Was sind die Verfahren der Entgeltdifferenzierung?
Was ist das Rangfolgeverfahren?
alle im Betrieb vorkommenden Arbeiten werden in eine Rangfolge gebracht
die Rangfolge ist nur Grundlage der Entgeltstufung, da die Unterschiede zwischen den Anforderungshöhen nicht festliegen
Was ist die Lohngruppen- und Gehaltsgruppenmethode?
9 Gruppen, die jeweils eine andere Lohngruppen-Definition haben
von Arbeiten einfacher Art bis Arbeiten schwieriger Art
jede Gruppe hat einen %-Satz Schlüssel
Arbeiten einfacher Art 75%
Arbeiten hochwertiger Art 125%
Was ist die analytische Arbeitsbewertung?
pauschale Beurteilung der summarischen Verfahren
es werden mehrere Anforderungsarten der Arbeit unterteilt
Bewertungskataloge lassen sich oft auf Genfer Schema (1950) zurückführen
Was ist das Rangreihenverfahren?
Was ist das Wertzahlen- bzw. Stufenwertverfahren?
legt für jede Teilanforderungsart Bewertungsstufen fest, denen bestimmte Wertzahlen (=Stufenwerte) zugeordnet werden
Wertzahlen bringen die unterschiedlichen Beanspruchungen der Arbeitskräfte durch die betreffenden Anforderungsarten zum Ausdruck
durch Ermittlung der Summe der Wertzahlen eines Arbeitsplatzes wird die Eingliederung in entsprechende Lohn- bzw. Entgeltgruppen ermöglicht
zur individuellen Abstimmung können einzelne Anforderungsarten gewichtet werden
Welche Lohnformen gibt es?
Zeitlohn
Stücklohn (Akkordlohn)
Prämienlohn
Was ist der Zeitlohn und wann ist er geeignet?
es wird stets der gleiche Lohnsatz für eine bestimmte Zeiteinheit (Stunden-, Tagelohn oder Gehalt) gezahlt
Lohnkosten pro Stück verhalten sich umgekehrt proportional zur Leistung -> mit steigender Leistung fallen die Stückkosten
Insbesondere geeignet:
wenn Leistung nicht zählbar ist
verschiedenartige Tätigkeiten unregelmäßig anfallen (Transport-, Lager- und Büroarbeit)
wenn Tätigkeiten mit langen Wartezeiten verbunden sind, in denen Leistungsbereitschaft besteht (Pförtner, Fahrer, Telefondienste)
wenn die Menge nicht durch die Arbeitenden beeinflusst werden kann
wenn erhöhtes Arbeitstempo die Gefahr von Gesundheitsschäden, Unfällen oder Schäden an Betriebsmitteln erhöht
Was ist der Stücklohn (Akkordlohn)?
Lohn ist direkt an die mengenmäßige Leistung der Arbeitenden gekoppelt
Unterscheidung in Zeitakkord und Geldakkord
Akkordformen lassen sich ineinander überführen, weil der Geldsatz je Mengeneinheit beim Geldakkord der Vorgabezeit in Minuten multipliziert mit dem Geldfaktor der Vorgabezeit beim Zeitakkord entspricht
bei Tarifvertragsverhandlungen ist Zeitakkord vorteilhafter, da nur Geldfaktoren geändert werden, Vorgabezeiten aber gleich bleiben ; beim Geldakkord sind alle Akkordsätze neu zu bestimmen
werden Vorgabzeiten überschritten, ist tarifvertraglich ein Akkordrichtsatz vereinbart (tarifl. Mindestlohn + Akkordzuschlag 20% = Akkordrichtsatz “Grundlohn”)
Vorraussetzung für Stücklohn:
Arbeitsmethode bekannt
Ergebnis mengenmäßig erfassbar
Arbeitsablauf weitgehend störungsfrei -> im Akkord ausführbar
Menge von den Arbeitenden in Grenzen beeinflussbar
Was ist der Prämienlohn?
zusammengesetzte Lohnformen
zu einem vereinbarten Grundlohn (nicht unter Tariflohn) wird planmäßig ein zusätzliches Entgelt (Prämie) gewährt, dessen Höhe auf eindeutig feststellbaren Mehrleistungen des Arbeitnehmers beruht, die bei reiner Zeitlohnarbeit ohne Leistungszulagen nicht erwartet werden können
erlauben ständige Kopplung von Entgelt und speziellem Leistungsgesichtspunkt (z.B. Qualitätssicherung, Kostenbewustsein)
Was sind Arten von Zusatzprämien?
Qualitätsprämien
Ziel: Verbesserung der Qualität und Vermeidung von Verlusten durch Ausschuss, Nacharbeit, Minderqualität o.Ä.
Nutzungsgradprämien
Ziel: Optimierung der zeitlichen Nutzung der Kapazität der Betriebsmittel, also Vermeidung/Reduktion von Leer-, Rüstzeiten o.Ä.
Ersparnisprämien
Ziel: sparsamer Einsatz von Produktionsfaktoren, der sich in der Reduktion bestimmter Kostenarten zeigt
Was sind Motive für Erfolgsbeteiligungen und worauf basieren Erfolgsbeteiligungsprogramme?
Motive:
Betriebswirtschaftliche Aspekte (Anpassung der Einkommen an Kojunkturschwankungen, Leistungsbereitschaft, Betriebsverbundenheit, Imageverbesserung, Finanzsituation)
Sozialpolitische Aspekte (Abbau von Spannungen zw. Arbeit und Kapital, Vermögensbildung)
Basis sind verschiedene Bemessungsgrundlagen:
Leistung (Produktionsmenge, Kostenersparnis)
Ertrag (Umsatz)
Gewinn (Unternehmens-, Ausschüttungsgewinn)
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