In welche Kathegorien werden Krebsarten eingeteilt?
Karzinom:
Entsehung aus Epitelzellen (häufigste Krebsart —> giftigen Substanzen ausgesetzt)
Sarkom:
Entstehung aus Bindegewebe und Muskel
Leukämien/Lymphome:
Entstehung aus Zellen des hämatopoetischen Systems
Was ist ein benigner Tumor?
Organismische Ebene:
gutartiger Tumor
nicht invasiv
kann durch lokale Zerstörung oft geheilt werden
Zelluläre Ebene:
verlässt Entstehungsgewebe nicht
Was ist ein maligner Tumor?
bösaritger Tumor
invasiv
tötet seinen Wirt
Patient stirbt i.d.R. an Metastasen
Zelle erzeugt nach Transplantation Tumore, die Empfänger schnell töten
Was sind Methastasen?
sekundäre Tumore, die durch invasive Zellen entstanden sind
Wie funktioniert Methastasierung am Beispiel der Leber?
Mehrstufiger Metastasierungsprozess in bösartigem Tumor:
a) Invasion von Zellen aus dem Primärtumor in lokale Gewebe und Blutgefäße
b) Wanderung durch Blut- und Lymphgefäße;
c) Exodus aus diesen Gefäßen
d) Immigration in neues Zielgewebe;
e) Auffinden und Besiedeln einer „Stammzellnische“ im neuen Zielgewebe
f) Klonale Expansion und Bildung eines Sekundärtumors am Zielort („Kolonialisierung“)
Was unterscheiden gutartige und bösartige Tumore?
Metastasierung
Gewinn der Invasivität ist begleitet durch Verlust der normalen Adhäsions-Mechanismen
Übergang zur Metastase-Fähigkeit hat Gemeinsamkeiten mit d. EMT, der „epithlial-to-mesenchymal transition“, einem Prozess, der in epithelialen Geweben in der normalen Embryonalentwicklung abläuft
Bruchteil der Zellen aus Primärtumor emigieren schaffen Kolonisation an entferntem Zielort
Die zur Metastasierung befähigten Zellen sind besonders Apoptose-resistent und in besonderem Maße unabhängig von den normalen Wachstumssignalen („Wachstums-Faktor autonom“)
Nenne 4 Eigenschaften die eine Tumorzelle erwerben muss, um Metastasen bilden zu können
1) Besonders Apoptoseresistent
2) Besonders unabhängig von Wachstumssignalen
3) Verlust der normalen Adhäsions-Mechanismen
4) Produktion neuer Transkriptionsfaktoren und Wachstumsfaktoren (passend zum neuen Gewebe)
Nenne 2 Beispiel-Gene für Metastasierung.
(Was ist in Metastase anders als in Primärtumor?)
CD44 = Glykoprotein auf Zelloberfläche
mehrere Varianten durch alternatives Splicen
Exon 6 häufig in Metastasen exprimiert
Antikörper gegen CD44 Exon6-Varianten verhindern Metastasen
ST6GALNAC5
kodiert für eine a2,6 Sialyl-Transferase
normalerweise nur im Gehirn exprimiert
metastasierenden BrCA Zellen „ektop“ (Fremdexpression) exprimiert
Gen verursacht spezifisch Hirnmetastasen
ektope Expression dieser Sialyltransferase in den Tumorzellen täuscht den Zellen der Bluthirnschranke vor, dass die invasive Zelle eine Gehirnzelle ist, wodurch sie die Schranke passieren kann
Was ist Monoklonalität?
eine mutierte Zelle vermehrt sich —> alle Zellen des Tumors sind Tochterzellen dieser Zelle
Woher wissen wir das Tumoren meist monoklonal sind?
X-Chomosomen-Inaktivierung
alle Tumorzellen haben das selbe X-Chromosom inaktiviert (alle anderen Mosaik)
chromosomale Translokation
alle Tumorzellen haben exakt den selben Bruchpunkt (während unterschiedl. Patienten einige 100 - 1000 bp variieren können
bsp: Philadelphia-Chromosom
Was versteht man unter mehrstufiger Karzinogenese?
1 Mutation/Gen/10^6 Zellteilungen verbleiben durch Ungenauigkeit in DNA Replikation
Zusätzliche Mutatuionsquellen: O2-Radikale, Karzinogene, …
=> einzelne Mutation kann Zelle nicht in voll-malige Tumorzelle verwandeln
Multiple Mutationen die in Vorläuferkrebszellen angesammelt werden
Wie hängen verschiedene Gene bei der Entstehung von maligen Tumorgen zusammen?
mehrere kooperierende Mitationen in einer Zelllinie benötigt
myc allein
ras allein
beides in gleichen Zellinien
in einer Zelle mehrere Mutationen in Tumorrelevanten Genen kooperrieren
Gene für Poliferation und Invasivität
Welche defekten Zellmechanismen, können an Krebsartigem Wachstum beteiligt sein?
Tumorzellen oft Fähigkeit verloren auf Signale zu hören die in normalen Zellen Apoptose auslösen
häufig auch Fähigkeit zur termalen Diffenernzierung blockiert = poliferieren weiter -> akkumulieren weitere Mutationen
Agenzien die wieder blockieren = Differenzierungs-Therapie
Was versteht man unter klonaler Evoution?
mehrere Runden von wiklührlicher Mutation und Selektion
Tumor-Progession erfordert mehrere genetische Änderungen -> an Tochtertellen weitergeben
Körper besitzt mehrere Sicherheitsbarrieren die durchbrochen werden müssen -> mehrere Änderungen
manche Barrieren treten erst bei weiterer Progession auf
Neue Änderungen um Barrieren zu überwinden
Erkläre etwas zur genetischen Stabiliät von Krebszellen
meist genetisch instabil
Gründe:
Defekte in Genen für DNA-Reparratur-Enzymen (Charakter Gene)
Defekte in Genen die über korrekte Anzahl und Integrität von Chromosomen in Mitose wachen (Gatekeeper Gene, zb. p53, Rb, WT1, NF1)
Mutationen die epigentetische Krontrollmechanismen verändern -> DNA-Methylierungsstatus ändern (compounded effect)
Wie steht es mit der Zellzykluskontrolle in Krebszellen?
Checkpoint-Kontrollen d. Zellzyklus -> Zellzyklus Arrest -> Reparatur von DNA-Schäden
bei irreparablen Schäden Apoptose
in Tumorzellen häufig inaktiviert (bsp: p53)
=> “taumeln” durch Zellzyklus, brauchen länger als normale Zellen für einen Druchgang, aklumullieren aber trotzdem weil sie leichter poliferieren und in nächsten Zyklus eintreten
Ab wann sind Tumorzellen immortalisiert bzw. welche Mechanismen müssen umgangen werden?
Hayflick-Limit: begrenzte Zahl an Tochterzellgenerationen
nach Erreichen replikative Seneszenz oder sterben
Telomer Clock Modell: Generationen über Verkürzung der Telomerenden gezählt
normale somatische Zellen, keine Telomeraseaktivität
Umgehen replikative Seneszenz auf 2 Wegen:
genetische und epigenetische Änderungen, welche Checkpoint-Kontrollen inaktivieren (p53 Inaktivierung)
TelomeraseAktivität
=> Immortalisiert
Erkläre das Mikromilieu von Tumorzellen.
viele Diverse Zelltypen -> sieht am Ende aus wie eigenes Gewebe (am falschen Ort)
Gefäß-Epitelzellen
Fibroblasten
Myofibroblasten
Leukozyten
Stromazellen sekretieren Proteinasen -> schneiden angiogene Peptide aus extrazellulärer Matrix -> tragen zur Angiogenese bei
Beschreibe die mehrschritt Tumorentstehung nach Kinzler und Vogelstein
Beschreibe das Modell der Tumorstammzelle
Population der Tumorzellen hierarchisch organisiert:
nicht alle gleichwertig
kleinere Subpopulation mit ausgezeichneten Eigenscahften die an Spitze stehen
Cancer Stem Cells (1:10.000-100.000) in Gesamtpopulation
nur diese Zellen haben Tumor-prograding-potential
haben Telomerase-aktivität und self-renewal-potential
erzeugen die Methastasen
Wie entstehen CSCs?
Mutation in Gewebestammzellen
Mutationen in Transit-amplifing Zellen die self renewal durch Mutationen zurückgewonnen haben
=> Krebs durch wenig Mutationen, da viele Eigenschaften von Krebszellen bereits in Stammzellen vorhanden
Was sind vermeidbare und unvermeidbare Ursache der Krebsentstehung?
Unvermeidbar
Fehler in DNA Replikation
mutagene Einflüsse denen wir uns nur teilweise entziehen können (Höhenstrahlung, UV-Strahlung,…)
endogene mutagene Substanzen (ROS)
=> 1 Mutation pro haplodiem Genom pro Zellteilung
Vermeidbar
Rauchen
Ernährung (Aflatoxin B1(Schimmelpilz auf Nüssen und Reis))
Antibiotika Gabe bei Heliobaktor
Wie kann die Mutagenität von Stoffen nachgewiesen werden?
Ames-Test
einige Agentien wirken direkt auf DNA
andere durch Leber zu reaktiven Methaboliten umgewandelt
Was sind Tumor-Promotoren und Tumor-Initiatoren und wie wirken sie sich auf Zellen aus?
Tumor-Initiatoren:
erzeugen Mutationen in der DNA
durch Behandlung mit Tumor-Promotor manifestiert
Tumor-Promotoren:
allein induzieren keine Krebsbildung
fördern aber nach vorausgeganener Behandlung mit Tumor-Initiator
erzeugen Entzündungsreaktionen -> lokal Entzündungsstoffe freigesetzt -> Wachstumsfaktoren, Proliferasen)
bsp: TPA induziert Proteinkinase C -> Proliferation
Erkläre den Unterschied zwischen Onkogenen und Tumorsupressorgenen.
Onkogene:
einzelne aktivierende Mutation
reicht auf einem Allel
=> Gain of function
bsp: Gene für Proliferation
Tumorsupressorgen
Mutation im gleichen Gen auf beiden Allelen
=> loss of function
bsp: Tumorsupressorgene
Welche Mechanismen gibt es für Gain of functionMutationen?
Was für Mechanismen gibt es für loss of function Mutationen?
Welche zellulären Effekte hat ras?
Aktiviert raf-Kaskade -> Aktivierung von Transkriptionsfaktoren
Transkription von Zielgenen die Proliferation (Cycline) oder Proteinsynthese fördern
=> Beitrag zur Proliferation -> Eintritt in mytotischen Zyklus
Aktivierung der PI3 Kinase/Akt Signalwegs
=> Effekte auf Methabolismus und Zellwachstum
Beeinflussung des Aktinzytoskelets
=> Effekte auf Zellmorphologie und loss of contact inhibition
Wie funktioniert eine Tumorbehandlung mit ras als Target?
-ras ist am C-Terminus über Lipid-Anker in der Plasmamembran verankert (farnesyliert)
-Farnesyl-Verankerung ist essenziell für die Funktion von H-ras
Therapie:
-Farnesyl-Transferase-Inhibitoren
Aber: Nebenwirkungen, da wichtige andere Proteine ebenfalls farnesyliert sind
=> Eher schlechter Therapie-Ansatz
Beschreibe den ras -Effekt in der Kooperation von Onkogenen.
ras und myc sind kooperierende Onkogene -> ergänzende Funktionen
ras -> aktiviert ras-raf-MEK-ERK Kaskade
Proliferationsfördende Gene
anchorage independence
loss of contact inhibition
=> dramatische charakteristische Veränderungen der Zellgestalt
myc -> Mitosefördernde Signale
über diese ras-Effekte kooperieren ras Mutanten mit überexpremiertem c-myc (myc-Effekte)
Was ist Myc und wie wirkt es sich aus?
Konstitutive Expression von Myc —> Proliferation, auch ohne Wachstumsfaktoren
==> Myc ist ein zetraler Regulator der zell-Proliferation
c-Myc:
Einfluss auf Zell-Wachstum
-Transkriptionelle Regulatin der Expression von RNA und Proteinen
-Auch hTERT (Telomerase)
—> reguliert auch “self renewal”
Einfluss auf die Differenzierung
-Hemmung der Differenzierung
—> akute Leukämien
Einfluss auf die Apoptose
-Auslösen von Apoptose bei zu hohen Myc-Konzentrationen
Welche Signale aktivieren Myc?
Mitogene Singale:
-wnt
-shh
-EGF-R
-MapK-Erk
Wie wird der Eintritt in die S-Phase Kontrolliert?
aktives p16 (inhibitor) —> Inaktive Proteinkinase —> aktives Retinoblastom —> inhibition der S-Phase-Gene
inaktives p16 (inhibitor) —> aktive Proteinkinase —> inaktives, Phosphoryliertes Retinoblastom —> Expression der S-Phase-Gene
Erklären Sie kurz wie p53 nach einem DNA-Schaden induziert wird, was danach passiert und welche Auswirkung dies auf die Zelle hat
Zellzyklus-Arrest
DNA Schaden —> aktiviert Sensor ATM-Kinase —> phosphorylierung p53 —> loslösung vom Inhibitor Mdm2 —> aktives p53 bindet an Kontrollregion von p21 —> p21 Protein stoppt Zellzyklus am G1/S-Kontrolpunkt
Induktion der Apoptose:
p53 fördert Trankskription von pro-apoptotischen Genen:
-Bax, Puma, Noxa, PIDD, Perp, APAF1
—> hemmt Transkription von BCL-2 (anti-apoptiotisch)
—> keine anti-apoptotischen Proteine auf der Zelloberfläche von Mitochondrien
= Tumorsupressor
Beschreiben Sie kurz 2 Wege über die p53 zur Apoptose führt
fördert als Transkriptionsfaktor transkription von pro-apoptotischen Genen
hemmt Transkription von anti-apoptotischen Genen (BCL-2)
Inaktivierung anti-apoptotischer Proteine (BCL-2 auf Mitochondrienoberfläche)
Erkläre etwas zu BCR-ABL
Fussionsprotein
ABL = Proteinkinase
druch Bindung an BRC Überexpression -> Onkogen
Überaktive ALB-Kinase -> Phosphorilierung -> Signal für Zellproliferation -> Leukemie
Durch Inhibitor (Gleevec) gehemmt -> keine Phosphorielierung -> kein Signal
Aktivierung von BCL-2 beim Follikulären B-Zell Lymphom
In Tumorzellen:
-Verlust des normalen Apoptose-Kontroll-Programms durch Überexpression des anti-apoptotischen BCL-2 Gens
Ursache:
-Chromosomen-Translokation
—> Fusion mit dem IgH-Gens
-Kombination von Chemotherapie mit therapeutischen Antikörpern und Dasatinib (Inhibitor von Tyrosin-Kinasen)
Wie kann Myc gleichzeitig Aktivator und Repressor sein?
Je nachdem mit was Myc dimerisiert
Myc/Max
-Transkriptions-Aktivator
-viele Target-Gene (~15% aller Gene)
Myc/Miz-1
-Transkriptions-Repressor
-Hemmt Expression der Zyklin Kinase
-Hemmt Expression von p21 -> Überphosphorylierung des Retinoblastoms -> Dauerhafte Expression von S-Phase Genen
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