Wirtschaftspolitischer Entscheidungsprozess
Diagnose Ausgangslage
Vergleich mit wirtschaftlichen Zielen (magisches 4-Eck)
Ermitteln passender Maßnahme
Einsetzen Maßnahme
Beobachtung Wirkung
Eventuell Korrektur
Entscheidungsfelder wirtschaftspolitischer Entscheidungen
Finanzwesen/-politik (Steuern, Einnahmen/Ausgaben Staat)
Arbeitsmarkt (Veränderung Kündigungsschutz, Mindestlohn)
Geldwesen/-politik (Geldmenge, Zinssätze)
Außenwirtschaft (Beeinflussen Wechselkurse, Förderung Export)
beschäftigungspolitische Maßnahmen
Ursachen struktureller Ungleichgewichte
sektorale/branchenspezifische AL (veränderte Güternachfrage: E-Autos)
unzureichende Qualifikationen: Bildung
regionale Besonderheiten: Süd-Ost-/West-Ost-Gefälle
demographische Ursachen: Kündigungsregeln
Folgen Globalisierung: Outsourcing
klassisches Arbeitsmarktmodell
Ablauf Tarifverhandlungen
zwischen Arbeitgeberverbänden (Kosten senken) und Gewerkschaften (Einkommen steigern)
Tarifautonomie: GG Art.9 Abs.3 (> Verhandlungen ohne Staat)
–> Folgen: Streik
Position Arbeitgebers bezüglich Lohnpolitik
defensive Lohnpolitik
will: Kostensteigerung vermeiden –> Lohnsteigerung vermeiden –> produktivitätsorientiert (BIP+Arbeitsstunden=Lohn)
Lohn=Produktivität
Begründung:
Erhöht Arbeitsproduktivität (größere Produktmengen bei selber Arbeitszeit –> Sinken Lohnstückkosten)
ABER
Lohn steigt aber Arbeitsproduktivität nicht –> Lohnstückkosten&Preis erhöhen
> Unternehmen: Weniger Gewinn&Wettbewerbsfähigkeit, Rückgang Investitionen, Entlassungen–>AL
> Kunden: Inflation, wollen höhere Löhne
––––> Produktivität steigt nicht aber Kosten trotzdem –> Preis-Lohn-Spirale
–––––––––––
Lohnquote < Gewinnquote -> sehr gut, stärken der Investitionen und Erhaltung von Arbeitsplatz
Lohnsteigerung wegen AL aber kein produktionsfortschritt -> nicht gut, führt zur Inflation
Mehr Produkte -> geringere Kosten weil mehr Produkte haben weniger Produktionskosten -> Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen
Lohn und Gewinn sollten auf gleicher Höhe sein
Kritik:
Berechnung Arbeitsproduktivität pauschal (BIP je Arbeitsstunde; blöd für bspw. Lehrer)
Welcher Lohn gerecht?
weitere Kostenaspekte nicht berücksichtigt
Gewinnquote
= Geld geht an Unternehmen
Unternehmens-/Vermögenseinkommen im Verhältnis zum gesamten
Volkseinkommen
Position Gewerkschaften bezüglich Lohnpolitik
offensive Lohnpolitik
Anstieg durchschnittlicher Nominallöhne durch Zuwachsrate Arbeitsproduktivität&Inflationsrate ausgleichen
1. Einkommen bleibt gleich / nimmt zu ––> Lohnzuwachs (Unternehmen mehr Geld weil Produkt gekauft wird –> Lohnerhöhung)
2. Erhöhung Konsumausgaben
3. Anregung von Investitionen, Beschäftigung und Produktion
➔ Kaufkrafttheorie
Gefahr Inflation (Lohnerhöhung > Produkt)
Überschätzung Kaufkrafttheorie
Steigerung Lohnquote (wenig Aussagekraft ü. Guterversorgung&Wohlstand
Lohnquote
= geld geht an Arbeiter
Anteil Arbeitnehmereinkommen am gesamten Volkseinkommen
(Arbeiter wollen das Lohn gleich bleibt oder steigt)
Nominallohn
Einkommen eines Arbeitnehmers ohne Berücksichtigung der Inflation oder der Kaufkraft
Unterschied zu Reallohn: Kaufkraft des Einkommens unter Berücksichtigung der Preisentwicklung widerspiegelt.
Beschäftigungspolitische Maßnahmen zum Senken von AL
Tarifpolitische Maßnahmen
Maßnahme angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
Maßnahme nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Grenzen antizyklische Finanzpolitik
= Gegen den Konjunkturzyklus handeln
entscheidungs-/wirkungsverzögert (time-lags)
Angstsparen (Haushalte)
Kaum Investitionstätigkeit (Unternehmen)
Hohe Staatsverschuldung (deficit spending)
Richte Dosierung Maßnahme (Laffer-Theorem)
Vernachlässigung Preisniveaustabilität
Stop-and-Go-Politik (Maßnahme einsetzen, kurz darauf wieder ändern)
Maßnahmen gegen strukturelle Arbeitslosigkeit
branchenspezifische/sektorale:
Subventionen (Erhaltungssubventionen, Anpassungssubventionen)
Flexibilisierung des Arbeitsmarkts (Flexible Arbeitszeiten, Lockerung Kündigungsschutz)
qualifikationsspezifische
Aus- (Staat) /Weiterbildungen (Unternehmen)
Umschulung
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Soziale Projekte)
Flexible Löhne -> Kombi-Lohn-Modell (Geringverdiener durch staatliche Zuschüsse höheres Einkommen)
regionale
Verbesserung Infrastruktur
Flexibilisierung Arbeitsmarkt (Home-Office)
Fördern Unternehmensansiedlungen
Ursachen Verschuldung Deutschland
1970er: Ausweitung Sozialsysteme
1990er: Finanzierung deutsche Einheit (AL hoch)
2008/09: Finanzkrise
2015: Flüchtlingskrise
2019: Corona-Krise
Abhilfe Staatsverschuldung
Stabilitäts-&Wachstumspaket für finanzielle Sicherheit (Maastricher Vertrag)
Gesamtverschuldung max 60% BIP
Neuverschuldung max 3% BIP (sonderregeln in Krisen)
Sparen, Steuern erhöhen (schlecht da Konsum verringern könnte -> Produktivität klein, AL hoch, Ausgaben Arbeitslosengeld steigt)
Steuern von Unternehmen besser als von Haushalte
Tarifpolitische Maßnahme zum Senken von AL
POSITIV
Lohnzurückhaltung
Unternehmen: Kostensenkung -> tätigen Erweiterungsinvestitionen
Produktion, Beschäftigung, Volkseinkommem steigen
Konsumgüternachfrage, Produktion steigt; Stückkosten sinken
NEGATIV
Haushalte: Verfügbares Einkommen bleibt/sinkt
Produktion, Beschäftigung, Volkseinkommem sinkt
Konsumgüternachfrage sinkt
Produktion, Beschäftigung, Lohn sinkt
–––––––––
Lohnerhöhung
Volkseinkommen , Güternachfrage, Produktion, Beschäftigung steigen
–> Kaufkrafttheorie -> expansiver Effekt (nachfrageorientierte Wirtschaft)
Expansiver Effekt
1. Zielsetzung
- Wirtschaftswachstum fördern
- Beschäftigung erhöhen: gesteigerte Nachfrage und Produktion mehr Arbeitsplätze
- Inflation erhöhen ( kontrolliertes Maß): als positiv angesehen werden, wenn aus einer steigenden Nachfrage resultiert.
Maßnahmen nachfrageorientiert
Staat greift in gesamtwirtschaftliche Nachfrage ein
Erhöhung staatlicher Konsum –> Erhöhung Nges
Unternehmen: Produktion, Investitionstätigkeit steigt
Beschäftigung steigt, Wiedereinstellungen, Mehrarbeit
Volkseinkommen, Konsumgüternachfrage steigt
–> Multiplikatoreffekt (Invest multipliziert sich)
–> Expansiver Effekt
Maßnahme angebotsorientiert
Steuersatzsenkung
Haushalte/Unternehmen: Anregung zur Leistung/Mehrleistung
Verringerung Schwarzarbeit, Beschäftigung steigt
Steigendes Steueraufkommen (Einnahmen)
Laffer Theorem
Innovationsförderung
Unternehmen: Investitionsbereitschaft steigt –> Wachstum Investitionsgüterindustrie (Linde:Stapler)
Produktion, Beschäftigung, Volkseinkommen steigt
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