Was sind inclusion bodies?
Bei zytoplasmatischer Expression kann das Protein intrazellulär als unlöslicher Einschlusskörper (inclusion body) oder als lösliches Protein vorliegen
Einschlusskörper entstehen in Bakterien durch Akkumulation von falsch gefalteten und aggregierten Proteinen, da durch Verwendung starker Promotoren extrem viel Protein synthetisiert wird
Proteine müssen denaturiert und neu gefaltet werden
Vorteile sind aber, dass
Proteine zwar noch korrekt gefaltet werden müssen, aber im Einschlusskörper vor proteolytischem Verdau geschützt sind
auch toxische Proteine produziert werden können
Was muss bei der großtechnischen Produktion pharmazeutischer Peptide und Proteine geschehen? (5)
es muss zunächst eine Klonierung des Gens in passende Expressionsvektoren erfolgen
die Expression wird oft über IPTG reguliert
das Reinigungsverfahren muss an das Auftreten von inclusion bodies angepasst werden
es muss ein upstream processing und downstream processing erfolgen
es muss die Reinigung der Proteine über chromatographische Reinigungsverfahren erfolgen
Bioreaktor Betriebsphasen
Upstream Processing (Befüllen, Sterilisieren, Mischen)
Kultivieren (Züchtung und Produktion)
Downstream Processing (Ernten und Aufarbeiten)
Wie wird die Genexpression gesteuert?
induzierbare Vektoren —> IPTG (Analogon der Allolactose einem Isomer von Lactose)
IPTG —> wird bei Aufnahme von Lactose in Zellen gebildet und reguliert oft Expression
Expressionsvektor benötigt:
Antibiotikaresistenzgen: für Selektion transformierter Zellen
LacI gen: für Synthese des Lac-Repressors, LacI
LacO site: Site mit Lac-Operatorsequenz. Ohne IPTG bindet LacI hier und verhindert Genexpression
T7 promoter: für Initialisierung der Transkription. Promotor liegt neben der LacO site. Wenn LacI an LacO site bindet, wird die Bindung der RNA-Polymerase an den Promoter inhibiert
ORF: open reading frame, hier wird das gene of interest
ohne IPTG:
Repressor aktiv
keine Transkription der T7-Polymerase
keine Expression des rekombinanten Proteins
mit IPTG:
IPTG bindet an den Repressor und löst ihn vom Operon
• T7 wird exprimiert und kann am T7-Promotor des Expressionsvektors binden
• Gewünschtes Protein wird hergestellt
Was passiert beim Upstream Processing?
Was passiert beim downstream processing?
Welche chromatographischen Reinigungsverfahren gibt es? (4)
Affinitätschromatographie
Trennung über sprezifische Bindung
Ionenaustauschchromatographie
Trennung über Ladung
Größenausschlussgromatographie
Trennung nach Größe
Phasen/Umkehrphasenchromatographie
Trennung nach Polarität
Was ist die Affinitätschromatographie?
Statioäre Matrix präsentiert Bindungspartner oder Antikörper
Nur spezifisches Protein wird gebunden, alles andere läuft durch
Eluiert wird mit idealem Bindugnspartner oder hoher Salzkonzentration
Bindung erfolgt spezifisch z.B.
Antikörper-Antigen
Rezeptor-Ligand
Enzym-Substrat
DNA-DNA bindendes Protein
Tag-bindungspartner (z.B. His-Tag & Nickel)
Wie funktioniert der Ionenaustausch?
Kationenaustausch:
Stationäre Matrix ist negativ geladen
Positiv geladenen Proteine binden
Negativ und neutral geladene Proteine laufen durch
Elution mit Salzgradient (konz ansteigend)
Proteine werden getrennt nach ihrer Ladungsstärke abgelöst
Anionenaustausch:
Starionäre Phase ist positiv geladen
Negativ geladene Proteine binden
Positiv und neutrale Proteine laufen durch
Elution mit Salzgradient
Wie funktioniert die Normal- und Umkehrphasenchromatographie?
Normalphasenchromatographie:
Stationäre Phase ist hydrophil
Mobile Phase ist hydrophob
Hydrophobe Proteine eruieren zuerst
Umkehrphasenchromatographie:
Stationäre Phase ist hydrophob, unpolar
Mobile Phase ist hydrophil, polar
Je hydrophiler (polarer), dest schneller eruiert ein Protein
Wie funktioniert die Größenausschlusschromatographie/Gelfiltration?
Stationäre Matrix ist ein poröses Material
Protein größer als Pore -> Protein läuft schneller durch
Protein kleiner als Pore -> Protein dringt in Poren ein und läuft langsamer durch
Proteine kommen nach Größe getrennt aus der Säule (Große zuerst)
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