Definition
Unter Rehabilitation versteht man in der Medizin…die Wiederherstellung der physischen und/oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten…im Anschluss an ein(e)
• Erkrankung (Diabetes,Herzinfarkt)
• Trauma (Querschnitt, SHF)
• Operationen
Geschichtlicher Rückblick
1844: erstmals wurde der Begriff “Rehabilitation” von Ritter von Buss eingeführt
1832: Einrichtung für Taubstumme,Blinde, Körperbehinderte z.B. Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungsanstalt für krüppelhafte Kinder oder “Armenheilanstatt für Verkümmerte”
1920: Preußisches Krüppelfürsorgegesetz
Ziel: Erfassung, Behandlung und Ausbildung behinderter Kinder und Jugendliche
Rehabilitation …
Weiterer Verkauf der gesetzlichen Verpflichtungen:
• Krüppelfürsorgegesetz (Körperbehinderte Kinder und Jugendliche)
• Körperbehindertengesetz (Körperbehinderte Kinder, Jugendliche, Erwachsene)
• Bundessozialhilfegesetz (BSHG) (Kinderm Jugendliche, Erwachsene mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen)
• SGB9 (SchwbG)
Gründe, warum Behinderungen zunehmen
Verbesserte Medizinische Versorgung
Altersumstrukturierung
Zunahme von chronischen Erkrankungen (Diabetes)
Unfälle
Einstellung gegenüber Behinderten in der Gesellschaft
• 90% der Befragten geben Verhaltensunsicherheiten im Umgang mit Behinderten zu
• 63% sind der Meinung, Behinderte gehören in ein Heim
• 56% möchten Behinderte nicht in der Hausgemeinschaft haben
• 70% sind der Meinung, Behinderung sei Schuld der Eltern
• 62% sind der Meinung, ein gesunder Mensch hat einen größeren Anspruch auf einen Arbeitsplatz als ein Behinderter.
Vorurteile:
• Äußeres Erscheinungsbild
• unerfülltes Dasseim (keine Lebensberechtigung)
• Abhängigkeit ein Leben lang
• Ekel
• Unsicherheit im Umgang (Ignoranz oder Helfersyndrom)
Häufige Reaktion der Gesellschaft:
• Solidarität
• Mitleid
• Gleichgültigkeit
• Feindseligkeit
Wunsch vieler Eltern bei behinderten Kindern:
Kinder mögen vornehmen Eltern sterben!
Vorraussetzungen für Rehabilitationsmaßnahmen
es liegt eine Behinderung vor
Wenn ein gesundheitlicher Schaden oder Behinderung droht
Reha beginnt direkt nach der OP!
Ziele der Rehabilitation
Erweiterung der Beweglichkeit (Selbstständigkeit, Unabhängigkeit)
Familiäre und gesellschaftliche Einordnung (Umbau Hausm, Rückkehr möglich?)
Anschluss an schulische und berufliche Entwicklung
Psychologische Anpassung
Vorraussetzung zum erreichen der Ziele
Präzise medizinische Diagnose, Therapie und Prognose
Umfassende Informationen des Betroffenen und seine Familie
Frühestmöglicher Beginn der Rehabilitationsmaßnahmen
Auswahl realistischer Ziele
Entwicklung individueller Rehabilitationsziele (angelehnt an Hobby und Beruf)
Konstruktive Mitarbeit des Patienten und dessen Angehörigen
Arten von bzw. der Rehabilitation
Medizinische Rehabilitation (körperlich)
schulische/berufliche Rehabilitation (im alten Beruf zurück, Anpassung am Arbeitsplatz)
Soziale Rehabilitation (andere Hobbys die angepasst sind)
Medizinische Rehabilitation
Ziel: Körperliche Wiederherstellung nach Op => Unabhängigkeit
Einrichtungen: Aktu KH, Reha Zentrum nach Fachdisziplin, HerzßKreislauf-Zentrum, Querschnittsklinik
Fachpersonal: Physiotherapeut, Ärzte, Pflegekräfte, Psychotherapeut, Logopädin, Ergotherapeuten, Masseur, Diät Assistent, Sporttherapeut, Sozialarbeiter (CM)
Schulisch/Pädagogische Rehabilitation => lehren und erziehen
Ziel: schulische Anschluss finden
Einrichtungen: Einrichtungen/Schulen in der Reha
Fachpersonal: Erzieher, Pädagoge, Förderlehrer
Berufliche Rehabilitation
Ziel: Die Erwebsfähigkeit zurückerlangen
Einrichtungen: Rehawerkstatt in der Rehaeinrichtung, Umschulungseinrichtungen, Werkstätten für Behinderte
Fachpersonal: Werkstattsmeister, Erzieher, Handwerksmeister, Berufschullehrer
Soziale Rehabilitation
Ziel: Zusammenführung der Familie und Förderung von Hobbys, Freunde, Sozialekontakte…
Einrichtungen: Krankenhaus, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Behindertensport, Sportverein, Fitnessstudio, (IRENA)
Fachpersonal: Freizeitberater, Rehaberater
Anschlussbehandlunh (AHB)
• Zwischen einer Reha und einer AHB gibt es von der Anwendung und der Durchführung keine Abweichungen - ist genau das selbe!
• Die AHB ist eine Reha!
• Pat. die spätestens nach 14 Tagen nach dem akut Krankenhaus eine Reha antreten haben eine AHB.
—> Zuhause wird die Mobilität nicht gefördert
• Entweder geht er vom Krankenhaus direkt in die Reha oder mit kurzem Zwischenstopp Zuhause
Zwischenlösung: können nicht nach Hause, dann kurzzeitige AHB —> dann Reha —> dann nach Hause.
Besonderheiten:
> Krankheitsbilder oder Therapien die später als 14 Tage antreten (Onkologische Patienten)
—> Chemotherapie können auch nach 6-8 Wochen in die Reha und sind solange in der AHB oder Zuhause
Leistungsträger
• Rentenversicherung
• Krankenversicherung
• Berufsgenossenschaft
• Beamte Extra
• Arbeitsamt
• Sozialhilfe
• Bundesanstalt für Arbeit (BG)
• Gesetzliche Unfallversicherung
• Soziale Entschädigung bei Gesundheitsschäden (VDK)
Geriatrische Rehabilitation
Gründe für geriatrische Rehabilitation:
• ethische Gründe
• ökonomische Gründe
Ziel der geriatrischen Rehabilitation:
• Erhaltung bzw. Erlangen der Selbstständigkeit (keine Heilung!)
Prinzip der geriatrischen Rehabilitation:
• Feinmotorik trainieren
• Krafttraining
• Ausdauer
Vorraussetzungen zur Rehabilitation:
• Rehabilitationsfähigkeit
• Rehabilitationsbedürftigkeit
• Rehabilitationsbereitschaft
Hauptkostenträger: Krankenkasse
Phasen und Versorgungsformen der geriatrischen Rehabilitation
Frührehabilitation im Akutkrankenhaus
In die Akutbehandlung integrierte Rehabilitation
Anschlussheilbehandlung (AHB)
Vorraussetzungen für geriatrische Frührehabilitation:
• aktivierende Pflege
Geriatrische Rehabilitation, aktivierende Pflege
Vorraussetzungen:
• Information von Patienten und Angehörigen
• Motivation/Bereitschaft des Patienten und der Angehörigen
• Gemeinsame Ziele festlegen
• Feststellung der Pflegebedürftigkeit
• Ressourcen ermitteln
• Ressourcen des Patienten in die Pflege einbeziehen
• Pro Patient 30 Minuten mehr Pflegeaufwand pro Tag
Durchführung der geriatrischen Rehabilitation
Assessment (Einschätzung)
• Diagnostik
• Einschätzung der Pflegebedürftigkeit und der Ressourcen z.B. durch Barthel-Index
• Motivation zur Aktivierung…Aufzeigen von Ergebnissen
Unterschiede Stationäre und Ambulante Reha
Stationären Rehabilitation
- Betreuung von Psychologen, Krankengymnastin, Bewegungstherapeut oder Diätassistent begleitet
- erhalten Anweisungen und Hinweise, wie sie mit ihrer Behinderung im Alltag verantwortlich umgehen sollen
- viele Angebote auch Informationsveranstaltungen
- kosten übernimmt die Rentenversicherung (ggfs. Zuzahlung)
- Aktive Mitarbeit erforderlich
- weit weg von Zuhause ( und längerer Zeitraum)
Ambulante Rehabilitation:
- Entspannung in gewohnter Umgebung nach dem Therapietag
- neu erlerntes grad im Alltag lernen umzusetzen
- Familienangehörige mit in die Therapie einbeziehen
- Arzt kann den Rehabilitationsprozess beobachten und weiteres Vorgehen direkt entscheiden und mitbetreuen
- Einfache Wiedereingliederung am Arbeitsplatz
- Kontakte zu Selbsthilfegruppe am Wohnort
- Fahrtkosten werden erstattet
Bedingungen:
-sie müssen die Rehabilitationseinrichtung in 45 Minuten erreichen
- der Arzt aus der Einrichtung muss den ambulanten Rehabilitationssport vorher verordnen (Notwendigkeit und Grund muss angegeben werden)
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