Arbeitspsychologie

= jene psychologischen Erkenntnisse und Methoden, welche für die Analyse, Bewertung und Bestgestaltung von Arbeitsprozessen bedeutsam ist

• Grundanliegen = Beteiligung an der interdisziplinären Aufgabe der Steigerung von Effektivität und Arbeitsproduktivität

• gleichzeitig Förderung der Entwicklungder arbeitenden Persönlichkeit durch psychologische Analyse und Bestgestaltung von Arbeitstätigkeiten und ihren Ausführungbedingungen

= Phasen der Arbeitspsychologie gegen aus unterschiedlichem Verständnis der arbeitenden Person hervor

• Phase 1: Economic Man

  • Frederic Winslow Tayloe

  • Grundlage = Vorstellung, dass Mensch ausschließlich Kontrolle und materielle Anreize (extrinsische Belohnung) zu Leistung motivieren ist

• Phase 2: Social Man

  • Hawthorne

  • neben materiellen gibt es auch soziale Bedürfnisse, deren Erfüllung sich in der Arbeitsleistung niederschlägt

  • Austausch und Anerkennung

• Phase 3: Self-Actualizing Man

  • Maslow

  • Grundlage = Vorstellung von einem nach Selbstverwirklichung strebendem Menschen

  • Mittelpunkt = Frage wie Arbeitsaufgaben zu gestalten sind, dass Menschen darin einen Sinn sehen.

= Vorstellung, dass Mensch nur durch Kontrolle und materielle Anreize (extrinsische Motivation) Leistung erbringt

Prinzipien:

• Zergliederung der Arbeitsaufgabe in einzelne Arbeitselemente, Analyse und Rationalisierung mit Hilfe von Zeit und Bewegungsstudien

• Auswahl und Schulung der bestgeeignetsten Arbeitskräfte

• Trennung von Kopf und Handarbeit

  • Management übernimmt Kopfarbeit

    • Planung, Überwachung

  • Arbeiter machen Handarbeit

    • Ausführung

= maß Zeit, die einzelne Operationen benötigten.

• Lewin kritiersiert ihn = Entwürdigung der Arbeit durch extreme Arbeitsteilung ohne Rücksicht auf Seele des Arbeitenden

= mit Produktivität und Wirtschaft

• führte das psychologische in alle Lebenlagen ein

• Themen

  • Eignung und Auslese

  • Übung und Anlernen

  • Leistung und Arbeitsgestaltung

  • Monotonie und Ermüdung

= reihe von Studien zwischen 1924 und 1933 in der Hawthorne Fabrik in Chicago

• Untersuchung ob man Arbeitsleistung von Arbeitern steigern kann

• wesentliches Ergebniss = Hawthorne-Effekt

  • bei fast jeder Veränderung der Umweltbedingungen verbesserte sich die Arbeitsleistung stets

    • auch wenn objektiv verschlechtert

  • Effekt durch soziale Situation

    • veränderung des Verhaltens, weil sie wissen, dass sie an Studie teilnehmen und unter Beobachtung stehen

Maslowsche Bedürfnishierachie

• teilt Bedürfnisse in 5 Gruppen

  • Selbstverwirklichung: Ausleben der Individualität, Perfektion..

  • Wertschätzungsbedürfnisse: Erhöhen des eigenen Status durch Respekt, Geld, Fähigkeiten...

  • Soziale Bedürfnisse: Freunde, Familie etc.

  • Sicherheitsbedürfnis: Einkommen, Recht und Ordnung etc.

  • physiologische Bedürfnisse: Schlaf, Essen etc.

• ein Bedürfnis kann erst in Angriff genommen werden, wenn das darunterliegende schon gestillt ist

• Physiologische, Sicherheits, soziale und Wertschätzungsbedürfnisse zählen als Defizitbedürfnisse

  • fallen nur auf, wenn Anforderung nicht erfüllt

  • ist da, oder eben nicht

• Selbstverwirklichung zählt als Wachstumsmotiv

  • steigt und sinkt entsprechen ihrer Erfüllung

= Complex Man

• Bedürfnisse in Bezug auf Arbeit vielfältig

• Bedürfnisse können sich im Verlauf der Erwerbsbiografie verändern

• Bedürfnisse und Motive sind sehr individuell

= von Frederick Herzberg: beschäftigt sich mit Arbeitsmotivation

• unterscheidet zwei Arten von Einflussgrößen

  • Motivatoren (Kontentfaktoren, Satisfiers)

    • Faktoren, die sich auf Inhalt der Arbeit beziehen

    • Arbeitsleistung, Erfolg, Anerkennung, Arbeitsinhalten, Verantwortung, Aufstieg, Wachstum

  • Hygienefaktor (Kontextfaktor, Dissatisfier)

    • beziehen sich auf Kontext der Arbeit

    • Entlohnung, Führungsstil, Arbeitsbedingungen (Autonomie und Unterstützung), zwischenmenschliches zu Mitarbeitern und Vorgesetzten, Sicherheit etc

• Eberhard Ulich

  • Prinzip der Einheit von Analyse, Bewertung und Gestaltung

  • psychologisch fundierte Arbeitsgestaltung beruht grundsätzlich auf Ergebnissen einer vorangegangenen Analyse und Bewertung

    • sollten Teilweie von der and der Erhebung der Ergebnisse beteiligeten Person durchgeführt werden ???

• Heiner Dunckel

  • Psychologische Arbeitsanalyse zielt vorrangig auf die Erhaltung der Gesundheit und die Förderung der Persönlichkeit ab

= Analyse von Tätigkeiten anhand von W-Fragen

• helfen konkrete Füllung einer Tätigkeit zu finden

• Ziel = möglichst detailiierte Kenntnis über

  • Tätigkeitsabläufe und Auftrittshäufigkeiten

  • Tätigkeitsabfolgen

  • Zeitanteile der einzelnen Tätigkeiten

• Einzelne Schritte

  • Erfassung der Teiltätigkeiten durch Beobachtungsinterviews (Befragung von Experten)

  • Entwicklung eines Kategoriensystems zur differenzierten und präzisen Erfassung der Teiltätigkeiten

  • Tätigkeitsbeobachtung von hinreichender Länge

• von Hackman und Lawler

• führt Hypothesen über motivationsfördernde Bedingungen der Arbeitssituation auf

• besagt, dass Aufgabenmerkmale Einfluss auf das psychische Erleben haben

  • psychisch Erlebtes hat Einfluss auf die Auswirkungen der Arbeit

• Tätigkeit hat erhöhtes Motivationpotenzial, sofern sie den Einsatz unterschiedlicher Fähigkeiten ermöglicht und die Ausführung einer ganzheitlichen Aufgabe verlangt

• Die Aufgabe soll bedeutsamen Inhalt haben, Entscheidungfähigkeit beinhalten und so gestaltet sein, dass die Person eine Rückkopplung in Bezug auf das Arbeitsergebnis erhält

• Oldham und Hackmann

= von Robert Karasek

• dient der Einschätzung von Belastungs- und Beanspruchungsfaktoren im Arbeitsumfeld sowie der Gesundheitförderung in der Arbeitswelt

• zwei wichtige Parameter zur Bestimmung der Faktoren

  • Arbeitsanforderungen (Job Demands)

  • Handlungsspielraum bzw. Autonomie am Arbeitsplatz (Job Decision Latitude)

• starke Belastungen bei Arbeit entstehen wenn Arbeitsanforderungen hoch sind, aber nur ein geringer Handlungsspielraum durch fehlende Autonomie