Mendelson-Syndrom
chemische Pneumonitis durch Aspiration im Rahmen einer Allgemeinnarkose
Risiko kann durch gabe von Antazida (z.B. Natriumcitrat) unmittelbar vor Intubation verringert werden
Lambert-Eaton-Syndrom
AK gegen präsynaptische Ca-Kanäle
z.B. als paraneoplastisches Syndrom im Rahmen eines Lungenkarzinoms
Löfgren-Syndrom
Sonderform der akuten Sarkoidose, die insbes. Frauen zw. 20.-40.LJ betrifft
Fieber und Symptomtrias:
Polyarthritis (insbes. Sprunggelenke)
Erythema nodosum (insbes. Streckseiten der Unterschenkel
bihiläre Lymphadenopathie
TH: wegen hoher Spontanremissionsraten (ca. 85%) zunächst NSAR ausreichend, bei progredientem Verlauf Glucocorticoid-Monotherapie
Heerfordt-Syndrom
Seltene Sonderform der Sarkoidose
Uveitis
Parotitis
Fazialisparese
Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom
= Hypertrophe pulmonale Osteoarthropathie
bilaterale periostale Knochenreaktionen an Dia- und Metaphysen
Assoziation mit dem SCLC und anderen chronischen Lungenerkrankungen
S: Schwellung und Schmerzen in betroffenen Bereichen, Uhrglasnägel/Trommelschlägelfinger, arthritische Beschwerden
D: Szintigrafie
TH: NSAR, Behandlung d. Grunderkrankung
Mallory-Weiss-Syndrom
Einrisse der Schleimhaut am gastroösophagealen Übergang
i.d.R. durch Erbrechen an vorgeschädigter Schleimhaut (z.B. bei übermäßigem Alkoholkonsum, GÖR, Atrophie im Alter)
auf Mukosa und Submukosa beschränkt
S: Hämatemesis, Schmerzen im Epigastrium
D und TH: ÖGD
Keine Ballontamponade! ⚡️Gefahr der Ösophagusruptur
Morbus Whipple
Infektion m. Trohpyrema whipplei
S: Malabsorptionssyndrom, Diarrhön, enteropathische Arthritis, LK-Vergrößerung, kardiale Symptome, Enzephalitis + neurologische Störungen
D: Dünndarmbiopsien, ggf. Liquordiagnostik + MRT
TH: Ceftriaxon (2Wo i.v.), dann 1 Jahr ErhaltungsTH m. Cotrimoxazol
Budd-Chiari-Syndrom
thrombotisch bedingter Verschluss der großen Lebervenen, z.B. als Komplikation der Polycythaemia vera oder andere MPN
=posthepatisch bedingte portale Hypertension m. Aszites, Umgehungskreisläufe, ggf. Leberzirrhose
Mirizzi-Syndrom
Kompression des Ductus hepaticus communis durch Steine im Gallenblasenhals oder im Ductus cysticus – durch eine Penetration des Steines sind Fistelungen zwischen Gallenblase und Hauptgallengang möglich
Verschlussikterus
Ein Stein im Gallenblasenhals oder im Ductus cysticus verlegt den Ductus hepaticus communis
-> Gallerückstau, ggf. Cholezystitis, Cholangitis
Trousseau-Syndrom
Rezidivierende Thrombophlebitis als paraneoplastisches Syndrom z.B. bei Pankreas- und Bronchialkarzinom sowie bei Leukämien
Sheehan-Syndrom
Postpartaler Hypopituitarismus aufgrund ischämischer Nekrose der mütterlichen Hypophyse bei starkem peripartalem Blutverlust
Pickwick-Syndrom
= Adipositas-Hypoventilationssyndrom
ab BMI >30
Schlafapnoe, Tageshyperkapnie, ausgeprägte Tagesmüdigkeit
Polyglobulie, pulmonale Hypertonie
Fanconi-Anämie
ar-vererbte Form der aplastischen Anämie
meist schon im Kindesalter Panzytopnie, Organ- und Skelettanomalien
im Verlauf oft MDS oder AML
M. Waldenström
= Immunozytom, lymphoplasmozytisches Lymphom, Makroglobulinämie
B-Zell-NHL
Infiltration d. Knochenmarks bzw. lmphatischer Gewebe m. abnormer Produktion IgM
TH: ohne Symptome watchful waiting, sonst Rituximab + Plasmapherese (bei Hyperviskositätssyndrom)
Goodpasture-Syndrom
Autoimmunerkrankung durch Glomeruläre-Basalmembran-Antikörper, die sich aufgrund einer Antigenverwandtschaft sowohl gegen die glomeruläre als auch die alveoläre Basalmembran richten → Pulmonale und renale Symptome
Libman-Sacks-Endorkarditis
makroskopisch große Fibrinauflagerungen auf den Herzklappen
abakterielle Endokarditis als spezielle Manifestation bei SLE und anderen Kollagenosen
Churg-Strauss-Syndrom
= Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA)
Granulomatöse, nekrotisierende Vaskulitis m. Eosinophilie
Leitsymptom: pulmonale Manifestation m. schweren alelrgischen Asthmaanfällen
D: Eosinophilie, häufig pANCA, selten cANCA
Morbus Behçet
Schubweise verlaufende Vaskulitis der kleinen Gefäße mit Organbeteiligung
v.a. entlang der Seidenstraße/in der Türkei
Assoziation zu HLA-B51
Leitsymptome: Orale Aphthen, genitale Ulzera, weitere Manifestationen (z.B. Augenbeteiligung) möglich
Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom
Im Rahmen von Chlamydien- oder Gonokokkeninfektion auftretende Perihepatitis
Plötzlich einsetzende rechtsseitige Oberbauchschmerzen, die in die rechte Schulter ausstrahlen können
Fibrinöse Verwachsungen zwischen Leberkapsel und Peritoneum (das Leberparenchym selbst ist wenig bis gar nicht betroffen)
Bannwarth-Syndrom
Stadium II der Lyme-Borreliose
akute Neuroborreliose -> Meningoradikulitis
heftige, insbes. nächtliche Schmerzen, asymmetrische Paresen, Hirnnervenausfälle (z.B. N. facialis), lymphozytäre Meningitis
Katayama-Syndrom
akute Verlaufsform der Schistosomiasis
Hypersensitivitätsreaktion auf die Schistosomen und ihre Eier
unspezifische Allgemeinsymptome mit meist spontanem Abklingen
M. Bornholm
= Epidemische Pleurodynie
durch Coxsackie-Viren (B1-B5) ausgelöst
akut einsetzender, stechender, gürtelförmiger Thoraxschmerz, grippeähnliche Symptome
i.d.R. mild und selbstlimitierend
Virusnachweis mittels RT-PCR
M. Gilbert/M. Meulengracht (Ikterus intermittens juvenilis)
Häufigstes hereditäres Hyperbilirubinämie-Syndrom
gering verminderte Aktivität des Enzyms UDP-Glucuronyltransferase
in Phasen von körperlichem Stress, Alkoholkonsum etc. moderater Anstieg indirektes Bilirubin
keine TH notwendig
Crigler-Najjar-Syndrom
Typ I: Funktionslose UDP-Glucuronyltransferase
⚡️Kernikterus mit schlechter Prognose
Typ II: Mäßige Minderung der UDP-Glucuronyltransferase-Aktivität
TH: Blaulicht-TH
Beckwith-Wiedemann-Syndrom
= Exomphalos-Makroglossie-Gigantismus-Syndrom
Imprinting-Erkrankung, die verschiedene Gene auf Chromosom 11 betrifft
Konzeption durch assistierte Befruchtung gilt als Risikofaktor
S: Makroglossie, Kerbenohren, Omphalozele, Organvergrößerung, Hyperinsulinismus
Erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten embryonaler Tumoren in der Kindheit (Wilms-Tumor, Rhabdomyosarkom, Hepatoblastom, Neuroblastom)
Reye-Syndrom
Enzephalopathie und Hepatopathie nach ASS Einnahme
Auftreten im Kindesalter bei Virusinfektion und Einnahme von Acetylsalicylsäure
TH symptomatisch, tödlicher Verlauf in 50% der Fälle
Lesch-Nyhan-Syndrom
X-chromosomal-rezessive Vererbung m. Defekt der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
S: Choreoathetotische Bewegungsstörungen, Geistige Entwicklungsminderung mit Autoaggression
TH: Allopurinol, purinarme Diät
M. Hirschsprung
Angeborene Aganglionose des Kolons, insbes. Rektosigomoid
assoziiert mit Trisomie 21 und MEN2
D: Stufenbiopsie d. Rektums m. histologischem Nachweis der Aganglionose in der Submukosa
TH: Chirurgische Resektion des aganglionären Segments
Kompl.: Hirschsprung-assoziierte Enterokolitis (HAEC)
Alagille-Syndrom
AD-vererbte intrahepatische Gallengangshypoplasie
Symptome: Cholestase mit Ikterus
Weitere sehr variable Merkmale: Augenfehlbildungen (bspw. Embryotoxon posterior), Gesichtsdysmorphie, Herzvitien (bspw. periphere Pulmonalstenose), Skelettanomalien (bspw. Schmetterlingswirbelkörper)
M. Perthes
Idiopathische, aseptische Hüftkopfnekrose des Kindes, tritt v.a. im 4.-8. LJ auf, m:w 4:1; je jünger bei Krankheitsausbruch, desto besser Prognose
S: Leitsymptom: (Belastungsabhängiges) Schonhinken
Schmerzen: Hüft- oder Oberschenkelschmerzen mit Ausstrahlung ins Knie (Knieschmerzen)
10-20% beidseitiger Verfall, oft zeitversetzt auftretend
TH-Ziel: Kongruenz von Hüftkopf und Azetabulum verbessern
bei schlechter Beweglichkeit operativ: Intertrochantäre Varisierungsosteotomie
Morbus Still
Systemische Arthritis im Kindesalter (2.-4.LJ)
S: intermittierendes Fieber, flüchtiges Exanthem, Hepatosplenomegalie, Serositis
zeigt geringes Ansprechen auf MTX
M. Scheuermann
wachstumsbedingte Erkrankung der Wirbelsäule mit vermehrter Kyphose
m>w
Kyphose, oft ohne Schmerzen (RS möglich v.a. bei lumbaler Manifestation)
D: Bildgebung (ventrale Keilwirbelbildung ≥5° bei mind. drei benachbarten Wirbeln)
Schmorl-Knötchen: Verlagerung bzw. Herniation von Bandscheibengewebe in die Deck- oder Bodenplatte der deformierten Wirbelkörper
TH: Physiotherapie
Ramsay-Hunt-Syndrom
bei Zoster oticus, Befall d. N. facialis
Trias aus:
Schmerzhaften Bläschen im äußeren Gehörgang und auf der Ohrmuschel
Ohrenschmerzen
Ipsilateraler peripherer Fazialisparese
Lumbalpunktion ist diagnostisch indiziert
Stevens-Johnson-Syndrom
Seltene, immunologische Intoleranzreaktion mit Hautablösung und hoher Letalität, als Maximalvariante auch als TEN (>30%) möglich, w>m, bei HIV+ besonders häufig
häufigste Auslöser = Medikamente (insbes. Sulfonamide, Sulfasalazin, Phenobarbital, Lamotrigin, Allopurinol, SSRI und NSARI)
Effloreszenz:
Stammbetonte, atypische, unscharf begrenzte Kreise (Kokarden), häufig Blasenbildung
Großflächige nekrotische Ablösung der Epidermis (verbrennungsähnlich)
Immer Beteiligung der Schleimhäute (DD: SSSS)
Pos. Nikolski-I-Phänomen
TH: Behandlung analog zur Verbrennungsmedizin
Melkersson-Rosenthal-Syndrom
Cheilitis granulomatosa, Faltenzunge, periphere Fazialisparese
Seltene Erkrankung unklarer Ursache mit Assoziation zum Morbus Crohn
TH: sympt., evtl. GC
M. Bowen
Spinozelluläres Carcinoma in situ der Haut mit hochgradig veränderten Keratinozyten in der gesamten Epidermis ohne Durchbrechung der Basalmembran
>60J
Scharf begrenzte, erythematöse Plaque mit Schuppung
RF: HPV16+18, Arsenexposition
Übergang in Bowen-Karzinom m. ungünstiger Prognose häufig
Kann auch zu Bindehaut-Karzinom führen
Jarisch-Herxheimer-Reaktion
Akute systemische Entzündungsreaktion auf bakterielle Endotoxine, die kurz nach Beginn einer antibiotischen Behandlung freigesetzt werden
insbes. bei Lues II oder Borreliose-Behandlung m. Doxycyclin
TH: Stat. Aufnahme, GC, AB-Gabe weiterführen (keine Medikamentenallergie!)
Crush-Syndrom
Schocksymptomatik und akute Nierenschädigung durch Rhabdomyolyse
Leriche-Syndrom
Aortenverschluss distal der Bifurkation
Boerhaave-Syndrom
Ruptur aller Wandschichten d. Ösophagus, meist im distalen Drittel, nach schwallartigem Erbrechen
RF: Alkoholabusus
Mackler-Trias:
Explosionsartiges Erbrechen
Akuter thorakaler Schmerz („retrosternaler Vernichtungsschmerz“)
Charakteristisch: Haut- oder Mediastinalemphysem
TH: Operativer Verschluss, Breitband-AB
Roemheld-Syndrom
Reflektorische Herzbeschwerden durch Luftansammlung im Magen bzw. Darm
bei Zwerchfellhernien
Gardner-Syndrom
Sonderform der FAP m. Ausbildung extraintestinaler Tumoren
Intestinale Polyposis, Knochentumoren (bspw. Osteome), Weichteiltumoren (bspw. Epidermoidzysten)
Peutz-Jeghers-Syndrom
Zu 50% autosomal-dominante Vererbung, zu 50% Neumutation (Mutation STK11-Gen)
meist <20 Polypen, vorwiegend im Dünndarm
Lebenszeitrisiko für kolorektales Karzinom: 40%
Erhöhtes Risiko für Ovarial-, Mamma- und Pankreaskarzinom
Lynch-Syndrom
HNPCC mit eindeutig nachgewiesener Keimbahnmutation
M. Baastrup
Kontakt benachbarter Dornfortsätze bewirkt eine Hypertrophie und Sklerosierung der Kontaktflächen, was eine Irritation von Periost und Weichteilen zur Folge hat.
M. Dupuytren
idiopathische Fibrosierung v.a. der Palmaraponeurose -> zunehmende Beugekontraktur der Finger (v.a. Finger IV+V)
M. Ledderhose = analoges Krankheitsbild am Fuß
TH:
Konservativ: Strahlentherapie, Kollagenase-Injektion
OP: Perkutane Nadelfasziotomie, Fasziektomie, Dermatofasziotomie
M. Osgood-Schlatter
aseptischen Knochennekrose des tibialen Patellasehnenansatzes
Tuberositas tibiae
M. Panner
aseptische Knochennekrose des Capitulum humeri, oberhalb des Radiusköpfchens
M. Ahlbäck
aseptische Knochennekrose des medialen Femurkondylus
überwiegend ältere Frauen betroffen
Li-Fraumeni-Syndrom
Autosomal-dominant vererbte Mutation des p53-Tumorsuppressorgens (in einigen Fällen auch anderer Gene)
führt zum Auftreten zahlreicher Tumoren häufig bereits im Kindesalter
Assoziierte Tumorerkrankungen: Mammakarzinom, Sarkome, Leukämien, Lymphome, Hirntumoren, Nebennierenrindenkarzinome
Ionisierende Strahlung (bspw. Strahlentherapie) kann Tumorwachstum auslösen
M. Paget der Mamille
DCIS, das die Mamille und die umgebende Haut betrifft
Kallmann-Syndrom
= olfaktogenitales Syndrom
m:w 5:1
Anosmie und (häufig) hypogonadotroper Hypogonadismus
M. Ormond
bindegewebiger Umbau des retroperitonealen Raums
idiopathisch, wahrscheinlich autoimmuner Genese
Sek. Form wird als Ormond-Syndrom bezeichnet
Klinik:
Unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen, Druckgefühl in den Flanken
Einschränkung Nierenfunktion oder Abflussbehinderung großer Gefäße
Bildgebung: Ausscheidungsurogramm -> Medialisierung der Harnleiter
TH: GC, bei THresistenz Immunsuppression
OP: Ureterolyse und Verlegung des Harnleiters nach intraperitoneal
Kartagener-Syndrom
Primäre ciliäre Dyskinesie + Situs inversus
in ca. 50% der Fälle bei PCD
Plummer-Vinson-Syndrom
bei Eisenmangel
Atrophie der Mundschleimhaut (auch Pharynx und Ösophagus) mit brennender Zunge und Dysphagie
Assoziation m. Pharynxkarzinomen
Landau-Kleffner-Syndrom
erworbene Aphasie m. Epilepsie
M. Coats
= exsudative Retinopathie
Definition: Meist einseitige Endothelerkrankung peripherer Netzhautgefäße (defekte Blut-Retina-Schranke) mit Ausbildung von Teleangiektasien, Aneurysmen und Exsudation
Epidemiologie: Selten, meist männliche Kinder und Jugendliche
Klinisches Bild: Visusreduktion, sekundärer Strabismus
Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
meist in Zusammenhang m. Meningokokken-Meningitis
durch Endotoxine ausgelöste Verbrauchskoagulopathie mit massiven Blutungen + septischem Schock
Nekrose der Nebennieren -> NN-Insuffizienz
M. Gaucher
Definition: Häufigste lysosomale Lipidspeicherkrankheit
Pathophysiologie: Verringerte Aktivität der Glucocerebrosidase führt zur Anreicherung von Glucosylceramid in Zellen des retikuloendothelialen Systems
Klinik: Vergrößerung von Leber und Milz, Störungen des Skelettsystems, hämatologische Veränderungen, in seltenen Fällen Neurodegeneration, epileptische Anfälle und Lungenbefall, bei Säuglingen Fütterstörungen
Diagnostik: Bestimmung der Aktivität der Glucocerebrosidase in Leukozyten oder Haut-Fibroblasten
M. Fabry
Seltene lysosomale Speicherkrankheit: Veränderte/Fehlende Enzymaktivität der α-Galactosidase A
X-chromosomal-rezessive Übertragung
Klinik Kinder + Jugendliche:
Schmerzen, teilw. mit brennendem, kribbelndem Charakter
An- oder Hypohidrose
Unspezifische gastrointestinale Beschwerden
Angiokeratome
Veränderungen am Auge, bspw. Cornea verticillata, Katarakt
Junge Erwachsene (17–30 Jahre), u.a.
Linksventrikuläre Hypertrophie (LVH)
Ischämischer Schlaganfall, TIA
Nephropathie
TH: Enzymersatz
Millie-Fisher-Syndrom
Definition: Variante des GBS, die insb. die Hirnnerven betrifft
Klinische Symptome: Symptomtrias aus Ophthalmoplegie, sensibler Ataxie und Areflexie
Diagnostik
Nachweis von Autoantikörpern gegen das Gangliosid GQ1b im Serum
Zytoalbuminäre Dissoziation kann fehlen oder erst im Verlauf auftreten
Therapie: Komplette Remission i.d.R. spontan innerhalb von 4–6 Wochen, ggf. Immunglobuline/Plasmapherese
Akute Pandysautonomie
Definition: Vegetative (Poly‑)Neuropathie; wird diskutiert als Variante des GBS mit exklusivem Befall des autonomen Nervensystems
Klinische Symptome: Schwere Störung sämtlicher autonomer Funktionen
Lähmungen treten nicht auf
Verlauf: Entwickelt sich über wenige Tage bis zu 2 Monaten, oft nach einer EBV-Infektion
Therapie: Symptome bilden sich meist spontan zurück, ggf. Immunglobuline
Elsberg-Syndrom
= Radikulitis sakralis
Definition: Polyradikulitis der Cauda equina als
Klinische Variante des GBS oder
Direkte Infektion, ausgelöst durch Viren
Klinische Symptome
Sensibilitätsstörungen in den Versorgungsgebieten sakraler Nervenwurzeln (insb. Anogenitalregion)
Blasenstörung mit Harnverhalt, Mastdarmstörungen, Störungen der Sexualfunktionen
Verlauf: Meist rasch-progredienter Beginn, Symptome bilden sich i.d.R. komplett zurück
Therapie
Anti-infektive Therapie bei nachgewiesener direkter und behandelbarer Infektion
Immunglobuline/Plasmapherese bei Manifestation als GBS-Variante
Glucocorticosteroide bei Entzündung ohne Erregernachweise und fehlenden Hinweisen für das Vorliegen einer GBS-Variante
Häufig im Sekundärstadium der Frühsyphilis, 1–2 % bei Neurosyphilis, 8 % der Fälle von Lyme-Borreliose, welche mit Doxycyclin behandelt werden
TH: GC und NSAR, AB-Gabe weiterführen!
Neurofibromatose Typ I (=M. Recklingshausen)
AD
ab Geburt Café-au-lait-Flecken
Lisch-Knötchen auf der Irisoberfläche
Multiple Neurofibrome
Epileptische Anfälle + Optikusgliom möglich
Neurofibromatose Typ II
Auftreten eher im jungen Erwachsenenalter
auch hier Café-au-lait-Flecken und Neurofibrome möglich, aber selten
eher Akustikusneurinom (bei bilateralem Auftreten nahezu beweisend)
Meningeome
Tuberöse Sklerose (=Bourneville-Pringle-Syndrom)
in 30% AD-Erbgang, sonst Spontanmutation
Faziale Angiofibrome, “white spots”
epileptische Anfälle, Hirntumoren, ggf. Intelligenzminderung, Angiomyolipome in Niere
bei schweren Formen reduzierte Lebenserwartung (wegen maligner Tumoren)
Ataxia teleangiectatica (=Louis-Bar-Syndrom)
ar
Faziale und konjunktivale Teleangiektasien
Zerebelläre Ataxie, Athetose, Okulomotorische und kognitive Störunge
verminderte Immunkompetenz
deutlich red. Lebenserwartung (<30J)
Enzephalotrigeminale Angiomatose (=Sturge-Weber-Syndrom)
Hautmanifestationen: Kongenitale Angiome im Gesichtsbereich → Naevus flammeus frontotemporal unter Einbeziehung des Augenlides
ZNS-Manifestationen
Epileptische Anfälle (häufig therapieresistent)
Kortikale Atrophie
Gefäßmissbildungen der Chorioidea und des ZNS
Retinozerebelläre Angiomatose (=Von-Hippel-Lindau-Syndrom)
Haut- und ZNS-Manifestationen: Angiome im Bereich der Netzhaut (z.B. retinales Hämangioblastom), des Gehirns (v.a. Kleinhirn) und Rückenmarks
Weitere Manifestationen
Nierenzellkarzinom
Phäochromozytom
Nierenzysten und Pankreaszyste
Lebenserwartung abhängig von Tumorerkrankungen
M. Menière
Trias aus Drehschwindel, (einseitigem) Tinnitus + akuter Hörminderung m. Druckgefühl
Endolymphhydrops lässt sich bei fast allen Betroffenen nachweisen
Attackendauer Minuten bis Stunden
im Spätstadium lassen Anfälle meist deutlich nach
TH: Bettruhe + Antiemetika
Verner-Morrison-Syndrom
VIPom
S: Wässrige Diarrhö, Hypokaliämie, Achlorhydrie
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