Leben
- Begründer der neuzeitlichen politischen Philosophie
- Erster, der Staat und Recht unter modernen Bedingungen dachte
- Hobbes’ Jugendzeit:
-> Geprägt vom politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung des 17. Jahrhunderts
-> Aufstieg Englands unter Königin Elisabeth I.
-> Entstehung Besitzertum und frühkapitaltistische Marktgesellschaft
->Studium in Oxford, Privatgelehrter, Kontakte zu führenden Denkern seiner Zeit
- Epoche der Stuarts: -> politische Spannung zwischen englischem Parlament und König = Bürgerkrieg (1642-1648) -> Ziel: Kirchenreform
- England: Republik ( 1649-1660)
-> Exil in Paris
- Ziel: Vermeidung Bürgerkrieg ( „Brügerkrieg [ist] Tod“)
- Rückkehr nach England
- Tod im Dezember 1679
Naturzustand
- Naturzustand (als theoretischer Ausgangspunkt)
- Der Naturzustand nach Hobbes beschreibt einen vorstaatlichen Zustand, in dem die dort lebenden Menschen weder staatliche Strukturen, noch die staatliche Gewalt kennen.
- Dieser Zustand wird als Kriegszustand beschrieben, in dem der Mensch dem Menschen zum Wolf wird.
- Naturzustand und Vertragszustand stimmen hinsichtlich des Menschseins überein, unterscheiden sich jedoch in der Art des Zusammenlebens
• drei Konfliktursachen Konkurrenz, Misstrauen und Ruhmsucht führen trotz des Naturgesetzes letztlich zum Krieg aller gegen alle - Gewinnes, Sicherheit und Ansehens wegen
• Da es kein (Recht auf) Eigentum gibt, kann sich keine Form von Kultur entwickeln. List und Gewalt sind die einzigen Tugenden
• In der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit muss der Mensch mit Hilfe seiner Vernunft eine Lösung finden, um diesem elenden Naturzustand zu entkommen, in dem jeder ständig um sein Leben bangt.
Krieg: jeder gegen jeden (lat. bellum omnium contra omnes) —> der Kriegszustand ist die völlige Abwesenheit von Rechtssicherheit Daraus folgt: der Mensch ist des Menschen Wolf (lat. homo homini lupus) der gefährlichste Feind des Menschen, ist der Mensch selbst
„das menschliche Leben ist einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz“ -Leviathan => Hobbes Menschenbild ist stark negativ geprägt
Vertragsschluss:
- Lex naturalis und ius naturale als Grundlage für Gesellschaftsregeln
- Verpflichtungen des Menschen gegenüber sich selbst und der Menschheit
- Vertragsschluss eines, jeden, mit jedem
- Ziel einer Gesellschaft: Schaffung einer mächtigen Gewalt zur Gewährleistung von Sicherheit und Frieden
- Vertrag: Übertragung aller individuellen Macht an einen Souverän
- Souverän: Vereint alle staatlichen Gewalten, keine Gewaltenteilung
- Volk kann sich nur bei unzureichendem Schutz durch den Souverän auflehnen
- Souverän als Repräsentant des politischen Willens des Volkes —>Vertrauen und Gehorsam der Untertanen sind zentral - Veränderungswünsche und Kritik am Souverän sind untersagt, da sie das Gebot des Einheitsgedankens verletzen
Eigentum
- Wenn Gemeinwesen erschaffen ist, verteilt Souverän alle Güter ( Land/ Vieh) - nach eigenem Gutdünken an Untertanen - Nach Verteilung garantiert er Eigentumsrechte (Bestrafung bei Verletzung dieser)
- Souverän jederzeit berechtigt: Privateigentum enteignen/ umzuverteilen
- Souverän selbst möglichst wenig=Missbrauch verhindern
Kritik
• Pessimistisches Menschenbild
• Macht kann leicht ausgenutzt werden, da keine Gewaltenteilung gegeben ist
• Menschen sind der Willkür des Herrschers ausgesetzt
• theoretisch kann der Staat jedem Menschen seinen willen aufzwingen, wodurch ein individuelles Leben schwierig wird
• es ist untersagt, sich Befehlen zu widersetzen
• grundlegend kann man kritisieren, wie Hobbes das Menschenbild darstellt: warum solle der Mensch von Natur aus böse sein? • der Mensch ist ein soziales Wesen mit Bedürfnissen, nach einem Staat
• das Negative Menschenbild weiß darauf hin, dass ein möglicher Herrscher seine Macht missbraucht, wodurch keine Sicherheit
gewährleistet ist und wiederum ein Staat überflüssig wäre.
Grundannahmen
- alle Menschen sind gleich sowohl physisch als auch psychisch, da der physisch Schwächste den physisch Stärksten stets durch List und Bündnisse übertreffen kann.
• Klugheit beruht auf Erfahrung
• Alle Menschen haben die gleichen Hoffnungen und Absichten
• Gewalt entsteht durch das Bestreben nach Selbsterhalt (jus naturale)
• Stellung der Gesellschaft: Grund für Gewalt —> ein Mensch allein hat nichts zu befürchten
• Menschen sind kaltblütig und auf ihren eigenen Vorteil bedacht
• Zusammenarbeit mit anderen nur dann möglich, wenn es einen eigenen Vorteil beinhaltet
• kein freies Handeln möglich, da der Mensch seinen Bedürfnissen und dem Naturzustand unterliegt
Die Vernunft legt uns nahe, wenn irgend mög-lich, drei Gesetze der Natur zu beachten:
Suche den Frieden!
Verzichte um des Friedens willen auf dein Recht auf alles!
Halte dich an abgeschlossene Verträge! (lex naturalis)
Bedürfnis nach einem Staat:
- Universalität des Bedürfnisses, den Naturzustand zu beenden
- Notwendigkeit einer öffentlichen Macht zur Erhaltung von Frieden und Ordnung
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