Führung im Sozialmanagement
3.1 Führung vs. Management
Führung und Management
oft parallel und synonym zueinander
Unterschiedliche Auffassungen in der Literatur
Funktionales und institutionelles Begriffsverstädnis Management
Gestaltung zweckgerichteter Organisationaler Systeme
Gegenstandsbereich (zb Organisationseinheit oder Personal oder Finanzmanagement)
Außerdem Management Techniken und Vorgehensweisen
Gesamtheit der Unternehmensführung
Steuerungsfunktion
Ziel : mithilfe von Steuerung - zielorientiert handeln, Aufgaben und Prozesse des Unternehmens koordinieren
Management Rad
Ganz oben: Kontrolle
Rechts: Planung
Unten: Entscheidung
Links: Aufgabenübertragung
Bedeutet ein Management Rad findet keinen Abschluss
Weiterführende Prozesse schließen sich an
Prozesse finden meist parallel zueinander statt
Wichtige Aufgabe Management:
Koordination vieler Einzelprozesse
Vielzahl an Managementmethoden, Techniken, Instrumente
Handelt zweckrational (Ziel und Zweckorientiert, auf Basis von logischen, begründeten, nachvollziehbaren Überlegungen)
Direkt steuerbare Faktoren : messbare Erfolge
Begriff Führung
Miteinander zwischen Führungskräften und Mitarbeitern
Wert, Ziel, ergebnisorientierte, aktivierende wechselseitige Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation
Führung
es wird also Einfluss auf das Verhalten des anderen genommen
Führungskräfte nehmen auf Grund der zugeschriebenen Kompetenzen (Enscheidungsbefugniss) Einfluss auf die Mitarbeiter
Informelle Führung
ohne Zuweisung bestimmter Kompetenzen wird Einfluss auf dritte genommen (Zb Kollegen)
Formale und informelle Führung - oft durch zwischenmenschliche Beziehungen beeinflusst
Aspekte sind nicht greifbar oder steuerbar
Aufgabe Führung: greifbaren, kulturell und sozialen Aspekte in der Orga zu berücksichtigen und gestalten
Das 7 -S-Modell
1980er Jahre entwickelt von Mitarbeitern von Mc Kinsey
Harte und weiche Faktoren
Harte Faktoren einfach zu identifizieren und steuern als die weichen
7 S Modell
übergeordnete Ziele:
Harte Faktoren:
Struktur
Strategie
Systeme (Managementkonzept)
Weiche Faktoren:
Führungsstil, Kultur (Style)
Personal (Staff)
Fähigkeiten (Skills)
Skills
Fähigkeiten der Gesamtorganisation
Zb Was zeichnet die Orga besonders aus? Wie ist die Orga in der Lage Fährigkeiten Kompetenzen zu entwickeln oder anzupassen?
Staff
Ausgestaltung des gesamten Personalbereichs
Einsatzplanung, Möglichkeiten zur Personalentwicklung oder die Haltun
Zb in Bezug auf Nachwuchsförderung, Karriereplanung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Beispiel aus der Praxis
aus dem Beispiel im Skript S 58 ist es wichtig im S Modell auf eine ausgeglichene Führung aus allen Punkten zu achten
Wichtig Austausch zwischen Teams und Klienten
Motivation der Mitarbeiter und gemeinsames Verständnis
Mitwirkung der Mitarbeiter
Handlung anpassen auf steuerbare und nicht steuerbare Faktoren
3.2 Die Rolle und Aufgabe von Führungskräften
Rolle und Aufgabe
von Dualität geprägt
Management muss einerseits sichergestellt werden
Managementfunktionen - Planung , Orga, Personaleinsatz
Andererseits die Verantwortung- soziales Miteinander, gemeinsames Wirken der Akteure
Dualität - interne und externe Anforderungen an Führungskräfte
Innerhalb der Orga
Handlungsrahmen sicherstellen
Zielerreichung der Unternehmung
Extern:
Gegenüber dem Umfeld (Klient, Leistungsträget, Öffentlichkeit)
Leistung der Orga (Produkt) reflektieren
An Bedarfe anpassen , weiterentwickeln
Auslastung (Absatz) und Finanzierung absichern
2 weitere Anforderungen
Mittel und langfristige Planung (Strategie):
Ziele der Orga (Satzung, Leitbild)
Leistungsentwicklung
Investition und Finanzierung
Kurzfristige Planung (Operatives Handeln)
Identifikation von Aufgaben
Festlegung von Zuständigkeiten
Prioritäten von Tätigkeiten
Diese ergänzen sich bestenfalls kurz und langfristig
Beispiel aus Skript S 60
Systematische Personalentwicklung
Weiterbildungen für MItarbeitende
Kurzfristig anstehende Aufgaben priorisieren gegenüber den Langfristigen
Tätigkeiten könnten nicht ausgeführt werden
Es gilt zwischen kurzfristigen und langfristigen Notwendigkeiten und Möglichkeiten abzuwägen
Aufgaben der Führungskräfte
richten sich nach Zielen und Rahmenbedingungen der Orga
Kommt auf hieratischen Stellung in der Orga an
Entscheidungsradius und Autonomie des Handelns
Abbildung Managemetn Ebene s. 61
Management Hierarchieebenen:
Top Management Ebene- strategische Entscheidung - Unternehmensführungsebene: Geschäftsführung, Eigentümer, Vorstand
Middle Management - operative Entscheidung / Anordung: mittlere Leitungsebene: Ressort, Hauptabteilungsleiter
Lower Management und Ausführungsebene - Ausführungstätigkeiten : ausführend Tätige: Sachbearbeiter und Arbeiter
Grundfunktionen
Aus Umsatz und Leistungsprozessen (sind an einzelne Produktionsschritte gebunden)
Beschaffung
Lagerhaltung
Produktion
Forschung und Entwicklung
Marketing
Finanzierung
Investition
Querfunktion
zu jedem Zeitpunkt der Leistungsprozessen und in allen Bereichen der Orga von Bedeutung
Management
Personal
Rechnungswesen
Informations und Wissensmanagement
Wissensmanagement
Recht
Grundfunktionen in der Sozialwirtschaft:
Beschaffung und Lagerung: Lebensmittel, Bürobedarf, Hygieneartikel, IT
Produktion: Erbringung sozialer Dienstleistungen zb Beratung, Begleitung
Forschung und Entwicklung: Anpassung von Konzepten, Weiterentwicklung von Methodik, Evaluation von Qualität
Marketing: Personalmarketing, Werbung, Kommunikation mit Klienten
Finanzierung: Leistungs und Entgeltvereinbarung, Sicherstellung von Leistungsabrechnung
Investition: Gebäude, Ausstattung, Infrasturktur
Querfunktion:
Management: Steuerung des Gesamtprozesses, Erreichung des Zieles
Personal: Beschaffung qualifizierter Mitarbeiter, Personalführung, Personaleinsatz
Rechnungswesen: Dokumentation sämtlicher Geschäftsprozesse
Informations und Wissensmanagemnt: Bereitstellung von ausreichender Kommunikationstechnik IT
Recht: alle gültigen Rechtsvorschriften, SGBS
3.3 Führungspersönlichkeiten und Führungstypen
Person des Führenden
Mischung von Merkmalen unterschiedlicher Typisierungen
Bin Five
Offenheit für Erfahrungen
Gewissenhaftigkeit
Extraversion (Geselligkeit)
Verträglichkeit und Neurotizismus
Führungssituation
unterschiedlichen Führungspersönlichkeiten je nach Unternehmen, Organisationskultur, Führungssituation
Harte Faktoren
Umsatz oder Marktposition messen
Weniger greifbare Faktoren (zb Mitarbeitendenzufriedenheit)
Beobachtbare messbare Phänomene: Fluktuation, Anzahl und Qualität von Verbesserungsvorschlägen, Rückmeldung der Klienten (Ergebnisse)
Zum Erfolg trägt bei:
FÜhrungstyp , Persönlichkeit mit Anforderungen der Orga (ob er kompatibel ist mit den werten der Orga)
Außerdem stehen Führungspositionen immer in Kontakt mit dritten
Orga Intern: Verbindung zu weiteren Führungskräften, Mitarbeitenden, Klienten
Extern: Öffentlichkeit, bürgerschaftlih Engagierte, Lieferanten
Wechselwirkung Führungskräfte
Führungssituation:
Kultur und politisches System des Landes
Branchenzugehörigkeit der Orga
Unternehmensverfassung und rechtlicher Rahmen
Orgastrukur und Kultur
Funktion
Größe, Struktur
Person des Führenden:
Intelligenz
Deklaratives und prozedurales Wissen
Big Five
Soziale Kompetenzen
Führungsverhalten
autoritärer vs kooperativer Führungsstil
Dimensionen des Führungsverhaltens
Interpretation der Führungsrolle
Vorbildverhalten
symbolische Führung
Reaktion der Mitarbeiter (humaner Erfolg)
Arbeitszufriedenheit
Commitment
Selbstgesteuertes Lernen
Qualifizierung
Engagement
Kündigung
Ergebnisse (ökonomischer Erfolg)
Dissagregiert:
Problemlösungen
Verbesserungsvorschläge
Informationsaufwand
Arbeitsunfälle
Aggregiert:
Wachstum
Gewinn
Umsatz
Marktanteil
Produktivität
Betrachtung von Maccoby Studie 1979 folgende Managertypen
Fachfrau/ Mann (verlässt sich auf wissenschaftliche Aussagen)
Dschungelkämper (eher misstrauisch) sind Einzelkämpfer
Firmenmensch (hohes Maß an Verlässlichkeit und Sicherheit)
Spielmacher (Zusammenarbeit steht im Vordergrund, steigern Motivation der Mitarbeitenden durch Erfolgsaussichten bei Zielerreichung)
Aufgabenbereiche des Managements und zugeordnete Rollen nach Mintzberg
Interpersonelle Beziehung:
Entwicklung und Aufrechterhaltung positiver sozialer Beziehungen
Galionsfigur, Vorgesetzter, Vernetzer
Information:
Aufnahme und Weitergabe von Informationen
Radarschirm, Senderin, Sprecherin
Entscheidungen:
treffen oder aushandeln von Entscheidungen
Innovator, Problemlöser, Ressourcenzuteiler, Verhandlungsführer
FÜhrungskräfte und ihre Rolln als:
Galionsfigur: sichtbare Persöhnlchkeit in der Repräsentanz nach außen
Vorgestzter: Personalauswahl und führung prägen diese Rolle
Vernetzer: Gestaltung des Beziehungsnetzwerkes inner und ausserhalb der Orga
Radarschirm
sammeln von organisationsrelevanten Infors
Nimmt interne oder externe Veränderungen wahr
Senderin
Führungskraft transportiert intern an die Mitarbeitenden
Stellt Verarbeitung der Infos und des Wissens sicher
Externe Umfeld- Fürhungskraft übernimmt Rolle des Sprechers
Treffen von Entscheidungen
Merkmal der Führungskraft
Für unternehmerische Entscheidungen über:
Innovation (Angebot einer neuen Dienstleistung oder Veränderungen von Konzepten
Entscheidung im Falle von Konflikten (Interessen, Leistungs, Beziehungskonflikte)
Verteilung von Ressourcen (Personal, Finanzbudget)
Rolle des Verhandlungsführers intern (bei Konflikten)
Extern (Verhandlung mit Leistungsträgern)
3.4 Besonderheiten der Führung im Sozialwesen
VUCA
branchenübergreifende Veränderungen
Zusammensetzung aus Begriffen Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität
Volatilität
Veränderungsdynamik
Unsicherheit - durch geringe Vorhersehbarkeit von Entwicklungen
Veränderungen von Bedürfnissen (Klienten)j
Veränderte Bindungsverhalten (geringe Bindung der Klienten an Leistungserbringer)
Komplexität bei VUCA
rechtliche Situation- unterschiedliche Gesetzgebungen , FInanzierungen
Nicht schlüssige Tauschbeziehung
Vereinbarung mit öffentlichen Trägern, abhängig von Drittmitteln (in schwankender Höhe, oder befristet)
Verschiedenste Herausforderungen
Ambiguität
Herausforderungen durch innewohnenden Mehrdeutigkeit
Veränderungen
nicht immer gleich eindeutig und für alle Menschen und Orgas gleich (bedeutsam)j
Also Interpretation von Herausforderungen sehr unterschiedlich - somit Aufgabenvielfalt sehr groß
Dilemmata in der Soz A
durch schnelle Veränderungen anpassungsfordernisse
Schwierig in Vereinbarung von sozialen und pädagogischen Zielsetzungen und Ökonomie
Aufgabe Fürhungskräfte : diese Dilemmata aufgreifen - besprechen, Lösungsansätze finden
Folgende Ansätze zur Weiterentwicklung und Auflösung von Zielkonflikten der Orgas
Kombination der sozialen Dienstleistungserbringung mit digitalen Möglichkeiten zb digitale Leistungsangebote, digitale Dokumentation
Anpassung organisationaler Prozesse zb Entwicklung von flexiblen Leistungangebotend , Sicherstellung von dynamischer Angebots und Einsatzplanung
Veränderung auch auf der Personalarbeit zb Resilienz und Gesundheitsförderung, Stärkung von Ansätzen des New Works
New Work
Frithjof Bergmann
Beziehung zwischen Menschen und Arbeit
Neues Modell zur Lohnarbeit
Ausdruck für nachhaltige Veränderung von Arbeitswesen
Ressourcenknappheit
finanzielle mittel und personal
Knappheit finanzieller mittel - finanzierungssystematik in der Soz a
Finanzierung über:
Leistungsentgelte: öffentliche Leistungsträger, Steuermittel (Jugend udn Sozialhilfe), MItgliedsbeiträge (Arbeitslosen, Kranken, Pflegeversicherung)
Spenden: freiwillige Leistung, langfristige Planung bedingt möglich
Sonstige Drittmittel: Fördermittel, Stiftungszuwendungen, nicht planbar, zeitlich befristet , projektgebunden
Knappheit Personal 2 Blickrichtungen
sozialwirtschafliche Orgas:
Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter, Vorgaben der Leistungsträgerd (Personalschlüssel) in Leistungsverträgen vereinbart
Personenschlüssel: Erfüllung der Leistungsvereinbarung muss möglich sein
Effektiver und effizienter Personaleinsatz
Problem: qualifiziertes Personal steht nicht zur Verfügung
In den letzten Jahren geringe Anzahl an stellensuchenden
Allgemein
Anstieg an Studienabsolventen in Soz A
Bedarf an Mitarbeitern nicht ausreichend gedeckt
Insgesamt steigender Bedarf an Mitarbeitern im Sozialwesen
Bereiche : Zusätzliche Stellen- Kindertagesstätten, Schulsozialarbeit
Viele Teilzeitkräfte
Stellen zeitlich befristet, 1/3 aller Stellen so ausgeschrieben
Bedingungen
neben organisationalen Bedinungen - Kommunikations und Entscheidungsverhalten der Führungkräfte wichtig
Gestaltung der Zusammenarbeit im Team
Persönliche Weiterentwicklung
Entfaltungsmöglichkeiten
Soziale Ziel
Empowering Leadership
Führung (Leitung) engl. Leadership
Leadership- modernes , aktualisiertes Verständnis von Führung
Fähigkeit zu begeistern, Emotionen zu wecken , Visionen zu teilen, Mitarbeitende inspirieren, motivieren
Wechselseitige Information und Kommunikation
Anpassungsfähigkeit, Empathie, Willen zur Zusammenarbeit
Enger Zusammenhang mit VUCA - Welt
Mitarbeitende werden stärker mit einbezogen
Veränderungen in Orgas udn Strukturen werden erforderlich
Empowerment
Mitarbeiter bekommen höheres Maß an Beteiligung, Selbstverantwortung
Empowerment- Ermächtigung und Befähigung
Fachliche als auch persönliche Fähigkeiten und Verhaltensweisen
Bezieht sich auf MItarbeitende und Führungskräfte gleich
Kernkomponenten der am Empowerment orientierten Führung sind:
Bedeutsamkeit: Sinn in Tätigkeit erkennen, Übereinstimmung von organisationalen und persönlichen Vorstellungen
Selbstbestimmung: entsprechend ihrer Kompetenzen (MItarbeiter) selbstbestimmtes in Gestaltung der Arbeit einbringen
Kompetenz: Fachlcih methodisch , persönlich qualifiziert und kompetent
Einfluss: enge Verbindung zur Bedeutsamkeit, Wirkung ihres Handelns - Veränderungen dadurch erkennen können
Führungskräfte: angepasstes förderndes Verhalten um Empowerment zu ermöglichen
Gemeinsam an Zielsetzungen arbeiten
Last changed7 months ago