Wer war Johannes Müller?
= Physiologe
sah psychische Erscheinungen als spezifische Form der Lebensqualtität an
Physiologie untersucht Lebenstätigkeit ihrer Gesamtheit => Psy als Teil der Physiologie
Wie sah Helmhotz Theorie in der Wahrnehmungspsychologie aus?
war gegen Vitalismus und vertrat Mechanismus = alle physiologischen Prozesse können auf einfache physikalische und chemische Prinzipien zurückgeführt werden
Experimente ermöglichen gültigere Aussagen als Beobachtung
in Beobachtung kann Subjekt des Beobachter einfließen
vermittelte praktische Kenntnisse in experimenteller Methodik (Reaktionszeitmessung)
„Das Handbuch der physiologischen Optik“
Grundlagen der Wahrnehmungspsychologie geht
grenzt zwischen einem psychologischen und einem physiologischen Bereich ab
„Wahrnehmungen äußerer Objekte sind Akte unseres Vorstellungsvermögens die vom Bewusstsein begleitet sind; es sind psychische Tätigkeiten“
Wahrnehmung als psychologische Kategorie gegenübergestellt Empfindung physiologischer Kategorie
Umwandlung Empfindung in Wahrnehmung = Ergebnis unbewusster Schlüsse
„Unbewusst heißen diese Schlüsse, weil sie uns so zwingend entgegentreten wie eine äußere Naturgewalt, und ... ihre Resultate uns deshalb durch unmittelbare Wahrnehmung gegeben zu sein scheinen ohne alle Selbsttätigkeit von unserer Seite“
Welche Rolle spielte Gustav Theodor Fechner in der Ψ?
= Mediziner, Physiker und Pionier der experimentellen Psy - “Messbarkeit des Physischen”
schuf systematische Experimentalmethodik (genau Versuchspläne, einfache wahrscheinklichkeitstheoretisch kontrollierte statistische Auswertungen)
Vertreter des Monismus
in “Elemente der Psychophysik” vertritt er eine mathematisch-experimentell fundierte Lehre von den Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Physis und Psyche
konzipiert zwei Arten psychophysischer Beziehungen:
Äußere Psychophysik = Beziehung des Geistigen zur körperlichen Außenwelt (physikalische Gegebenheiten)
Unterlage/Grundlegendes und Vorbereitung für tiefer führende innere PP
Innere Psychophysik = das Geistige in Beziehung zur körperlichen Innenwelt (physiologische Prozesse)
=> Alle (bewussten) geistigen Prozesse stehen im Zusammenhang mit neuroanatomischen Prozessen und jeder bewusste Gedanke oder jede bewusste Handlung hat eine organisch-physikalische Grundlage
Fechnersches Gesetz
E = K * logR
E…Empfindungsintensität, K…konstanter Schwellenwert/Unterschiedsschwelle, R…Reizgröße
Wilhelm Wundt gründete das erste psychologiesche Institut. Was waren weitere Errungenschaften Wundts?
1874: “Grundzüge der physiologischen Ψ” = Meilenstein für Verselbstständigung der Psy
brachte Experiment und Statistik zusammen und führte das Laborexperiment und Kontrollverhalten ein
besonderes Interesse galt den psychischen Atomen (Herbart). Bewusstsein = Verbindung der psychischen Vorgänge
Vertreter des Parallelismus: Natur und Geist als getrennte Kausalprinzipien
keine Wechselwirkung
=> Anerkennung eienr selbstständigen psychischen Kausalität
teilte Psy in zwei Teile:
nawi experimenteller Teil
empirisch
richtet sich auf individuelles Seelenleben
geiseswissenschaftlicher-völkerpsychologischer Teil
richtet sich auf Kollektiv
Sprache, Mythos und Sitte
=> Verstand Psy dennoch als Hilfswissenschaft
Was bezeichnet methodische Dichotomie in Zusammenhang mit Wundt?
Er unterscheidet zwischen nawi Psychologie und gewi Psychologie
Psychologie kann nicht nur mit einem der beiden methodischen Ansätze erforscht werden
experimentelle Methode = Analyse einfacher psychischer Vorgänge
Beobachtung = von allgemeingültigen Geisteserzeugnissen = Untersuchung höherer psychischer Vorgänge
Was versteht Brentano unter Aktpsychologie und dem Prinzip der Intentionalität?
Physik => bezieht sich auf Objekte
Aktpsychologie => bezieht sich auf kognitive Akte, die sich auf Objekt beziehen oder ein Objekt beinhalten
psychisches Phänomen ist nicht der Inhalt sondern die Tätigkeit - der Akt
= Intentionalität des Bewusstseins
zentraler Aspekt der psychologische Analyse soll kognitiver Akt sein
Hören eines Tones, Sehen einer Farbe
kognitive Akte sind immer auf etwas bezogen oder repräsentieren etwas
zwei Korrelate = Bewusstseinsakt und das worauf er gerichtet ist
alleine der psychologische Akt ist real
Warum sieht Brentane die Psychologie als Grundlage für die Philosophie?
Er erklärt die Ψ zur Grundlage der Philosophie. Erst wenn die Grundlage des Denkens, die Wahrnehmungsprozesse, Denkprozesse, motivationalen Prozesse hinreichend verstanden seien, wäre auch die Philosophie wissenschaftlich begründbar.
Welche zwei Arten der Psychologie gibt es nach Brentano?
Psychognosis vs. genetische Psychologie
deskriptive Psychologie
rein empirisch
versucht über innere Wahrnehmung begriffliche Vorstellungen über das psychische zu erlangen
Beschreibung gibt Erklärung vorrang
Genetische Psychologie
Klärung der Bedingungen psychischer Zustände
Biologische oder Physiologie
durch physiologische Befunde ergänzte Erklärungen sind vollständiger und damit exakter als rein psychologische
Was bedeutet Retrospektion nach Brentano?
= Betrachtung früherer Zustände im Gedächtnis
Gefühl kann zu Zeitpunkt des Auftretens nicht analysiert werden, aber retrospektiv untersucht
Wie definierte Wilhelm Dilthey die Psychologie?
Erleben steht im Vordergrun (vgl bei Wundt Bewusstsein)
Leben ist Erkennen = Innere Erfahrung sei ursprüngliche Gegebenheitsform von Wirklichkeit (Äußere Erfahrung ist etwas abgeleitetes)
sieht Psy als Gewi
Psy soll Seelenleben untersuchen und gleichförmig auftretende Bestandteile und Zusammenhänge menschlichen erlebens darstellen
Psy soll sich auf Deduktion konzentrierten und sich an qualitativ-deutende Methodik (hermeneutik) orientieren
Welche konträre Position nimmt Hermann Ebbinghaus zu Dilthey ein?
= Psy soll Nawi (Ebbing) sein und nicht Gewi (Dilthey)
Psy soll sich als selbstständige (nawi) Wissenschaft etablieren und sich von der Philosophie lösen
Psy soll sich Messung und Experiments bedienen
lehnte Dilthey ab
Ebbinghaus erweiterte somit Wundts Position - auch höhere psychische Prozesse sein experimentell untersuchbar
Ebbinghaus als Wegbereiter der experimentellen Gedächtnispsy
Was besagt Ebbinghaus Assoziationsgesetz?
„Wenn zwei beliebige seelische Gebilde einmal gleichzeitig oder in (zeitlich) naher Aufeinanderfolge das Bewusstsein gefüllt haben, so ruft hinterher die Wiederkehr einiger Glieder des früheren Erlebnisses Vorstellungen auch der übrigen Glieder hervor, ohne dass für sie die ursprünglichen Ursachen gegeben zu sein brauchen.”
Was besagen Ebbinghaus Erkenntnisse für den Lernprozess?
Ebbinghaus machte Untersuchung zu Assoziationsstärke im Lernprozess
er wollte zeigen, dass man ein Ersparnismaß herbeiführt, wenn man seine Infos assoziert
er verwendete dazu seriales Lernmaterial (listen lernen) und maß dann Ersparnismaß und Assoziationsstärke
Lerneffekt = die Stärke der intraserialen Assoziationen nimmt in einem Lernprozess graduell zu
Zeiteffekt = die Stärke der intraserialen Assoziationen nimmt in einem Vergessensprozess graduell ab
Wiederlernen von früher Gelerntem ist leichter als neues Wissen zu lernen
Welche sind die Grundgedanken der Würzburger Schule, welche Vertreter hatte sie?
= Vertreter der experimentellen Denkpsychologie
Grundquelle der psychologieschen Erkenntnis = eigene Erfahrung in Form der systematischen Selbstbeobachtung
wesentliche Methode = experimentelle Erfassung kognitiver Prozesse mittels Retrospektions (rückschauende Introspektion)
Vertreter: Karl Bühler, Oswal Külpe, Naziss Ach u.v.m
großer Einfluss auf Gestaltpsy und Kognitive Psy
von Wundt als unwissenschaftlich kritisiert
Welche sind die drei Aspekte der Psychologie, die Karl Bühler postulierte?
Aspekt der inneren Erlebnisse: beobachten(wahrnehmen), analysieren, interpretieren
Aspekt des äußeren Verhaltens: beobachten, messen, experimentell variieren
Aspekt der von den Menschen erzeugte Produkte: Schlüsse über zugrundeliegenden psychische Handlungen und Vorgänge
Was sind determinierende Tendenzen?
Definition: Von einem Ziel ausgehende, übergreifende Wirkung auf das gegenwärtige Denken und Handeln, gibt dem menschlichen Denken und Handeln die Richtung vor, steuert Auswahl und Einsatz der physischen und psychischen Leistungsvoraussetzungen.
nach Ach: vorwiegend unbewusst
nach Wundt: assoziative Verknüpfung von Vorstellungen = passiv
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