Was sind Enterozeption,
Propriozeption und Exterozeption
Enterozeption:
Informationen über allgemeine Zustände des Körpers und Tiefensensibilität der Eingeweide
Propriozeption:
Informationen über die Lage unseres Körpers (Tiefensensibilität: Bewegungsapparat)
Exterozeption:
Informationen über externe Reize, die auf unsere Haut einwirken
Worin unterteilt sich Enterozeption?
Trigeminale Wahrnehmung
Irritation, Schärfe, Hitze, Schmerzen im Gesicht (N. trigeminus)
Viszerozeption
Innenwahrnehmung, Organtätigkeit
Worin unterteilt sich Propriozeption?
Lagesinn
Stellung der Gelenke
Kraftsinn
Anspannung der Muskeln und Sehnen
Bewegungssinn
Bewegung von Gelenken, Muskeln& Sehnen
Worin unterteilt sich Exterozeption?
Mechanorezeption
Berührung, Druck, Vibration, Dehnung der Haut
Thermorezeption
Hauttemperatur
Nozizeption
Schmerz in unterschiedlichen Körperregionen
Welche Zellen spielen eine Rolle für Exterozeption?
Freie Nervenendigungen*: Nozizeption
Merkel-Zellen: Sensorik anhaltender Berührung
Ruffini-Körperchen: Stärke der Hautdehnung
Meissner-Körper: Dynamik des Druckes auf die Haut Vater-Pacini-Körperchen: Vibration Haarfollikel-Sensor: Bewegung der Haarzellen
*50% aller Hautrezeptoren
Was sind die Eigenschaften verschiedener Mechanorezeptoren?
Wozu dient Das lemniscale System (Hinterstrang)?
Über den Hinterstrang werden nicht nur Informationen der Hautrezeptoren übertragen, sondern auch Impulse der Propriorezeptoren geleitet. Wird der Hinterstrang geschädigt, so ist es schwierig, bei geschlossenen Augen die Lage der Glieder zu bestimmen und Gegenstände durch Betasten zu erkennen. Durch eine Beeinträchtigung druck- und bewegungssensitiver Rezeptoren können auch Beeinträchtigungen beim Gehen und Stehen im Dunkeln auftreten.
Wozu dient Das anterolaterale System?
versorgt uns hauptsächlich mit Informationen über Schmerz- und Temperaturwahrnehmung
zusätzlich werden grobe Berührungs- und
Tastempfindungen vermittelt (Fasern der Hinterstrangbahn leisten fein abgestufte Wahrnehmung von Druckempfindungen, die wir zum Betasten und Befühlen von Objekten benötigen)
Das anterolaterale System dagegen unterstützt uns bei der Beantwortung der Frage nach dem “WO” (während der Lemniscus medialis = Hinterstrangbahn eine hochdifferenzierte Auflösung eines Reizes ermöglicht (Beantwortung der Frage nach dem “WAS”)
Wie unterscheiden sich Hinterstrang und Vorderstrang?
Wie heißen die Hinter und Vorderstrang bahnen ?
Was ist das Brown-Sequard-Syndrom?
Wie teilt man Schmerz ein?
...nach Schmerzdauer Akuter Schmerz
Chronischer Schmerz
...nach Schmerzqualität
...nach Schmerzlokalisation
...nach Organsystem
...nach Schmerzursache
...nach Schmerzumständen
...nach Schmerzauslösung
...nach Reizlokalisation
Was ist die Definition Schmerz?
=Subjektive Wahrnehmung*
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder
potenzieller Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so
beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache.“
Wie misst man Schmerzintensität, Qualität und Lokalität?
Wovon sind Schmerzerleben/-verhalten abhängig?
Subjektives Erleben und Bewertung von Schmerzen sind abhängig von sozialen Einflussfaktoren, insbesondere von
• Herkunft
• sozialer Stellung
• Bildungsgrad
• ethnischer Zugehörigkeit
Was ist Multiaxiale Schmerzklassifikation?
MASK-Schmerzdiagnose, MASK-P (psychosoziale Dimension) und MASK-S (somatische Dimension)
MASK-S
Schmerzlokalisation, Topographie, Zeitliche Charakteristik. Pathogenese, Schmerzqualität. Neurologische Zusatzbefunde
MASK-P
motorisch-verhaltensmäßige Schmerzverarbeitung, emotionale Schmerzverarbeitung, kognitive Schmerzverarbeitung, krankheitsbezogene Metakognitionen
aktuelle Stressoren Traumata / Belastungen in der Lebensgeschichte, habituelle Personenmerkmale, maladaptive Streßverarbeitung. psychophysiologische Dysregulation. Konflikt-Verarbeitungsstil.
MASK-P-Diagnosen: funktionale Zusammenhänge
Was ist Nozizeption?
erfolgt durch primäre Sinneszellen
diese sind unmyelinisierte Sinneszellen
polymodal
Wie ist die Physiologie der Nozizeption, welche rezeptoren sind zuständig für säure hitze und mechanische reize?
Wie ist die Physiologie der Nozizeption?
Wie sind die Nerven der Nozizeption myelinisiert?
Welche Ebenen hat Nozizeption?
Stimulusebene
mechanisch, thermisch, chemisch; Signalkaskaden
Sensorische und Rezeptorebene
Freie Nervenendigungen; Andere Formen der Somatosensorik
Schmerzweiterleitung, Reizweiterleitung
Wahrnehmungsebene
Primärer sensorischer Assoziationscortex
Emotionale Ebene
Zentralnervöse Verschaltung; Limbisches System
Wie beeinflussen sich Schmerz und Psyche?
Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung sind stark von der der Psyche abhängig:
Schmerz ist sehr „placeboanfällig“
Aussicht auf Besserung kann Schmerz lindern
Schmerz löst ungute Emotionen aus, v.a. Angst
Aussicht auf Schmerzen kann Schmerzen und Angst auslösen
Schmerzwahrnehmung / -verarbeitung individuell unterschiedlich
Dies macht Schmerz zu einem sehr beeinträchtigenden Symptom!
Was sind Somatoforme Störungen?
Hypochondrische Störungen
Somatisierungsstörungen
Somatoforme funktionelle Störungen, darunter auch Somatoforme Schmerzstörung
Historische, oft unscharfe Synonyme für somatoforme Störungen:
Hysterie
Psychovegetatives Syndrom
Vegetative Dystonie
Psychosomatischer Beschwerdekomplex
Funktionelle Störung
Was sind die drei Phasen des Schmerzmanagements?
Wie funktioniert Schmerztherapie in der Onkologie?
Was ist die Trigeminusneuralgie?
Was sind die Head’schen Zonen?
Was sind wichtige Fragen bei Kopfschmerzen?
Wo ist der Schmerz? Wie ist der Schmerz? (qualitativ) Wie stark ist der Schmerz? (quantitativ) Wie lange dauert der Schmerz? Seit wann? Schon mal gehabt/ bekannt? Beginn/ Dynamik Auslöser/ Aggravation/ Linderung? Vorboten/ Begleitsymptome? Verhalten während der Schmerzen Mehr als einer? Warum jetzt/ heute?
Wie geht man bei Kopfschmerzen vor?
Was sind Statistiken für Kopfschmerzen?
Migräne: 9 bis 13 % der Frauen und 2 bis 4 % der Männer leiden an Migräne
Bis zu 25 % der erwachsenen Bevölkerung leiden an gelegentlichen Spannungskopfschmerzen
(mindestens 1 x pro Monat)
3 % der erwachsenen Bevölkerung leiden an chronischen Spannungskopfschmerzen (also täglich,
bzw. fast täglich)
20 % der Kinder im Vorschulalter klagen über gelegentliche Kopfschmerzen
Bis zum 12. Lebensjahr haben 90 % der Kinder Kopfschmerzerfahrungen, bei 60 % davon handelt es
sich um Spannungskopfschmerz, bei 12 % um Migräne
Wie werden Kopfschmerzen eingeteilt?
Was ist Migräne - Pathophysiologie?
Kopfschmerz: nicht eindeutig geklärt
Genetisch bedingte Instabilitäten von Ionenkanälen an Nervenzellen oder von Energiepumpen an Gliazellen
Aktivierung von Hirnstammstrukturen (periaquäduktales Grau, Nucl. dorsalis raphe, Locus coeruleus) →
Aktivierung autonomer Nervenfasern, die über den N. trigeminus zu Gefäßen der Dura und der Hirnbasis führen → Freisetzung vasodilatatorischer Neuropeptide (z.B. vasoaktives intestinales Peptid (VIP) und Calcitonin Gene -Related Peptide (CGRP)) → Vasodilatation → Über Aktivierung der freienNervenendigungen afferenter trigeminaler Fasern Wahrnehmung der Gefäßpulsation als
(pulsierender) Kopfschmerz
Bei länger andauernder Migräne: Erhöhte Transmission des Nucl. spinalis n. trigemini (Pars caudalis)
→ Allodynie im Bereich des Gesichtes und Anspannung der Nackenmuskulatur
Begleitsymptomatik (Übelkeit, Erbrechen, Licht-/Geräuschempfindlichkeit): Herabsetzung endogener
antinozizeptiver Hirnstammfunktionen
Aura: Langsame Ausbreitung einer Depolarisationswelle, meist beginnend am Okzipitalpol; Veränderung
kortikaler neuronaler Aktivität („Cortical Spreading Depression
Prodromi: Stunden bis Tage vor Aura und Kopfschmerz treten limbisch/dienzephal vermittelte Symptome auf
Wie Therapiert man Migräne?
Was ist Cluster Kopfschmerz?
Cluster-Kopfschmerz
Klinik Prävalenz 1:1000
Männer sind 6x häufiger betroffen; Ratio 4,3:1
Onset 20. und 40. Lebensjahr
Kopf- und Gesichtsschmerz
Stechend, reißend, bohrend, brennend, unerträglich, orbital oder frontotemporal
lokal, streng einseitig
Bei über 90 % der Patienten beginnt der Schmerz in der Augenregion; der Anstieg der
Schmerzintensität ist sehr schnell
Dauer und Frequenz
• Attacke: 15-180 min
Begleitsymptome
konjunktivale Injektion (gerötete Bindehaut), Lacrimation (tränendes Auge), nasale Rhinorrhoe bzw. Kongestion (laufende und/oder verstopfte Nase)
Miosis (verengte Pupille), Ptosis (hängendes Augenlid), Lidödem bei bis zu 70% der Patienten
Schwitzen im Bereich der Stirn oder des Gesichtes, Rötung im Bereich der Stirn oder des Gesichtes, Völlegefühl im Ohr
körperliche Unruhe oder Agitiertheit (Akathisie), Bewegungsdrang der Patienten während der Attacke (óDifferentialdiagnose Migräne)
Aura (ca. bei 25% der Patienten)
Wie therapiert man Cluster-Kopfschmerz?
• Attackenkupierung
• O2-Inhalation 100% (Hochkonzentration; >10 min.)
• Sumatriptan 6 mg s.c. • (nasale Xylocaininstillation (Nasenspray))
• Transition
• Steroide 1-2 Wochen von 100 mg/d absteigend
• Prophylaxe • Kalziumantagonisten (240-320 mg/d)
• Lithium (Spiegel: 0,4-0,8 mmol/l) • Propanolol (Betablocker)
Was sind Seltene mit Kopfschmerzen assoziierte Störungen?
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