-Sprache als grundlegende Voraussetzung um sich mit anderen Menschen zu verständigen
-Sprache kann als ein System von Zeichen oder präziser als ein geordnetes Ganzes aus Lauten, Wörtern, Sätzen, Signalen, etc. bestimmt werden
-Sprache ist ein Medium im Vermittlungsprozess zwischen Menschen zur Erstellung und Weitergabe von Bedeutungen
-Aussagen und Sätze entstehen durch Verknüpfungen von Begriffen und Kennzeichnungen.
-atomare Aussage (oder auch Elementarsätze)
o beschreiben einzelne Tatsachen und können nicht weiterzerlegt werden, ohne ihren Inhalt zu verändern
o Beispiel: „Diese Person ist ein Nichtwähler“
-Molekulare Aussage
o sind zusammengesetzte Aussagen, die aus mehreren atomaren Aussagen durch logische Verknüpfungen gebildet werden
o Beispiel:„Diese Person ist ein Nichtwähler und besitzt keine Parteipräferenz“
-Existenzaussage
o mindestens ein Element eines bestimmten Gegenstandbereichs hat eine bestimmte Eigenschaft bzw. existiert Beispiel:
o "Es gibt in der Bundesrepublik 1996 einen Nichtwähler, der keine Parteipräferenz besitzt"
-Allaussage
o treffen Aussagen über alle Elemente eines bestimmten Gegenstandbereichs
o Beispiel: "Alle Nichtwähler besitzen keine Parteipräferenz"
-Analytische Aussage
o ihre Richtigkeit ergibt sich ausschließlich aus ihrer logischen Struktur und kann ohne Rückgriff auf empirische Daten bestätigt werden
o Beispiel: "Wenn A ein Wähler ist, dann hat er gewählt“" „A ist ein Wähler oder A ist kein Wähler“
-Synthetische Aussage
o sind aufgrund von Fakten über die Welt wahr oder falsch; benötigen empirische Beweise
o Beispiel: "Alle Nichtwähler bei der Bundestagswahl 1994 besaßen keine Parteipräferenz"
-Nicht wahrheitsfähige Aussagen
➔Normative Aussagen und metaphysische Aussagen
-Wahrheitsfähige Aussagen
➔ Logische Aussagen und empirische Aussagen
-Logische Aussagen
o sind wahrheitsfähige Aussagen, deren Wahrheitsgehalt mit den Regeln der Logik überprüft werden kann
o Beispiel: Aussage „A ist größer als B und B ist größer als C dann folgt daraus logisch, dass A größer als C ist.
-Empirische Aussagen
o sind wahrheitsfähige Aussagen, deren Wahrheitsgehalt sich empirisch überprüfen lässt - Konfrontation mit der Realität(Korrespondenztheorie der Wahrheit)
o Beispiel: Aussage „Die Einwohnerzahl von Köln ist höher als die Einwohnerzahl von Bliesheim“ lässt sich empirisch überprüfen, indem man die Einwohnerzahlen beider Orte einander gegenüberstellt.
-Normative Aussagen
o sind nicht-wahrheitsfähige Aussagen, deren Wahrheitsgehalt sich sich weder logisch noch empirisch überprüfen lässt.
o Sie werden auch als „Soll-Aussagen“ bezeichnet, da sie ein Sollen postulieren. Sie sind wertsetzende Aussagen.
o Beispiel: Du sollst nicht ohne Nennung fremdes Gedankengut in deiner Arbeit verwenden
o können nicht überprüft, aber untersucht werden, etwa in dem man die Folgen der Ziele und Mittel diskutiert.
o Auch als präskriptive Aussagen bezeichnet.
-Metaphysische Aussagen
o sind nicht-wahrheitsfähige Aussagen, deren Wahrheitsgehalt sich (noch) nicht empirisch überprüfen lassen
o sie sind empirisch gehaltlos - können aber neue Diskussionen o.Ä. anregen
o Beispiel: Aussage: „Es existiert eine von uns unabhängige Außenwelt, die empirisch erfassbar ist (Wissenschaftlicher Realismus)“ ==> lässt sich nicht empirisch überprüfen
-Deskriptive Aussagen / beschreibende Aussagen / Basis- oder Protokollsätze
o gehören zu den empirischen Aussagen. Beschreiben einzelne Sachverhalte und beantworten die Fragen, „Was ist der Fall?“ oder „Was war der Fall?“.
o Beispiel: Aussage: „Für die Vorlesung Grundlagen sozialwissenschaftlichen Arbeitens sind im Bachelorstudium Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln im Sommersemester 2024 164 Studierende angemeldet“
o spezieller Raum-Zeit-Bezug. Behaupten, dass ein Sachverhalt zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Raum zu beobachten ist oder war
o Sind wahrheitsfähige Aussagen über reale Sachverhalte, deren Wahrheitsgehalt geprüft werden kann, indem man sie mit der „Realität“ vergleicht.
o beschreiben jeweils Ereignisse, die Prognosen bestätigen oder zurückweisen können
o Bilden die Basis der empirischen Erkenntnis und werden deshalb als Basis- oder Protokollsätze bezeichnet. Im deduktiven Erklärungsmodell kommen sie als Rand- oder Antezedens-Bedingung vor
-Explikative Aussagen / erklärende Aussagen
o leiten aus theoretischen Gesetzmäßigkeiten und gewissen Randbedingungen einen bestimmten Sachverhalt auf logisch-deduktivem Weg ab.
o haben in ihrer strengen Form keinen „Raum-Zeit-Bezug“, d.h. sie gelten immer und überall. Sind in dieser Form deterministische Aussagen.
o Beispiel: Aussage: “Wenn A eine Frau ist, dann verdient sie im gleichen Beruf immer weniger als ein Mann“. „Frauen verdienen im gleichen Beruf immer weniger als Männer“.
-Technologische Aussagen
o sind „Ziel-Mittel-Aussagen“, weil sie Mittel nennen, mit denen man ein bestimmtes Ziel erreichen kann.
o Beispiel: Aussage: „Um die Klausur in der Vorlesung Grundlagen sozialwissenschaftlichen Arbeitens zu bestehen, ist es hilfreich, im Vorfeld der Klausur die Folien der einzelnen Vorlesungstermine durchgearbeitet zu haben“
o können anhand des Wahrheitskriteriums geprüft werden;
o sind im Allgemeinen konkreter als Gesetzesaussagen (da sie sich auf Ziele beziehen und über geeignete Mittel informieren)
o sind informativ, weil sie darüber Auskunft geben, dass eine bestimmte Handlung zum Ziel führt; informieren nicht darüber, ob das, was getan werden kann, auch getan werden soll
==> Deterministische Aussagen, die klar Ursache und Wirkung besitzen, sind nicht die Regel – somit werden anstatt nomologische Aussagen meist stochastische oder tendenzielle Aussagen getätigt – Risiko an der Realität zu scheitern ist geringer
o Deterministische Aussagen Sind umfassende/generelle Sätze, die immer und überall gelten (nomologische Sätze) – hoher empirischer Gehalt, Falsifikationsrisiko aber auch sehr hoch
§ Wirkungen bestimmter Ursachen (Randbedigungen)
§ Gesetze müssen bereits früher gegolten haben und in Zukunft gelten
o Wahrscheinlichkeitsaussagen, beanspruchen nicht generell gültig zu sein
§ weniger leicht falsifizierbar, aber dennoch informativ und empirisch prüfbar
§ weder wird eine eindeutige Ursache / Wirkungs-Beziehung unterstellt, noch wird eine objektive, d.h. berechenbare und nachprüfbare Wahrscheinlichkeit genannt
§ empirisch nicht prüfbar oder falsifizierbar
§ Werden tendenzielle Aussagen in irgendeiner Weise quantifiziert, sind sie empirisch prüfbar und rücken in die Nähe von stochastischen Aussagen.
§ Vermindern das Risiko einer Aussage an der Realität zu scheitern, indem die Wenn-Komponente erweitert und dadurch die Zahl der möglichen Falsifikatoren herabgesetzt wird ODER die Dann-Komponente weniger präzise formuliert wird
o Muster bzw. Regelmäßigkeiten aufweisen, d.h. unter verschiedenen Bedingungen zu demselben bzw. einem vergleichbaren Ergebnis führen (= Konsistenz),
o sich verbal, mathematisch oder graphisch beschreiben lassen (= Darstellbarkeit/ Analysierbarkeit),
o nur aus solchen Studien abgeleitet wurden, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen (= Qualität),
o von verschiedenen Autoren festgestellt wurden (= Objektivität).
-Von einer kausalen Beziehung zwischen Variablen kann ausgegangen werden, wenn
o zwischen zwei Variablen X und Y eine statistische Beziehung besteht (= ‚association’),
o Variable X der Variable Y zeitlich vorangeht (= ‚temporal precedence’),
o der Einfluss sonstiger Variablen kontrolliert und deren mögliche Wirkung damit ausgeschlossen werden kann (= ‚lack of spuriousness’; Ausschliessen von sog. Scheinkorrelationen)
o Die intensionale Bedeutung eines Begriffs (= Intension, Inhalt des Begriffs) umfasst jene Merkmale, die gegeben sein müssen, damit man Subjekte bzw. Objekte mit diesem Begriff bezeichnen kann.
o Die extensionale Bedeutung (= Extension, Umfang des Begriffs) beschreibt den Anwendungsbereich des Begriffs und umfasst demnach alle Subjekte bzw. Objekte, welche die Intension erfüllen.
o Unterschiedshypothesen: Behaupten einen Unterschied zwischen Gruppen (z.B. "Männer und Frauen unterscheiden sich im durchschnittlichen Einkommen.").
o Zusammenhangshypothesen: Behaupten eine Beziehung zwischen Variablen (z.B. "Je höher das Bildungsniveau, desto höher das Einkommen.").
o Kausalhypothesen: Behaupten eine Ursache-Wirkungs-Beziehung (z.B. "Rauchen verursacht Lungenkrebs.").
-Abduktion als Wissenschaftstheorie um neue Theorien und Hypothesen zu bilden
o Beginnt mit bestehenden Theorien.
o Formuliert Hypothesen, die empirisch überprüft werden.
o Ziele sind die Falsifizierung und/oder Anpassung bestehender Theorien.
o Startet mit einer Forschungsfrage.
o Untersucht durch explorative Fallstudien unbekannte oder neuartige Phänomene.
o Entwickelt Hypothesen aus den gewonnenen Erkenntnissen, die dann in weiteren Fällen getestet werden.
o Explorative Forschungsdesigns stellen typischerweise "Warum?"- Fragen, um Beziehungen zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen aufzudecken.
o In erklärenden Projekten werden Theorien genutzt, um kausale Beziehungen zwischen Variablen zu spezifizieren und Hypothesen zu formulieren.
o Explorative Forschung ermöglicht oft verallgemeinerbare Erkenntnisse, während interpretative Forschung tiefer gehende Einblicke in spezifische Fälle bietet, die nicht automatisch auf andere Kontexte übertragen werden können.
o Interpretative Forschungsdesigns stellen hingegen "Wie ist dies möglich?"-Fragen, um zu rekonstruieren, wie bestimmte Ergebnisse in einem spezifischen Kontext möglich wurden.
o In interpretativen Projekten liegt der Fokus auf konstitutiven Effekten und der Rekonstruktion der Bedingungen, unter denen soziale Phänomene möglich sind.
o Interpretative Forschung konzentriert sich oft auf Einzelfallstudien, während erklärende Forschung vergleichend angelegt ist und mehrere Fälle untersucht.
Theorien: Systeme von Aussagen, die empirische Phänomene erklären und vorhersagen.
-Bestandteile von Theorien:
o Grundannahmen: Basale, oft nicht weiter begründete Prämissen.
o Kernhypothesen: Zentralen Aussagen der Theorie.
o Randbedingungen: Bedingungen, unter denen die Theorie gültig
ist.
-Funktionen von Theorien:
o Beschreiben: Phänomene systematisch darstellen.
o Erklären: Zusammenhänge und Ursachen aufzeigen.
o Vorhersagen: Zukünftige Ereignisse prognostizieren.
- Modelle: Vereinfachte, oft abstrakte Darstellungen komplexer Systeme oder Prozesse
- Arten von Modellen:
o Beschreibungsmodelle: Dienen der Darstellung von Sachverhalten (z.B. geografische Karten).
o Erklärungsmodelle: Dienen der Erklärung von Zusammenhängen (z.B. physikalische Modelle).
o Entscheidungsmodelle: Dienen der Unterstützung von
Entscheidungen (z.B. betriebswirtschaftliche Modelle).
-Makro-Theorien (z.B. Neue Institutionenökonomie) tragen vorzugsweise dazu bei, Fragen wie die folgenden zu beantworten:
o Wie kooperieren Organisationen?
o Wie sind Netzwerke (z.B. Franchise-Ketten) organisiert?
-Meso-Theorien, zu denen bspw. der situative Ansatz zählt, sind u.a. bei folgenden Themen hilfreich:
o Worin unterscheiden sich verschiedene Organisationen strukturell?
o Welche Faktoren (z.B. Unternehmensstrategie, Umweltbedingungen) beeinflussen die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Struktur?
-Mikro-Theorien (z.B. ‚Human relations’-Ansatz) sind eher geeignet, Antworten auf Fragestellungen wie die folgenden zu geben:
o Welche Konflikte sind für welche Organisationsform charakteristisch?
o Beeinflusst die jeweilige soziale Rolle (z.B. Autokrat oder Gruppenmitglied) das Entscheidungsverhalten von Managern?
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