ flappend r zwischen zwei kurzen vokalen (-> freie Varianten des Phonems)
Allophon
konkrete Realisierung von Phonemen, phonologisch konditioniert & komplementär distribuiert (z.B. late, Spain -> ai & a = ei)
freie Variante
nicht phonologisch konditioniert & komplementär distribuiert (z.B. hurry “r”)
Distinktive vs. redundante Merkmale
z.B. verschiedene Lippenrundungen
connected speech
Wortbetonung, Satzbetonung, linking/weak/strong forms
Vokale
position der Zunge/Länge/Öffnung
Konsonanten
Druckstärke, Artikulationsart & -ort
-> Fortis (stimmlos, p/t/k)
-> Lenis (stimmhaft, b/d/g)
Sonoritätshierarchie
akustische Tragweite
-> wenig Druck für Lautstärke bis zu braucht mehr Druckstärke für mehr Lautstärke
Konsonanten & Vokale Tabelle
RP vs. GA
Quantität
kurz - lang
Qualität ist im Englischen kein distinktives Merkmal -> länge/ kürze immer mit Qualitätsänderung verbunden (lange + kurze Vokale nicht an einer Stelle)
Tatsächliche Länge ist von der Stellung in der Silbe der konsonantischen Umgebung abhängig
/i:/ in beat nur halb so lang wie das /i:/ in bee
/u:/ in boot nur halb so lang wie das /u:/ in do
/ɔ:/ in caught nur halb so lang wie das /ɔ:/ in cord
/ɪ/ in bid genauso lang wie das /i:/ in beat
➢ Pre-lenis lengthening: Dehnung des kurzen Vokals vor lenis- Konsonanten
➢ Pre-fortis clipping: Kürzung des langen Vokals vor fortis-Konsonanten
Neutrales [i] und [u]
Vokale (Monophthonge) des Englischen im Vokaltrapez
Konsonanten Tabelle
Neutral i
Im Auslaut von Wörtern mit <y> oder <ey> oder von Morphemen vor Suffixen mit Vokal (happy, valley, happier, easiest, hurrying)
Im Inlaut von Komposita, wenn das erste Element isoliert mit /i/ transkribiert werden würde (busy, Merryweather)
In unbetonten Präfixen wie <re-, pre-, de-> vor Vokalen (react, create, deodorant)
In Suffixen wie <-iate, -ious>
In den unbetonten Funktionswörtern (weak forms) <he, she, we, me, be> und im Artikel <the> wenn er vor Vokalen steht
-> Ansonsten werden kurze geschlossene Vorderzungenvokale mit dem Phonem /ɪ/ dargestellt, wie z.B. resist, enough, incident, swimming
Neutral u
Im Auslaut in unbetonten Silben und/ oder vor einem Vokal (to a party, Thank you, you and me)
An Morphem- oder Silbengrenzen (arguable, usual, ambiguous)
Artikulationsarten
Plosive/Verschlusslaute (p, b, t, d, k, g)
Frikative/ Reibelaute/Englaute (f, v, θ, ð, ʃ, ʒ, h)
Affrikative (tʃ, dʒ)
Nasale (n, m, ŋ)
Lateral (l)
Dauerlaut (frictionless continuant) /r/
Halbvokal /j,w/ -> nicht silbenbildend
Sibilant (s, z, tsch, sch, dsch)
Non-continuants (Laute halten kurz an)
Vibrant/ Zitterlaut/ Rollaut /rolls/
Liquide /l, r/ -> teilweise Halbvokale
continuants (werden länger gehalten)
/ŋ/
Nie am Wortanfang (Mitte oder Ende)
Keine Morphemgrenze /ŋ/ + /g/ (finger -> /fiŋgə) {finger} (1 Morphem)
Morphemgrenze -> nur /ŋ/ (singer -> siŋə) {sing} + {er} (2 Morpheme)
Ausnahme: Komparativ & Superlativ von Adjektiven (long /ŋ/ -> longer /ŋg/)
{ed}
/d/ nach stimmhaften K &V
/t/ nach stimmlosen K
/ɪd/ nach /t/ und /d/
{s}
/z/ nach stimmhaften K &V
/s/ nach stimmlosen K
/ɪz/ nach Zischlauten
Silbisches /l/, /n/ und /r/
/l/
Folgt auf einen alveolaren Konsonanten im Auslaut ein /l/ -> silbisches /l/ (Schwa davor fällt aus & der Konsonant wird lateral aufgelöst)
Häufig bei Endungen <-le, -al, -el> (cattle, muddle, pedal, trouble)
Ausnahme: technische Begriffe /əl/ statt /l/ (missal, acquittal)
/n/
Wortmitte oder Wortende (threaten, threatening, seven, often)
Volle Formen mit Schwa sind meist auch akzeptabel
/ən/ obligatorisch in der Kombination Nasal + Plosive + (silb.) Nasal (London)
/r/
Sehr häufig in rhetorischen Varietäten (Hungary)
Betonung
Germanisches Stammbetonungsprinzip
Kompositumsregel
Hauptakzentregel
Nebenakzent: nebenbetonter Vokal behält seine Qualität & Quantität
linking r & intrusive r
Im BrE wird das normale silent-r im Auslaut eines Wortes reaktiviert, wenn ein Wort folgt, das mit einem Vokal beginnt (sonst würden zwei Vokale aufeinandertreffen = sog. Hiat). Ein intrusive-r (also ein r, das nur zur Vermeidung des Hiat eingefügt wird, aber eigentlich nicht existiert) wird nicht transkribiert.
Weak Forms/Strong Forms
Strong forms -> Inhaltswörter, Substantive, Vollverben, Adjektive, Adverbien, Zahlwörter
Weak forms -> einsilbige Funktionswörter (Artikel, Präpositionen, Pronomen, Hilfsverben, Konjunktionen, satzeinleitendes there)
Maximum onset principle
Alle Konsonanten zwischen zwei Vokalen werden der rechten Silbe zugeordnet
Ausnahmen: betonte Silben dürfen nicht auf kurzen Vokal enden /be.tə/ -> /bet.ə/ betonte Silben im RP können nicht auf r enden /kæ.ri/ -> /kær.i/
Probleme/Fehler deutscher Muttersprachler
Unterschiede im Phonem- & Allophonbestand
= kein entsprechender Laut im dt. Phoneminventar -> Lautsubstitution
/ð/ -> /z/
/θ/ -> /s/
/eɪ/ -> /e:/ (mail)
/w/->/v/
/e/&/æ/->/ɛ/
/əʊ/->/o:/ (boot)
/ɒ/ -> /ɔ/
Unterschiede in den Distributions- & Kombinationsregeln
Im deutschen keine Unterscheidung dark & clear l -> immer nur clear -> intralinguale Interferenz
Im Dt. Plosive im Auslaut aspiriert
Auslautverhärtung im Dt. -> lenis zu fortis (z.B. /d/ -> /t/ oder /s/ -> /z/)
Knacklaut am Wortanfang durch Dt.
<s> am Wortanfang wird zu stimmhaften /z/ (sinken -> sink)
/ʃ/ statt /tʃ/ im Anlaut (fish and chips) oder /ʃ/ statt /s+p/
S-Anlaut-Kombinationen (spot, spring mit /ʃ/)
Finger als /fiŋə(r)/ statt / fiŋgə/
Kein Pottlaut -> /ɒ/ wird zu /ɔ/
Fachbegriffe
Substitution: Lücke im Inventar durch ähnlichen Laut füllen (interlinguale Interf.)
Neutralisierung: Unterschied zwischen Phonemen wird neutralisiert, z.B. /e/ & / æ/
Falsche Allophone: Muttersprachliche Allophone werden übertragen
Falsche Varianten: Muttersprachliche Ausspracheformen werden übertragen (r)
Hyperkorrektur/Übergeneralisierung: Bewusstsein der Unterschiede zwischen den Systemen führt zu einer übertriebenen Verwendung fremdsprachlicher Phoneme z.B. /w/ auch für /v/ oder /θ/ für /s/
Linking & Juncture
Phänomen der connected speech
Verbindung von Wörtern in einer tone unit durch
Verschieben des Endkonsonanten von A zu B (at all -> a tall)
Artikulation sonst stl. K (linking r), wenn Wort B mit einem Vokal beginnt
Einfügen eines Lautes zwischen zwei Vokale
/w/ -> to (w) England
/j/ -> He (j) is silly (j) and stupid
Glottal stop -> co(?)operate
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