Natürliche Ressourcen im Überblick
Unbearbeitete Materialien bzw. solche, die allein aus der Natur herausgelöst wurden nennt man Rohstoffe. Eine natürliche Anhäufung von Bodenschätzen bezeichnet man als Lagerstätte. Ob der Abbau dieser wirtschaftlich lohnenswert ist, hängt von der Konzentration des Stoffes, den technischen Möglichkeiten, Produktionskosten, Weltmarktpreisen und gesellschaftspolitischen Entscheidungen ab. Bekannte, aber zurzeit nicht genutzte Lagerstätten von Rohstoffen nennt man Reserven.
Durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse können Rohstoffe teilweise schon recycelt werden (Sekundärrohstoffe).
Ressourcen: Die vom Menschen genutzten bzw. potenziell nutzbaren Stoffe, unabhängig davon, ob sie momentan wirtschaftlich gewonnen werden können.
Rohstoffe sind wichtig für uns, sie sind die Grundlage für unseren Lebensstandard. Häufig wird nicht der Rohstoff selbst benötigt, sondern nur eine Eigenschaft bzw. Funktion des Rohstoffs. Der Wert von Rohstoffen war jeher auch Grundlage für Konflikte.
Reichweite von Rohstoffen
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Weltbevölkerung mehr Rohstoffe verbraucht als in der gesamten Menschheitsgeschichte. Um herauszufinden wie lange Rohstoffe noch verfügbar sind, wird häufig das Reserven-/Verbauchsverhältnis aufgestellt, woraus sich die Reichweite der Rohstoffreserve berechnet. Diese ändert sich aber ständig, da sich der Verbauch, als auch die Menge der bekannten Reserven ändert.
Die meisten Industrienationen sind von Rohstoffimporten abhängig. Daraus ergibt sich aus wirtschaftlichen- und geopolitischen Perspektiven ein großes Konfliktpotenzial
Neue Reserven - neue Risiken
Konventionelle Erdölquellen sind sehr nahe an ihrem Peak Oil (=Fördermaximum). Neue technologische Verfahren erlauben nun die Gewinnung von Erdöl aus Ölsanden, deren Abbau sehr kostenintensiv und sehr umweltschädlich ist.
Neue Fördertechnologien
Zur Förderung von gebundenem leicht Erdöl in gering durchlässigen Sedimentgesteinen wird das Fracking-Verfahren angewendet. Bei dem Risse im Gestein erzeugt werden, durch Einpressen von Flüssigkeit unter hohem Druck. Diese Methode ist kostenintensiver als der konventionelle Abbau, wobei auch Chemikalien ins Grundwasser gelangen und kleine Erdbeben enstehen können. In Deutschland ist es verboten.
Seltene Erden
Seltene Erden sind keine Erden, sondern 17 Metalle, die in der Natur nur als Oxide vorkommen, desweiteren sind sie nur teilweise selten. Sie sind meistens in Verbindung mit anderen Stoffen, wobei deren Trennung kostenintensiv ist. Sie werden nur in kleinen Mengen verwendet, sind aber unverzichtbar für die Herstellung von Elektrikgeräten. Ihr Bedarf steigt weltweit, aufgrund steigender Nachfragen nach Umwelttechnologien. Der größte Produzent ist China.
Konfliktpotenzial der Ressourcennutzung
Der weltweite Bedarf an Rohstoffen wächst und somit auch die Bereitschaft von Staaten und Unternehmen eigene Interessen durchzusetzen (notfalls auch mit Waffengewalt). Konfliktrohstoffe können sowohl Mittel zur Finanzierung eines Krieges als auch Motiv oder Anlass welcher sein. Viele der begehrtesten Rohstoffe für elektronische Produkte befinden sich vor allem in Kriegsregionen. Deren Handel und Abbau steht oft im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen oder Verletzungen des Völkerrechts. Abhilfe soll z.B. das Lieferketten Gesetz der EU schaffen.
Typen von Ressourcenkonflikten
Zugangskonflikte: Die Knappheit einer Ressource führt zu einem Konflikt, wenn eine (meist indigene) Bevölkerungsgruppe sich gegen Misstände bei Verteilung und Zugang wehrt.
Verteilungskonflikte: Konflikte um gerechte Verteilung von Ressourcen.
Versteckte Konflikte: Liegen vor wenn Zugangs- und Verteilungskonflikte im Verborgenen wirken und diese nicht offen ausgetragen werden.
Richten Staaten ihre Ökonomie nur auf die Rohstoffwirtschaft aus, besteht das Risiko, dass wenn der Absatz der Rohstoffe sinkt, diese Länder kaum alternative Einnahmequellen haben. Lange Zeit wurden Konfliktrohstoffe bedenkenlos verarbeitet, seit einigen Jahren werden Unternehmen nun verpflichtet die Herkunft ihrer Rohstoffe nachzuweisen und keine Konfliktrohstoffe zu nutzen. Besonders der Osten der Demokratischen Republik Kongo und deren angrenzenden Gebiete gelten als kritische Herkunftsorte.
Ressource Wasser
Wasser ist die Grundvoraussetzung für Leben auf der Erde. Es ist Hauptbestandteil aller Lebewesen, das wichtigste Lebensmittel und der bedeutendste Rohstoff. Doch nur ca. 9000km³ Süßwasser ist für den Menschen leicht zugänglich und wirtschaftlich nutzbar.
Wasserverfügbarkeit: Die Menge Süßwasser, die statistisch gesehen von einer Person pro Jahr genutzt werden könnte.
Doch leider ist diese Menge nicht überall für alle Menschen zugänglich. Desweiteren nimmt die Wasserverfügbarkeit der Erde insgesamt ab, durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Wasserverbrauch.
Physikalische Wasserknappheit: Selbst unter Nutzung effizienter Technologie kann das Wasserangebot die Bedürfnisse nicht nachhaltig befriedigen.
Ökonomische Wasserknappheit: Aufgrund schlechter Infrastruktur, Mangel an Investitionen oder Missmanagment haben vor allem ärmere Menschen keinen Zugang zu vorhandenen Wasserquellen.
Modell des Wasserkreislaufs
Den größten Wasserspeicher stellen die Ozeane dar. Aus ihnen verdunstet Wasser. Der Wasserdampf kondensiert nach Abkühlung in der Atmosphäre. Die Wassertropfen bzw. Eiskristalle wachsen und fallen schließlich als Niederschlag auf Meeres- und Landflächen.
Die verschiedenen Farben des Süßwassers
Blaues Wasser umfast den sichtbaren, flüssigen Wasserstrom, der sich als Abfluss durch Flüsse, Seen und Grundwasser bewegt.
Grünes Wasser umfasst auch den unsichtbaren Wasserstrom. Er ist in Pflanzen enthalten und gelangt durch produktive Transpiration in die Atmosphäre.
Das Wasser, das über Land- und Wasserflächen ungesteuert verdunstet, wird als unproduktives weißes Wasser bezeichnet.
Als graues Wasser wird Wasser bezeichnet, das in der Industrie so stark verunreinigt wurde, dass es zuerst verdünnt werden muss, bevor es wieder den Qualitätsstandards entspricht.
Wasserverbrauch und -nutzung weltweit
Weltweit wird Wasser vorwiegend in der Landwirtschaft genutzt, nur ca. 20% in der Industrie und 10% im privaten Bereich. Dabei gibt es aber große Unterschiede vor allem in Abhängigkeit des Entwicklungsgrads und Wohlstands der einzelnen Länder.
Wassernutzung in Deutschland
In Deutschland liegt der Fokus beim Wassermangement auf der Wasserqualität, trotzdem wird auch vermehrt auf die quantitative Nutzung von Wasser geachtet. Die größte Wasserentnahme erfolgt in Deutschland durch die Energieversorgung, vor allem für Kühlzweche in Kohle-, Gas- od Atomkraftwerken.
Wasser als Produktionsfaktor
Bewässerungslandwirtschaft
Ungefähr 40% der Weltagrarproduktion entfallen auf Bewässerungsflächen und teilweise bis zu 85% des Wasserverbrauches eines Landes. Doch Bewässerungslandwirtschaft dient meistens nicht zur Ernährungssicherung, sondern zielt auf Exportkulturen und Sonderkulturen ab. Das für die Bewässerung benötigte Wasser wird aus natürlichen Oberflächengewässern oder künstlich angelegten Wasserspeichern entnommen.
Um Wasserverluste zu verringern wird vermehrt Mikro- und Tröpfenbewässerung genutzt.
Hydroenergie ist eine umweltfreundliche Art der Energiegewinnung. bei der Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt wird.
Virtuelles Wasser und Wasserfußabdruck
Direkter Wasserverbrauch: Verwendung von Wasser in Produktionsprozessen zu Kühlzwecken, im Haushalt oder als Nahrungsmittel.
Indirekter Wasserverbrauch: jene Menge an Wasser, die insgesamt zur Herstellung einer Ware notwendig war.
Virtuelles Wasser
Als virtuelles Wasser wird das gesamte Süßwasser bezeichnet, dass bei der Herstellung einer Ware eingesetzt wurde. Das Süßwasser auf der Erde ist sehr unterschiedlich verteilt, weshalb auch der indirekte Wasserverbrauch eines Produkts im Zusammenhang mit dem Wasserstress einer Region gesehen werden muss. Wobei anders zu bewerten ist, ob eine Pflanze in einer niederschlagsreichen oder -armen Region wächst.
Der Wasserfußabdruck
Die Summe des direkt und indirekt bzw. virtuell genutzten Wassers beschreibt unseren Wasserfußabdruck, also unseren tatsächlichen Wasserverbrauch. Der Wasserfußabdruck ist ein Indikator für die Nutzung der Ressource Wasser, er kann den versteckten Wasserhandel zulasten wasserärmerer Länder deutlich machen. Das Wasser für importierte Güter wird als externer Wasserfußabdruck bezeichnet.
Water Grabing
Beim Water Grabbing werden Wasserressourcen so verteilt, dass eine oder mehrere Parteien das Gefühl haben, die Verteilung sei ungerecht.
große Konzerne kaufen Gebiete in Entwicklungsländern auf, um dort Wasser abzuziehen für die eigene Produktion
dabei wird indigenen Völkern Land geraubt und korrupte Politiker verdienen viel Geld durch die Verpachtung
Energiewende
Die Nachfrage nach Energie steigt. Die fossilen Energieträger sind endliche Rohstoffe, also müssen wir auf erneuerbare Energieträger (z.B. Sonne, Wind und Wasser) umstellen. Sie stehen in fast unbegrenzter Menge zur Verfügung und verursachen keine klimaschädlichen Emmissionen. Ihr Ausbau erfordert jedoch erhebliche Investitionen.
Lange Zeit wurden erneuerbare Energien unterschätzt, doch jetzt wird jährlich schon mehr in erneuerbare Energien investiert, als in fossile und atomare zusammen. Vorreiter der Energiewende sind Deutschland und Europa, aber auch Schwellen- und Entwicklungsländer setzen zunehmend auf erneuerbare Energien. Die Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom deckt nicht immer die Nachfrage vor Ort, weshalb ein regionaler und internationaler Netzausbau besonders wichtig ist. Auch neue Entwicklungen auf diesem Gebiet sind unerlässlich für die Zukunft.
Energiewende in Deutschland
Spätestens seitdem Deutschland 2023 vollständig aus der Atomkraft ausgestiegen ist, gilt es als “Energiepionieer”. Bis 2030 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland bei 80% liegen. Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein. Im Jahr 2023 lag der Anteil an Erneuerbaren Energien bereits bei über 50%. Diese als Energiewende bezeichnete Entwicklung wird in Deutschland durch eine Reihe von Gesetzen und Maßnahmen politisch vorangetrieben. Das bekannteste Gesetz dafür ist das “Erneuerbare-Energien-Gesetz” (EEG). Programme und Maßnahmen zur Energiewende sind z.B. ein Förderprogramm für Gebäudesanierungen, ein Beschleunigungsprogramm zum Ausbau der Stromnetze und eine Energieeinsparverordnung.
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