kognitive Wende

Kognition = Sammelbegriff für Erkenntnis bringende psychische Funktionen von Menschen

Kognitivismus = Teilgebiet/Perspektive der Psy, die sich mit der Infoverarbeitung und den höheren kognitiven Funktionen des Menschen beschäftigt.

• im Gegensatz zum Behaviorismus wird menschliches Verhalten nicht durch Umweltbedingungen sondern durch kognitive Prozesse erklärt

= Bezeichnung für Paradigmenwechsel in der Psychologie

• ab 60er und 70er Jahre wurde Behaviorismus vom Kognitivismus als vorherrschendes Forschungsparadigma abgelöst

• beigetragen hat sich auch die Entwicklung des digital Computers und seine übertriebne Verwendung als Modell des menschlichen Gehirns

• auch die Rezension von Skinners Buch “Verbal Behavior” von Noam Chomsky trug zum Zweifel am Behaviorismus und somit der kognitiven Wende bei

• Auch der Behaviorismus hatte kognitiv orientierte Vertreter zB Tolman

= britischer Psychologe

• “Remembering”

  • Erinnerungsprotokolle und selbstangefertigte Zeichnungen der Versuchsteilnehmer, die unter experimenteller Bedingung erzeugt wurden

• Grundlegende Arbeiten zur Schema-Forschung

  • Schematheorie = Theorie zum Erwerb und zur Veränderung von Schemata im sensorischen Gedächtnis, Kurzzeit und Langzeitgedächtnis eines Indivduums.

    • Schemata = übergeordnete kognitive Strukturen von Gegenständen, Situationen und Inhalten, die das Verstehen gewährleisten, indem neu wahrgenommene Informationen einem adäquaten Schema zugeordnet werden.

= schweizer kognitiver Entwicklungpsychologe

• Ausgangspunkt von Entwicklung ist spontane Tätigkeit des Organismus (vgl Gegensatz Behaviorismus - Entwicklung als Ergebnis von S-R-Kopplung)

• Organismus = sich selbst organisierendes System

• Entwicklung kognitiver Funktionen ist in enger Wechselwirkung mit Erwerb von Handlungskompetenzen

• Kognitionen = aktive Konstruktionen und nicht passive Spiegelung

• Assimilation

  • Eingliedrung neuer Erfahrungen oder Erlebnisse in ein bereits bestehendes Schema

  • Reize aus Umwelt werden in bereits Bekanntes eingeordnet

• Akkomodation

  • Erweiterung bzw Anpassung eines Schemas (also der kognitiven Strukturen) an eine wahrgenommene Situation, die mit aktuell vohandenen Schema nicht bewältigt werden kann

  • nur, wenn Assimilation nicht ausreicht - eine Situation oder ein Reiz lässt sich nicht in vorhandenes Schema integrieren

• Äquilibration

  • Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkomdation

  • Assimilation und Akkomodation = Formen der Anpassung (Adaption) des Individuums an seine Umwelt

  • Organismus strebt nach Äquilibrum

1. Stadium der sensumotorischen Intelligenz (0-2)

2. präoperatives Stadium (2-7)

3. konkret-operatives Stadium (7-11)

4. formal-operatives Stadium (ab 11)

= USAmerikanischer Psychologe

• TOTE-Modell

  • zur Untersuchung von zielstrebigem Verhalten und der Beschreibung diesen

  • Test Operate Test Exit

  • Erweiterung des R-S Schemas des Behaviorismus

  • In der Prüfphase wird ein Ist- mit einem Soll-Wert verglichen (Test). Ist der Soll-Wert nicht realisiert, wird die Handlungsphase durchlaufen, während der eine Aktivität ausgeführt wird (Operate). Die Handlungsphase führt auf Grund der Handlung zu einer Aktualisierung des Ist-Wertes, der in einer weiteren Prüfphase mit dem Soll- Wert verglichen wird (Test). Ist der Soll-Wert weiterhin nicht realisiert, wird die Handlungsphase erneut durchlaufen, andernfalls wird der Rückkopplungskreis verlassen (Exit).

= menschliches Problemlösen

• im Rahmen des Infoverarbeitungsansatzes

• simulierten kognitive Prozesse mithilfe von PC Programmen

• Problemlösen als Suchprozess innherlab eines Problemraumes

  • Problemraum = Gesamtheit aller Zustände, die sich aus der Anwendung der verfügbaren Operatoren, auf jeden denkbaren Zustand ergeben

    = formaler Möglichkeitsraum, der alle denkbaren Zustände umfasst, die bei der Lösung des Problem auftreten können - egal ob zielführend oder nicht

• Dörner entwickelte psychologische Theorien menschlichen Handelns, Fühlens

  • testete sie durch Umsetzung in Simulationssoftware

  • verglich dann Ergebnisse mit Handeln realer Menschen

  • Tanaland-Experiment

    • Untersucht menschlichen Einfluss in komplexen Systemen

    • fiktive afrikanische Region deren Einflussgrößen durch Entwicklungshilfe verändert wurde

      => Konsequenzen:

      • spätere Umsetzung in Software => Entwicklung klarer Theorien, denn nur eindeutig formulierte Theorie kann in Software umgesetzt werden

      • psycholog. Theorie kann fundiert geteste und evaluiert werden

        => fehlerhafte und unvollständige Ansätze werden entlarvt und ein Prozess der schrittweisen Verbesserung der Theorie angestoßen

• Auf Basis seiner Forschung zum Lösen komplexer Probleme stellte er die These auf, dass Leistungen in etablierten Intelligenztests nicht ausreichend seien um komplexe Problemsituationen erfolgreich zu bewerkstelligen, sondern vielmehr eine „operative Intelligenz“ notwendig sei. Damit löste er vor allem in der differentiellen Psychologie einen langjährigen Diskurs aus, ob es eine eigenständige Fähigkeit zum Lösen komplexer Probleme gibt.

Ulric Neisser (1928 – 2012) war ein US-amerikanischer Psychologe. Von ihm stammen die Begriffe ikonisches und echoisches Gedächtnis. Hat das S-R Schema durch intrapsychische Prozesse erweitert (Aufmerksamkeits-, Vorstellungs- und Speicherungspr