Theorie MMK

von dem Lateinischen "popularis", was so viel bedeutet wie "des Volkes" oder "volksnah".

Notwendigkeit des Wiederaufbaus und die De-Kolonialisierung führten zu wirtschaftlichen Herausforderungen und sozialen Spannungen.

Die wachsende Mittelschicht, die Einführung des Wohlfahrtsstaates und eine Zunahme der sozialen Mobilität veränderten die Struktur der Gesellschaft.

Diese Faktoren trugen zu einem breiteren Zugang zu Bildung und kulturellen Ressourcen bei, was die Grundlage für kulturelle und gesellschaftliche Erneuerungen legte.

Die Beatles und die Rolling Stones: innovativen Stile und Texte, die oft soziale und politische Themen ansprachen.

Ihre Musik und ihr Auftreten symbolisierten eine Abkehr von konservativen Normen hin zu einer freieren und rebellischeren Jugendkultur.

Sie beeinflussten nicht nur die Mode und den Lifestyle, sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Popmusik als ernsthafte kulturelle Ausdrucksform.

Entstehung einer multikulturellen Gesellschaft beitrug.

Diese Einwanderer brachten neue Musikstile, kulinarische Traditionen und andere kulturelle Praktiken mit, die die britische Kultur bereicherten und diversifizierten.

Dies führte zu einer größeren kulturellen Offenheit und Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen.

Die wachsende soziale Mobilität ermöglichte es mehr Menschen aus der Arbeiterklasse und unteren Mittelschicht, Zugang zu höherer Bildung und besseren Beschäftigungsmöglichkeiten zu erhalten.

Dies führte zu einer Verringerung der Klassenunterschiede und förderte eine breitere Beteiligung an kulturellen und politischen Prozessen.

Die Demokratisierung der Gesellschaft zeigte sich in der vermehrten Partizipation verschiedener sozialer Gruppen am öffentlichen und kulturellen Leben.

In den 1960er Jahren entstanden viele neue Formen der Populärkultur, wie die Rockmusik, modische Trends wie das Minikleid und die Hippie-Bewegung.

Faktoren: wirtschaftliche Aufschwung, der Einfluss der Massenmedien und eine rebellische Jugendkultur.

Diese neuen kulturellen Ausdrucksformen wurden oft als Gegenkultur gesehen und dienten als Mittel, um gegen etablierte Normen und Werte zu protestieren.

Die Auseinandersetzung mit kommunistischen und kapitalistischen Ideologien führte zu einer Reflexion über nationale Identität und gesellschaftliche Werte.

Diese Spannungen förderten auch eine kulturelle Kreativität und einen Austausch, da Künstler und Intellektuelle auf die globalen politischen Entwicklungen reagierten.

Persönlichkeiten: die Beatles, die Rolling Stones, Designer wie Mary Quant und Fotografen wie David Bailey prägten diese Ära.

Swinging London stand für Freiheit, Kreativität und einen Bruch mit traditionellen Normen durch eine lebendige Musikszene, avantgardistische Mode und eine aufgeschlossene Jugendkultur gekennzeichnet war.

neue Freiheit und Unabhängigkeit der Jugend.

Orte wie die Carnaby Street wurden zu Zentren dieser Mode- und Kulturrevolution.

Die Kleidung war bunt, mutig und brach mit traditionellen Geschlechternormen und Kleiderordnungen, was den Wandel hin zu einer offeneren und weniger konventionellen Gesellschaft widerspiegelte.

Harry Styles: Herausforderung traditioneller Geschlechternormen, fördert inklusives und offenes Verständnis von Identität.

Taylor Swift: persönliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit zu thematisieren.

Harry Potter: hat eine ganze Generation beeinflusst, Freundschaft, Mut und Toleranz.

Diese Ikonen haben maßgeblich zur Formung der kulturellen Identität und der Werte unserer Generation beigetragen.

Durch die Erkenntnis, dass kulturelle Leistungen nicht nur von der Elite, sondern auch von der Arbeiterklasse erbracht werden.

Dies förderte ein breiteres Verständnis von Kultur, das auch die Lebensweisen und Ausdrucksformen der "einfachen Leute"

Arbeiterklasse, sich aktiv am kulturellen Diskurs zu beteiligen.

Ihre Geschichten, Erfahrungen und Ausdrucksformen wurden anerkannt und wertgeschätzt, was zu einer größeren kulturellen Inklusion und Vielfalt führte.

Dies förderte auch ein stärkeres Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und die Bedeutung der Anerkennung aller gesellschaftlichen Gruppen.

Ziel: Bedeutung und den Wert der Alltagspraktiken und -erfahrungen aller Menschen anzuerkennen.

Reaktion auf elitäre Vorstellungen von Kultur und hatte zum Ziel, soziale Ungleichheiten zu kritisieren und zu adressieren.

Indem sie die Alltagskultur untersuchten, konnten Cultural Studies die Machtstrukturen und sozialen Dynamiken aufdecken, die das tägliche Leben prägen.

Auf disem Feld werden nationale, ethnische, soziale und geschlechtliche Identitäten ausgehandelt und reproduziert.

Kultur ist nicht neutral, sondern geprägt von Machtstrukturen, die bestimmen, welche kulturellen Ausdrucksformen als dominant und welche als marginalisiert gelten.

Diese Machtverhältnisse beeinflussen, wie Identitäten gebildet, wahrgenommen und erlebt werden.

Machtverhältnisse beeinflussen, wer in der Gesellschaft privilegiert ist und wer nicht.

Macht ist instabil, da sie ständig herausgefordert und neu verhandelt werden muss. Sie erzeugt nicht nur Unterwerfung, sondern auch Widerstand, der zu Veränderungen führen kann.

Identitäten sind kulturelle Konstrukte, da sie nicht von Natur aus gegeben, sondern durch soziale Interaktionen, kulturelle Einflüsse und individuelle Erfahrungen geformt werden.

Sie sind wandelbar und werden ständig neu ausgehandelt und reproduziert.

Faktoren wie Medien, soziale Bewegungen, persönliche Erlebnisse und gesellschaftliche Veränderungen tragen zu diesem ständigen Wandel bei.

Indem sie bestimmte Gruppen und Individuen marginalisiert und kontrolliert.

Gleichzeitig kann sie auch Widerstand hervorrufen, da die Machtlosen Strategien entwickeln, um ihre Situation zu verändern und Machtverhältnisse herauszufordern.

Ungerechtigkeiten und soziale Ungleichheiten sichtbar zu machen und zu bekämpfen.

Indem die Kulturwissenschaft Machtstrukturen analysiert und dekonstruiert, kann sie zur Bewusstseinsbildung und zum gesellschaftlichen Wandel beitragen.

Sie fördert ein kritisches Verständnis von Kultur und Identität und unterstützt die Entwicklung von Strategien zur sozialen Transformation und Emanzipation.

untrennbare Verbindung zwischen Macht, Identitäten und Kultur.

• Macht bestimmt, welche Identitäten und kulturellen Ausdrucksformen privilegiert oder marginalisiert werden.

• Identitäten werden durch kulturelle Praktiken und Machtstrukturen geformt und sind dynamisch und wandelbar.

• Kultur ist das Medium, durch das Macht und Identitäten ausgehandelt und reproduziert werden.

  
  

  Diese drei Elemente beeinflussen sich gegenseitig kontinuierlich.

Bezieht sich auf die Fähigkeit, Ressourcen zu kontrollieren, Entscheidungen zu treffen und Einfluss auszuüben.

Nicht nur als eine Eigenschaft von Individuen betrachtet, sondern auch als etwas, das in sozialen Strukturen, Institutionen und Diskursen eingebettet ist.

Wie Menschen sich selbst definieren und wie sie von anderen wahrgenommen werden.

Diese Identitäten können auf Merkmalen wie Geschlecht, Ethnizität, Klasse, sexueller Orientierung, Religion, Nationalität und vielen anderen basieren.

Nicht statisch, sondern werden durch soziale Interaktionen, kulturelle Einflüsse und individuelle Erfahrungen geformt und verändert.

Umfasst die Normen, Werte, Praktiken, Symbole, Artefakte und Bedeutungen, die von einer Gesellschaft geteilt und weitergegeben werden. Kultur ist nicht homogen, sondern vielfältig und dynamisch. Formen wie Sprache, Kunst, Musik, Religion, Medien und alltäglichen Verhaltensweisen.

Wesentliche Rolle bei der Konstruktion von Identitäten und bei der Reproduktion von Machtverhältnissen.

das Produkt unterschiedlicher Mitgliedschaften in sozialen Gruppen / Kollektiven

Wissenschaftliche Untersuchung der Gesellschaft, ihrer Strukturen, Prozesse und Dynamiken.

Sie beschäftigt sich mit dem Verhalten von Menschen in sozialen Gruppen, den sozialen Interaktionen, den Institutionen, die das soziale Leben prägen, sowie den sozialen Veränderungen im Laufe der Zeit.

Systematische Untersuchung sozialer Strukturen und Prozesse, die auf empirischen Daten und theoretischen Überlegungen basiert und einen kritischen Blick auf die soziale Realität wirft.

die Ethnographie

Qualitative Forschungsmethode, die darauf abzielt, das Verständnis einer bestimmten Gruppe von Menschen, ihrer Kultur und Lebensweise zu vertiefen. Sie verbringen oft längere Zeit vor Ort, interagieren mit den Mitgliedern, beobachten ihre Aktivitäten, führen Interviews und sammeln eine breite Palette von Daten.

• Tiefe Einblicke: direkte Beobachtung und Interaktion können Forscher ein umfassendes Verständnis entwickeln.

• Kontextualisierung: Einbettung in den sozialen Kontext

• Flexibilität: Ethnographie bietet Flexibilität in der Datensammlung und Analyse. Forscher können ihre Methoden anpassen, um den sich verändernden Anforderungen und Bedingungen vor Ort gerecht zu werden.

• Empathie und Vertrauen: längere Aufenthalte und persönliche Interaktionen

Kulturwissenschaft bedeutet die wissenschaftliche Beschäftigung mit Kultur. Sie untersucht kulturelle Phänomene, Praktiken und Bedeutungen systematisch und methodisch.

Das Eisberg-Modell teilt Kultur in zwei Ebenen:

• Oberflächenstruktur (Perceptas): Sichtbare und offensichtliche Aspekte wie Kleidung, Sprache und Bräuche (das „Was?“).

• Tiefenstruktur (Conceptas): Tiefere Bedeutungen und Werte, die die sichtbaren Aspekte beeinflussen (das „Warum?“).

Weil „Kultur“ vielfältige und komplexe Bedeutungen hat, die sich historisch und kontextuell verändern. Es umfasst alles von Kunst und Literatur bis zu Lebensweisen und sozialen Praktiken.

Etymologisch stammt „Kultur“ vom lateinischen „colere/cultum“ (pflegen). Die vier Grundbedeutungen sind: bebauen, schmücken, kultivieren, verehren.

Hier bedeutet Kultur das Ergebnis einer anbauenden und pflegerischen Tätigkeit, wie Agrikultur und Hortikultur.

Kultur wird hier als eine bestimmte Lebensart, Geschmack oder Manieren verstanden. Es trennt den Menschen vom Zustand der Wildheit und betont Kultiviertheit und Stil.

Kultur im Kontext von Zivilisation bezieht sich auf die vermeintliche Aufgabe des Westens, „unentwickelte“ Völker zu zivilisieren. Dies war ein zentraler Aspekt des Imperialismus und Kolonialismus, der oft zur rassistischen Exotisierung und zur Entstehung ethnologischer Sammlungen führte.

Kultur wird als Ethnizität und Nation verstanden. Johann Gottfried Herder verglich Kulturen mit Kugeln, jede Nation hat ihren eigenen „Mittelpunkt der Glückseligkeit“.

Hochkultur bezieht sich auf schöngeistige Interessen und kulturelle Meisterleistungen. Im 19. Jahrhundert entdeckte das Bildungsbürgertum Kultur als Mittel zum gesellschaftlichen Aufstieg. Kultur erhielt eine elitäre Färbung und wurde mit den besten Gedanken und Werken der Menschheit assoziiert.

Der erweiterte Kulturbegriff umfasst alltägliche Praktiken und geteilte Lebensweisen einer sozialen Gruppe. Edward B. Tylor definierte Kultur als das „komplexe Ganze“, das Wissen, Glauben, Kunst, Moral, Recht, Sitte und andere Fähigkeiten und Gewohnheiten einschließt.

Kultur ist von Menschen gemacht, dynamisch und wandelbar, während Natur genetisch und universell ist. Kultur ist erlernt und basiert auf gemeinsamen Handlungen.

Kultur sollte wertfrei betrachtet werden, um Vorurteile zu vermeiden und eine objektive Analyse zu ermöglichen. Dynamisch und wandelbar bedeutet, dass Kultur sich ständig weiterentwickelt und anpasst.

Kultur umfasst explizites Wissen (klar artikuliert) und implizites Wissen (unbewusstes Handeln und Verhaltensweisen). Es wird durch Sozialisation und gemeinsame Praktiken innerhalb einer Gruppe erlernt.

• Kleidung (Oberfläche) und die zugrundeliegenden Modenormen und Werte (Tiefe).

• Sprache (Oberfläche) und die zugrundeliegenden Kommunikationsregeln und Bedeutungen (Tiefe).

• Hochkultur: Theater, Oper, klassische Musik, die von gebildeten Eliten geschätzt werden.

• Alltagskultur: Popkultur, Freizeitaktivitäten, gemeinschaftliche Feste und Traditionen.

Die Cultural Studies entstanden in den 1960er Jahren aus einer Arbeiter-orientierten Perspektive und von Literaturwissenschaftlern der britischen Erwachsenenbildung.

Die kulturkonservative Tradition wurde für ihre elitäre Literaturauffassung kritisiert, die einen exklusiven Kanon bevorzugte und Arbeiterkultur ausschloss.

F.R. Leavis vertrat die kulturkonservative Tradition mit seinem Werk "The Great Tradition", welches einen engen Literaturkanon festlegte. Im Gegensatz dazu plädierten die Cultural Studies für eine inklusivere Auffassung von Kultur, die alle sozialen Schichten einschließt.

Im Gegensatz zu Matthew Arnolds Definition von Kultur als Elitekultur ("the best that has been thought and known in the world"), plädierten die Cultural Studies für eine inklusivere Auffassung von Kultur, die alle Klassen und sozialen Schichten umfasst.

Die theoretischen Pioniere der Cultural Studies waren oft von marxistischen Ideen inspiriert und konzentrierten sich auf die sozialen und kulturellen Erfahrungen der Arbeiterklasse.

Die Gründungsväter stammten oft aus Arbeiterfamilien und erhielten Stipendien für Eliteuniversitäten, was zu einem kulturellen Spannungsfeld zwischen ihrer Herkunftskultur und der Elitenkultur führte.

Das CCCS war eine wichtige Institution für die Cultural Studies, die 1963 an der University of Birmingham gegründet wurde.

Es betonte die „Agency“ der Individuen, ihre eigene Kultur zu gestalten und zu beeinflussen.

Das Konzept der „Agency“ bedeutet, dass Individuen die Fähigkeit haben, ihre eigene Kultur zu gestalten und zu beeinflussen.

Richard Hoggart war ein institutioneller Gründungsvater der Cultural Studies. Geboren 1918 in Leeds als Arbeiterkind, wurde er bekannt durch sein Werk "The Uses of Literacy" (1958), das die Lebenswelt der Arbeiterklasse thematisierte.

Edward P. Thompson war ein britischer Sozial- und Kulturhistoriker, bekannt für sein Werk "The Making of the English Working Class" (1963). Er entwickelte die „Geschichte von unten“ und betonte die Bedeutung individueller Erfahrungen und Handlungen in der Geschichtsschreibung.

Raymond Williams stammte aus einer walisischen Arbeiterfamilie und war ein bedeutender britischer Literatur- und Kulturwissenschaftler. Seine Werke "Culture and Society" (1958) und "The Long Revolution" (1961) sind wichtige Beiträge zur Cultural Studies.

Stuart Hall war ein bedeutender Kulturtheoretiker, der 1951 von Jamaika nach England immigrierte und in Oxford studierte. Er war von 1968 bis 1979 Leiter des CCCS und später Professor für Soziologie an der Open University. Sein Werk betonte die Bedeutung der Populärkultur und Alltagserfahrungen in der Forschung.

Kultursoziologie oder Cultural Materialism beschäftigt sich mit der Untersuchung der materiellen Bedingungen, unter denen Kultur entsteht und sich entwickelt. Es wird untersucht, wie kulturelle Handlungen und Prozesse von den ökonomischen und sozialen Bedingungen beeinflusst werden, und die Theorien basieren oft auf den Ansätzen von Karl Marx.

von dem Lateinischen "popularis", was so viel bedeutet wie "des Volkes" oder "volksnah".

Die Hauptprobleme der Ethnographie umfassen fehlende Objektivität und Wertefreiheit des Forschers, die Gefahr verzerrter Ergebnisse, verändertes Verhalten der untersuchten Gruppe in Anwesenheit des Forschers und die zeitliche Begrenzung der Forschung, die zu bedingt generalisierbaren Aussagen führen kann.

Laut Karl Marx bestimmen Produktionsmittel und materielle Voraussetzungen die Herausbildung gesellschaftlicher Teilbereiche. Das materielle Sein bestimmt das Bewusstsein, d.h., ökonomische Prozesse und Produktionsweisen sind die Triebkräfte der gesellschaftlichen Entwicklung.

Die Teddy Boys zeichneten sich durch ihre Ablehnung der konventionellen Lebensweise ihrer Eltern und ihre Vorliebe für Rock 'n' Roll-Musik aus. Ihr auffälliger Kleidungsstil war inspiriert von der Edwardian-Mode, und sie trugen knielange Anzugjackets, enge Hosen und die Elvis-Tolle.

Die Mods waren bekannt für ihre Vorliebe für modische italienische Anzüge, Parkas und Motorroller, insbesondere Vespa und Lambretta. Ihre Musikgeschmack umfasste Modern Jazz, Soul, R&B und britische Bands wie The Who und The Kinks. Sie legten großen Wert auf Stil, Raffinesse und einen urbanen Lebensstil.

Tony Jefferson untersucht, wie die kulturellen Reaktionen der Teds als symbolische Artikulationen ihrer sozialen Misere gelesen werden können. Er möchte verstehen, wie die Teds ihre Gruppenidentität und ihren Status in einer Gesellschaft mit zunehmenden strukturellen Ungleichheiten verteidigen.

Jefferson beschreibt die Teds als Gruppe mit starkem Gruppenbewusstsein und Territorialinstinkt. Sie sind empfindlich gegenüber Beleidigungen und drücken ihre Identität und ihren sozialen Status durch bestimmte Kleidungsstile und Frisuren aus. Ihre kämpferische Haltung dient der Verteidigung ihres sozialen Raums und ihrer Identität.

Dick Hebdige will herausfinden, wie subkulturelle Stile Bedeutung kommunizieren und wie diese Bedeutungen von den Mitgliedern der Subkultur interpretiert und verstanden werden. Er untersucht die Mechanismen, durch die subkulturelle Stile als absichtliche und bedeutungsvolle Kommunikationsformen konstruiert werden.

Hebdige betont die aktive, kreative Aneignung und Neuinterpretation von kulturellen Objekten durch Subkulturen, was als Bricolage bezeichnet wird. Diese Sichtweise betont die Fähigkeit der Subkulturmitglieder, ihre eigene symbolische Ordnung zu schaffen und sich gegen die dominante Kultur zu positionieren, anstatt nur als passive Produkte ihrer sozialen Umgebung zu agieren.

Der Habitus ist eine Art "zweite Natur", die durch das soziale Umfeld geprägt wird und das Verhalten, Denken und Fühlen einer Person in hohem Maße beeinflusst. Identitäten sind konstruiert und können durch kollektiven mentalen Druck beeinflusst werden.

Kritisiert wurde die Vernachlässigung der Rolle von Mädchen innerhalb männlich dominierter Jugendsubkulturen, die (zu) starke Betonung der Klassenzugehörigkeit, die Reduktion von Subkulturanalyse auf Klassenanalyse, und das Ignorieren anderer wichtiger Faktoren wie Geschlecht und Ethnizität. Es wurde gefordert, Subkulturstudien in eine breitere Analyse der Gesellschaftsstrukturen einzubetten.

Kulturelle Strukturen und Bedeutungen manifestieren sich oft in künstlerischen Formen und Konventionen wie Musik, Mode, Literatur und visueller Kunst. Diese Ausdrucksformen spiegeln und beeinflussen die kulturellen Werte und Identitäten einer Gesellschaft.

Die Semiotik ist die Lehre von Zeichen und Symbolen.

• Ikone: Basieren auf Ähnlichkeit, z.B. ein Bild eines Baumes als Zeichen für einen echten Baum.

• Index: Basieren auf physikalischer oder kausaler Verbindung, z.B. Rauch als Zeichen für Feuer.

• Symbol: Basieren auf Konvention und Übereinkunft, z.B. Worte, mathematische Zeichen.

Das Bezeichnende (Signifikant) ist das Wort oder Symbol, das auf das Bezeichnete (Signifikat) verweist. Zum Beispiel steht das Wort „Stuhl“ (Signifikant) für das Konzept eines Stuhls (Signifikat).

Es bezieht sich auf die Rekonstruktion der Struktur und Beziehung zwischen den Elementen einer bestimmten Lebensweise sowie die intensive Auseinandersetzung und teilweise Übernahme der Theorien des französischen Strukturalismus, z.B. von Claude Lévi-Strauss und Roland Barthes.

Bricolage bedeutet „Bastelei“ und bezeichnet die Reorganisation von Zeichen zu neuen Strukturen durch die Umdeutung und Neukombination vorhandener Objekte und Zeichen.

• Syntagma: Bezieht sich auf die lineare/horizontale Verkettung von sprachlichen Einheiten zu einer Einheit (z.B. Satzstruktur).

• Paradigma: Bezieht sich auf kontrastierende Elemente und den vertikalen Austausch von sprachlichen Einheiten (z.B. Auswahl zwischen „Stuhl“, „Bank“, „Sessel“).

Der Stil einer Subkultur manifestiert sich durch die transformierende Rekombination von bereits bestehenden Objekten und Zeichen, die aus ihren ursprünglichen Kontexten herausgelöst und neu kontextualisiert werden.

• Dekontextualisierung: Herauslösen von Zeichen oder Objekten aus ihrem ursprünglichen Kontext.

• Rekontextualisierung: Umdeutung und Neuzusammenstellung dieser Zeichen oder Objekte in einem neuen Kontext.

Der „gleitende Signifikant“ beschreibt die weitgehend unbestimmte Bindung zwischen Signifikanten und Signifikaten, was bedeutet, dass unterschiedliche Signifikanten das gleiche Signifikat haben können und umgekehrt.

Die Kulturwissenschaft hat die Aufgabe, konstruierte Identitäten und deren Entstehungsprozesse zu erklären, inklusive der Analyse von Symbolen und Mythen, der Untersuchung von Medien und Werbung, dem Studium von kulturellen Praktiken und der Dekonstruktion von Diskursen.

Die Werbung für Gauloises-Zigaretten vermittelt den Mythos der Freiheit durch die Darstellung eines freien, ungezwungenen Lebensstils, die Ästhetik der Rebellion und die Romantisierung des Rauchens als sinnlich und stilvoll.

Die Kultursoziologie fokussiert sich auf das tägliche Leben der Menschen und deren kulturelle Praktiken, und untersucht, wie Menschen ihre sozialen und kulturellen Umgebungen gestalten und erleben.

Sie analysiert, wie Menschen durch ihre Handlungen und Interaktionen Bedeutungen erzeugen und verbreiten.

Die Semiotik beschäftigt sich mit der Analyse von Zeichen und Symbolen sowie deren Bedeutungen in Texten und Medien.

Die Zeichentheorie untersucht, wie Zeichen (z.B. Wörter, Bilder, Töne) Bedeutung tragen und kommuniziert werden.

Die Idee, dass Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch eine Form des Handelns ist, verbindet Kultursoziologie und Semiotik, da Sprachhandlungen soziale Wirklichkeiten schaffen und verändern.

Kodieren ist der Prozess, bei dem Produzenten von Medieninhalten Bedeutungen in Medienbotschaften einbetten.

Dekodieren ist der Prozess, bei dem Rezipienten diese Bedeutungen interpretieren und verstehen.

Diskurs bezieht sich auf die Art und Weise, wie in der Öffentlichkeit über bestimmte Themen gesprochen wird und wie diese öffentlichen Reden das Wissen und die Wahrnehmung in der Gesellschaft prägen.

Eine Vorzugslesart ist die Interpretation der Medienbotschaft, die von den Produzenten beabsichtigt ist und die dominante Bedeutung widerspiegelt.

Eine ausgehandelte Lesart akzeptiert teilweise die dominante Bedeutung, nimmt aber auch eigene Interpretationen und Anpassungen vor.

Eine oppositionelle Lesart lehnt die dominante Bedeutung ab und nimmt eine alternative Sichtweise ein.

Die ausgehandelte Lesart ist besonders wichtig, weil sie zeigt, wie Rezipienten aktiv Bedeutungen verhandeln und an ihre eigenen sozialen Kontexte anpassen.