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Ethik 2

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by Joana F.

Reinhard Lay: Ethik in der Pflege

  • Definition:

    • Ethik ist die Reflexion der Moral. Ethik gibt die theoretische Seite der Sittlichkeit an, Moral hingegen die praktische

  • Frage nach den Tugenden: Wie muss ich sein? (um gut handeln zu können)

  • Ziele, Aufgaben & Funktionen der Ethik:

    • Ethik hat immer so hohe Ziele und diese sind so hoch, dass man sie nicht erreichen kann.

    • Ethik ist die methodisch kritische Prüfung und Begründung der Moral. Sie ist universal gültig und nicht kulturgebunden.

  • 7 Einzelaufgaben der Ethik (Reinhard Lay)

    1. Aufklären, Transparenz herstellen

      • Werte und Normen historisch gewachsen, prägen (reflektieren und modifizieren)

      • Aufklären welche Werte und Normen z.B. die Leitung verpflichtet fühlt

    2. Moral legitimieren

      • Begründen und rechtfertigen, argumentieren und bestätigen —> legitimieren z.B. Videoüberwachung

    3. Bestehende Normen prüfen

      • nicht reflektiert übernehmen, sondern kritisch für die eigene Situation überprüfen z.B. Besuchszeiten

    4. Prinzipien und Normen zur Verfügung stellen

      • auf die Sicherung menschlicher Würde und das Gelingen menschlicher Leben und  Umgang gerichtet; bei der Suche nach dem Guten und Richtigen dienen

      • weder gut noch falsch, kritische Beurteilung der Normen bleibt beim Einzelnen (Kriterien, Instrumente, Diskurse, fundierte Reflexion

    5. Handlungen auf ihre Sittlichkeit überprüfen

      • in moralisch schwierigen Situationen Orientierung für Entscheidungen & Handlungen bieten

      • keine fertige Lösung, z.B. sind Werte und Handlungen der Einrichtung mit den Forderungen nach guter Pflege im Gleichklang

    6. Korrektiv für die Praxis sein

      • Ethik ist kein Einsatz für moralisches Handeln, gibt nur die kognitive Struktur, moralische Konsequenzen überdenken, z.B. falsche Dokumentation, Euthanasie

    7. Zur moralischen Kompetenz anleiten

      • keine praktischen Handlungsanweisungen, Anleitungen und Reflexion —> PA

Bioethische Kriterien

—> Respekt vor der Autonomie von Personen

—> Prinzip des Nicht-Schadens

—> Prinzip der Fürsorge

—> Prinzip der Gerechtigkeit

  1. Respekt vor der Autonomie von Personen

    • Verpflichtung zur Anerkennung und Förderung selbstbestimmte Entscheidungen des Patienten

    • Bedürfnisse, Ziele & Wertevorstellungen des Patienten haben Vorrang

    • Patient bestimmt —> Wahrnehmung der Würde

    • Problem bzw. Grenzen der Autonomie: wenn Pat. Gefahren nicht kennt (daher aufklären) oder geistig in der Lage ist, dies umzusetzen (Koma & Demenz)

    • => Machtmissbrauch & Zwang

  2. Prinzip der Fürsorge

    • Verpflichtung so zu handeln, dass das Wohlergehen der Patienten gefördert und Schaden vermieden wird

    • erlittener Schaden muss wieder gut gemacht werden

    • das größte Wohl fürn Patienten muss gewährleistet werden: Vor- und Nachteile, Wirkung und Nebenwirkung, Chancen und Risiken, Kosten und Nutzen

    • Pflege: beste Pflege, größtmöglicher Nutzen, geringstmöglicher Schaden, neueste Forschungserkenntnisse

    • —> Pflegewissenschaft & Expertenstandards

  3. Prinzip des Nicht-Schadens

    • Handlungen die dem Patienten schaden sind verboten

    • Nahe des Fürsorgeprinzips: kann universell angewendet werden, unparteiisch, rechtfertigt juristische Sanktionen

    • Pflege: erfordert ständige Aufmerksamkeit der Gefahrenabwehr

  4. Prinzip der Gerechtigkeit

    • faire Verteilung von Ressourcen im Gesundheitswesen

    • jedem Patienten steht eine kompetente Pflege zu

    • Unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Religion, Kultur, Behinderung, Rasse, sozialer Status

    • Problem: ein einziger Patient zieht alle kompetenten Pflegepersonen, die anderen werden vernachlässigt

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Joana F.

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