Welches sind die wichtigsten Werke Arendts?
Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft (1951)
Vita Activa oder vom tätigen Leben (1958)
Eichmann in Jerusalem (1963)
Macht und Gewalt (1970)
Was prägte Arendts Ansichten und Werke?
Biographische Erfahrungen
Zum Beispiel in den Studien zur totalitären Herrschaft
• Ideologie
• Terror
• Kontroversen: Eichmann in Jerusalem
• „Ein Bericht von der Banalität des Bösen“
• Skandal
• Angebliche Verharmlosung des Holocaust
Welches sind die wichtigsten theoretischen Schlüsselbegriffe bei Arendt?
Macht
Stärke
Kraft
Autorität
Gewalt
Welche Gemeinsamkeiten hat Arendt mit Weber und Popitz?
• Arendt betont die anthropologischen Grundlagen der Macht
• Arendt begreift Macht als soziales Phänomen, das fluide ist
Wie definiert Arendt ‘Macht'?
• Macht ist nichts Statisches, kann nicht besessen werden
• Macht ist ein Phänomen, „das erst in menschlichem Handeln entsteht und nur in diesem Handeln existiert“
• „Macht ist immer ein Machtpotential, und nicht etwas unveränderliches, Meßbares, Verläßliches wie Kraft und Stärke“
• Stärke besitzt jeder Mensch in gewisser Weise von Natur aus
• Wichtig: Potenzialität von Macht
• „Macht (…) besitzt eigentlich niemand, sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln, und sie verschwindet, sobald sie sich wieder zerstreuen“
Macht existiert unabhängig von materiellen Faktoren
• Macht existiert nur im Moment des Handelns und sonst nirgends
• Keine Überraschung, dass sich viele den wenigen unterwerfen
• Beschränkung / Grenzen der Macht durch die Existenz anderer Machtgruppen
• Vorhandensein von Anderen, die außerhalb des eigenen Machtbereichs stehen und selber Macht entwickeln
• „Pluralismus“
• Für Arendt ist Macht etwas positives
• Macht ist dort am größten, wo sie ganz ohne Gewalt bzw. Androhung von Gewalt auskommt
• Macht gehört zum Wesen aller staatlichen Gemeinwesen
Was sagt Arendt über Gewalt?
• Wichtig: Abkehr von Machtstufen mit Gewalt z.B. als „primäre Stufe“ (Popitz)
• Für Hannah Arendt ist Gewalt nicht dasselbe wie Macht
• Kritik Arendts an Max Weber (unberechtigt!)
• Gewalt ist bei Arendt keine Form von Macht, sondern Ausdruck von Machtlosigkeit
• Gewalt ist überhaupt keine Form von Macht
• Gewalt und Machtlosigkeit verbinden sich sehr gut in der Politik
• Ohnmächtige sind geneigt zur Gewalt zu greifen
• „Gewalt aber kann Macht nur zerstören, sie kann sich nicht an ihre Stelle setzen“
• „Macht und Gewalt sind Gegensätze: wo die eine absolut herrscht, ist die andere nicht vorhanden. Gewalt tritt auf den Plan, wo Macht in Gefahr ist“.
Gewalt gehört nicht zum Wesen aller staatlichen Gemeinwesen
Wie kann Arendt interpretiert werden?
• Spielraum der Machtausübung größer, je mehr Möglichkeiten der Machtdurchsetzung zur Verfügung stehen außer reiner Gewalt
• Aber: Chance der Machtbehauptung nicht auch durch die Fähigkeit, glaubhaft Gewalt androhen zu können
Wie kann Arendt bewertet werden?
• Gewalt muss als Form der Machtausübung angesehen werden
• Arendt hier dogmatisch, da sie normativ Macht als etwas positives bewertet, Gewalt jedoch als etwas negatives
• Theoretisch an diesem Punkt nicht überzeugend
• Nicht analytisch
• Konsens eher: Gewalt reine Form der Machtausübung, wenn auch nicht erstrebenswert
• Macht zentral für Politik
• Verdienst Arendts: Enge Verbindung zwischen Macht und Politik ins Bewusstsein gebracht und analysiert
Wie definiert arendt ‘Macht’ konkret?
„Macht entspricht der menschlichen Fähigkeit (…) sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln. Über Macht verfügt niemals ein Einzelner“
Last changed7 months ago