Theorie der Verarbeitungstiefe (Craik & Lockhart)
Basics
- Alternativer Ansatz zu Attkinson & Shiffrin; Rehearsal als Entscheidender Prozess
- Ebenen der Informationsverarbeitung ( je tiefer die Verarbeitungsleistung, desto wahrscheinlicher Transfer ins LZG)
o Sensorische Verarbeitung (strukturell; Hase à Großgeschrieben?)
o Integration sensorischer Information (Phonemisch; Hase -Nase à Reimt sich?)
o Bedeutungshaltige Verarbeitung (semantisch; Hase à in einem Satz logisch stimmig)
è Je tiefer die Verarbeitung, desto besser die Erinnerungsleistung
Kritik an Theorie der Verarbeitungstiefe
o Verarbeitungstiefe ist vage (auch Gefahr vom Zirkelschluss)
o Vernachlässigung der Passung von Lern und Abrufbedingungen (Transfer appropriate Processing; Je änlicher die Aufgaben im Lern und Prüfungsprozess, desto besser die Leistung)
§ Testart beeinflusst Ergebnis (Wenn Reimtestà Ergebnisse bei phonemischer Encodierung am höchsten)
Elaborierte Verarbeitung
- Ergänzung Theorie der Verarbeitungstiefe
- Elaborierte Verarbeitung: Stimuli werden in Relation zu anderen Stimuli verarbeitet
o Erinnerungsleistung ist besser, wenn zwei Stimuli, die gemeinsam Bedeutung generieren/ Zusammenhänge bilden
Zusammengefasst; Verbesserung von Gedächtnisleistung
- Elaboriertes Lernen
o (Zusammenhänge bilden)
- Spacing effect
o (zeitl: Aufteilen von Encodierungsvorgängen, auf mehrere Tage verteilt lernen)
§ à Erhöht Encodiervariabilität( Lernen und dh. Abrufen in verschiedenen Kontexten)
- Emotional arousal
o (emotional erregende Inhalte werden besser gelernt)
- Generation effect
o (Informationen selbst generieren, anstatt einfach nur wahrzunehmen
- Method of loci/Methode der Orte
o (zu Lernendes mit Orten auf einer bekannten Strecke verbinden)
Gedächtniskonsolidierung Allgemeine Definition Typen
- Definition; zeitabhängiger Prozess der Festigung von Gedächtnisspuren
o Führt zum Transfer vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis
Synaptische Gedächtniskonsolidierung
Systemische Gedächtniskonsolidierung
Schlaf und Gedächtiniskonsolidierung
o Transfer von Gedächtnisspuren vom Medialen Temporallappen (Hippocampus) in Neocortikale Areale (binnen weniger Tage - Jahrzehnte)
§ Dadurch auch veränderte subjektive Qualität der Erinnerungen
o Lernerfahrung à Veränderte synaptische Effektivität (binnen Minuten - Stunden)
o Mögliche Prozesse;
§ Vergrößerung der synaptischen Wirkungsfläche
§ Neue dendritische Verzweigungen
§ Synaptogenese
Schlaf und Gedächtniskonsolidierung
o Förderlich (Auch schon bei einem Nap)
o Reaktivierung und Festigung von Gedächtnisspuren im Neocortex
Multiple gedächtnissysteme (Aufzählen)
o Deklarativ (bewusstes, beschreibbares Wissen/Erinnerungen)
§ Episodisches Gedächtnis
§ Semantisches Gedächtnis
o Non- Deklarativ (Eher nicht bewusst zugänglich/beschreibbar)
§ Prozeduales Gedächtnis
§ Perzeptuelles Gedächtnis
§ Konditionierung/nicht- assoziatives Gedächtnis
Unterschied Deklarativ vs Non-Deklarativ
§ Erwerb; in einem Schritt/ graduell
§ Bewertung des Gelernten; Richtig und Falsch / graduelle Fähigkeit
§ Einsatz; flexibel/ relativ rigide
§ Lokalisation; Medialer Temporallappen/ Striatum, Amygdala, Cerebellum
Neuropsychologische Doppeldissoziation (inkl Fallbeispiel)
o (Hinweis für multiple Gedächtnissysteme)
§ Schaden Region A= System x intakt, System y beschädigt
§ Schaden Region B = System X beschädigt, System Y intakt
§ Besonderes Bsp: Patient H.M.
· Entfernung medialer Temporallappen (wegen Epilepsie)
· Episodisches und Semanische Inhalte:
o Vollständig anterograde und ausgeprägte retrograde Amnesie
· Arbeitsgedächtnis, Sprache, prozedurales und perzeptuelles Gedächtnis intakt
Episodisches Gedächtnis
§ Erwerb und Speicherung von persönlich Erlebtem (Was?Wann?Wo?)
§ Egozentrisch
§ Erfasst durch alle Abruftests ( free, cued und recognition)
§ Recollection (spezifische Erinnerung) vs Familiarity (vages Gefühl des Wissens)
· Dual Process Model:(Brown u Aggleton) unterschiedliche Prozesse und neuronale Grundlagen hinter beiden
· Single Process Model: (Wixten & squire) ähnliche neuronale Grundlagen nur unterschiedliche stärke der Erinnerung
Tlw unterkategorisierungen Autobiographisches Gedächtnis und Emotionales Gedächtnis
Autobiographisches Gedächtnis
· Spezielle Form des Episodischen Gedächtnis für Ereignisse mit besonders hoher persönlicher Relevanz
· Probleme bei Bewertung der Korrektheit
· Infantile Amnesie (Keine Erinnerung an erste 3 Lebensjahre)
o Hippocampus und präf Cortex noch unterentwickelt
o Erst ab 2tem Jahr kognitives Selbst(Bewusstsein)
o Sprachentwicklung beeinflusst die Gedächtnisrepräsentation
· Erinnerungsbuckel(meisten erinnerten Ereignisse aus 20ern und 30ern)
o Einfluss von Neuheit und Distinktheit
o Vorallem positive Ereignisse à Erinnerungsvorteil
§ Emotionales Gedächtnis
· Durch Emotion ->Neurotransmitter-> gute Gedächtniskonsolidierung -> besonders lebendig
Semantisches Gedächtnis
(Allgemein)
Erwerb u Speicherung von Faktenwissen (umfangreich
Organisation :
Konzepte
Semantische Netzwerke
Propositionen
Schematia und Skripte
o Ähnliche Objekte werden zusammengefasst = abstrakte Repräsentation dieser Klasse
§ Ermöglicht höhere Effizienz
o Prototyp= Gemittelte Merkmale der Beispiele eines Konzepts
§ Kategorienzugehörigkeit wird ermittelt durch vergleich mit Prototypen
§ Exemplar-theorie skippt den Prototypen -> direkte Ähnlichkeit zu vielen Kategorie Mitgliedern entscheidend für Zuordnung
§ Sowohl für Theorie mit als auch ohne Prototyp Befunde
o Konzepte als Knoten miteinander verbunden
o Netzwerke = Verbindungen zu Eigenschaftsknoten oder/und übergeordneten Konzepten
§ Hierarchische Organisation
§ Kognitive Ökonomie: Eigenschaften auf höchstmöglicher Ebene Abgespeichert (Bellt = Hund nicht für jede Rasse Einzeln)
§ Geringere Reaktionszeit bei geringerer semantischer Distanz ( Dackel =Hund > Dackel=Tier)
o Modifikation: unterschiedliche Stärke von Verbindungen beeinflussen Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls
o Aktivierungsausbreitung (spreading activation) auf benachbarte Knoten
§ Nimmt mit Entfernung ab
§ Semantisches Priming: Aktivierungsausbreitung erleichtert später Verarbeitung verwandter Items
o Kritik; Modell ist kaum widerlegbar (Wild Card)
o Kleinste Informationseinheit die wahr oder falsch sein kann
o Repräsentieren Bedeutung (nicht Items selber) welche semantischen oder episodischen Inhalts sein können
Schemata und Skripte
o Schemata: Rahmenstruktur mit Slots welche mit default values/Standards gefüllt sind
§ Werden in Kombination mit spezifischen Erfahrungen zu Gedächtnisinhalten
§ Steuern so Wahrnehmung und Erinnerungen
§ Empirie: VPs erinnern typische aber keine untypischen Bürogegenstände
o Skripte; Schema für Handlungssequenzen
Episodisches vs Semantisches Gedächtnis
§ Gemeinsamkeiten;
· Schnelle multimodale Enkodierung
· Flexibler bewusster Zugang
§ Unterschiede:
· Nur episodisches ist selbst zentriert
· Subjektiv unterschiedliche Formen des Erinnerns
· Episodisches einwickelt sich später
· Episodisches ist anfälliger für Schädigungen und abhängiger vom Hippocampus
Nicht deklaratives Gedächtnis
§ Sehr heterogen (Begriff als Umbrella Term)
§ Priming ? (why ?)
§ Perzeptuelles Gedächtnis: Veränderte Wahrnehmungsleistung aufgrund von Erfahrung
Prozedurales Gedächtnis; Speicherung von (starren) Gewohnheiten/Fähigkeiten
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