Haushaltstheorie

Sie beschäftigt sich mit den ökonomischen Entscheidungen privater Haushalte. Es wird oft nur mit zwei Gütern gearbeitet.

Vorlieben bzw. die einer Konsumentscheidung zugrunde liegenden Kriterien eines Konsumenten.

Präferenzen werden nach bestimmten Kriterien eingeordnet. Es gibt 3 Annahmen:

1. Vollständigkeit

   • alle Güterbündel können miteinander verglichen werden (Bsp.: eine Flasche Rotwein ist besser als oder gleich gut wie eine Flasche Weißwein oder umgekehrt)

2. Reflexivität

   • identische Güterbündel werden meistens gleich gut eingeschätzt

3. Transitivität

   • wenn der Konsument Rotwein dem Weißwein gegenüber bevorzugt und Weißwein besser als Sekt einschätzt, wird er auch den Rotwein dem Sekt vorziehen

Maß der Bedürfnisbefriedigung für den Konsumenten/Haushalt durch den Konsum eines Gutes. Der Nutzen bzw. Wert eines Gutes ist individuell und von den Umständen abhängig. Konsumenten müssen aufgrund eines beschränkten Budgets zwischen Gütern entscheiden, also den Nutzen abwägen.

Einem bestimmten Konsum eines Güterbündels wird ein konkreter Nutzen zugeordnet (Abbildung der Präferenzen eines Haushalts). Für Mengen x und y kann durch Einsetzen der Nutzen berechnet werden.

Nutzen, den der Konsument durch den Konsum einer weiteren Einheit des betreffenden Gutes hat (1. Ableitung der Nutzenfunktion nach dem betrachteten Gut)

Bsp.: f(x) = x1 und f’(x) = 1 -> eine Einheit von x1 bringt eine “Nutzeneinheit” mehr

Darstellung aller Güterbündel, die vom Haushalt gleichgewertet werden bzw. ihm den gleichen Nutzen bringen. Der Haushalt ist indifferent bezüglich der auf der Kurve dargestellten Güterbündel.

Güter, die in einem konstanten Verhältnis getauscht werden.

Güter, die in einem konstanten Verhältnis konsumiert werden.

Sie gibt an, in welchem Verhältnis Gut 1 und Gut 2 getauscht werden, ohne dass sich der Nutzen des Haushalts ändert (Steigung der Indifferenzkurve)

• Quotient aus dem Grenznutzen von x und dem Grenznutzen von y (bei der Interpretation des Ergebnisses werden x und y getauscht! Bsp.: bei einer GRS von 2/3 sind 3 Einheiten x1 so viel wert wie 2 Einheiten x2

Substitutionale Nutzenfunktion, bei der die Güter x1 und x2 gegeneinander ausgetauscht werden können.

• Je höher der Exponent, desto höher der gewertete Nutzen

• GRS: Quotient aus Grenznutzen von x1 und Grenznutzen von x2

Anwendung der Nutzentheorie auf Entscheidungen unter Unsicherheit. Für die Berechnung werden die möglichen Nutzen mit ihren Wahrscheinlichkeiten mulitpliziert (gewichtet) und aufaddiert.

Bsp.: Monatsgehalt 3.600€ mit 60%, neues Monatsgehalt 4.900€ mit 40%, U(x) = sqrt(x)

-> 0,6sqrt(3.600) + 0,4sqrt(4.900) = 64

Sie gibt an, welche Mengenkombinationen der betrachteten Güter bei vorgegebenem Einkommen (m) maximal möglich sind (genau aufbrauchen)

Darstellung der Mengenkombinationen, die genau das gesamte Einkommen verbrauchen.

Sie verändert sich bei:

• Einkommensänderung (Parallelverschiebung)

• Preisänderung (Steigungsänderung -> Preisverhältnis ändert sich, Parallelverschiebung -> Preisverhältnis bleibt gleich)

Menge aller für den Konsumenten erschwinglichen Güterbündel.

Ein Güterbündel auf der Budgetgeraden, das den Nutzen maximiert.

Rechenweg:

1. GRS berechnen

2. Preisverhältnis aufstellen (x1/x2 in €)

3. GRS = Preisverhältnis -> umstellen liefert x1 in Abhängigkeit von x2

4. x1 in Budgetrestriktion einsetzen liefert x2 -> liefert Güterbündel/Haushaltsoptimum

5. Güterbündel in Nutzenfunktion einsetzen liefert Nutzen

Unter Berücksichtigung einer oder mehrerer Nebenbedingungen wird etwas maximiert (Gewinn, Nutzen) oder minimiert (Kosten).

• L nach x1 ableiten, = 0 setzen und nach lambda umstellen

• L nach x2 ableiten, = 0 setzen und nach lambda umstellen

• lambdas gleichsetzen liefert Abhängigkeit von x1 und x2

• Abhängigkeit in Budgetgleichung einsetzen liefert Haushaltsoptimum

• Optimum in Nutzenfunktion einsetzen

Die Nachfrage nach Gütern als Funktion der Preise, wobei das Einkommen konstant ist und der Nutzen maximiert werden soll.

• Angabe der Güter: x1(p1, p2, m)

• für Gobb-Douglas-Funktion:

Das bei gegebenen Preisen und gegebenem Budget maximal erreichbare Nutzenniveau (normale Nutzenfunktion ist von Preisen und Budget unabhängig). Sie ergibt sich, indem man die Marshall’sche Nachfrage in die Nutzenfunktion einsetzt.

Der Grenznutzen nimmt mit zunehmender Konsummenge ab (Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen)

Im Haushaltsoptimum entspricht das Verhältnis der Grenznutzen zweier Güter (GRS) dem Verhältnis der Preise beider Güter. Bsp.: GRS = 1/2 und das Preisverhältnis 1€/2€, dann kann der Haushalt seinen Nutzen mit 2€ um 2 Nutzeneinheiten erhöhen

Stiften keinen positiven Nutzen (z.B. machen Arbeit, kosten Zeit, machen krank, Alkohol o. Drogen). Ein Gut kann zu einem Schlecht werden, wenn der Konsum eines Gutes irgendwann übersättigt.

Zeigt alle Haushaltsoptima in Abhänigkeit vom Einkommen. Dabei werden die Preise konstant gehalten, nur das Einkommen variiert. Für verschiedene Einkommen werden mit gegebenen Preisen die Haushaltoptima und die dazu gehörigen Nutzen berechnet. Die Optima werden zu einer Kurve verbunden.

Zeigt die Nachfrage (x-Achse) nach einem Gut in Abhängigkeit vom Einkommen (y-Achse). Bei normalen Gütern ist die Steigung positiv, bei inferioren Gütern ist sie negativ. Sie kann aus der Einkommens-Konsum-Kurve abgeleitet werden.

Auf die Nachfragemenge bei einer Preisänderung des betrachteten Gutes.

• negativ: Einkommenseffekt ist Preisänderung entgegengesetzt (Normalfall), bei steigendem Einkommen durch niederigere Preise erhöht sich die Nachfrage

• positiv: bei steigendem Einkommen sinkt bei inferioren Gütern die Nachfrage

Ist der Preisänderung entgegengesetzt, also immer negativ (sinkt der Preis, steigt die Nachfrage nach dem Gut durch den Substitutionseffekt und umgekehrt)

Gut, das bei steigendem Einkommen weniger nachgefragt wird. Einfachere, günstigere Produkte werden durch höherwertige und teurere Produkte ersetzt, wenn das Einkommen steigt.

Gut, das bei steigendem Einkommen überproportional stark nachgefragt wird.

Gut, dessen Nachfrage bei steigenden Preisen steigt.

Bsp.: obwohl Nudeln (Grundnahrungsmittel) teurer werden, kauft der Haushalt mehr davon, weil das teurere Fleisch das Grundnahrungsmittel nicht ersetzen kann

• Substitutionseffekt (negativ) und Einkommenseffekt (positiv) wirken entgegengesetzt