Begriff und Begrenzung
Definitionen: Zeitgenossen der Epoche nannten sie bereits ,,Zeitalter des Imperialismus”
Besonderheit der Epoche
Europäische Mächte strebten nach Besitzungen bzw nach wirtschaftlichen und politischen einflusssphären außerhalb Europa
Ziel: Steigerung der Machtstellung des eigenen Staates -> Macht unter Weltmächten
Periode des Konkurrenzkampfes unter europäischen Mächten & Verteilung der “herrenlosen” Regionen in der Welt (durch USA)
Schlussphase des Ausbreitungsprozesses der westl. Welt über untergestellten Regionen
Wechselseitiger Prozess zwischen Eigenem und Fremden
Antike als Vorbild
Trieb zur Bildung großer Imperien
Der Kolonialismus der frühen Neuzeit
15-17 jhr.
Kolonialismus: Unterwerfung ansässiger Völker durch militärisch, sozial und wirtschaftlich überlegene Europäer
Anfang: letztes Drittel des 15. Jhr
planmäßige Erschließung der unbekannten Welt mit der Eroberung der Ureinwohnerreiche in Mittel- und Südamerika durch Spanien und Portugal
Wollten weltweites Empire -> Stützpunkte und Besitzungen in fernen Osten und an der Westküste Afrikas
16 - 17. Jhr
England, Frankreich, Niederlande kommen hinzu -> konzentrieren auf Amerika und Indien
Englische Besiedlung Nordamerikas
Unterwerfung der wirtschaftlichen Interessen der Mutterländer
Sie sollten ausschließlich Rohstoffe und agrarische Produkte erzeugen und exportieren
Anbauen durch Sklaven in Zwangsarbeit
In Asien wurde friedliche Zusammenarbeit mit einheimischen Eliten gesucht
Europäische Ausdehnung wurde möglich durch:
Wissen einer runden Erde
Genauere Kartografie und Verbesserung der Nautik -> Erschließung neuer Seewege
Rechtfertigung der Expansion:
Kreuzzungsgedanken (vermeintliche Bekehrung der Heiden zum christlichen Glauben)
Wirtschaftliche Interessen (große Gewinne durch Sklavenhandel & begehrte Waren)
Dieser Kolonialismus = Beutekapitalismus
Die Phase des Hochimperialismus Teil 1
Anstoß: 1870-1880
Höhepunkt: 1. Weltkrieg
Beschleunigter Prozess der territorialen Landnahme in Übersee
Rivalität der europäischen Großmächte (später auch USA und Japan)
Militärische, wirtschaftliche & technologische Überlegenheit der imperialistischen Großmächte über die indigene Bevölkerung
Grenzen des Ausgreifens: Ressourcen der imperialistischen Mächte und durch Intervention der anderen Mächte
Politiker Disraeli beginnt neue Phase
Programm einer offenen imperialistischen Kolonial- und Weltmachtpolitik
Die Phase des Hochimperialismus Teil 2
Wettlauf um die Aufteilung der Welt (Frankreich, Russland, Deutschland, Japan, USA)
Errichtung des französischen Protektorats über Tunesien (1881), Besetzung Ägyptens durch England (1882)
Aufteilung Afrikas
Traditionelle Form der kolonialer Expansion (Methoden der formellen Herrschaft)
Militärische Besetzung, Ausübung der politischen und verwaltungsmäßigen Kontrolle
Flächendeckende Ausdehnung
Eingeborene Gesellschaft direkter Kontrolle unterwerfen
Es gab auch Formen der informellen Herrschaft
Eingriff in gesellschaftliche und kulturelle Verhältnisse vor Ort
Arbeitsverfassung (erzwingung indigener Arbeiter); Eigentums- und Rechtsverhältnisse (Legitimation der Verfügung über Grund und Boden); Rechtssystem (rechtliche Absicherung der kolonialen Herrschaft)
Effektiv da sich die Welt von den Metropolstaaten abhängig machte
Trotz der Unterschiede gingen beide Formen imperialen Herrschaft ineinander über
Motive und Bedingungsfaktoren
Zentrale Motive und Bedingungsfaktoren bilden sich aus dem ökonomischen und sozialen Entwicklungsstand der Staaten
Rasantes industrielles Wachstum & politischer Modernisierungsprozess
Bilden von neuen sozialen Schichten und politischen Ansprüchen
Industriestaaten sind traditionalistischen Gesellschaften überlegen (technologisch und Machtpolitisch)
Ausdehnung der imperialen Staaten
Antrieb des Imperialismusses durch wirtschaftliche Gründe
Industriekapitalismus, Erweiterung innerer und äußerer Markt
Kolonien von Bedeutung (Rohstoffe, Siedlungsräume, Missionierungen, Kulturarbeit)
Erfolge sollen Sozialhierarchie und politisches Machtgefüge legitimieren
Nationale Prestige
Wettbewerb der nationalen Expansion, um Gleichberechtigungsanspruch
Wettbewerb um Macht und Einfluss beschleunigte imperiale Ausdehnung
Euphorische Zustimmung -> Druck auf Regierung
Imperialismustheorien
John A. Hobes
ungleiche Verteilung des Sozialproduktes in Industriestaaten -> Kapitaleigner zur Investitionen in Übersee gezwungen und Notwendigkeit der Absicherung der Repräsentanten der Staaten
Lenin
imperialismus als unvermeidliches Produkt des Kapitalismus
Durch Krisen der Kapitaleigner zu neuen Ausbeutungsobjekten in weniger entwickelten Regionen
Sozialimperialistische Theorie
Ursprung in gesellschaftlichen Problemen in den Industriestaaten
Spannungen durch äußere Erfolge ablenken
Peripherieorientierte Erklärung
Bedingt, je nach dem wie die einheimischen Eliten in den Kolonien mit den imperialistischen Staaten zusammenarbeiten
Imperialismus als Reaktion auf unbefriedigte Verhältnisse an der Peripherie
Schwierigkeit: Imperialismustheorien
Sachlichen Komplexität
Standortbezogen (dienen der Abgrenzung, Legitimation, polemischen Auseinandersetzungen)
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