· Leistungsdiagnose
· Lerndiagnose
· Aufgabendiagnose
Statusdiagnostik: Erfassung und Messung von relativ stabilen Personenmerkmalen (z.B. Intelligenz) zu einem Zeitpunkt => Ist-Zustand
Prozessdiagnostik: Verläufe und Veränderungen von Personenmerkmalen => erfordert wiederholte Messung
Diagnostik zur Verbesserung des Lernerfolgs => Lerndiagnose
· Individueller Lernprozess wird diagnostiziert
· Erfassung des Vorwissens
· Identifizierung
· individueller Fehlvorstellungen
· Unzureichend eingesetzte Lernstrategien => Aufgabendiagnose: für den festgestellten Lernstand angemessene Aufgaben auswählen
Modifikationsstrategie
=> Personenmodifikation: Person für eine gegebene Umwelt passend zu machen/modifizieren
Bsp.: In der Ausbildung werden Fertigkeiten vermittelt
=> Umweltmodifikation: Umwelt modifizieren, um sie den darin lernenden anzupassen
Bsp.: Ausbildungsprogramm wird aufgrund von Evaluationsergebnissen verändert
Selektionsstrategie
=> Personenselektion: für eine gegebene Umwelt die am besten geeigneten Personen auswählen
Bsp.: Person bewirbt sich und wird von der Firma unter mehreren Bewerber*innen ausgewählt
=> Umweltselektion: Person wählt die am passendsten Umgebung für sich aus
Bsp.: Person entscheidet sich für einen bestimmten Beruf
· Vorhersage über zu erwartende Effekte von Handlungsalternativen
Bsp. Übergangsempfehlung
· Haben oftmals weitreichende Konsequenzen für betroffene
· Ziel: möglichst fehlerfreie Prognose
· Güte der Prognose kann dadurch berechnet werden in dem man schaut, ob der Fall eingetreten ist oder nicht.
Binäre Prognosen: Zwei Arten von korrekten Entscheidungen und zwei Arten von Fehlern
Inklusion (Einschließen) = gemeinsam, die Struktur passt sich den individuellen Bedürfnissen an
Integration (Eingliedern)= gemeinsam, aber nebeneinander
· Zuordnen von Zahlen zu Merkmalen von Objekten oder Ereignissen nach bestimmten Regeln
=> Definition 1: „Zuordnen von Zahlen zu Objekten oder Ereignissen nach bestimmten Regeln“
=> Definition 2: „Ausprägungsgrad bestimmter Merkmale von Objekten (empirisches Relativ) wird durch die Angabe von Zahlen (numerisches Relativ) so präsentiert, dass bestimmte mathematischen Vergleiche oder Operationen im Zahlensystem Aussagen über die tatsächlichen Verhältnisse im Merkmalsbereich ermöglichen“
=> Definition 3: „Das Wesen der Messung ist die Abbildung einer Menge vorgegebener Objekte (oder Messgegenstände) und der zwischen ihnen empirisch feststellbaren Relationen auf eine Menge von Zahlen und den Relationen ihnen“
Menge von Objekten und ihren Beziehungen untereinander
-> Man beachtet nur einen Teilbereich (anhand der diagnostischen Fragestellung)
Menge reeller Zahlen und den Beziehungen zwischen ihnen
-> Zahlen repräsentieren die Beziehungen zwischen den Objekt-Merkmalen
Jeder Leistung wird ein Messwert zugeordnet
· homophorb: jedes Objekt entspricht einer Zahl, aber nicht jede Zahl entspricht eindeutig einem Objekt (Abbildung des empirischen Relativs soll möglichst fehlerfrei erfolgen (Leistungsmessung)
· Zuordnung findet nicht statt, wenn die Zuordnung des empirischen Relativs zum numerischen Relativs zufällig geschieht oder fehlerhaft ist
Eine Skala bestimmt, wie Messwerte zueinander in Beziehung stehen und welche mathematischen Operationen überhaupt erlaubt sind
Nominalskala -> Ordinalskala -> Intervallskala -> Verhältnisskala (Abhängig vom Informationsgehalt)
Nominalskala
Ordinalskala
Intervallskala
Verhältnisskala
Gleichheit/ Verschiedenheit
größer-kleiner Relation
Gleichheit von Differenzen
Gleichheit von Verhältnissen, Nullpunkt
-> Summe der Werte durch die Anzahl der Messungen -> sinnvolles einsetzten erst ab Intervallskala
-> Vergleichbarkeit wird allgemein vorausgesetzt, funktioniert nur, bei…
Vergleichbarkeit der Klasse
Ergebnissen
· Maß für die Beziehungen zwischen Variablen -> gibt die Stärke des Zusammenhangs an
· ermöglicht Aussagen von -1 und +1 an
· positive Korrelation: Personen haben hohen Wert bei der Variable X und auch einen hohen Wert bei Y
· negative Korrelation: hoher Wert bei X; niedriger Wert bei Y
· Nullkorrelation: keine Vorhersage bei Y, wenn X gegeben ist -> Y ist somit unabhängig
· Je näher der Korrelationsfaktor an den Wert 0 kommt, desto schlechter kann man Vorhersagen treffen
positiv: r=1,0
negativ: r= -1,0
-> alle Punkte liegen auf einer Geraden
Wenn eine Korrelation nicht perfekt bei 1 bzw. -1 liegt, sondern streuen um eine gedachte Gerade herum
Je näher ein Korrelationskoeffizient dem Wert 0 kommt, desto stärker streuen die Daten -> desto schlechter kann man den Wert der einen Variable aus dem Wert der anderen Vorhersagen
Wichtiges Maß, um die Qualität von Messungen einzuschätzen
unabhängig der messenden Person
es wird gleiches Verhalten immer gleich quantifiziert
· Durchführungsobjektivität
unabhängig von zufälligen o. systematischen Verhaltensvarianten des Versuchenden
erlaubte Hilfsmittel: Gleichheit der Instruktion u. der Bearbeitungszeit
· Auswertungsobjektivität
Ausmaß, indem das Verhalten als empirisches Relativ in Aufgaben – und Testwerte als numerisches relativ eindeutig quantifiziert werden können gleiches Verhalten bzw. gleiche Leistung werden mit gleicher Zahl angegeben
· Interpretationsobjektivität
Entschlüsse, die verschiedene Urteiler bei gleichen Testergebnissen ziehen -> Welche Entscheidungen werden aufgrund des Ereignisses gestellt
Ausmaß der Genauigkeit einer Messung
-> Unabhängigkeit, ob gewollte Messwerte erzielt wurden (oder nicht) verschiedene Messungen (desselben Objekts) mit selben Messinstrumenten sollen das gleiche Ergebnis erbringen
-> Objekt darf sich zwischenzeitlich nicht verändern
· Retest-Reliabilität:
Wiederholung desselben Tests bei den gleichen Personen -> nicht hilfreich bei der Planung weiterer Lernschritte
· Paralletest-Reliabilität:
zwei ähnlich, aber nicht identische Tests
zwei Versuchspersonen erhalten jeweils beide Tests hohe Korrelation
· Halbierungs-Reliabilität
Aufgaben werden dabei in zwei Hälften aufgeteilt
Leistungen beider Tests werden verglichen
gute Messpräzision wird technisch durch eine gute Korrelation ausgedrückt
Zentrales Kriterium für Qualität einer Messung
Voraussetzung: Objektivität und Reliabilität -> Misst der Test was er soll?
· Inhaltsvalidität:
Repräsentativität eines Merkmals in einem Test
Inhaltliche Analyse der Aufgaben
Um Inhaltsvalidität zu gewährleisten benötigt man Fachkenntnisse und fachdidaktische Kenntnisse um schulischen Kontext
· Kriteriumsvalidität:
Zusammenhang zwischen einem Testergebnis und den konkreten Leistungen -> hohe Korrelation beider Messwerte
· Vorhersagenvalidität:
Übereinstimmung (Korrelation) zwischen Testwert und Kriteriumswert verstanden -> Bsp. Wie weit können Noten in der GS einen späteren Erfolg in Schulen vorhersagen?
· Konstruktvalidität
Erfassung eines bestimmten theoretischen Konstrukts
verschied. Verfahren liefern ähnliche Ergebnisse -> konvergente Validität o. Unterschiede zeigen zu Ergebnissen aus Testverfahren, die andere Konstrukte messen -> divergente Validität
Sobald Lehrkräfte Leistungen von Schülern beurteilen, sind sie das Messinstrument
- Objektivität: Haben verschiedene Lehrkräfte dieselbe Leistung gleich bewertet?
- Reliabilität: Hat die Lehrkraft bei einer wiederholten Auswertung eines Tests dieselbe Note vergeben`?
- Validität: Wurden die Urteile des Lehrpersonals nur durch das beurteilende Merkmal beeinflusst?
- Empirische Wissenschaften sind Erfahrungswissenschaften, die Aussagen über Phänomene machen -> über die Wahrheit/Falschheit von Aussagen kann nur durch eine Prüfung (in der realen Welt) entschieden werden
- Naturwissenschaften sind Disziplinen, die empirisch arbeiten, die Psychologie arbeitet heutzutage auch eher empirisch, Mathematik ist keine NaWi sondern eine Grundlagenwissenschaft
- Empirische Methoden sind die Regeln der empirischen Wissenschaften -> werden benötigt um die Erkenntnisse von Forscher: innen anerkennen zu können
- Erste Phase:
· Sammlung von Tatsachen und Fakten und beschreiben von Phänomenen um erste Hypothesen und Theorien aufgestellt werden können
· Erste Erkenntnisse sind Alltagstheorien und sind eher offene Fragestellungen (z.B. Was beeinflusst X?)
· Explorative und eher deskriptive Studien
- Zweite Phase:
· Hypothesen und Theorien werden formuliert und nach bestimmten Regeln überprüft
· Geschlossene Fragestellungen (Bewirkt Y tatsächlich X?)
· Hypothesen prüfende Studien
- Hypothesen: Aussagen, in denen aus einer Theorie abgeleitete Gesetzmäßigkeiten formuliert werden
- Beziehung von mindestens zwei Variablen wird zum Ausdruck gebracht
- Hypothesenarten:
· Unterschiedshypothesen: Unterschiede werden zum Ausdruck gebracht
· Zusammenhangshypothesen: Feststellung einer Korrelation zwischen zwei Variablen
· Veränderungshypothesen: Erkennung von Veränderungen nach einiger Zeit
· Kausalhypothesen: Ursache-Wirkungs-Prinzip (nur in Experimenten möglich)
- Hypothesen enthalten meist theoretische Begriffe bzw. Konstrukte
- Operationalisierung: theoretische Begriffe werden in beobachtbare Sachverhalte „messbar gemacht“
- Indikatoren: Beobachtbare Sachverhalte, die auf nicht direkt beobachtbare Sachverhalte verweisen
- Untersuchung eines (linearer) Zusammenhangs von zwei Variablen -> Formulierung von Zusammenhangshypothesen
1.Variablen werden bei einer Stichprobe erhoben
2.Miteinander korreliert
3.Anhand eines statistischen Tests auf Signifikanz geprüft
- Experiment:
➢planmäßig ausgelöster (und wiederholbarer) Vorgang
➢Beobachtung in welcher Weise sich unter Konstanthaltung anderer Bedingungen eine abhängige Variable (AV) ändert, nachdem (mindestens) eine unabhängige Variable (UV) manipuliert worden ist
- Kontrolle und ggf. Elimination einer Störvariable
- Abhängige Variable (AV): Gegenstand, welcher im Experiment gemessen wird (Beispiel: Anzahl von Fehlern, Stimmung etc.)
- Unabhängige Variable (UV): Gegenstand, welcher im Experiment manipuliert, wird
- Störvariable: alle Variablen außer der interessierenden UV, die einen Einfluss auf AV haben könnten, nicht bestimmbar und können zu Fehlern bei der Interpretation führen Beispiele: Eigenschaften von der Versuchsperson, des Versuchsleitenden und der Situation
- Randomisierung: Kontrolltechnik, welche systematisch Einflüsse von Störvariablen auf die AV unterbinden und eine zufällige Zuordnung der Versuchspersonen (Vpn) zu den Untersuchungsgruppen meint
- Häufig als informelle Überprüfung von vorangegangen Lernprozessen, aber auch als formelle Prüfung in Form von Abschlussprüfungen etc.
- Kann sich auf sprachgebundene Leistungen beziehen, allerdings auch auf Wissen und Verständnis
- Objektivität wird gewährleistet, wenn verschiedene (voneinander unabhängige) Prüfende bei der Beurteilung zum gleichen Ergebnis kommen
Reliabilität wird gewährleistet, wenn ein:e Prüfende:r zu zwei Zeitpunkten prüft und auf dasselbe Ergebnis kommt
Validität ist gewährleistet, wenn die Prüfperson nur die zu prüfende Leistung beurteilt
- Mündliche Prüfungen sind selten objektiv, reliabel und valide und sollten nur das Wissen prüfen, bei dem man auf mündliche Äußerungen angewiesen ist
- Jeder Prüfende sollte seine Bewertung unabhängig voneinander niederschreiben
- Aufklärung über Fehlerquellen Fragen und Bewertungskriterien vorher festlegen
- Zu Beginn eine entspannte Atmosphäre schaffen
- Intensive Vorbereitung des Beurteilenden
- Verschiedenste Formen z.B. Aufsätze, Klausuren, Tests etc.
- Reliabilität wird gewährleistet, wenn ein:e Prüfende:r zu zwei Zeitpunkten prüft und auf dasselbe Ergebnis kommt
- Validität ist gewährleistet, wenn die Prüfperson nur die zu prüfende Leistung beurteilt
Studie1: (Rudolf Weiss,1965)
- Zwei Aufsätze einer 4. Klasse werden auf Rechtschreibung, Stil und Inhalt verglichen
➢Zusatzinformation A: Aufsatz stammt einem durchschnittlichen Schüler, beide Eltern berufstätig und liest gerne Schundhefte
➢Zusatzinformation B: Aufsatz stammt von einem sprachlich begabten Jungen, dessen Vater Redakteur einer Zeitung
- Zusatzinformation wurde gegeben, um zu suggerieren, dass einer der beiden Schüler aus einer höheren sozialen Schicht kommt
- Zuordnung wurde variiert, sprich: ein Teil der Lehrkräfte bekam Aufsatz 1 mit Info 1 ein anderer Teil Aufsatz 1 mit Info 2 usw.
- Beurteilungen sind breit gestreut -> keine objektive Bewertung
- Bei Informationen, die nichts mit
der überprüfenden Leistung zu tun haben und trotzdem in die Bewertung einfließen, spricht man von mangelnder Validität
Studie 2: (Walter Crosby Eells,1930)
- 61 Lehrer:innen wurden gebeten die Antworten von Schüler:innen zu bewerten
- Dabei sollten sie die Antworten von drei Aufgaben auf einer Skala von 0 bis 20 beurteilen (0= „schlecht“ und 20 „zufriedenstellend“)
- Wiederholung der Bewertung nach 11 Wochen -> Reliabilität
- Ergebnis: mangelnde Reliabilität -> Bewertungen kommen einem puren Raten gleich
Studie 3: (Verena Koverman)
- IGLU -Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung): Kinder werden mit einem eigens entwickelten Testgetestet und erhalten Punkte -> Grafik zeigt, dass Kinder mit besseren Deutschnoten auch mehr Punkte im Test erhalten haben, allerdings Kinder mit schlechteren Deutschnoten objektiv in vielen Fällen besser bewertet wurden
- 60 Studierende unterschiedlicher Lehramtsformen sollten den Aufsatz eines Grundschülers beantworten und daraufhin eine Übergangsempfehlung aussprechen
- Hintergrundinformationen über den Grundschüler wurden variiert und verschiedene Fotos präsentiert
- Ergebnisse:
➢Die Schüler der niedrigeren sozialen Schicht bekamen eine signifikante schlechter Benotung
➢Ebenfalls hatten die Schüler aus der niedrigeren Schicht eine 21-mal höhere
Wahrscheinlichkeit eine Empfehlung für die Hauptschule bzw. Realschule erhalten
➢Migrationshintergrund blieb bei beiden Untersuchungen unabhängig
- Schriftliche Prüfungen sind (wie mündliche Prüfungen) nur geringfügig objektiv, reliabel und valide
- Zweitkorrektur könnte die Objektivität steigern
- Für die Bewertung irrelevanten Information (z.B. Vorurteile etc.) sollen keinen Einfluss nehmen
- Musterlösungen steigern Objektivität, Reliabilität und Validität
- Standardisierte Antworten, um einen Interpretationsspielraumbei Bewertungen zu vermeiden
- Schwierigkeitsstufen und Inhaltsbereichen sollten berücksichtigt werden
- Lernen = Prozess, bei dem es zu überdauernden Änderungen im Verhaltenspotenzial als Folge von Erfahrungen kommt
- Individuelles Lernen = Nutzung von Lerngelegenheiten
zwei Formen:
inzidentelles Lernen:
beiläufiges Lernen ohne Intention
z.B. Aufbau von Vorlieben
Intentionales Lernen:
absichtlich mit Lernintention
- Menschliches Verhalten wird überwiegend von Erfahrungen mit Umweltreizen gesteuert (nach behavioristischen Annahmen) -> inzidentelles Lernen
- „tabula rasa“: Mensch wird als leere Tafel geboren, keine angeborenen Tendenzen
- Lernen wird durch beobachtbare Beziehung zwischen Reizen (Situationsmerkmal) und Reaktionen (Verhaltensweisen) beschrieben
- Black Box: kognitive Prozesse, die Verhaltensreaktionen von Personen steuern
- Lernen muss von außen beobachtbar sein und dokumentiert werden können
UCS
Unkonditionierter Stimulus
NS
Neutraler Stimulus
CS
Konditionierter Stimulus
UCR
Unkonditionierter Reiz
OR
Orientierungsreaktion
CR
Konditionierte Reaktion
Vor der Konditionierung:
Futter (UCS) Speichelfluss (UCR)
Glockenton (NS) Orientierungsreaktion (OR)
Während der Konditionierung (Lernphase):
Futter (UCS) Speichelfluss (CR)
Glockenton (NS)
Nach der Konditionierung (Lernergebnis):
Glockenton (CS) Speichelfluss (CR)
Extinktionsphase:(Auslöschung)
- Möglichkeit wie man Angstreaktionen lösen kann
- CS wird mit einem antagonistischen UCS wiederholt z.B. bei einer Phobie
- Neuer Lernprozess wird auf Reiz-Reaktions-Verbindung aufgebaut -> Verknüpfung eines neutralen Reizes mit einem schon konditionierten Stimulus
- Evaluative Konditionierung ist resistent gegenüber einer Extinktion
- Kopplung von Verhaltensweisen und deren Konsequenzen
- Skinner-Box
- Verstärkung und Bestrafung:
Positive Verstärkung: Nach gewünschtem Verhalten folgt positiver Rei S+
Beispiele: Lob, Aufmerksamkeit, Komplimente etc.
Negative Verstärkung: Nach gezeigtem Verhalten wird ein negativer Reiz S-
entfernt
Beispiele: Einnahme einer Schmerztablette reduziert Schmerz
Positive Bestrafung: (Typ 1) Unangenehmer Reiz folgt auf ein Verhalten
Beispiele: Beleidigung, Strafzettel etc.
Negative Bestrafung: Zustand wird beendet
Beispiele: Fernsehverbot etc.
Reiz
angenehm
unangenehm
hinzugefügt
Positive Verstärkung
Positive Bestrafung
Negative Bestrafung
Negative Verstärkung
- Löschung:
a) Verhalten erhält keiner Verstärkung mehr (konsequenzlos)
b) Unerwünschtes Verhalten wird nicht mehr bestraft
- Primäre Verstärkung: Reize, die ohne Lernen Verstärkungswirkung besitzen
- Sekundäre Verstärkung: erlernte Verstärker (bzw. Reize)
- Verstärkerpläne: Ziel der Selbstständigkeit eines gewünschten Verhaltens
>Kontinuierliche Verstärkung: erwünschtes Verhalten wird verstärkt
>Intermittierende Verstärkung: erwünschtes Verhalten wird nicht immer verstärkt, dadurch entsteht ein langsamer Verhaltensaufbau
- Gefahr, dass aus der „Löschungsabsicht“ eine intermittierende Verstärkung wird -> sorgt für eine Resistenz gegen eine Löschung
- Quotenplan: Verstärkung nach einer bestimmten Quote (z.b jedes dritte Mal)
- Intervallplan: Verstärkung nach bestimmten Zeitintervall
- Fixe Pläne: Verstärkung genau nach Plan; Variable Pläne: variable Verstärkung
- Verhalten wird bei Bestrafung nur unterdrückt und nicht verlernt
- Bestrafung muss sofort, immer massiv/unangenehm im und ohne Entkommen realisiert werden
- Tritt Verhalten B häufiger spontan auf als Verhalten A, kann es als Verstärker für Verhalten A verwendet werden
- Gewünschtes Verhalten vor Routinen oder Dingen, die man gerne tut
- Schrittweise Annäherung an erwünschtes Zielverhalten
- Kleine Schritte werden belohnt (z.B. mit Lob)
- Verhaltensverkettung, die aus mehreren eng assoziierten Einzelhandlungen besteht
- 14 Monate alter Junge imitiert Verhalten, welches er in einem Video gesehen hat
- Drei verschiedene Endsequenzen, die drei verschiedenen Gruppen von Vorschulkindern gezeigt werden Bedingung 1
Bedingung 1
Bedingung 2
Bedingung 3
Modell wird belohnt
Modell wird bestraft
Keine Konsequenz
Viel Aggression in Freispielphase
Kaum Aggression in Freispielphase
Aggression in Freispielphase
- Kinder, die die Bestrafung gesehen hatten, zeigten deutlich weniger aggressives Verhalten
- Zum Abschluss sollten die Kinder mit einer Puppe jenes Verhalten nachmachen, welches sie beobachteten -> Belohnung
Aneignung
Ausführung
Aufmerksamkeit -> Gedächtnis
Kompetenz + Motivation
- Implizite Persönlichkeitstheorie: Alle Annahmen, die eine Person über Zusammenhänge von Eigenschaften bei anderen Menschen aufstellt
- Beurteilende Eigenschaften wie z.B. Intelligenz (nicht durch Sinneseindrücke erfassbar) müssen aus Hinweisreizen erschlossen werden, die mit einer Urteilsdimension im Zusammenhang steht
- Die beurteilende Person sieht das Urteilsobjekt quasi durch eine „Linse“ von Hinweisreizen
- Güte des Urteils/Diagnose wird bestimmt von:
→ der Merkmalsverwertung (Welche Merkmale werden herangezogen? Wie stark werden die Merkmale gewichtet?)
→ der Merkmalsvalidität (Sind die Merkmale gültige Indikatoren?)
Subjektive Erfahrungen → Implizite Theorien → Subjektive Urteile
Erwartungseffekte:
- Spezifische Erwartungseffekte entstehen durch subjektive Meinungen und Bewertungen
- Solche Erwartungen beeinflussen die Lehr-Lernsituation
Rosenthal- oder Pygmalion-Effekt:
- Erwartungen in konkreten Lernsituationen können dazu beitragen, dass der:die Schüler:in diese Erwartungen in seinem:ihrem Verhalten erfüllt → selbst erfüllende Prophezeiung (self-fulfilling prophecy)
- Experiment 1965:
· Dreizügige Grundschule (langsamer, mittlerer, schneller Zug)
· Intelligenztest zu Beginn des Schuljahres
· Lehrern wurde erzählt, dass man mit dem Test die 20% der Schüler:innen ermittelt, die vor einem Entwicklungsschub („Bloomer“) stehen würden → Namen wurden genannt (eigentlich per Los ermittelt) , ebenso wie die Erwartung guter Leistungen im Schuljahr
· Ein weiterer Intelligenztest zeigte, dass die IQs der „Bloomer“ höher waren als bei anderen Kindern
· Interpretation: Umwelt der Schüler:innen wurde so beeinflusst, dass die „Test-Prophezeiung“ eintrat
- Unterschied zwischen dem Effekt der selbst erfüllenden Erwartung und dem Effekt der Aufrechterhaltung
Selbst erfüllende Erwartung: ursprünglich falsche Erwartung führt zu erwartenden Verhalten
Selbstentwickelte Erwartung: proximale Indikatoren, die selbst sinnvoll erscheinen
- Subjektive Erwartungseffekt: Schüler:innenverhalten ändert sich, nur die Wahrnehmung der Lehrkraft / objektiver Erwartungseffekt: Schüler:innenverhalten hat sich (objektiv feststellbar) in die erwartende Richtung verändert
- Schüler:innen mit positiven Erwartungen erhalten von Lehrkräften:
· Stärkere sozio-emotionale Unterstützung (Klima)
· genauere und günstigere Rückmeldung (Feedback)
· mehr und schwierigeren Stoff vermittelt (Input)
· mehr Antwort-und Fragegelegenheit (Output)
- Informationen, die zu Erwartungseffekten führen können:
o Vornamen, Vorerfahrungen mit Geschwistern, Erscheinungsbild, Sympathie, Bisherige Leistungen, Einsicht in Schülerdatei, Beobachtungen im Klassenzimmer, Schichtzugehörigkeit
- Erfahrungsprägende Informationen lassen sich nicht vermeiden
- Lernende sind Individuen und sind als solche zu betrachte
- Halo-oder Hofeffekt: hervorstechendes Merkmal „überstrahlt“ die Wahrnehmung
- Logischer Fehler: Aus dem Vorliegen eines Merkmals wird fälschlicherweise auf das Vorliegen eines anderen Merkmals geschlossen
- Kontrast-Effekt: Je schlechter die Bewertungen der vorangegangenen Prüfungen, desto besser wird eine Prüfung bewertet (und umgekehrt)
- Milde-Effekt: Schüler:innen werden grundsätzlich milder beurteilt als es angemessen wäre
- Strenge-Effekt: Schüler:innen werden grundsätzlich strenger beurteilt als angemessen
- Tendenz zur Mitte: Extreme Urteile werden vermieden
- Tendenz zu extremen Urteilen: Urteile in der Mitte werden vermieden
- Verwendung von gewissen Bezugsnormen kann zu bizarren Fehlurteilen führen
- Leistungen können immer nur in Bezug auf eine Norm bewertet werden → Leistungsurteil muss justiert werden
- Soziale Bezugsnorm: Leistung wird im Verhältnis zur Leistungsverteilung in einer Bezugsgruppe beurteilt → problematisch für Berechtigungen z.B. Ausbildungs- oder Studienplätze
- Individuelle (ipsative) Bezugsnorm: Vergleich der Leistung eines Lernenden mit früheren Leistungen (Lernfortschritt)
- Kriteriale (sachliche) Bezugsnorm: Vergleich mit fachlich-sachlichen Anforderungen
Kriteriale Bezugsnorm: Orientierung an Kompetenzstufen
Zusammenfassung
Gute Leistung
Mittelmäßige Leistung
Schlechte Leistung
Soziale Bezugsnorm
Besser als Durchschnitt
Entspricht dem Durchschnitt
Schlechter als Durchschnitt
Individuelle Bezugsnorm
Verbesserung gegenüber früher
Keine Leistungs-veränderung
Verschlechterung gegenüber früher
Kriteriale Bezugsnorm
Dicht am Lernziel
Dem Lernziel hinreichend nah
Weit vom Lernziel entfernt
- Erfolg von Unterricht hängt von vielen Faktoren ab
Beispiele: Schüler
Lernzeit Begabung
Interesse Soziokultureller Hintergrund
Beispiele: Lehrer
Fähigkeiten und Wissen Unterrichtsausfall
Anforderungen in den Lehrplänen Qualität des Lernmaterials
- Modell dient als Grundlage zur Orientierung in der Schulforschung▪
- Unterricht wird als Angebot verstanden → kann auf verschiedene Weise genutzt werden (Nutzung)
- Ergebnis hängt von der Qualität des Unterrichts und der Nutzung ab
- Qualität des Unterrichts hängt von dem fachlichen und fachdidaktischen Wissen der Lehrer ab, allerdings auch von der Klassenführung und Diagnostik
- Strukturelle Merkmale der Bildungsorganisation bestimmen die Qualität des Angebots → ebenso die motivational-emotionalen Voraussetzungen
- „kognitive Eingangsvoraussetzungen“: allgemeine Intelligenz, Begabung oder das Vorwissen
- Aktive Lernzeit als zentrale Variable
- Ertrag des Zusammenspiels von Angebot und Nutzung lässt sich in fachlichen Effekten (Fachwissen, Grundverständnis etc.) und überfachlichen Effekten (Schlüsselkompetenzen etc.) messen
- Gesellschaftliche Rahmenbedingen als wichtiger Einflussfaktor
- Modell zeigt, dass die Qualität des Unterrichts von vielen Faktoren und Variablen abhängt
- Unerlässliche Kompetenz (Schlüsselkompetenz)
Kompetenz: persönliche Voraussetzung zur Bewältigung situationsbezogener Anforderungen
→ Lernfortschritt diagnostizieren, individuelle Leistungsprobleme zu identifizieren, Schwierigkeit von Aufgaben einschätzen (als Lehrkraft)
- Methodisches Wissen: Kenntnis (und Beherrschung) diagnostischer Methoden, Wissen über Urteilsfehler und -tendenzen
- Gegenstandspezifisches Wissen: Anforderungen in einem Lerngebiet, Schwierigkeitsmerkmale von Aufgaben
- Spezifische Kenntnisse: Wissen über einzelne Schüler:innen und Klassen
- Niveaukomponente: Einschätzung über die Bedeutung von Merkmalen
- Streuungskomponente: Einschätzung über die Varianz der Leistungen von Schüler:innen
- Rangordnungskompetente: Einschätzung über die Fähigkeitsabstufung von Lehrkräften
Kenntnisse über:
- Grundlegende Begriffe der pädagogischen Diagnose
- Gütekriterien
- Typische und häufige Fehler
- Verzerrungen beim Urteilen
- Ausgewählte Diagnoseinstrumente, Tests und Fragebogenverfahren
Fähigkeiten über:
- Geeignete Diagnoseverfahren
- Im Unterricht einen Test zu entwickeln
- Urteilsgenauigkeit
- Einsetzen von Informationen zur individuellen Förderung
- Integration von Informationen in einer Beurteilung
- Ableitung von Hypothesen ▪Konstruktive Vermittlung von Diagnoseergebnissen
- Fördermaßnahmen erarbeiten anhand von Diagnoseergebnissen
- Korrelation von Lehrerurteil und Schüler:innenleistung zur empirischen Untersuchung der Diagnosekompetenz
- Korrelation ist ein Indikator für die diagnostische Kompetenz der Lehrkraft
- Bestimmung der Diagnosekompetenz hinsichtlich der Schwierigkeit von Aufgaben: Einschätzung der Lehrkraft in Korrelation zu der tatsächlichen Lösungshäufigkeit
- Lehrkräfte haben meistens ein gutes Bild über Leistungsränge in ihrer Klasse
- Urteile sollen in einer tolerierbaren Zone liegen
- Lehrkraft muss wissen, dass ihre Ergebnisse revisionsbedürftig sind
- Identifikation individueller Merkmale von Lehrkräften zur Bewältigung des Berufsalltags
- Erfassung von professionellen Kompetenzen, professionelle Überzeugungen, motivationale Orientierung und Berufsleben
- Angebots-Nutzungs-Modell
- Planung und Gestaltung von Unterricht steht vielen Unsicherheiten gegenüber
- Keine sicheren Erwartungen, weil Schüler:innen sich spontan verhalten
- Lehrkräfte haben einen großen Einfluss auf den Lernerfolg
- Lehrer:innen wurden aufgefordert ihre Schüler:innen einzuschätzen → individuelle Ebene, als auch im Vergleich zu anderen Klassen
- Lehrkräfte müssen zudem Aufgabenmerkmale einschätzen → Beispiel Drache, Lehrkräfte sollten einschätzen wie viele ihrer Schüler:innen die Aufgabe richtig lösen werden
- Diagnostische Fähigkeit spielt wichtige Rolle bei der Gestaltung und dem Erfolg des Unterrichts
- Unterricht muss adaptiv sein, also an die Lernvoraussetzungen angepasst sein
- Fähigkeiten sind unterschiedlich eingeprägt
- Fünf Schritte Zyklus nach Helmke zum Training der Diagnosefähigkeit:
1. Auswahl eines Schüler:innenmerkmals z.B. Lesekompetenz
2. Abgabe einer persönlichen Prognose vor der Erhebung der Leistungen (soll schriftlich fixiert werden)
3. Erhebung der tatsächlichen Schüler:innenleistung z.B. Test, Fragebogen etc.
4. Vergleich von Schätzung und empirischen Befunden z.B. Niveaukomponente
5. Analyse von Diskrepanzen
- nach PISA-Schock wurden viele Verfahren zur Verbesserung von diagnostischen Fähigkeiten probiert
- Bildungsmonitoring: systematische und regelmäßige Erfassung von Indikatoren für die Qualität eines Bildungssystems
- Beobachtungen von Verläufen, Bedingungen, Ergebnissen und Wirkungen von Bildungsprozessen
- KMK beschloss, dass Bildungsprozesse durch vier Bereiche beobachtet (und weiterentwickelt) werden sollen:
· Regelmäßige Teilnahme an internationalen Studien
· Vergleichsarbeiten
· Zentrale Überprüfungen von Bildungsstandards im Ländervergleich
· Bildungsberichterstattung
- Erkenntnisse sollen mit Maßnahmen der Qualitätsentwicklung verknüpft werden
- Lernergebnisse stehen im Mittelpunkt
- Zusammenarbeit von Wissenschaft, Bildungspolitik und Bildungspraxis
- Evaluation: qualifizierende Bewertung eines Sachverhaltes
Bildungsmonitoring
Evaluation
Ziel
Informationen über das Bildungssystem
Effekt einer bestimmten Maßnahme
Untersuchungsgegenstand
Unterschiedliche Bereiche des Bildungssystems
Eine bestimmte Maßnahme
Untersuchungsart
Umfassend
Eng und detailliert
Ergebnis
Informationen, Fakten
konkret
- Jährliche Vergleichsarbeiten in der dritten und achten Jahrgangsstufe → schriftliche Tests zur Überprüfung bereits gelernter (zu dem Zeitpunkt) Kompetenzen
- Ziele:
1. Schul- und Unterrichtsentwicklung soll verbessert werden
2. Bestandsaufnahme: Standardsicherung und -entwicklung
3. Erfassung und Verbesserung der Diagnosegenuaigkeit der Lehrkräfte soll erreicht werden
- Fachliche, fachdidaktische und pädagogisch-psychologische Impulse für Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Anregung von schulinterner Kooperation und Diskussion
- Möglichkeit eigenen Unterricht und objektiv gemessene Leistung zu vergleichen
- Unterschiedliche Vergleichsperspektiven
- Aufgaben beziehen sich auf grundlegende Lernziele, der jeweiligen Klassenstufe
Inhaltlicher Vergleich: Vergleich inhaltlich beschriebener Kompetenzstufen, ermöglicht Orientierung an den Bildungsstandards, Rückmeldungen für Schüler:innen und ihre Eltern
Bezugsorientierter Vergleich: Klassenvergleich (Schulebene) und Vergleich mit Bundeslandergebnis
Fairer Vergleich: Berücksichtigung des sozialen Kontextes
Zeitlicher Vergleich: Aufgabenteile werden in einer späteren Stufe nochmal erprobt
- Lehrer:innen sollen eine Einschätzung über die Lösungshäufigkeit geben
- Analysemöglichkeiten
- Möglichkeit zur Entwicklung von Leistung
- Wo hat meine Klasse Stärken und Schwächen, verglichen mit den Parallelklassen?
- In welchen Kompetenzbereichen liegen Schwächen, die Anlass für gezielte Unterrichts- und Fördermaßnahmen sein sollten?
- Wo weicht meine Klasse von der Leistungsverteilung des eigenen Bundeslandes ab?
- Fairer Vergleich: Wo liegt meine Klasse im Vergleich zu Klassen aus ähnlichen Einzugsbereichen?
- Bei welchen Aufgaben ist meine Klasse sehr erfolgreich/wenig erfolgreich und woran könnte dies liegen?
- Welche Denk-, Rechen- oder Konzeptfehler stehen hinter besonders häufig auftretenden Falschlösungen? Annahmen überprüfen durch gezielte Aufgabenabwandlungen.
- Diskussion im Kollegium: Woher kommen die Probleme?
- Konsequenzen überlegen
- Gezielt bestimmte Schüler:innengruppen fördern
- Nach Zeitintervall überprüfen, wer von der Förderung profitiert hat und wer evtl. nicht.
- Welche Fördermethode ist erfolgreich, welche nicht?
- Lehrpersonen werden vorab gefragt: Was schätzen Sie, wie viele Schüler:innen Ihrer Klasse werden diese Aufgabe lösen?
- Die Prognosen der Lehrkraft lassen sich mit den tatsächlichen Lösungshäufigkeiten vergleichen
- Deutliche Unter- oder Überschätzung: Leistungserwartungen realitätsangemessen?
- Didaktische Sensibilität: Rangreihe nach Schwierigkeit sowohl der Prognosen als auch der tatsächlichen Ergebnisse
- Ausgangspunkt ist die Urliste
Vp: „Versuchsperson“
n: Anzahl der Vpn
x: Variable, die wir bei den Vpn gemessen haben
xi: Messwert der VPi
∑: Summe i=1 bis n
- n=10 (Versuchspersonen);
- X ist das Symbol für die Variable, die erhoben wurde
- Beispiel Schulnoten: Vpn werden durchnummeriert von x1 bis x10
- ∑= Summe aller addierten Messwerte
- Aus der Urliste generiert man die Häufigkeitsliste
· Sie hat einen glockenförmigen Verlauf
· Sie ist symmetrisch
· Nähert sich asymptotisch der x-Achse
· Zwischen den Wendepunkten liegt ca. 2/3 der Gesamtfläche
· Mittlere Werte treten am häufigsten auf
· (viele) biologische und psychische Eigenschaften sind theoretisch normal verteilt
- Summe aller Messwerte xi, welcher durch die Anzahl n geteilt wird
- Streuung der Daten um den Mittelwert
- Mathematischer Vorgang:
1. Bilden des Mittelwertes
2. Abweichung jedes Messwertes vom Mittelwert berechnen und anschließend quadrieren. Dadurch werden die negativen Werte positiv, so dass sich die Werte beim Aufsummieren nicht mehr wie zuvor ausgleichen
3. Aufsummieren der quadrierten Werte
4. Teilen dieser Summe durch die Anzahl der Messwerte. Damit hat man die Varianz s²
Um die Quadrierung wieder “rückgängig” zu machen, zieht man die Wurzel aus der Varianz und erhält so die Standardabweichung
- Standardisierte Tests müssen definierte Werte erfüllen (Objektivität, Reliabilität und Validität)
- Messwerte einer Person werden in Relation zu der entsprechenden Gruppe gesetzt
- Verteilungen werden standardisiert, also so transformiert, dass sie den gleichen Mittelwert haben (z-Transformation)
- Z-Werte geben Auskunft über die relative Position eines Individuums
- Durch die Transformation entsteht der Mittelwert 0 und die Standardabweichung 1
- Zi= (xi-M)/s zur Umrechnung eines Messwertes in einen Z – Wert → Subtraktion des Messwertes vom Mittelwertgeteilt durch die Standardabweichung
- IQ-Verteilung hat einen Mittelwert von 100 und eine Standardabweichung von 15▪Umwandlung von z-Wert in IQ-Wert: Z-Wert mit 15 multiplizieren und auf 100 addieren IQ=100+15*z
- T-Skala: Mittelwert 50, Standardabweichung von 10T=50+10*z
- Lernstandserhebungen sind eine wichtige Grundlage für eine systematische Unterrichtsentwicklung
- Bieten Informationen über Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten
- Geben Ergebnisse über die Erfüllung fachlicher Anforderungen der nationalen Bildungsstandards
- Im Mittelpunkt steht die Verbesserung von Unterricht▪
- Ziel Leistungen eines Individuums in Relation mit anderen Gruppen zu setzen
- KTT=Klassische Testtheorie
- Test nach KTT erfasst ein Merkmal →Test-Items repräsentieren das Merkmal inhaltlich
- Punktzahl für die Beantwortung ist der Item-Score, Summer der Item-Scores sind Test-Score
1. Sammeln von Items: Sammeln von Items, die das Test-Merkmal repräsentieren und für die Testart brauchbar sind
2. Bestimmung der Testart: Einzel- oder Gruppentests, unterschiedliche Materialien, Testlänge, Zielgruppe, Struktur
3. Durchführung der ersten Testfassung: erste Durchführung mit ca. 2000-3000 Testpersonen
4. Itemanalyse: Items werden analysiert und unbrauchbare entfernt, Überprüfung der Absicht des Tests
5. Ermitteln der Gütekriterien: Beinhaltet der Test alle Gütekriterien, kann er so bestehen bleiben ansonsten muss er überarbeitet werden
6. Normierung und Eichung: Rohwerte der großen Stichprobe (Eichstichprobe) werden in Standardwerte (IT-Werte, IQ-Werte, Prozentränge...) umgerechnet → so entstehen Vergleichstabellen
- Schnelligkeitstest (Speed Tests): begrenzte Arbeitszeit mit vielen leichten Fragen
- Niveautest: Zeit ist nicht begrenzt, aber Aufgaben sind nach aufsteigender Schwierigkeit geordnet
- Schultests sind meistens eine Mischung beider Arten
- Statistische Verfahren werden eingesetzt, um herauszufinden, ob andere Einflüsse das Ergebnis verzerren
→Schwierigkeit
→Trennschärfe
→Homogenität
- Ziel: Sichtbarkeit von Merkmalsunterschieden von Personen
- Berechnung der Schwierigkeit identifiziert Aufgaben, bei denen eine Differenzierung zu sehen ist
- Ein hoher p-Wert bezeichnet ein leichtes Item, ein niedriger p-Wert ein schweres Item mit einer geringen Lösungswahrscheinlichkeit
- jede Aufgabe soll für den Lerngegenstand „charakteristisch“ sein → Korrelation zwischen Item-Score und Test-Score rit
- Trennschärfe soll mindestens 30 + betragen
- Aufgaben mit einer Trennschärfe nahe der 0 sind ein Hinweis für missverständliche Formulierungen oder dass die Aufgabe etwas Anderes misst
- Gibt an, inwieweit die Test-Items dieselbe Eigenschaft oder Kompetenz messen
- Homogen ist ein Test, wenn er hoch miteinander korreliert →Items repräsentieren ähnliche Merkmalsfacetten
- Heterogen ist ein Test, wenn er niedrig miteinander korreliert → Items messen unterschiedliche Merkmalsfacetten
- Um Homogenität zu messen, erstellt man eine Matrix
Items
1
2
3
1.00
-0.35
0.25
0.85
- Objektivität: Korrelation zwischen der Werten von verschiedenen Auswertenden (rk)
- Reliabilität: Korrelation zwischen verschiedenen Testdurchläufen (rtt)
- Validität: Korrelation zwischen Testwert und einem externen Kriterium (rtc)
- Gute Werte in der Objektivität und Reliabilität sind wichtig für die Validität
Kürzel
niedrig
mittel
Hoch
Schwierigkeit
p
>80
80-20
<20
Trennschärfe
r itc
<30
30-50
>50
Objektivität
r k
<60
60-90
>90
Reliabilität
r tt
<80
80-90
Validität
r tc
<40
40-60
>60
Eichstichprobe
N
150
150-300
>300
→Feststellung der Leistung eines einzelnen Kindes in Relation zu anderen Schüler:innen
- Summe aller Punkte, die in einem Test für alle richtigen Lösungen gegeben wurden
- Es bedarf eine Vergleichsgruppe, um die Leistung beurteilen zu können
- Berechnen einer Kennzahl, die das Verhältnis des einzelnen Testwertes zu den Ergebnissen einer Stichprobe zum Ausdruck bringen
- Normen zeigen, welche Position eine Person bezüglich der Werte anderer Personen hat
- Standardnormalverteilung: Mittelwelt=0; Standardabweichung = 1
Für die Berechnung braucht man:
X = Rohwert
M = Mittelwert der Rohwerte
s= Standardabweichung der Rohwerte
- z-Wert = 0 beschreibt, dass eine Leistung dem Mittelwert der Normstichprobe entspricht
- z-Wert =+1 bedeutet, dass der Rohwertgenau eine Standardabweichung über dem Mittelwert der Normstichprobe liegt
- z-Werte geben den Abstand zum Mittelwert in der Einheit der Standardabweichung an
Transformation eines z-Wertes in einen IQ-Wert →IQ = 100+15* z
z-Wert auf T-Wert transformieren →50 + 10 * z
- PR geben an, welcher Prozentsatz der Schüler:innen in der Vergleichsgruppe gut/schlechte Leistungen erbracht haben
Beispiel: 70 bedeutet, dass 70% der Lernenden eine gleich gute oder schlechtere Leistung und 30% eine bessere Leistung erzielt haben
→ können intuitiv verstanden werden
Probleme der Normierung:
- Jede Subpopulation braucht eine eigene Normstichprobe
- Messwerte müssen normalverteilt sein, damit Standardwerte sinnvoll interpretiert werden können
- Testwerte sind in Relation zur Eichstichprobe zu beachten
- Nur Tests, die alle Qualitätsanforderungen entsprechen, sollen verwendet werden
- Lehrkräfte werden oft mit standardisierten Testverfahren konfrontiert und müssen diese beurteilen und kritisch bewerten
- Grundgleichung der klassischen Test-Theorie: Xi = Ti + Ei
Xi: Beobachteter Wert, Messwert
Ti: Wahrer Wert (true score) nichts messbar
Ei: Fehlerwert, Messfehler
- Standardmessfehler (SMF) wahrer Wert mit gewisser Wahrscheinlichkeit der zu erwarten ist
- Varianz der Messwerte setzt sich zusammen aus der Varianz der wahren Werte und der Varianz der Fehlerwerte s²= s²T+ s²E
- Je größer der Anteil der wahren Varianz S2T und je kleiner der Anteil der Fehlervarianz S2Eander beobachteten Testvarianz S2xist, desto reliabler bzw. präziser ist die Messung
Testvarianz:
Löst man die Gleichung nach SE² auf erhält man:
- Zieht man die Wurzel aus der Fehlervarianz, so erhält man den Wertfür Standardmessfehler
- Wo liegt der wahre Wert, der zu einem beobachteten Testwert gehört?
· Rohwerte werden benötigt,die man inStandardwerte umrechnet, um Rohwerte miteinander vergleichen zu können
· Mithilfe desStandardmessfehlers und der Standardnormalverteilung lässt sich das Vertrauensintervall berechnen
- Standardmessfehler des Tests im Manual nachschlagen
- Wahrscheinlichkeit festlegen
- Obere und untere Grenzen im Vertrauensbereich definieren
- Aussage treffen
Deutscher Mathematiktest für erste Klassen
- In der Uni Würzburg entwickelt
- Überprüft mathematische Kompetenzen von Erstklässler: innen am Ende des ersten bzw. am Anfang des zweiten Schuljahres
- Ist curricular valide, da die Aufgaben aus einer Schnittmenge der Lehrpläne der Bundesländer basieren
- Möglichkeit des Einzeltest bzw. Gruppentests
- Dauer: eine Schulstunde
- Neuropsychologischer Ansatz beim dem drei verschiedene Repräsentationsformen der Zahlenverarbeitung angenommen werden
- Zentral für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen
- Vorsprachliches System arithmetischen Denkens → Zahlensinn
- Angeboren
- Verwendung von Lehrstrategien, die an die angeborenen Fähigkeiten anknüpfen
Distanzeffekt: Abhängigkeit der Fehlerrate von der Differenz der Zahlen. Je weiter die Entfernung, desto schneller kann eine Antwort gegeben werden
Größeneffekt: Leistung nimmt ab, wenn die zu vergleichenden Zahlen größer werden
SNARC1: Linke Hand reagiert schneller auf kleine Zahlen, rechte Hand auf größere
- Im Laufe der Evolution haben sich Rechen-Module ausgebildet
- Menschen kommen mit einem angeborene Zahlensinn zur Welt → Grundlage unseres symbolischen Zahlenverständnisses
- Abstrakte Repräsentation muss erlernt werden
- Wortmodul: Sachaufgaben
- Ziffernmodul: Addition, Subtraktion, Zahlenzerlegen
- Zahlenstrang: Zahlenraum, Mengen-Zahlen, Ungleichungen1Spatial
- Rechenschwierigkeiten werden spätestens am Ende der 2. Klasse erkennbar
- ZAREKI ist ein neuropsychologischer Test, der Rechenschwierigkeiten diagnostizieren soll
- Frühe Diagnose ist wichtig, um Defizite früh abzubauen
- Fragliche wie weit DEMAT 1+ geeignet ist, um Schwächen zu erkennen
- Ausgangspunkt war, dass es kein valides geeichtes Rechentestverfahren gab
- Testentwicklung im Frühjahr 2000
- Eichstichprobe umfasst 2936 Kinder aus zwölf Bundesländern
- Umfasst 36 Aufgaben und in Parallelform
- Auswertung erfolgt durch Schablonen
- Normen liegen als T-Werte und Prozentränge vor
- Durchführungsobjektivität: eindeutige Instruktionen
- Auswertungsobjektivität: Verwendung von Schablonen
- Retest-Reliabilität: r = .65 (laut Testmanual)
- Validität:
· korreliert mit dem Lehrerurteil zu r = .66
· informeller Test zur Schnelligkeit zu r = .5
· Ergebnissen eines Zahlendiktats zu r = .44
· Mit dem CFT zu r = .48
Vorteile
Nachteile
Gute Orientierung im Protokollheft
Erfassung der verwendeten Strategie ist im Gruppentest möglich
Klare Formulierung des Manuals
Reliabilitäten der Subtests sind so gering, dass eine Profilauswertung problematisch erscheint
Hohe praktische Relevanz und benutzerfreundlich
- Durchführung im vierten Schuljahr (Schulhalbjahr oder Ende)
- Gruppen- oder Einzeltest
- Knuspel-Wesen sorgen für eine kindgerechte Testatmosphäre
- Gemäßigter Speedtest ohne Schwierigkeitsstaffelung, mit sekundengenauer Einhaltung der Bearbeitungszeit
- Theoretisches Modell der Leselernentwicklung
- Besteht aus vier Subtests: Rekodieren, Dekodieren, Leseverstehen und Hörverstehen
- Testdauer ist ca. eine Schulstunde (45 Minuten)
- Zwei Paralleltests
Modell der Leselernentwicklung:
Rekodieren Dekodieren Verstehen
Rekodieren: Übersetzung eines visuellen Codes in einen internen phonologischen Code
Dekodieren: Bedeutung des phonologischen Codes auf Wortebene
Verstehen: Bedeutung des phonologischen Codes auf Textebene
- Kinder, die bereits Schwierigkeiten bei verbalen Anweisungen haben, haben noch mehr Probleme bei schriftlichen Anweisungen
- Kinder, die verbale Anweisen umsetzen können, können trotzdem Probleme bei schriftlichen Anweisungen haben
- Lese- und Schreibfertigkeiten sind nicht im großen Maß erforderlich, allerdings ein Vertrautheit mit Papier und Bleistift
- Mündliche Fragen zur eigenen Person + Allgemeinwissen
- Genaue Ausführungen der vom Testleiter gestellten Aufgaben
- Verschiedene Items zum Schreiben, Unterstreichen, Durchstreichen, Einkreisen, Malen und Ankreuzen
- Erkennen lautgleicher Wörter, Verarbeiten von Schriftsymbolen auf Buchstaben- und Wortebene
- Ersten vier Beispiel werden mit der Lehrkraft geübt
- 43 Items, letzten drei sind für die Kinder, die schon vorher fertig geworden sind
- 7,45 Minuten (Mitte 2. Schuljahr)
- Erkennen der Wortbedeutung
- Abgleich mit gespeicherten Wortbedeutungen, es ist möglich, dass Worte nicht im Wortschatz sind
- Aufgabe: So wie wir, so haben auch alle Knuspel Nachnamen. Sie schreiben sie so, wie sie sie sprechen. Die Knuspel behaupten nun, ihre Nachnamen würden sich alle wie deutsche Wörter anhören. Also Wörter, die Du vom Hören und Sprechen her kennst. Eine Liste solcher Knuspelnamen hast Du vor Dir. Du sollst jetzt Detektiv sein und bei allen Wörtern prüfen, ob sie sich wirklich wie deutsche Wörter anhören oder nicht. Dazu musst Du sie Dir leise richtig vorlesen.“
- Sinnzusammenhänge auf Satz- und Textebene
- Ohne Dekodier-fähigkeit ist kein Verstehen möglich
- Testergebnis wird beeinflusst durch Vorwissen, intellektuelle Fähigkeiten, aber auch Rechtschreibproblemen und verlangsamter Schreibmotorik
- Subtest ist analog aufgebaut
1. Knuspel-Score I als Vorläuferfertigkeit für verstehendes Lesen
Rohwerte aus den Subtests Hörverstehen, Rekodieren und Dekodieren werden addiert
2. Knuspelscore II als Score für die Lesefähigkeit
Rohwerte aller Subtests werden addiert
- Rohwerte werden in das Testheft eingetragen
- T-Werte werden in den Normtabellen nachgeschlagen und ins Testheft übertragen
- Summierung von Knuspel Score I , II und T-Wert
Deutscher Mathematiktest für neunte Klassen
- Kann Ende der neunten Klasse eingesetzt werden
- Gruppentest
- Bearbeitungsdauer beträgt 45 Minuten
- Normen stehen getrennt für Hauptschule, Realschule und für das Gymnasium
- Geeicht für 14 Bundesländer
Drei Grundlagen:
1. Berücksichtigung der Lehrpläne aller Länder
2. Berücksichtig der KMK-Bildungsstandards
3. Berücksichtigung aktueller entwicklungspsychologischer Befunde
1. Lehrplananalyse
2. Großer Itempool curricular valider Aufgaben wurde in drei Voruntersuchungen getestet
3. Reduktion der Aufgaben auf der Basis folgender Kriterien:
· Ausreichende Trennschärfe der Items
· Ausreichende Variation der Schwierigkeit
· Zeitökonomie
· Funktionaler Zusammenhang
· Messen/Raum und Form
· Daten und Zufall
· Anlegeschablonen
· Pro richtige Lösung ein Punkt
· Rohwert ergibt sich aus Addition aller Punktwerte
· Rohwert für den Inhaltsbereich durch Aufsummieren der Skalen-Rohwerte
· Gesamtrohwert erhält man durch Aufsummieren der Rohwert für die Inhaltsbereiche
≤30weit unterdurchschnittliche Leistung
31 -40 unterdurchschnittliche Leistung
41 -60 durchschnittliche Leistung
61 -70 überdurchschnittliche Leistung
≥ 71 weit überdurchschnittliche Leistung
Objektivität:
- Durchführung: gewährleistet durch wörtliche Wiedergabe
- Auswertung: gewährleistet durch Schablone
- Interpretation: gewährleistet durch Orientierung an Normwerten
Reliabilität:
Cronbach’s Alpha: Interkorrelation aller Items
- Funktionaler Zusammenhang .89
- Messen/Raum und Form .86
- Daten und Zufall .82
- Curricularebzw. Lehrplanvalidität ist gegeben
- Konvergente Validität (Übereinstimmungsvalidität)
- Diskriminante Validität
- Behaviorismus war bis in die 60er das anerkannte Paradigma der Psychologie
- Reize und Verhalten erklären alles was gelernt wird, Denken und Gefühle wurden nicht beachtet
Input (Reiz) Black Box Output (Verhalten)
- 3-Speicher-Modell (Atkinsons & Shifrin, 1968) : Modell der Informationsverarbeitung
- Experiment von George Sperling: Versuchspersonen saßen vor einem Monitor, wo sie für 50 Millisekunden eine Buchstabenmatrix anschauen und reproduzieren sollen, welche Buchstaben sie gesehen haben
→ Ganzberichtsverfahren
- Zwischen drei und fünf Elemente können wiedergegeben werden
- Experiment wurde abgeändert, dass die Vpn nur noch gewisseBuchstabenreihen in Kombination mit Tönen wiedergeben sollen
→Teilberichtsverfahren
- Fazit: Informationen sind im sensorischen Gedächtnis nur kurz verfügbar
- Vorstellung: Arbeits-und Langzeitgedächtnis ist ein Computer mit einer Festplatte mit viel Kapazität und einem kleinen Arbeitsspeicher
- Nur mit Daten, die in den Arbeitsspeicher gelangen, können wir arbeiten
- Im Langzeitgedächtnis gibt es Informationen, die erst aktiviert werden müssen
- Im Arbeitsgedächtnis werden Informationen verknüpft
- Messung der Kapazität des Arbeitsgedächtnis erfolgt durch die Messung der Gedächtnisspanne
- Aufgabe: Versuchspersonen sollen ohne Notizen (externales Gedächtnis) verbalisierte Items wiedergeben, Gedächtnisspanne ist dann die Serienlänge
- Meisten Menschen haben eine Gedächtnisspannen von 7 2 Elemente
- Zentrale Exekutive, visuell-räumlicher Notizzettel, phonologische Schleife und episodischer Puffer als Komponenten
- Phonologische Schleife ist verantwortlich für die Verarbeitung sprachlichen Materials im Arbeitsgedächtnis
- Zusammensetzung aus phonologischem Speicherund artikulatorischen Kontrollprozess
1) Phonologischer Ähnlichkeitseffekt: Phonologisch ähnliche Items werden schwerer behalten als andere
2) Effekt sprachlicher Störreize: Paralleles Vorlesen beeinträchtigt die Wiedergabe sprachlichen Materials.
3) Artikulatorische Unterdrückung: Ständiges Wiederholen einer sinnlosen Silbe lässt die Gedächtnisleistung drastisch sinken
4) Wortlängeneffekt: Gedächtnisspanne wird durch die Zeit, die man zur Artikulation der Information benötigt, bestimmt.
Unterschiedliche Wortlängen: Dauer der Aussprache
Unterschiedliche Sprachen: Menschen, die Sprachen sprechen, die hauptsächlich aus Silben und Lautenbestehen, haben eine längere Gedächtnisspanne
Unterschiedliche Sprechgeschwindigkeit: Menschen, die schnell sprechen, haben eine größere Gedächtnisspanne
- Die Überführung von Informationen vom Kurzeit-ins Langzeitgedächtniserfolgt nicht einfach durch die reine Wiederholung von Informationen, sondern wenn man dem Gelernten eine Bedeutung zuschreibt
- Informationen werden dauerhaft gespeichert
- Kapazität scheint unbegrenzt zu sein
- Enkodierung: Einspeichern neuer Informationen
- Abruf von Erinnerungen: Bewusstwerden von Gedächtnisinhalten
- Konsolidierung: Festigung von Information durch wiederholten Abruf
- Elaboration: Verknüpfung von alten und neuen Inhalten
- Vergessen: erschwerter Zugriff auf gespeicherte Inhalte durch interferierenden vorher (oder nachher) gelernten Informationen
- Prozedurales Wissen beinhaltet Gelerntes, das nicht unmittelbar dem Bewusstsein zugänglich ist → beeinflusst unser Handeln => knowing how
-Implizites Wissen meint das Können, ohne sagen zu können, wie
- Bewusstes Wissen über das wir uns unterhalten können
- Episodisches Wissen: Gedächtnis aus unseren (gelernten) Erinnerungen
- Semantisches Wissen: allgemeines Wissen
- Bedeutung einer Information wird gespeichert
- Bei Gesprächen wird nur der Sinn (Bedeutung)gespeichert, nicht der exakte Wortlaut
- Proposition: kleinste bedeutungstragende
- Einheit, wo festgestellt werden kann, ob sie wahr oder falsch ist → bestehen aus einem Argument und einem Prädikat
- Priming: Beeinflussung der Bearbeitung eines Reizes
- Begründer der experimentellen Psychologie
- Schwerpunkt: Gedächtnis
- Führte seine Experimente mit sich als Versuchsperson durch
- Er lernte eine Reihe von sinnlosen Konsonant-Vokal-Konsonant-Silben, um keine Möglichkeit für Assoziationen zu bieten
- Ebbinghaus maß, wie lange er die Silben lernen musste, um sie 100% korrekt wiedergeben zu können
- Lernte nach unterschiedlichen Zeitintervallen erneut
- Errechnete dadurch seine Lern-Ersparnis
1. Lernen: 1156 Sekunden
2. Lernen: 467 Sekunden
1156-467= 689 Sek.
Ersparnis: 689/1156= 64,3%
- Vergessen findet nichtlinear statt
- Versagen der Enkodierung
- Versagen des Abrufs (z.B. Blackout)
- Gedächtnisspuren verfallen mit der Zeit
- Jede aufgenommen Information erhält eine Gedächtnisspur, die mit der Zeit zerfällt
- Nelson führt ein Experiment durch, dass belegen kann die scheinbar vergessenen Inhalte noch im Gedächtnisvorhanden sind
- Beidem Experiment sollten sich die Versuchspersonen eine Liste aus Zahl-Wort-Paaren einprägen, bis sie die Liste perfekt wiedergeben können
- Nach zwei Wochen konnten sie im Schnitt 75% wiedergeben▪
- Dann wurden die nicht korrekt wiedergegebenen Paare ermittelt und zum Teil ausgetauscht
- Bei der nächsten Testung konnten die VPN im Schnitt 78% der alten Paarungen und 43% der neue wiedergeben
- Abruf von Informationen wird durch andere Informationen behindert, sie interferieren
- Proaktiv Interferenz: früher gelernte Inhalte behindern später gelernte Inhalte
- Retroaktive Interferenz: später gelernte Inhalte behindern früher gelernte Inhalte
- Lernen findet immer in einem bestimmten Kontext statt
- Im episodischen Gedächtnis werden die zu lernenden Informationen zusammen mit den Kontextinformationen gespeichert
- 1978: Bower, Monteiro & Gilligan hypnotisierten ihre VPN in einen positiven oder negativen emotionalen Zustand und ließen sie in diesem Zustand eine Liste lernen
→ Bei der Reproduktion zeigt sich, dass die Leistungen besser sind, wenn der Zustand beim Lernen und beim Test gleich sind
- 1983: Teasdale & Russel: fröhliche Gedächtnisinhalte werden besser erinnert
- 1975 Eich VPN rauchten beim Lernen eine normale Zigarette oder einen Joint, auch hier zeigte sich, dass Inhalte besser wiedergegeben werden können, wenn die gleiche Situation gegeben ist wie beim Lernen, Leistung ist jedoch besser nach dem Rauchen einer Nikotin-Zigarette
- 1975: Golden & Bay führten ein Experiment durch, bei dem sie den physikalischen Kontext variierten
- Sie ließen ihre Versuchspersonen an Land oder Unterwasser-Begriffslisten lernen
Analog
Propositional
Wahrnehmungsnah ahmt die Struktur des wahrgenommenes Objektes nach
Abstrakte Beschreibung anhand von Symbolen
Modalitätsspezifisch
Nicht an eine Modalität
Relationen sind implizit enthalten
Relationen sind explizit gespeichert
Bilder zeigen die konkreten Eigenschaften eines Objektes und sie zeigen alle Eigenschaften
Worte sind symbolische Repräsentationen, d.h. die Beziehung zwischen Gegenstand und Wort ist willkürlich. Sie beschreiben die Eigenschaften eines Objektes sequentiell
- Information ist entweder propositional oder bildhaft → oder in beiden Formaten
- Codes weisen untereinander Verbindungen auf
- Wenn Informationen in beiden Systemen gespeichert werden, führt das zu besseren Gedächtnisleistungen
- Konkretheitseffekt: konkrete Begriffe wie z.B. Hund kann sich besser gemerkt werden als abstrakte Begriffe
- Vorstellungsbilder sind Bilder im inneren Augen → mentale Repräsentationen von Objekten
- Mentale Rotation: Fähigkeit zwei-oder dreidimensionale geometrische Objekte in der Vorstellung zu drehen
- Mentale Skalierung: simultane Vorstellung führt dazu, dass die Details eines Objektes schwer auszumachen sind
- „Sehen“ von Objekten ist bei größeren Objekten leichter als bei kleinen
- Mentales Scannen: Prozess, bei dem Menschen ihre Aufmerksamkeit nacheinander verschiedene Detailseines Vorstellungsbildes zuwenden
- Experiment von Kosslyn, Ball & Reiser (1978) Vpn sollen sich eine Landkarte einprägen und sich anschließend auf ein bestimmtes Detail konzentrieren
- Nach fünf Sekunden wird ein weiteres Detail genannt, auf das sie sich konzentrieren sollen, wenn das Detail in der Verstellung im Fokus steht, soll eine Taste zur Bestätigung gedrückt werden
- Manipulation von Vorstellungsbildern entspricht der Manipulation
- Je weiter die beiden Orte auseinanderliegen, desto länger brauchten die Vpn bis sie angaben, dass sie den zweiten Ort „sehen“ können
- Shepard & Feng (1972):mentales Falten Vpn sehen flach gefaltete Objekte und sollen angeben, ob die beiden
- Carmichael (1932) gab seinen Vpn mehrdeutige Bilderzusammen mit einer von zwei Begriffslisten
- Vpn sollten sich die Bilder einprägen und diese so genau wie möglich nachzeichnen → Verzerrung durch Vorwissen
- Oberflächendetail werden schnell vergessen
- Bedeutung wird dafür im Langzeitgedächtnis gespeichert
- Prozess der Elaboration (Lerneinheit 10) lernende Inhalte werden bei der Einspeicherung mit Bedeutung versehen, je besser verarbeitet, desto höher ist die Gedächtnisleistung
- Vorwissen soll aktiviert werden z.B. durch Brainstorming
- Vielfältige Verknüpfungen, Perspektivwechsel sind wichtig, um die gewünschten Konzepte zu aktivieren
- Fluide Intelligenz ist angeboren und kann nicht durch die Umwelt beeinflusst werden
- Kristalline Intelligenz umfasst alle Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erlernt werden
- Wird stark von Übung und Interessebeeinflusst
- Bereichsspezifisch
- Wird über einen langen Zeitraum aufgebaut
- Umfasst deklaratives und prozedurales Wissen
- Prozedurales Wissen kann nur durch vielfältige Übungs- und Anwendungskontexte entstehen
- Lässt sich in den Hauptfächern beobachten, weil über viele Jahre hinweggünstige Leistungsentwicklungen zu beobachten sind
- Wissenserwerb kann durch Einbindung von Alltagskontexten gefördert werden
- Formativ:(in Abständen) wiederholte Evaluation eines Lernprozesses
- Fortlaufend Informationen über individuelle Lernfortschritte
- Ziel: Verbesserung des Lernens
- Differenzierte und individuelle Rückmeldungen an den Lernenden
- Individuelle Bezugsnorm
- Summativ: Evaluation des Ergebnisses am Schluss einer Lerneinheit
- Eine einzige Bewertung als Beurteilung
- Kriteriale und soziale Bezugsnorm
- Intuition und Expertise basierende Schüler:innenbeobachtung
- Beobachtung von Schüler:innen während der Aufgabenbearbeitung
- Schüler:innen abfragen (Faktenwissen, Verständnisfragen)
- Kurze, schriftliche Wiederholungstests
- Übungs- und Wiederholungsseiten in Schulbüchern
- Aufgabenbearbeitung mit anschließender Selbst-bzw. Partnerkontrolle
- Anwendung standardisierter Schulleistungstests
- Sonderpädagogischer Ansatz von Stanley Deno
- Lehrkräfte entwickeln Leistungstests, die genau das testen, was im aktuellen Unterricht behandelt wurde
- Kann nur von der Lehrkraft durchgeführt werden
- Beispiel: Lesen →Jedes Kind liest (im gleichen Buch) eine beliebige Stelle vor. Wöchentliche Wiederholungenzeigen einen individuellen Entwicklungsverlauf
- Jüngste Entwicklung aus den USA
- Leichte Lernrückstände sollen präventiv intervenieren
Stufe 1:
Monatlich basierte Tests sollen die Reaktion des Kindes (Response)auf die unterrichtlichen Maßnahmen (Intervention) widerspiegeln. Frühzeitige Entwicklungsrückstände können so ausfindig gemacht werden.
Stufe 2:
Kinder erhalten nach einer differenzierten Diagnostik eine zeitlich begrenzte Förderung in Gruppen. Curriculum-basierte Tests werden wöchentlich durchgeführt.
Stufe 3: Zeitlich begrenzte Förderung wird intensiviert. Einzelsitzungen sorgen für individuellere Förderung.
- Kinder kriegen so nicht den Stempel „Förderkind“
- Wiederholte Messungen in kurzen Abständen
- Tests beschäftigen sich mit bestimmten Kompetenzen
- Dauer von zwei bis fünf Minuten und laufend dokumentiert und regelmäßig wiederholt
- Tests sollen homogene Schwierigkeiten aufweisen
- Nur der Zweck eines Tests informiert, ob es sich um formative oder summative Diagnostik handelt
- Definierte Gütekriterien
- Fairness und Ökonomie
Validität:
- Validität ist gegeben, wenn ein Test genau das misst, was er messen soll
- Repräsentiert den Ausprägungsgrad der Leistung und nicht von Messfehlernverfälscht ist
- Je größer die Anzahl der Aufgaben ist, desto kleiner ist der Messfehler und desto größer die Sicherheit in der Beurteilung
- Ergebnisse sind unabhängig in der Durchführung, Auswertung und Interpretation von der Person
Fairness/Chancengerechtigkeit:
- Keine Benachteiligung
- Z.B durch Nachteilsausgleich oder geschlechtsneutrale Formulierung
Ökonomie:
- Zeitaufwand für die Durchführung
- Prüfungen beziehen sich immer eng an formulierte Lernziele und das was vorher im Unterricht stattgefunden hat
- Sinnvolle und systematische Auswahl der Inhalte
- Transferaufgaben sollten nur dann erfolgen, wenn dies im Unterricht geübt wurde
- Klassifikationsschema, mit dem inhaltsunabhängig beschrieben werden kann, was gelernt werden soll
- Hauptbereiche: kognitive, affektive, und psychomotorische Ziele
- Lernziele werden in verschiedene Taxonomie-stufen eingeordnet → Ordnung
- Hierarchische Gliederung der Verschiedenartigkeit von Lernzielen nach logischen Kriterien
- Operatoren sind Verben, die Aufgaben näher beschreiben und ihre Lernziele erläutern
- Machen kognitive Fertigkeiten messbar und beschreiben, was ein:e Schüler:in kann
- Sollten parallel zum Unterrichtsablauf entwickelt werden
- Ein Kompetenzraster soll zeigen, welche Aufgabe/Frage in welche Kompetenzstufe gehört
- Wie viele Aufgaben soll die Prüfung enthalten? (Bearbeitungszeit)
- Wie viele Aufgaben pro Fähigkeit benötige ich nach dem Bloom-Schema?
- Welche Anforderungsniveaus kann ich aufgrund meines Unterrichts in die Prüfung aufnehmen?
- Wie stark soll die Speed-Komponente in meiner Prüfung zum Tragen kommen? Welche Aufgabetypen sollen verwendet werden?
- Inhaltliche Bereiche sind zu bündeln, da so der Abruf der gelernten Informationen besser gelingt
- Aufgaben sollen von leicht zu schwergeordnet sein, um Angst zu reduzieren
- Reproduktions- und Transferaufgaben sollen nur so intensiv im Test vorkommen, wie sie im Unterricht behandelt wurden
- Nach einer geschriebenen Prüfung kann man eine Itemanalyse durchführen, um die Trennschärfe und Schwierigkeit zu ermitteln
- Vorherige Anonymisierung der Arbeiten
- Tests werden ausgewertet und in eine Rangreihe gebracht
- Tests werden in zwei Hälften geteilt, gute Arbeiten/ schlechte Arbeiten
- Schüler:innen werden in zwei Gruppen geteilt und erhalten eine der Hälften
- Abfrage, wie viele Aufgaben richtig gelöst wurden
- Korrelation ritzwischen Item-Score und Test-Score
- Test ist trennscharf, wenn ein hoher Item-Score mit einem hohen Test-Score korreliert
- Differenz zwischen Anzahl der gelösten Aufgaben in der oberen und unteren Hälfte
- Gab es Aufgaben, die nicht einwandfrei gestellt wurden?
- Wie gut war die Zeiteinschätzung?
- Wie wurden die Aufgaben gelöst? Bei denen die Lehrziele nicht optimal im Unterricht umgesetzt wurden?▪Welche Aufgaben waren wider Erwartungen besonders schwer/leicht? Woran könnte das gelegen haben?
- Vergleich der Lernentwicklung über mehrere Testzeitpunkte
- Vergleich der Aufgabenlösungen mit Parallelklassen
- Vergleich der Aufgabenlösungen über mehrere Jahre
- lat. movere = bewegen
- Motivation bezieht sich auf das, was uns in Bewegung setzt
- Mangel an Motivation sorgt dafür, dass wir etwas nicht tun
- Motiviertes Verhalten ist zielgerichtetes Verhalten
- Ziele können sein: Wiederherstellung und Bewahrung innerer Zustände oder Herstellung und Erhaltung äußerer Sachverhalte
- Motivationale Zustände sind nicht direkt zugänglich
Biogene Motive
Soziogene Motive
Physiologisch bedingt z.B, Hunger, Durst …
Anschlussmotiv, Machtmotiv und das Leistungsmotiv
Emotionale Qualität ist angeboren
Wird durch Lern- und Sozialisations-prozesse erworben -> starke Lernkomponente -> können auch teilweise angeboren sein
kann variieren; z.B. tageszeitabhängig
Variieren inter-individuell
Bsp. Hunger variiert als Funktion der Zeit seit der letzten Nahrungsaufnahme
Bsp. streben nach Erfolg variiert als Funktion der Umwelt
Anschlussmotiv:
- Bedürfnis nach Nähe, Zugehörigkeit und Intimität
- Angst vor Zurückweisung und Isolation
- Wird angeregt
- Bedürfnis nach Dominanz, Stärke, Einfluss und Kontrolle
- Angst selbst dominiert zu werden
- Bedürfnis nach Erfolg, Anerkennung und Bestätigung
- Angst vor Misserfolg und Versagen
- situativ angeregt
- In einem Klassenzimmer befinden sich eine heterogene Gruppe mit verschiedenen Motivstrukturen
- Motiv: eine das Individuum charakterisierende Eigenschaft, bestimmte Ziele für relevant/ nicht relevant zuhalten (Richtung); variieren in ihrer Stärke
- Motivation: momentane Gerichtetheit auf ein Handlungsziel; gibt Richtung an; bedingt zielgerichtetes Handeln
- Motivationale: Zustände sind Aktivatoren, die Handlungen initiieren
- Motiviertes Verhalten entsteht aus einer Interaktion von Situation und Person
- Motivation ist notwendig, um Handlungsabsichten zu generieren und diese in tatsächliche Handlungen auszuführen
- Motivation wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie wir Situationen wahrnehmen, wie wir darauf reagieren (Emotionen) und wie wir sie strukturieren und bewerten (Kognitionen)
- In der Schule können Motive, Situationen und Motivationen vielfältige Konsequenzen erzeugen
- Menschen streben grundsätzlich nach Lust und Freude (positiver Affekt)
Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab
- Bestreben, die eigene Tüchtigkeit zu verbessern
- Verhalten, wenn es auf die Selbstbewertung zielt und in Auseinandersetzung mit einem
- Vollzug und das Ergebnis einer Tätigkeit, die mit Anstrengung verbunden ist → Ausführung kann zu Erfolg oder Misserfolg führen; Stolz oder Scham (Selbstbewertung)
- Dynamisches, prozesshaftes, aktuelles Geschehen, das sich aus der Interaktion von Person und Situation ergibt
- Relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft
- Personen unterscheiden sich anhand der Stärke ihres Leistungsmotivs
- Atkinson erklärt, dass die Leistungsmotivation und das Leistungshandeln mit zwei Werten, die miteinander in Beziehung stehen
- Wenn man die Stärke der einzelnen Komponente kennt, kann man die resultierende Stärke der Motivation vorhersagen▪
- Parameter sind:
· Erwartete Wahrscheinlichkeit (W), dass ein bestimmtes Verhalten zu einem bestimmten Effekt führt
· Wert oder Anreiz (A), der dieser Effekt für die Person hat
- Multiplikativ miteinander verknüpft um die Stärke der motivationalen Tendenz (T) zu bestimmen, ebenso die die Stärke des zugrundeliegenden Motivs (M) T = W x A x M
- Verhaltenstendenz wird immer Null
- Personen, die etwas als völlig wertlos betrachten, führen diese Handlungen nicht aus
Erwartung:
Anreiz/Wert:
Leistungsmotiv:
Subjektive
Erfolgswahrscheinlichkeit
Erfolgsanreiz
Hoffnung auf Erfolg
Misserfolgswahrscheinlichkeit
Misserfolgsanreiz
Furcht vor Misserfolg
-
- Erwartung eines Erfolgs We meint die Antizipation, dass eine Handlung zum gewünschten Erfolg führt
- Subjektive, durch frühere Erfahrung ausgebildete, Funktion
- Erwartung eines Misserfolgs Wm: je größer die Erwartung, desto kleiner ist die Erwartung eines Misserfolgs We+ Wm = 1; Wm = (1-We) und We= (1-Wm)
- Ae ist eine subjektive Größe
- Ausmaß der Freude bzw. Stolzes über erbrachte Leistung
- Am ist der negative Anreiz des Misserfolges Am = Wm ▪
- Wm = (1-We) = Am = -We
- Motiv nach Erfolg zu streben Me ist eine stabile, überdauernde Disposition; Misserfolg Mm
- Erfolgs-bzw. Misserfolgsmotiv ist unterschiedlich bei Menschen ausgeprägt Te= Mex We xAe Tm= Mm x Wm x Am
- Resultierende Handlungstendenz Tr zeigt die Tendenz etwas tatsächlich zu tun Tr = (Me-Mm) [We x (1-We)]
- Me > Mm dann hat Tr einen positiven Wert und es kommt zur Umsetzung der Motivation
- Me <Mm dann hat Tr einen negativen Wert, so kommt es zu keiner Handlung
- Erfolgsmotivierte Personen (Me > Mm) suchen Leistungssituationen auf, werden maximal durch mittelschwere Aufgaben motiviert, Tendenzen schwanken je nach Aufgabe
- Misserfolgsmotivierte Personen (Me < Mm) meiden Leistungssituationen, sie bevorzugen leichte oder schwere Aufgaben
- An dem Experiment nahmen misserfolgsängstliche (MM) und erfolgsorientiere (EM) Versuchspersonen teil
- Vpn bearbeiteten eine (angeblich) mittelschwere Anagrammaufgabe We
- Unabhängig von ihrer Leistung wurde ihnen ein Erfolg oder ein Misserfolg zurückgemeldet
- Danach durften sie wählen, ob sie eine leichte Aufgabe (We= 0.75)) oder eine schwere Aufgabe (We=0.25)bearbeiten wollen → abhängige Variable
- Bei einer Erfolgsrückmeldung wird die subjektive Erfolgserwartung erhöht, bei einer negativen Rückmeldung wird We gesenkt
- Experiment zur Persistenz bzw. Ausdauer
- Annahme: hoch leistungsmotivierte Personen geben schnell auf, wenn sie bei einer Aufgabe nicht weiterkommen, während sich misserfolgsängstliche Personen länger mit nicht lösbaren Aufgaben beschäftigen
- Vpn beschäftigen sich mit unlösbarem Puzzeln beschäftigt, die als leicht oder schwer ausgegeben wurde → abhängige Variable ist die Zeit, wie lange sich die Vpn mit einer Aufgabe beschäftigen, bis sie zur nächsten wechseln
- Ergebnisse entsprechen der Theorie
- Motivationsnahes Verhalten lässt sich eher vorhersagen
- Wahlaufgaben werden in der Schulpraxis oft für freie Arbeitsphasen genutzt
- Nach Atkinson muss man schlussfolgern, dass misserfolgsängstliche Schüler: innen ungünstige Entscheidungen treffen könnten
- Bezeichnen die Ursachenzuschreibung → Suche nach kausalen Ursachen für Ereignisse ist von fundamentaler Bedeutung für unser Leben
- Attributionen beeinflussen unser Verhalten, Emotionen und unsere Motivation
- Lokation internal versus external → liegt die Ursache in mir selber (internal), oder ist sie in der Umwelt zu verorten (external)?
- Stabilität stabil versus variabel → liegt die Ursache über einen längeren Zeitraum vor, oder ist sie nur einmal oder zeitlich sehr begrenzt vorhanden?
- Kontrollierbarkeit kontrollierbar versus unkontrollierbar → Habe ich Einfluss auf die Ursache, oderbin ich der Ursache ausgeliefert?
Erfolgsmotivierte:
Misserfolgsmotivierte:
Bevorzugen mittelschwere Aufgaben, da diese ihnen Informationen über die eigene Leistungsfähigkeit liefern
Bevorzugen sehr leichte oder sehr schwere Aufgaben, weil sie dann Misserfolg vermeiden können bzw. ihn nicht der eigenen mangelnden Begabung zuschreiben müssen
Suchen Informationen über die eigene Kompetenz
Fürchten und vermeiden Information über die eigene Kompetenz
Zeigen beharrliches Leistungsstreben mit realistischem Anspruchsniveau
Empfinden Angst beim Leistungsstreben
Attribuieren Erfolg auf die eigene Kompetenz
Attribuieren Erfolg external auf den Zufall oder die Leichtigkeit der Aufgaben
Attribuieren Misserfolg auf externale Faktoren oder unzureichende Anstrengung
Attribuieren Misserfolg auf die
unzureichende eigene Kompetenz
- Lehrkräfte sind auf der Suche nach Erklärungen für den Verlauf der Lernprozesse ihrer Schüler: innen
- Erfolge hängen oft von der pädagogischen Bemühung bzw. Begabung ab
- Schlechter Lernfortschrittwird auf externe Ursachen zurückgeführt → Selbstwertgefühl der Lehrperson wird aufrechterhalten
- Integratives Modell der Selbstbewertung
- Integrierte andere Theorien:
- Konzept der zwei Motivkomponenten Hoffnung auf Erfolg (McClelland, 1953)
- Attkinson erweiterte die Theorie mit Erwartung x Wert
- Weiner, 1985 formulierte die Attributionstheorie
- Drei Teilprozesse: 1) Zielsetzung 2) Ursachenzuschreibung 3) Selbstbewertung
- Einschätzung der eigenen Erfolgswahrscheinlichkeit und des Anreizes
- Setzung des Standards, den man erreichen möchte
- Erreichtes Handlungsergebnis wird mit diesem Standard verglichen
- Wird der Standard erreicht oder übertroffen gilt dies als Erfolg
- Wurde er nicht erreicht als Misserfolg
- Ursachensuche für Erfolg oder Misserfolg▪
- Je nach Kombination, werden sich verschiedene Selbstbewertungsaffekte einstellen
- Wird ein Erfolg der eigenen Person zugeschrieben, folgt eine positive Selbstbewertung
- Wird Erfolg oder Misserfolg externalen Faktoren zugeschrieben, so hat dieser Erfolg kaum Auswirkungen
- Teufelskreis der Misserfolgsorientierung
3 Prozessvariablen
Erfolgszuversichtliche Motivationsausprägung
Misserfolgsängstliche Motivausprägung
Zielsetzung/Anspruchsniveau
Realistisch
Unrealistisch
Ursachenzuschreibung; Erfolg
Misserfolg
Anstrengung
Mangelnde Anstrengung
Glück
Mangelnde Fähigkeit
Selbstwert
Erfolgs-/ Misserfolgsbilanz positiv
Erfolgs-/Misserfolgsbilanz
negativ
- Erwies sich als fruchtbar für die Konzeption und Durchführung von Motivationstraining
- Drei Prozessvariablen sind gute Ansatzpunkte
- Kriterien, die ein Motivationstraining erfüllen soll:
1. Aufgaben müssen:
· Eindeutig feststellbares Ergebnis (Treffer vs. Fehler) haben
· Deutliche Schwierigkeitsstaffelung (z.B. Wurfentfernung) aufweisen
· Klar abgestufte Grade der Ausführungsgüte besitzen, um Ziele setzen und bewerten zu können
2.
· Erfolg muss von der eigenen Anstrengung oder Übung abhängen und somit kontrollierbar sein
3.
· Bearbeitung der einzelnen Aufgabe sollte nicht zu lange dauern
· Wiederholungen ermöglichen es Zielsetzungen zu variieren
· Entwicklung einer optimalen Strategie für Anforderungssituationen
- Günter, 1985hat ein Training mit unterrichtsnahen Aufgabenmaterial entwickelt
- Spiele auf der Basis des Lehrplans
- Spiele kamen in Übungs- und Wiederholungsphasen zum Einsatz; Stoff wurde nicht in den Unterricht eingeführt
- Kind setzt sich zuerst selbstständig seine: ihre Ziele
- Nach jeder Serie kreuzt es in einem Arbeitsbogen an, ob sein: ihr abschneiden ein Erfolg bzw. Misserfolg ist und was er: sie anders machen möchte
- In einer weiteren Phase werden die gelernten Prinzipien auf das Schulmaterialübertragen
- Soziale Bezugsnorm: Leistung wird im Verhältnis zur Leistungsverteilung in einer Bezugsgruppe (z.B. der Klasse) beurteilt
- Individuelle Bezugsnorm: Vergleich der Leistung eines Kindes mit seinen früheren Leistungen (Lernfortschritt)
- Kriteriale odersachliche Bezugsnorm: Vergleich der Schüler:innenleistung mit fachlich-sachlichen Anforderungen
- Bezugsnormorientierung meint die Bevorzugung einer bestimmten Bezugsnorm
- Bevorzugung korreliert im Unterricht
- Lehrer: innen, die zu einer sozialen Bezugsnorm neigen dazu zeitkonstante Faktoren als primäre Ursache für Schüler:innenleistungen
- Lehrkräfte mit einer individuellen Bezugsnorm neigen zu einer zeitvariablen Konstante (Interesse, Motivation...)
- Studie von Krug und Lecybyl, 2005
- Zwei Berufsschulklassen A und B bekamen Sozialkundeunterricht zum Thema Drogen
- Eine unbekannte Lehrkraft unterrichtete diese Lerneinheit in beiden Klassen (sechs Wochen lang)
- Klasse A = individuelle Bezugsnorm; Klasse B = soziale Bezugsnorm
- In Klasse B verschlechtert sich das Lehrende-Lernende-Verhältnispermanent; in Klasse A verbesserte es sich
- In Klasse A lagen die Lernergebnisse kontinuierlich höher
Last changed9 months ago