Wie definiert man “Computer”?
Gerät, das mittels programmierbarer Rechenvorschriften Daten verarbeitet (Wikipedia); engl.: to compute = berechnen
Was sind Beispiele für mechanische Rechenmaschinen?
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716): Leibniz´sche Rechenmaschine
Charles Babbage (1791-1871): Analytical Engine
Entwurf einer programmierbaren mechanischen Rechenmaschine
Nicht realisiert; funktionsfähige Nachbildung zeigt aber, dass sie funktioniert hätte
Wie war der Beginn der Entwicklung moderner Computer?
Zuse Z3 (DE): Von Konrad Zuse 1941 in Berlin gebaut, 1944 zerstört
Colossus (GB): 1943 für die Dechiffrierung geheimer Nachrichten der deutschen Wehrmacht gebaut
ENIAC (USA): 1945 für die Berechnung ballistischer Tabellen der US-Armee gebaut
Wie sah das Zeitalter der Großrechner aus?
DE: Siemens, Telefunken
USA: IBM (International Business Machines Corporation)
Z.B. IBM 7030 „Stretch“; schnellster Rechner der Welt von 1961 bis 1964
1964: IBM System/360; mit 5,5 Mrd. $ Entwicklungskosten (damals=) teuerstes System aller Zeiten; leicht erweiterbar und breit einsetzbar
Was galt als ein Vorläufer für Computer-Netzwerk?
ARPANET zur Vernetzung von Großrechnern amerikanischer Universitäten ab Ende der 1960er Jahr als Vorläufer des Internets
Was bedeutet “Internet”?
=> Verbund von Rechnernetzwerken
Was sind grundlegende Internetdienste?
world wide web (www)
E-Mail (elektronische Post)
Usnet
Telefonie
Fernsehen
Was bedeutet das “world wide web”?
Wird häufig mit dem Internet gleichgesetzt, stellt aber nur eine mögliche Nutzung des Internets dar
System von Hypertextseiten (sog. Webseiten), die durch Hyperlinks miteinander verbunden sind
1989 am CERN bei Genf von Tim Berners Lee entwickelt
Anfang der 1990er Jahre erste grafikfähige Browser
was bedeutet e-mail?
Briefähnliche Nachrichten, die über Computernetzwerke (v.a. das Internet) verschickt werden
Erste E-Mail 1971 in den USA über ARPANET verschickt
Erste E-Mail in DE im Jahr 1984
Was ist das Web 1.0 bis 4.0?
Web 1.0: Vor allem statische Webseiten ohne interaktive Inhalte; bereitgestellte Inhalte werden passiv konsumiert
Web 2.0 (etwa seit 2005): User-generated Content (z.B. Facebook, Wikipedia, YouTube)
Web 3.0 (Semantic Web; der heutige Stand) = Web 2.0 + für Maschinen lesbare Webinhalte;
Z.B. im Rahmen der Bildersuche (etwa bei Google), bei der ähnliche Bilder erkannt werden können
Web 4.0: Die Grenzen zwischen physischer und digitaler Welt verschwimmen
Siehe z.B. Strategie der EU-Kommission zu Web 4.0 und virtuellen Welten
Was sind Nutzer?
Nutzer (die seit dem Web 2.0 immer häufiger auch Inhalte bereitstellen, also gleichzeitig Provider sind)
Was bedeutet Provider (verschiedene Arten)?
Access-Provider (z.B. T-Online, 1&1, Vodafone): Stellen die technische Verbindung zum Netz her
Host-/Service-Provider: Stellen Speicherplatz, Rechenleistung, Plattformen oder andere Dienste zur Verfügung (z.B. Strato, Domainfactory)
Content-Provider: Stellen Inhalte bereit (z.B. SPON, faz.net; aber letztlich jeder, der eigene Inhalte in das Internet stellt)
Intermediäre: z.B. Suchmaschinen zum Auffinden von Inhalten
Was/Wer sind Dritte?
Rechteinhaber (z.B. Urheber- und Markenrechtsinhaber)
Betroffene von Berichterstattung, Datenverarbeitung oder Beleidigungen
Etc.
In welchen Bereichen findet das Internet eine zunehmende Bedeutung?
private, geschäftliche oder behördliche Anwendungen (etc.)
➜ Das Internet durchdringt (zunehmend auch als „Internet der Dinge“) praktisch alle Lebensbereiche
Was ist das Internet heute?
Kommunikationsmittel (Massenmedium, Vernetzung von Menschen und Dingen)
Diskursplattform (z.B. soziale Medien, Blogs etc.)
Informationsquelle (z.B. Online-Zeitungen, Blogs etc.)
Lernplattform (z.B. Online-Kurse von Universitäten)
Grundlage zur Erbringung von Waren und Dienstleistungen (E-Commerce: Onlinehandel, Online-Shops etc.)
Medium zur Selbstdarstellung & Selbstverwirklichung (z.B. Instagram, YouTube)
Erweiterte Realität (augmented reality)
Simulierte Realität?
Wie waren beispielsweise die Anfänge der KI in den 1950er Jahren?
Alan Turing (1912-1954, britische Mathematiker und Informatiker)
Zeitschriftenbeitrag 1950: „Can machines think?“
Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence 1956
Im Antrag auf finanzielle Förderung der Konferenz tauchte erstmals der Begriff „artificial intelligence“ (künstliche Intelligenz) auf
Bis heute kein einheitlicher Begriff von künstlicher Intelligenz, z.B.:
„Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren.“, Europäisches Parlament
Was gibt es für Anwedungsbereiche für KI?
Auswertung großer Datenmengen (z.B. Erkennung von Mustern)
Medizin (z.B. automatisierte Hautkrebserkennung)
Unterricht & Bildung
Autonomes Fahren
Autonome Waffensysteme
Computerspiele
Kunst
=> Eigentlich in jedem Bereich
Was gibt es für Regulierungsprobleme? Recht vs. Technik
Unterschiedliche Innovativgeschwindigkeiten
Schnelle und dynamische Entwicklung der Technik und darauf basierender Geschäftsmodelle (z.B. soziale Netzwerke, künstliche Intelligenz) vs. relativ behäbiges Recht
Bestehende Regelungen & Konzepte erfassen technische Innovationen ggf. nicht richtig
Gerichtsverfahren dauern Jahre & entscheiden nur Einzelfälle
Gesetze gelten allgemein, der Gesetzgebungsprozess kann aber Jahre dauern
Unterschiedliche Herangehensweisen
Technische Machbarkeit (funktioniert / funktioniert nicht) vs. rechtliche Regulierung (dürfen / müssen)
Mangelndes gegenseitiges Verständnis der Akteure (z.B. Informatiker und Ingenieure vs. Juristen
Was gibt es für regulierende Instanzen und wie können diese agieren? (Recht vs Technik)
Staatliche Regulierung (DE)
Gesetzgebung (Parlamente Bund und Länder)
z.T. auch Behörden (Landesmedienanstalten, Bundesnetzagentur)
Problem nationaler Regulierung -> Entwicklungen gehen über Landesgrenzen hinaus
Völker- und europarechtliche Regulierung
Völkerrechtliche Verträge (z.B. Cybercrime-Convention)
EU: zahlreiche Gesetze (z.B. DSGVO, KI-Verordnung)
Vorteil EU: einheitliche Regelungen
selbstregulierung und internationale technische Standardisierung
ICANN: koordiniert Vergabe von Namen und Adressen im Internet
W3C
Problem: Demokratische Legitimierung?
Was gibt es für Allgemeine (nicht internetspezifische) Regelungen?
Urheberrecht (UrhG)
Persönlichkeitsrecht (allgemeines Persönlichkeitsrecht z.B. bei „Hate Speech“ in sozialen Netzwerken)
Datenschutzrecht (DSGVO, BDSG)
Verträge im elektronischen Geschäftsverkehr (z.B. Vertragsschluss nach den allg. Regeln des BGB, §§ 145 ff. BGB: Angebot und Annahme)
Wettbewerbsrecht (hier v.a. UWG)
Was gibt es für speziell auf Internet-SV angepasste Regelungen?
Telemediengesetz (TMG), insb. Impressumspflichten (§ 5 TMG), Haftungsprivilegierungen (§§ 7 ff. TMG)
Telekommunikationsrecht (TKG)
Datenschutz bei Telemedien und Telekommunikation (TTDSG)
Verbraucherschutzvorschriften im BGB (insbes. bei sog. Fernabsatzverträgen gem. § 312c BGB)
Das Internet als “rechtsfreier Raum”?
Nicht auf Ebene der Rechtsgeltung, da es gesetzliche Regeln gibt
Allerdings Problem der Bereitstellung adäquaten Rechts angesichts schneller technischer Innovationszyklen
Auf Ebene der Rechtsdurchsetzung?
In weiten Teilen (-), da Rechtsdurchsetzung möglich
In einzelnen Bereichen (+) – warum? – Ausfluss u.a. von …
technischen Besonderheiten (v.a. erschwerte Identifizierung; z.B. Identifizierung von Personen, die Beleidigungen posten)
inhärenter Internationalität des Internets
Als Problem des anwendbaren Rechts
Als Problem der Durchsetzung des anwendbaren Rechts
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