Planetary Health

Kurz formuliert beschreibt Planetary Health den Zustand der natürlichen Systeme der Erde und die von diesem Zustand abhängige Gesundheit der menschlichen

Zivilisation.

Menschliche Gesundheit benötigt intakte Ökosysteme, die stabil und resilient sind.

Das Konzept Planetary Health bezieht sich auf die begrenzte Belastbarkeit der Ökosysteme und die Folgen menschlicher Aktivitäten auf unserem Planeten.

Planetary Health und One Health versuchen mit einer systemischen Herangehensweise die Zusammenhänge im Bereich Umwelt und Gesundheit und darüber hinaus in den Blick zu nehmen und dabei mög- liche Lösungen für die umfänglichen Probleme zu finden.

Indem menschliche Gesundheit und der Schutz der natürlichen Ökosysteme zusammengedacht und mit einander in Verbindung gebracht werden, ergeben sich Synergieeffekte, die sowohl die Anpassung an bereits erfolgte als auch die Prävention vor weiteren Umweltveränderungen ermöglichen.

Intakte Ökosysteme gelten als Basis für Gesundheit und Wohlergehen des Menschen.

Neben ökologischen und gesundheitlichen Fragestellungen werden weitere anthropogene Systeme (z. B. politische oder soziale) beachtet.

Das verwandte Konzept „One Health“ unter scheidet sich von „Planetary Health“ durch seine Fokussierung auf Querschnittsgebiete zwischen der Human- und Veterinärmedizin (wobei aber auch Umweltthemen Teil von One Health sein können

Im Vergleich zu One Health liegt der Fokus von Planetary Health verstärkt auf den Themen Klimawandel, Biodi- versität, Umweltverschmutzung, Um- weltgerechtigkeit und gesellschaftliche Transformation, während One Health aufgrund seiner Entstehungsgeschich- te schwerpunktmäßig die Schnittstelle zwischen Tier- und Humanmedizin be- handelt.

One Health legt den Fokus auf die Prävention von neu auftretenden und ansteckenden Krankheiten, insbesondere Zoonosen. Der Mensch mit seiner Gesundheit wird als Teil des Tierreichs betrachtet, das wiederum Teil einer gemeinsamen Umwelt ist

Die durch menschliches Handeln bereits eingetretenen Veränderungen in Umwelt, Ökosystemen, bei Ressourcen und menschlicher Gesundheit erhöhen den Handlungsdruck für konsequenten Klimaschutz und für eine Verringerung des wirtschaftlichen Nutzungsdrucks auf die natürlichen Systeme.

Nur so kann es gelingen, die Belastbarkeit der Erde nicht noch weiter auszudehnen beziehungsweise zu überschreiten.

Das Konzept Planetary Health bietet durch sein umfang reiches Themenspektrum einen Rahmen für zahlreiche internationale und nationale politische Entwicklungen vor allem seit Beginn der 2000er Jahre im Bereich des Umwelt- und Gesundheitsschutzes.

Wegen seines holistisch-interdisziplinären Ansatzes hat das noch junge Konzept bereits heute globale Aufmerksamkeit erlangt und findet bereits Eingang in die Prozesse der internationalen Nachhaltigkeitsstrategie.

Inwieweit sich das Planetary HealthKonzept in Deutschland sowie weltweit durchsetzen und nachhaltig etablieren wird und sich damit Erfolge bei der Einhaltung planetarer Grenzen und im Gesundheitsschutz erzielen lassen, bleibt abzuwarten.

In jedem Fall ist es vor dem Hintergrund des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sinnvoll, sich bei der Ausrichtung des individuellen und gemeinschaftlichen Handelns und der politischen Entscheidungsfindung der planetaren Grenzen, welche Umwelt- und Gesundheitszustand determinieren, bewusst zu wer den und danach zu handeln.