Erkläre den Unterschied zwischen aktiven und passiven Pigmenten.
Aktive Pigmente:
Diese Pigmente reagieren im Anstrichmittel chemisch oder elektrochemisch und verändern sich somit.
Passive Pigmente:
Passive Pigmente werden auch als inaktiv bezeichnet, weil sie in der Beschichtung unverändert bleiben.
Sikkative sind flüssige Trockenstoffe. Warum sollten sie Ölfarben, Öllacken etc. nur in geringen Mengen zugesetzt werden?
Werden größere Mengen zugesetzt, kann es zu überlangen Trockenzeiten oder zu Beschichtungsfehlern wie Runzelbildung, Veränderung des Farbtons oder zu einer vorzeitigen Alterung der Beschichtung kommen.
Was versteht man unter Fungiziden?
Fungizide sind Stoffe, die gegen Pilze wirken
Erkläre, welche Aufgaben ein Absperrmittel hat.
Absperrmittel sind Werkstoffe, die dafür sorgen, dass Flecken im Untergrund abgesperrt werden und die entsprechende Beschichtung fleckenfrei auf trocknen kann.
Was versteht man unter einem Brandschutzmittel?
Diese Beschichtungsstoffe werden auf Untergründen aufgetragen, um das Brandverhalten der Baustoffe und Bauteile zu optimieren.
Der endgültige Farbton einer Beize hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Nenne mindestens drei.
Art und Eigenfarbe des Holzes
Schliff des Holzes
Auftragsmenge der Beize
Folgelack
Welche Aufgaben erfüllt das Bindemittel im Beschichtungsstoff und in der Beschichtung?
Durch das Bindemittel wird die Beschichtung zusammengehalten.
Das Bindemittel bewirkt die Zusammenhangskraft (Kohäsionskraft) in der Beschichtung.
Das Bindemittel verursacht die Anhaftkraft (Adhäsionskraft) der Beschichtung auf dem Untergrund.
Woraus werden die anorganischen Bindemittel, Kalk, Zement und Wasserglas hergestellt?
Aus Mineralien. Anstrichstoffe, die diese Bindemittel enthalten, werden deshalb auch als Mineralfarben bezeichnet.
Warum wird die Erhärtung des Kalk auch Karbonatisierung genannt?
Bei der Erhärtung des Kalks bildet sich ein Karbonat. Als Karbonat bezeichnet man das Salz der Kohlensäure.
Wie werden Kalkfarben verwendet?
Kalkfarben müssen mit Wasser verdünnt werden und sollten mit der Streichbürste verarbeitet werden. In der Regel werden drei bis vier anstriche durchgeführt. Wenn die Kalkfarben zu dick aufgetragen werden, platzt sie ab. Kalkfarben sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit; sie können auch auf feuchte Untergründe aufgetragen werden.
Nenne die fünf Zementgruppen, die nach DIN EN 196 Zement unterscheiden werden.
Portlandzement (CEM I)
Portlandpuzzolanzement (CEM II)
Hochofenzement (CEM III)
Puzzolanzement (CEM IV)
Kompositzement (CEM V)
Was sind Zementfarben?
Als Zementfarben werden eisenoxidfreie, entfärbte Portlandzemente oder auch hochhydraulische Kalke bzw Mischungen aus beiden eingesetzt.
Aus welchen zwei Komponenten bestehen, Silikatfarben?
Aus Fixatiev (Bindemittel aus Kaliwasserglas) und Farbpulver (enthält wasserglasbeständige Pigmente und verkieslungsfördernde Füllstoffe).
Für welche Untergründe eignen sich Silikatfarben besonders gut?
Für mineralische Untergründe:
Kalk– und Zementputze
Faserzementplatten
Ziegel
Kalksandstein
Klas
Zink
Woran kann man erkennen, dass ein Silikfarbenanstrich einen zu geringen Kaliwasserglasanteil hat?
Die Anstriche neigen zum Kreiden.
Aus welchen Bestandteilen besteht eine Dispersionsilikatfarbe nach VOB ATV DIN 18363 Maler-und Lackierer arbeiten?
Dispersionssilikatfarbe
Kaliwasserglas
Kaliwasserglasbeständige Pigmente
Kunststoffdispersion (bis zu 5 Gew.– % organische Anteile)
Was versteht man unter Emulsionen und Suspensionen?
Emulsion:
Zwei Flüssigkeiten, die man an sich nicht mischen kann, sind miteinander vermischt (z. B. Wasser und Leinöl)
Suspension:
An sich feste Teilchen sind in einer Flüssigkeit fein verteilt (z. B. Bindemittel, der Dispersionsfarben und Dispersionslackfarben).
Leimfarben sind reversibel. Was bedeutet das?
Leimfarben sind auch nach der Trocknung wasserlöslich.
Erkläre, was man unter emissionsfreien Dispersionsfarben versteht.
Emissionsfreie Dispersionsfarben enthalten keine Lösungsmittel, Weichmacher oder Restmonomere.
Dispersionsfarben sind thermoplastisch. Was bedeutet das?
Dispersionsfarben enthalten Polymerisatharze als Bindemittel. Dispersionsfarben werden deshalb bei Wärme weich und gehen bei niedrigen Temperaturen in den starren, harten Zustand über.
Warum enthalten Silikonharzfarben eine größere Menge Kunststoffdispersion?
Der Kunststoffdispersionanteil in den Silikonharzfarben sorgt für eine bessere Haftung auf dem Untergrund und für eine größere Bindung der Pigmente; sonst würde die Silikonharzfarbe stark kreiden.
Welche Eigenschaften haben Silikonharzfarben und für welche Untergründe eignen sie sich?
Silikonharzfarben sind sehr wasserabweisend und gas – und wasserdampfdurchlässig. Silikonharzfarben können für alle mineralischen Untergründe und alle tragfähigen Fassadenbeschichtungen (mit Ausnahme von sehr elastischen Dispersionsfarben) verwendet werden.
Aus welchen Ölen werden Öllacke und Öllackfarben hergestellt?
Aus trocknenden Ölen, z. B. Leinöl, Holzöl und Sojaöl. Die Öle werden mit Harzen verkocht. Durch den Harzanteil werden die Beschichtungen, härter und wiederstandsfähiger.
Wofür werden Alkydharzlacke und –lackfarben verwendet?
Alkydharzlacke und –lackfarben werden für Grundierungen, Vorlacke und Decklacke auf Holz, Metall, neutralen Putzen und teils auch für Kunststoffe verwendet.
Warum lassen sich mit ungesättigten Polyesterharzlacken und Lackfarben schon in einem Arbeitsgang besonders hohe Schichtdecken erreichen?
Bei den ungesättigten Polyesterharzlacken wird das Lösemittel Styrol chemisch gebunden und so Bestandteil des Bindemittel.
Wie lange beträgt die Topf Zeit von 2–K–Polyurethanlacken und –lackfarben?
Etwa einen Tag?
Welche Eigenschaften haben die Beschichtungen von Zweikomponenten–Polyurethanharzelacken?
Die Beschichtungen sind wetterbeständig, abriebbeständig und chemikalienbeständig.
Wofür werden Feuchtigkeitshärtende Polyurethanharzlacke und –lackfarben vor allem eingesetzt?
Zur Versiegelung von Holzfußböden oder für Betonbeschichtungen
Warum ist die Herstellung von wasserverdünnenbaren Polyurethanharzelacken und –lackfarben schwierig?
Die Herstellung ist problematisch, weil viele Härter, die Polyisocyanat enthalten, auch mit Wasser chemisch reagieren.
Nenne Stoffe, die als Härter für Zweikomponenten–Epoxidharzlacke und -lackfarben eingesetzt werden.
Polyisocyanat, Polyamine oder Polyamide
Wie lange beträgt die Topfzeit für Zweikomponenten–Epoxidharzlacke und –lackfarben?
1 – 3 Tage
Erkläre, welche Vorteile die Verwendung von lösemittelfreien Epoxidharzlacken und -lackfarben hat.
Weil keine Löse – und Verdünnungsmittel verdunsten, lassen sich hohe Filmdicken schon in einem Arbeitsgang erreichen.
Auf welchen Untergründen werden lösemittelhaltige Putzgrundierungsmittel verwendet?
Auf Putzen, Beton, Faserzement, Kalksandstein, Ziegel und kreidenden Anstrichen
Warum muss das Grundiermittel immer bis zur Sättigung aufgetragen werden?
Bleibt ein glänzender Film auf dem Untergrund zurück, haften die nachfolgenden Beschichtungen schlechter.
Erläutere, warum manchmal noch lösemittelhaltige Acrylharzlackfarben für Fassadenanstrich statt Dispersionsfarben verwendet werden.
Die Acrylharzlackfarben sind gut geeignet für stark fleckige Untergründe oder wenn bei niedrigen Temperaturen gearbeitet werden muss. Da die Lösemittel der Werkstoffe jedoch sehr gesundheits- und umweltschädlich sind, werden die Acrylharzlackfarben immer seltener verwendet.
Dein Kollege behauptet, dass Schellack das Ausscheidungsprodukt der Lackschildlaus ist. Stimmt das?
Ja das stimmt. Die Lackschildlaus lebt in Indien, Thailand, Sumatra und den Molukken. Man findet sie auf bestimmten Bäumen und Zweigen, wo sie die Zweige ansticht und deren Saft aussaugt. Der Saft wird im Körper der Lackschildlaus zu einer harzartigen Masse umgewandelt und ausgeschieden. Der so genannte Stocklack umhüllt dann die Zweige und wird eingesammelt.
Für welche Aufgabe wird Schellack im Malerhandwerk eingesetzt?
Schellack ist nicht wetterbeständig und wird daher vor allem im Innenraum eingesetzt. Aber auch in der Kirchenmalerei und der Denkmalpflege wird Schellack verwendet, zum Beispiel zum farblosen oder lasierende Abdecken von Blattgold und Blattsilber
Chlorkautschukfarben bestehen zu 35 % aus Weichmachern.
Warum sind die Weichmacher so wichtig?
Ohne die Weichmacher würden nur spröde, unbrauchbare Beschichtungen entstehen.
Welche Eigenschaften haben die Beschichtungen von Chlorkautschuk?
Die Beschichtungen aus Chlorkautschuk sind beständig gegen Säure und Lauge, sie sind wetter– und wasserbeständig, aber nicht hitzebeständig. Die Beschichtungen sind porös, d. h. man sollte sie möglichst in 3-4 Schichten auftragenm
Erkläre, was man unter einem Lösemittel versteht.
Lösemittel:
Flüssigkeiten, die feste Stoffe ohne chemische Veränderung lösen können
Flüssigkeiten, in denen ein Bindemittel gelöst werden kann
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Lösemittel gut löst?
Die zwischenmolekularen Kräfte im Lösemittel müssen in der gleichen Größenordnung liegen wie die der zwischenmolekularen Kräfte im zu lösenden Stoff.
Was versteht man unter einem Flammpunkt?
Der Flammpunkt bezeichnet die Temperatur, bei der ein brennbares Lösemittel so viel Dampf entwickelt, dass es sich entzünden kann.
Was versteht man unter der Malerkrätze?
Eine Terpentinallergie – Terpentinöl kann Allergien auslösen
Welches Lösemittel wird vom Maler und Lackierer am häufigsten zum Verdünnen der Alkydharzacke und -lackfarben eingesetzt?
Testbenzin
Wofür eignet sich das Lösemittel Zyklonalkane?
Zyklon Alkane ist geeignet für:
Fette
Öle
Wachse
Bitumen
Alkygharze
Chlorkautschk
Zyclokautschuk
Acryllate
Ester so sind wichtige Lösemittel und in der Lackproduktion unverzichtbar. Wie verwendet der Maler und Lackierer die Lösemittelgruppe der Ester?
Die Lösemittelgruppe der Ester wird mit anderen Lösemitteln vermischt und in Spezialverdünnung verwendet.
Wie können schädliche Lösungsmittel in den Körper gelangen?
Lösungsmittel können
als Dämpfe eingeatmet werden und in die Lunge gelangen,
durch die Haut aufgenommen werden,
durch den Magen in den Körper gelangen
Was sind Pigmente?
Pigmente sind und unlösliche, anorganische und organische, bunte oder unbunte Farbmittel, die sich in Bindemitteln oder Lösemitteln befinden
Welche Aufgaben haben Pigmente im Anstrichmittel und in der Beschichtung?
Pigmente:
verleihen einer Beschichtung den gewünschten Farbton
ermöglichen die Deckkraft einer Beschichtung
erhöhen die Schichtdicke einer Beschichtung
schützen den Untergrund vor chemischen und physikalischen Einflüssen
erhöhen die Wetter–, Wasser– und Alterungsbeständigkeit der Beschichtung
Warum dürfen bleihaltige Pigmente nicht mit schwefelhaltigen Pigmenten vermischt werden?
Die Pigmente verändern sonst ihren Farbton.
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