2.1 Der Kosten- und Leistungsbegriff
* Frage 9
Wie lautet die Definition der Einzahlung?
Lösung 9
Lösungshinweis
Ebene 1 des Rechnungswesens
Lösung
Jeglicher Geschäftsvorfall, der zu einer Zunahme des Zahlungsmittelbestands führt, heißt Einzahlung.
* Frage 10
Wie hoch sind die Zahlungsmittel, wenn ein Bargeldbestand von 1.000 €, Auszahlungen von 500 € und Einzahlungen von 200 € vorlagen?
Lösung 10
Definitionszusammenhang Zahlungsmittel und Bargeldbestand
Kurze Lösung
700 €
Ausführliche Lösung
Bargeldbestand (1000 €)
– Auszahlungen (500 €)
+ Einzahlungen (200 €)
= Zahlungsmittel (700 €)
* Frage 11
Wie lautet der Geschäftsvorfall „Barzahlung einer Verbindlichkeit“ in der Infrastruktur „Ausgaben/Auszahlungen“ und welche Auswirkungen hat dieser Vorfall auf den Zahlungsmittelbestand bzw. auf das Geldvermögen?
Lösung 11
Zusammenhangsgestaltungen der Begrifflichkeiten Ausgaben und Auszahlungen
Dieser Geschäftsfall ist eine Auszahlung, aber keine Ausgabe. Der Zahlungsmittelbestand verringert sich, während das Geldvermögen unverändert bleibt
** Frage 12
Wie hoch ist das Geldvermögen, wenn die Zahlungsmittel 1.000 €, der Forderungszugang 200 € und der Forderungsbestand 500 € betragen?
Lösung 12
Definitionszusammenhang Zahlungsmittel und Geldvermögen
1.700 €
Zahlungsmittel (1.000 €) + Bestand an Forderungen (500 €)
– Bestand an Verbindlichkeiten (0 €)
+ Einnahmen (Forderungszugang 200 €)
– Ausgaben (Verbindlichkeitenzugang 0 €)
=Geldvermögen (1.700 €)
** Frage 13
Wann bezeichnet man einen Aufwand als Zweckaufwand bzw. aus welchen einzelnen externen Rechnungswesengrößen setzt sich der gesamte Aufwand zusammen?
Lösung 13
definitorischer Zusammenhang Aufwand und Kosten
Ein Zweckaufwand ist ein Aufwand, der ...
... periodengerecht,
betriebsbedingt und
ordentlich ist.
Der gesamte Aufwand setzt sich zusammen aus dem Zweckaufwand und dem neutralen Aufwand.
*** Frage 14
Wie hoch sind die Gesamtkosten einer Unternehmung, wenn die Anderskosten 3.000 €, die Zusatzkosten 20 % der Anderskosten betragen und die Grundkosten mit 5.000 € zu Buche stehen?
Lösung 14
definitorischer Zusammenhang Kosten und Grundkosten bzw. kalkulatorische Kosten
8.600 €
Die Gesamtkosten setzen sich zusammen aus den Grundkosten (5.000 €) und den kalkulatorischen Kosten. Diese wiederum bestehen aus den Anderskosten (3.000 €) und den Zusatzkosten ( 0 2 , . $ 3 000* * = 600 ).
Damit ergeben sich als Gesamtkosten 5. . 000* * + + 3 000 600* * = 8.600 .
*** Frage 15
Mit welchen Kosten, die nicht in der Finanzbuchhaltung zu finden sind, müssen Sie als erfahrener Kostenrechner „rechnen“?
Lösung 15
kalkulatorische Kosten
Diejenigen Kosten, die nicht in der Finanzbuchhaltung auftreten, werden Zusatzkosten genannt. Mit den Anderskosten gehören sie zu den sog. kalkulatorischen Kosten. So sind beispielsweise Zinsen auf das Eigenkapital als kalkulatorische Zinsen zu bezeichnen. Sie finden sowohl in der Sache als auch nach der Höhe keine Beachtung in der Gewinn- und Verlustrechnung. Jedoch müssen sie in der Kosten- und Leistungsrechnung gewürdigt und beachtet werden.
2.2 Grundlagen der Kostentheorie
** Frage 16
In Ihrem Unternehmen erhöht sich die Ausbringungsmenge von 10.000 auf 20.000 Stück. Wie verändern sich dadurch die gesamten Fixkosten? (Begründung!)
Lösung 16
Eigenschaften von fixen Kosten
Fixkosten fallen unabhängig jeglicher Outputmengenveränderungen an. Sie sind beschäftigungsunabhängig. Deshalb verändern sie sich nicht – trotz Ausbringungsmengensteigerung. Sie bleiben konstant.
*** Frage 17
Ein Unternehmen hat folgende Kostenfunktion:
K =150.000€ + 16€/Stück
Im vergangenen Jahr hat es 10.000 Stück seines Produkts hergestellt.
a) Wie hoch waren die Gesamtkosten?
b) Wie hoch waren die durchschnittlichen Gesamtkosten?
c) Wie hoch waren die durchschnittlichen variablen Kosten?
Lösung 17
lineare Kostenfunktion
2.3 Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
* Frage 18
Welche Kostenrechnung unterscheidet sowohl fixe als auch variable Kosten?
Lösung 18
umfangbezogene Kostenrechnungssysteme
Die Teilkostenrechnung unterscheidet fixe und variable Gemeinkostenanteile, während die Vollkostenrechnung keine Unterscheidung zwischen diesen beiden Kostenarten macht.
** Frage 19
Als Kostenrechner sollen Sie zukünftige Entwicklungen des Unternehmens plausibel kalkulieren. Mit welchen Kosten werden Sie argumentieren?
Lösung 19
Kostenkriterium Zeitbezug
Plankosten
Da sich die Ist- und Normalkosten auf Vergangenheitsszenarien beziehen, sind für zukünftige Unternehmensentwicklungen die Plankosten zu verwenden. Die Plankosten weisen in die Zukunft und basieren auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und Erwartungen zukünftiger inner- und außerbetrieblicher Bedingungen.
2.4 Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung auf Vollkostenbasis
* Frage 20
Warum heißen die Gemeinkosten „Gemeinkosten“?
Lösung 20
Zurechenbarkeit dieses „Kostentyps“
Gemeinkosten oder indirekte Kosten können nicht direkt bzw. unmittelbar auf die einzelnen Kostenträger verrechnet bzw. ihnen zugeordnet werden. Sie werden am Entstehungsort (Kostenstellen) verrechnet.
* Frage 21
Wie lautet die Grundidee der Vollkostenrechnung?
Lösung 21
Infrastruktur dieser Kostenrechnung
Die Grundidee der Vollkostenrechnung besagt, dass sämtliche Kosten, die für die betriebliche Leistungserstellung anfallen, durch die Kostenträger getragen und durch die Umsatzerlöse gedeckt werden müssen.
** Frage 22
Mit welchem Ihnen bekannten Kostenrechnungsinstrument kann die zunehmende Bedeutung der Gemeinkosten im Rahmen der Vollkostenrechnung gewürdigt werden?
Lösung 22
Betriebsaufteilung in Kostenstellen
Kostenstellenrechnung
Da sich die Gemeinkosten nicht direkt einem Kostenträger verursachungsgerecht zuordnen lassen, müssen sie über ein zusätzliches Kostenrechnungsinstrumentarium – die Kostenstellenrechnung – verrechnet werden. Hier werden allgemeingültige Gemeinkostenzuschläge für die einzelnen Kostenstellen ermittelt
*** Frage 23
Erläutern Sie, nach welchem grundlegenden Instrumenteneinsatz die Kosten- und Leistungsrechnung abäuft
Lösung 23
Aufbau der Kostenrechnung
Im externen Rechnungswesen werden belegte Geschäftsvorfälle in Büchern geführt, aus denen eine stichtagsbezogene Bilanz und eine periodenbezogene Gewinn- und Verlustrechnung aufgestellt wird. Dieses Rechenwerk stellt die Aufwendungen den Erträgen gegenüber.
Im ersten Schritt der Kostenrechnung, der Kostenartenrechnung, wird die Abgrenzung zwischen den Aufwendungen und den Kosten vorgenommen. Ergebnis ist ein Kostenartenplan, der unternehmensindividuell eine abschließende Auflistung aller zur weiteren Verrechnung anstehenden Kosten enthält. In diesem Kostenartenplan wird zwischen Einzelkosten und Gemeinkosten unterschieden.
Die Einzelkosten werden aufgrund ihrer direkten Zurechenbarkeit unmittelbar in die Kostenträgerrechnung weitergeleitet, während die Gemeinkosten, die sich per definitionem einer solchen verursachungsgerechten direkten Zuordnung entziehen, über ein weiteres Instrumentarium, die Kostenstellenrechnung, geführt werden.
Durch die Einrichtung von Kostenstellen – dies sind eigenständig abrechnende Einheiten im Unternehmen – soll zunächst eine verursachungsgerechte Verteilung der Gemeinkosten auf den Ort ihres Entstehens möglich werden. Als weitere Vorbereitung für die Kostenträgerrechnung werden in der Kostenstellenrechnung dann noch Gemeinkostenzuschlagssätze ermittelt. Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist hierbei das Instrument, das die Kostenartenrechnung mit der Kostenträgerrechnung verbindet.
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