Was versteht man unter Gestaltpsychologie?
psychische Phänomene sind nicht als Elemente sondern als ganzheitliches Geschehen gegeben
das Ganze ist mehr als Summe seiner Teile
in Hintergrund steht Assoziieren und Bewusstseinselemente
Kritik an Wundt
Hinweise auf ganzheitliche Prozesse schon davor
Wundt - schöpferische Synthese, Prinzip der Resultanten
Würzburger Schule - determinierende Tendenzen
Dilthey - strukturierte Ganzheit
Welche zwei holistischen Strömungen hab es zu Beginn der Gestaltpsychologie?
Grazer Schule
AT
Ehrenfels, Meinong, Benussi, Cornelius, Witasek
Vorläufer
Berliner Schule
DE
Wertheimer, Wolfgang Köhler, Kurt Koffka
Was postulierte Christian von Ehrenfels in der Gestaltpsychologie?
zwei spezifische Gestaltkriterien anhand von Tongestalten
Frage: sind Tongestalten bloß die Summe einzelner Noten oder etwas neues
Kiterium der Übersummativität
das Ganze sei nicht nur anders sondern mehr als die Summe seiner Teile
(vgl Wundt schöpferische Synthese)
Kriterium der Transponierbarkeit
bleiben Strukturbeziehungen zwischen den Tönen unverändert, bleibt die Melodie als Gestalt erhalten
Welche Rolle spielte Alexius Meinong in der Gestaltpsychologie?
gründete 1894 in Graz das erste psychologische Institut
stellte Produktionstheorie auf
geht von der aktiven Beteiligung des Subjektes am Zustandekommen von Gestalten aus gegebenen Objekten aus
Subjekt/Betrachter produziert Komplexionenen (Gesamheiten)
=> man kann hier nicht von Wahrnehmung sprechen
Komplexion ist abhängig von Erfahrung, Persönlichkeit und Einstellung des Subjekts
steht im Gegensatz, zu dem Prinzip, dass Gestalten nicht von Personen geschaffen werden können, sondern Grundeinheiten des psychischen Geschehens sind (Berliner schule -Wertheimer)
Wie war das Experiment Bernussis mit diesen optischen Täuschungen aufgebaut, welcher Erkenntnisse gab es?
zwei Gruppen:
Gruppe sollte Gestalt einheitlich Wahrnehmen
gestaltsuchende Haltung
Gruppe sollte sich auf Mittellinien der Figur konzentrieren
analytische Haltung
Ergebnis:
gestaltsuchende Haltung führte zu mehr Täuschungseffekt, als die analytische
Resultat spricht für die Produktionstheorie
Was ist das Phi-Phänomen?
= Scheinbewegung eines Objekts
wurde von Max Wertheimer entdeckt
wenn Objekt an einer Stelle verschwindet und innherlab von 60 bis 200ms an benachbarter Stelle gleicher Ebene wieder erscheint
Beobachter sieht unter diesen Bedingungen eine Bewegung des Objekts
Wertheimer bezeichnete es nicht als optische Täuschung, da es auch bestehen bleibt, wenn Beobachter es weiß
Welche sind die drei Gestaltgesetze von Wertheimer?
Die drei Gesetze beruhen auf Prozessen dynamischer Selbststrukturierung, die sinnvoll (gute Gestalt) sind.
Faktor der guten Gestalt
Prägnanzfaktor - man bevorzugt automatisch homogene Gestalten
Faktor der Gleichartigkeit
sind mehrere Reize miteinander wirksam, tendiert man zu Formen (Gruppen, Gestalten)
Faktor der Nähe
Zusammenfassung zu Einheiten erfolgt im Sinne des kleinsten Abstandes
Was zeigt Wolfgang Köhlers Experiment am Menschenaffen?
untersuchte Intelligenzleistung an Schimpansen
Schlussfolgerung: Intelligenz sei bei Affenmöglich
Beruht auf “Einsicht”
= dynamische Selbststrukturierung des eigenen Wahrnehmungsfeldes
Erkenne, Verwenden und Kombinieren von Werkzeugen
entsteht durch Nachdenken
Ergebnisse sind generalisierbar => Lernen durch Einsicht sei unabhängig von Verstärkerprozessen
Problemlösungsprozesse = zeitlich erstreckte Verlaufsgestalten
=> gesamtes Naturgeschehen unterliegt dem Gestaltprinzip
Was ist der psychophysische Isomorphismus?
Köher (1920) geht davon aus, dass Wahrnehmungsstruktur und kortikale Erregungsstruktur einander entsprechen (Parallelismus). Also wird das Psychische nicht nur auf das Physische reduziert. Sie entsprechen nur einander, das Gehirn determiniert nicht.
Welchen Beitrag leistete Karl Duncker für die Gestalt-Kognitionspsychologie?
= Schüler Köhlers (setzte dessen Arbeit fort)
“Produktives Denken” - untersucht Umstrukturierung unvollkommener Gestalt in eine gute Gestalt
Problemlösen als eine Sukzession von Lösungsschritten
Anfangszustand-Zwischenzustand-Problemlösung
war an Schritten bis zu Lösung interessiert - durch lautes Denken der VPs ermittelt
ungeeignete und geeignete Lösungen wurden regisiert und Lösungsbaumstämme konstruiert
=> methodischer Ansatzpunkt für Informationtheorie
=> Duncker als Wegbereiter von Gestalt zu Kognitionspsychologie
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