Einführung und Modernisierungstheorie

Sozioökonomische Modernisierung führt zu mehr Demokratie.

• Beispiele: Bildung, BIP, Urbanisierung, Industrialisierung

Trotzdem:

• Lipset-These als „Makro-Gesetz“

• erklärt Soziales durch Soziales

Dabei haben wir immer zwei grundsätzliche Probleme:

1. Problem der Unvollständigkeit: Ausnahmen

2. Problem der „black-box“

Warum besteht eine Regelmäßigkeit? Welches sind die ursächlichen Mechanismen?

1. Kompatibilitätsannahme: Strukturelle Innovationen stützen sich gegenseitig

2. Endogenitätsannahme: Eigenleistung der Gesellschaft führt zu Demokratie

Wertewandel und Postmaterialismus: Wenn die eigene ökonomische und physische Sicherheit garantiert ist, strebt das Individuum nach individueller Selbstverwirklichung.

Bei vorausgegangener, „sehr schlechter" politischer Lage führt die Verbesserung der politischen Lage oft zur Revolution bzw. umfassender Liberalisierung.

1. Primär Eigenleistung der Gesellschaften / endogener Prozess (u.a. Wissenschaft, Technik, Bildung)

2. Strukturelle Innovationen stützen sich gegenseitig

3. Vorreiter behindern nicht die Nachzügler

4. Konvergenz in einem gemeinsamen Ziel (normativ)

1. Die Vorreiter behindern nicht die Nachzügler

2. Konvergenz in einem gemeinsamen Ziel (Normativ)

1. Modernisierung ist primär eine Eigenleistung der Gesellschaften.

2. Die strukturellen Innovationen stützen sich gegenseitig.

3. Ökonomische Prozesse stehen im Zentrum der gesellschaftlichen Modernisierung.

4. Die Vorreiter behindern nicht die Nachzügler.

5. Der Modernisierungsprozess lässt sich evolutionstheoretisch erklären.

6. Modernisierungsprozesse konvergieren in einem gemeinsamen Ziel.

Grundannahmen der Modernisierungstheorie sind: 1, 2, 4 , 6

• Voneinander unabhängige Entwicklung zu dem selben Produkt (Demokratie)

• Nur Systeme, die einen bestimmten Komplex an Strukturen entwickelt haben, können höhere Stufen genereller Anpassungsfähigkeiten erreichen

Aus Talcott Parsons Systemtheorie

• Revolution kommt oft nicht durch die politisch „schlimmste Lage", sondern durch „Verbesserung"

• JA: Das Paradox und die Theorie teilen Annahmen, dass eine Modernisierung bzw. Liberalisierung eines Systems Prozesse anstoßen, die die Entstehung eines demokratischen Systems begründen.

1. Ideologieverdacht / Ethnozentrismus

2. Vernachlässigung von Katastrophen &Krisen

3. Dichotomie (Zweiteilung) von Tradition &Moderne

4. Nachzügler werden behindert / ausgebeutet

5. Teleologisch (Entwicklungsprozesse laufen immer zielorientiert ab)

Großgrundbesitzer (da sie viele billige Arbeitskräfte hatten und deswegen keine Demokratie wollten, weil diese die Arbeiterklasse stärkt)

Legitimität

Mikrosoziologie:

• Soziales Handeln, Situation, kleinere soziale Gruppen,...

Makrosoziologie:

• „große“ Strukturen, lange Prozesse, Gesellschaftsvergleich, historische Entwicklungen,...

• Aber, soziologische Fragestellungen beziehen sich immer auf kollektive Phänomene

-> Sowohl Mikro- als auch Makrosoziologie brauchen das MSE, um Ursachen methodologisch-individualistisch offenzulegen

Was passiert mit bestimmten gesellschaftlichen Gruppierungen?

Großgrundbesitzer:

• Profit aus der Leibeigenschaft (ökonomischer Erfolg)

• Vor der Industrialisierung war landwirtschaftliche Produktion sehr arbeitsintensiv

• Demokratie als Bedrohung: Stärkung der abhängig Beschäftigten, Verlust des Reservoirs billiger Arbeitskräfte

Auswirkung der Industrialisierung:

• Produktion wird technologieintensiver

• Schwächung der Großgrundbesitzer

• Stärkung von Klassen, die nicht strukturell demokratie-feindlich sind: (Arbeiterklasse, Mittelschicht)

• Diese Klassen gewinnen durch die Demokratisierung; haben also ein Interesse an ihrer Durchsetzung

-> Sozialstruktureller Wandel stärkt die Nachfrage nach Demokratie